Job Simulator: Kleinere Spielumgebung für Oculus und PlayStation VR

Andreas Schnäpp
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Job Simulator: Kleinere Spielumgebung für Oculus und PlayStation VR
Bild: Owlchemy Labs

Ein VR-Spiel als Launch-Titel plattformübergreifend für HTC Vive, Oculus Rift und PlayStation VR zu entwickeln bedeutet, auch Kompromisse einzugehen: Im Falle des Job Simulators von Owlchemy Labs mussten dafür zwei unterschiedlich große Spielumgebungen für jedes Szenario erstellt werden.

Wer herausfinden möchte, wie es sich wohl anfühlt, wenn ausschließlich Roboter im Jahr 2050 alle Arbeiten ausführen und eben diese daraufhin versuchen, Menschen das Konzept eines Jobs zu erklären, kommt dieses Jahr nicht um den Job Simulator herum: Als Vive-typisches „room-scale“ VR-Erlebnis mit Gestensteuerung zählte die nicht ganz ernst gemeinte Roboter-Geschichtsstunde zu den Virtual-Reality-Highlights der Gamescom 2015.

In der Vive-Version ist das Grundprinzip des Job Simulators in 360-Grad-Umgebungen angelegt: Um beispielsweise den Arbeitsalltag eines Kochs nachzuempfinden, muss der Spieler sich mit Hilfe der in der Küche verstreuten Utensilien um seine Zutaten kümmern. Während so beispielsweise die Herdplatte vor dem Spieler, der Kühlschrank zu seiner Linken und Schneidebrett und Messer hinter ihm platziert sind, werden Spieler mit der VR-Plattform von Oculus oder Sony eine andere, auf 180 Grad beschränkte Anordnung der wichtigsten Umgebungselemente zu Gesicht bekommen.

Bedingt durch die Art und Weise, wie VR-Brille und Controller im Raum erfasst werden, entschied man sich bei Owlchemy Labs zu dem aufwändigen Schritt, jede Szene des Spiels doppelt zu erstellen: Ein Mal in der 360-Grad-Version für raumskalierende VR-Systeme wie die HTC Vive Pre sowie ein Mal in der 180-Grad-Variante für die VR-Plattformen von Oculus und Sony. Letzteres war nötig, da es je nach Positionierung des Kamera-Sensors im Raum zur „Occlusion“ kommen kann: Gemeint ist damit das Verdecken der an den Controllern angebrachten Sensoren, das beispielsweise passiert, wenn der VR-Nutzer seinen Rücken zur Tracking-Kamera dreht und die Arme vor dem Körper hält.

Da schon kurze Ausfälle des Handtrackings den Nutzer aus dem Gefühl der Präsenz reißen könnten, dient dieser Lösungsansatz als aufschlussreiche Anekdote aus dem VR-Neuland: Obwohl alle drei großen VR-Plattformen auf den ersten Blick vergleichbare Features wie die Gestensteuerung im Lauf des Jahres 2016 mit sich bringen werden, steckt der Teufel wie so oft im Detail.

Welche Erfahrungen die Entwickler dabei mit Gestensteuerung und den drei unterschiedlichen Trackingsystemen von HTC und Valve, Oculus sowie Sony sammeln konnten, schilderten sie zudem in einer sehenswerten Präsentation während der Entwicklerkonferenz Oculus Connect 2.

Job Simulator erscheint als VR-exklusiver Launch-Titel für die HTC Vive Pre im April, für PlayStation VR in der ersten Jahreshälfte und für Oculus Touch in der zweiten Jahreshälfte 2016.