Canonical: Ubuntu denkt über das Software Center nach

Ferdinand Thommes
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Canonical: Ubuntu denkt über das Software Center nach
Bild: Andrew Mason | CC BY 2.0

Das Ubuntu Software Center (USC) ist in die Jahre gekommen ohne dass in letzter Zeit erkennbar daran gearbeitet würde. Jetzt kommen von Entwicklerseite verschiedene Vorschläge, wie die Zukunft des USC aussehen könnte.

Den Anfang machte kürzlich der rührige Martin Wimpress vom Ubuntu-Mate-Team, der erklärte, das USC ab dem gerade erschienenen Ubuntu MATE 15.10 Alpha 1 seinen Anwendern nicht mehr als Standard anbieten zu wollen. Stattdessen werden Nutzer die Wahl haben, entweder mit nur einem Klick das gewohnte USC oder aber das leichtgewichtige App-Grid zu installieren.

Die Kritik am USC ist vielschichtig. Entwickler bemängeln, dass USC in Python 2 geschrieben ist und bisher keine Anstrengungen erkennbar sind, es auf Python 3 zu aktualisieren. Anwender monieren, der Start von USC dauere länger als die anschließende Installation von Paketen.

Nachdem die Aktion von Wimpress die Linux-Presse durchlaufen hat, steigen auch andere Entwickler ein und machen sich Gedanken, wie Anwender bei Ubuntu künftig Software standardmäßig installieren sollen. Iain Lane vom Ubuntu-Desktop-Team hat die Möglichkeiten in einem Eintrag an eine Ubuntu-Mailingliste aufgezählt.

Das USC könnte entstaubt und auf Python 3 hochgezogen werden. Das ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich, da Ubuntu viel Energie auf die Entwicklung des Ubuntu Touch Software Center verwendet, das später einmal auch als Paketquelle für den Desktop dienen könnte.

Eine andere Idee ist, die Applikation GNOME Software an Ubuntu anzupassen. Dabei wären einige Funktionen nachzurüsten, die GNOME Software nicht bietet. So müssten, falls diese Funktionen weiterhin gewünscht sind, das System der Benotung und Besprechung von Software durch den Anwender ebenso implementiert werden wie die Möglichkeit, Software aus dem neuen Software Center heraus käuflich zu erwerben.

Bisher ist nichts entschieden, der Ball wurde lediglich ins Spiel gebracht. Die attraktivste Lösung wäre vermutlich die Portierung des auf moderner Basis entwickelten GNOME Software. Die wahrscheinlichste Variante ist aber eher das Warten auf das Ubuntu Touch SC.