Quartalszahlen: Sony verkauft weiterhin wenige Smartphones

Silvio Werner
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Quartalszahlen: Sony verkauft weiterhin wenige Smartphones
Bild: Sony | CC BY 3.0

Sony hat die Quartalszahlen für das erste Geschäftsquartal 2015 vorgelegt. Großer Gewinner ist die PlayStation 4 und damit die gesamte Spielesparte. Der Bereich mobile Kommunikation muss angesichts einer Konsolidierung einen operativen Verlust vermelden.

Insgesamt konnte der japanische Konzern im ersten, am 30. Juni beendeten Geschäftsquartal ein operatives Ergebnis von 794 Millionen US-Dollar verbuchen, was im Vorjahresvergleich (auf Yen bezogen*) einem Wachstum in Höhe von 38,8 Prozent entspricht. Der Umsatz sank hingegen um 0,1 Prozent auf 14,82 Milliarden US-Dollar. Dass das operative Ergebnis trotz nahezu gleichem Umsatz steigen konnte, begründet Sony mit dem gestiegenen Gewinn im Bereich Musik und der „Devices“-Sparte.

Sorgenkind bleibt weiterhin der Bereich „Mobile Communication“: Der Umsatz sank im Vorjahresvergleich um 16,3 Prozent auf nunmehr 2,3 Milliarden US-Dollar. Die Entwicklung begründet Sony mit der strategischen Entscheidung, die Anzahl der angebotenen Modelle zu reduzieren und sich auf die profitablen Produkte zu konzentrieren. Das Smartphone-Geschäft schrieb im ersten Quartal einen operativen Verlust in Höhe von 188 Millionen US-Dollar.

Zulegen konnten hingegen die PlayStation 4 und damit die „Game & Network Services“-Sparte. Diese konnte bei einer Umsatzsteigerung von 12,1 Prozent auf 2,37 Milliarden US-Dollar ein um 350 Prozent gewachsene operatives Ergebnis vorlegen, im ersten Quartal 2015 machte die Sparte somit 160 Millionen US-Dollar Gewinn. Dies liege Unternehmensangaben zufolge in erster Linie an den sinkenden Hardwarekosten für die PlayStation 4 und steigenden PlayStation-4-Software- und Peripherie-Verkaufszahlen. Als auf das Ergebnis negativ wirkende Faktoren nennt Sony unter anderem den fallenden Dollar-Kurs und die sinkenden Software-Verkaufszahlen für die PlayStation 3, den durch Wechselkursveränderungen entstandenen negativen Einfluss beziffert das Unternehmen auf 15,6 Milliarden Yen. Ein einmaliges Einkommen konnte die Sparte durch Versicherungsentschädigungen in Höhe von 39 Millionen US-Dollar im Zuge des Cyberangriffs auf das PlayStation Network verbuchen.

Wachstum konnte auch der Bereich „Image Products & Solutions“ vermelden, hier erhöhte sich der Umsatz um 3,5 Prozent, das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahresquartal um 22,2 Prozent. Noch deutlich besser steht es allerdings um das Geschäft mit den Bildsensoren, hier sorgte eine steigende Nachfrage für eine Umsatz- und Gewinnsteigerung von 35,1 respektive 163,8 Prozent auf knapp 2 Milliarden beziehungsweise 249 Millionen US-Dollar. Sony beliefert unter anderem auch die Smartphone-Konkurrenz um Apple und Samsung mit Smartphone-Bildsensoren.

Mäßig läuft es für Sony hingegen in Sachen Filmgeschäft: Während der Konzern im Vorjahr in diesem Bereich noch Gewinn machte, weist der Bericht für das vergangene Quartal einen Verlust in Höhe von 96 Millionen US-Dollar auf – der Umsatz sank um knapp 12 Prozent auf 1,4 Milliarden US-Dollar. Mehr als ausgleichen konnte dies das Musikgeschäft mit einem operativen Ergebnis von 260 Millionen US-Dollar. Den effektiven Steuersatz gibt das Unternehmen mit 28,7 Prozent an. Dieser ist aufgrund von Gewinnen von Niederlassungen im Ausland Sony-Angaben zufolge geringer als der Regelsteuersatz in Japan.

Für das gesamte Fiskaljahr 2015/2016 rechnet Sony mit einem Gewinn von 320 Milliarden Yen (rund 2,6 Milliarden US-Dollar) und 16,5 Millionen verkauften PlayStation-4-Konsolen.

*Alle prozentualen Vergleiche beziehen sich jeweils auf Yen-Werte. Die US-Dollar-Werte entsprechen einem Wechselkurs von 122 Yen für einen US-Dollar.

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