Spotify: CEO bittet für schlechte Kommunikation um Entschuldigung

Michael Schäfer
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Spotify: CEO bittet für schlechte Kommunikation um Entschuldigung
Bild: Brett Levin | CC BY 2.0

Als Spotify gestern die neuen Nutzungsbedingungen veröffentlichte, brauchte das Unternehmen auf die Reaktion der Nutzer nicht lange warten: Ein neuer Passus sollte dem Streaming-Dienst umfassenden Zugriff auf die auf dem Gerät gespeicherten Nutzerdaten gewähren. Laut CEO Ek die Folge einer unglücklichen Kommunikation.

Unter „Welche Informationen sammeln wir“ gibt Spotify an, in Zukunft auf mobile Daten wie Bilder, Adressen sowie Standort- und Sensordaten zugreifen zu wollen. Die neuen Bedingungen sollen ebenso das Teilen der gesammelten Daten und Informationen mit Partnern, welche Spotify bei Marketing- und Werbemaßnahmen unterstützen, mit einbeziehen. Diese Punkte führten bei den Nutzern zu Irritationen und sorgten für eine hitzige Diskussion in den sozialen Netzwerken. Schnell kamen Fragen auf, warum Spotify für das Musik-Streaming unter anderem Zugriff auf das Adressbuch oder das Fotoalbum benötige.

Jetzt hat sich CEO Daniel Ek erneut in einem Blog-Eintrag zu Wort gemeldet und für das schlechte Kommunizieren der neuen Bedingungen um Entschuldigung gebeten. In diesem stellte er generell klar, dass Spotify die Zustimmung des Nutzers erfragen würde, bevor der Zugriff auf die Daten erfolgt. Diese könnten die erweiterte Datensammlung ablehnen, ohne die bisherige Nutzbarkeit des Dienstes einzuschränken.

Darüber hinaus erläuterte der CEO, wofür der Dienst die zusätzlichen Daten sammelt: So sollen die auf dem Mobilgerät gespeicherten Bilder unter anderem bei Playlisten Verwendung finden, über die Standortabfrage können sich Nutzer über musikalische Trends in ihrer Nähe informieren lassen – zum Beispiel auf Reisen. Über das Mikrofon kann die Applikation per Spracheingabe gesteuert werden und der Zugriff auf die Kontaktadressen soll in zukünftigen Spotify-Versionen das Teilen von Playlisten und Musikstücken mit befreundeten Nutzern vereinfachen. Darüber hinaus dienten die gesammelten Daten dazu, den Dienst ständig zu verbessern. Zudem würde das Unternehmen zwar Informationen mit Werbepartnern austauschen, dabei handelt es sich jedoch wie in der Vergangenheit nicht um personalisierte Daten, was auch in Zukunft so bleiben werde.

Bei anderen Daten sollte der Zugriffswunsch selbsterklärend sein: So dürfte die von der Laufgeschwindigkeit des Nutzers abhängige Auswahl der Musikstücke nur über den Zugriff auf diverse Sensoren zu realisieren sein.

Weiter gab Ek an, dass Spotify die Bedenken der Nutzer sehr ernst nehme und das Unternehmen die neuen Nutzungsbedingungen in den nächsten Tagen noch einmal überarbeiten wird, um die neuen Punkte für die Nutzer verständlicher zu gestalten.

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