Gerichtsurteil: Mehrjährige Haftstrafe für Mitbetreiber von Kinox.to

Andreas Frischholz
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Gerichtsurteil: Mehrjährige Haftstrafe für Mitbetreiber von Kinox.to
Bild: Olga Berrios | CC BY 2.0

In einem ersten Prozess rund um das illegale Streaming-Portal Kinox.to hat das Landgericht Leipzig einen der Mitarbeiter zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt. Die mutmaßlichen Hauptverantwortlichen sind allerdings immer noch auf der Flucht.

Einem Bericht von Spiegel Online zufolge sind es mehrere Taten, die dem Angeklagten zur Last gelegt werden. Bei Kinox.to geht es dabei in 2.284 Fällen um die gewerbsmäßige, unerlaubte Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken. In weiteren 606 Fällen, die sich auf das bereits geschlossene Portal Kino.to beziehen, wurde der Angeklagte zur Beihilfe zur gewerbsmäßigen und unerlaubten Verwertung von urheberrechtlich geschützten Werken verurteilt. Darüber hinaus umfasst das Urteil noch jeweils zwei Fälle von Nötigung, Computersabotage und Beihilfe zur Computersabotage. Dabei soll der Angeklagte versucht haben, konkurrierende Angebote vom Netz zu nehmen.

Laut einem Gerichtssprecher basiert das Urteil auf einer Verständigung, durch die der eigentlich bis 2016 angesetzte Prozess verkürzt werden konnte. Der Angeklagte hatte ein Geständnis abgelegt, im Gegegnzug wurden einige Anklagepunkte fallen gelassen und ein fester Strafrahmen in Aussicht gestellt. Noch ist das Urteil aber nicht rechtskräftig.

Bei dem nun vor dem Landgericht Leipzig verurteilten Angeklagten handelt es sich um einen der beiden Verdächtigen, die Polizeibehörden im Herbst 2014 während einer bundesweiten Razzia festgenommen haben. Diese richtete sich gegen die Hintermänner von Kinox.to sowie zwei Filehoster. Die zwei mutmaßlichen Hauptverantwortlichen befinden sich aber immer noch auf der Flucht. Da die Polizeibehörden keine Zugangsdaten für die Server haben, konnte das illegale Streaming-Portal immer noch nicht geschlossen werden.

Bei Kinox.to handelt es sich um dem Nachfolger von Kino.to, das bereits im Sommer 2011 wegen des Verdachts der Bildung einer kriminellen Vereinigung zur gewerbsmäßigen Begehung von Urheberrechtsverletzungen vom Netz genommen wurde. In den folgenden Verhandlungen haben die Betreiber zum Teil mehrjährige Haftstrafen erhalten.