CPU-Köpfen mit Delid-Die-Mate im Test: Mehr Takt und geringere Temperaturen ohne Risiko

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Volker Rißka
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Erkenntnisse und Empfehlungen

Das Entfernen des Heatspreader ist mit dem neuen Werkzeug salonfähig geworden. Der Tausch der zwischen Prozessor-Die und Heatspreader verwendeten Standard-Wärmeleitpaste kann im Optimalfall große Temperaturunterschiede und damit einhergehend Vorteile wie höhere Taktraten bieten. Doch dafür gibt es einige Punkte zu beachten.

Das Köpfen des Prozessors und damit einhergehend auch des Garantieverlustes lohnt nur, wenn im Anschluss daran auch hochwertige Wärmeleitpaste genutzt wird, im Idealfall eine mit flüssigem Metall. Die Preisunterschiede sind bei den benötigten, winzigen Mengen nicht relevant, die Temperaturunterschiede jedoch groß. Spätestens beim Overclocking zeigt sich zudem, dass alteingesessene, weil bereits seit 2003 auf dem Markt präsente Lösungen wie Arctic Silver 5, nicht viel besser sind als Intels Standard-Lösung. Neuere Ableger halten die CPU bis zu 13 Grad kühler. Dies lässt die Flüssigmetall-Wärmeleitpaste aber noch völlig kalt, dort wurden im ComputerBase-Test über 20 Grad Temperaturunterschied ermittelt.

Intel Core i7-6700K ohne Heatspreader
Intel Core i7-6700K ohne Heatspreader

Der Wechsel der Wärmeleitpaste ist nicht nur beim Fokus auf das Overclocking interessant, wie der Test im normalen Alltag gezeigt hat. Kunden mit dem Wunsch nach einem möglichst kleinen, aber auch potenten PC, sind über jedes Grad geringere CPU-Temperatur im Gehäuse froh. Deshalb kann sich diese Methode selbst bei einem Core i3 oder Pentium lohnen, wenn dieser dann, eventuell sogar passiv gekühlt, in einem entsprechenden Mini-ITX-Gehäuse arbeiten kann.

90 Euro für die Delid-Die-Mate bleiben aber eine hohe Investition, insbesondere, wenn auch kleinere Prozessoren aus der Skylake-Familie behandelt werden sollen – der Preis der reinen CPU verdoppelt sich schnell. Schließen sich aber ein paar Freunde, die eventuell sogar noch mehr als einen maximal vier Jahre alten PC haben, zusammen, relativiert sich der Preis deutlich. Dann steht niedrigen CPU-Temperaturen quasi nur noch ein minimaler Arbeitsaufwand im Weg.

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