E-Book-Reader: Tolino Vision 3 HD und Shine 2 HD probegelesen

Michael Schäfer
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E-Book-Reader: Tolino Vision 3 HD und Shine 2 HD probegelesen
Bild: Tolino

Auf der Frankfurter Buchmesse hat Tolino die beiden neuen E-Book-Reader Vision 3 HD und Shine 2 HD der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Mit hochauflösendem Display versucht der Hersteller zum Branchenprimus Amazon aufzuschließen. Der erste Kontakt hinterlässt sowohl positive als auch negative Eindrücke.

Äußerlich hat sich bei den aktuellen Vertretern des Tolino-Portfolios kaum etwas verändert. Das Einsteigermodell Shine 2 HD ist ein wenig kompakter geworden, ansonsten bleiben beide Lesegeräte der Designlinie der Vorgänger treu. Sie liegen nach wie vor gut in der Hand, die Verarbeitung verbleibt auf dem bekannt hohen Niveau. Das Spitzenmodell ist zudem weiterhin durch eine Nano-Schutzschicht von HZO vor Süßwasser geschützt. Durch den USB-Anschluss kann zwar nach wie vor Wasser in das Gerät gelangen, das richtet aber keinen Schaden an.

Aufgrund des neuen hochauflösenden Displays treten beide Reader nun wieder in direkte Konkurrenz zu Amazons Kindle-Reihe, wobei der Shine 2 HD eher Nutzer des aktuellen Paperwhite für sich zu gewinnen versucht, während der Vision 3 HD sich auf gleicher Höhe zum Kindle Voyage positionieren will. Positiv ist, dass nun auch die Shine-Modellreihe auf die aktuelle Carta-Technologie von E-Ink setzt. Die Darstellungsqualität überzeugt bei beiden Modellen, auch wenn sie durch den Verzicht auf kleinerer Schriftgrößen die hohe Auflösung nicht vollends ausreizen können.

Tolino Vision 3 HD und Tolino Shine 2 HD auf der Frankfurter Buchmesse ausprobiert

Während der Shine 2 HD über einen Infrarot-Touchscreen verfügt, setzt der Vision 3 HD durch die plane Frontscheibe auf eine kapazitive Erkennung. Die bereits mit dem Vorgänger eingeführte tap2flip-Funktion, welche ein Blättern über das Tippen auf die Geräterückseite ermöglicht, funktioniert zuverlässig. Vorausgesetzt, der Leser trifft dabei die etwas zu klein geratene Touch-Fläche. Die Druckpunkte sind bei dieser Funktion wiederum gut gewählt, eine einfache Berührung sorgt ebenso wenig für ein versehentliches Auslösen, wie ein fester Druck nötig ist. Aufgrund der gleichen Technologie-Basis werden Eingaben schnell erkannt und Seitenwechsel in gleicher Geschwindigkeit ausgeführt. Dennoch müssen sich beide Geräte dem aktuellen Paperwhite geschlagen geben, der die Wechsel sichtbar schneller erledigt.

Einen gemischten Eindruck hinterließ die Beleuchtung. Auch wenn sie beim Vision 3 HD deutlicher heller ausfällt als beim kleineren Bruder, reichen beide zum bequemen Lesen vollkommen aus. Weniger schön sind die deutlich sichtbaren Lichthöfe und Schattierungen am unteren Ende, ein Problem, das sich bei Tolino durch bisher alle veröffentlichten e-Book-Reader zieht. Da nicht in Erfahrung gebracht werden konnte, ob es sich bei den auf der Buchmesse gezeigten Geräte um Vorserienmodelle handelt, bleibt abzuwarten, ob die in den Verkauf kommenden Reader die gleiche Problematik aufweisen.

Beide E-Book-Reader sind über die Tolino-Partner ab dem 26. Oktober 2015 erhältlich. Kunden müssen etwas tiefer in die Tasche greifen als noch bei den Vorgängermodellen. So ist der Tolino Shine 2 HD erst mit 119 Euro zu erstehen, während für den Tolino Vision 3 HD sogar 159 Euro fällig werden.

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