Musik-Streaming: Apple Music mit über 10 Millionen zahlenden Nutzern

Michael Schäfer
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Musik-Streaming: Apple Music mit über 10 Millionen zahlenden Nutzern
Bild: Google Play Store

Apples eigener Streaming-Dienst Music entwickelt sich auch knapp ein halbes Jahr nach dem offiziellen Start Ende Juni 2015 nur zaghaft. Einem Bericht der Financial Times zufolge soll das Musikangebot mittlerweile zehn Millionen zahlende Nutzer auf sich verbuchen können.

Dies berichtet das Finanzmagazin in Berufung auf „mit der Materie vertrauten Personen“. So ist die Zahl der zahlenden Abonnenten nach 6,5 Millionen im Oktober und geschätzten 8 Millionen im Dezember 2015 noch einmal gestiegen. Ein Grund dafür könnte in der Ausweitung des Streaming-Dienstes auf Android zu suchen sein. Zunächst war dieser mobil nur auf iOS beschränkt, seit November ist Music zumindest auch in einer Beta-Variante für Android erhältlich.

Die Experten gehen zudem davon aus, „das Apple das Potenzial besitzt, ab 2017 in Sachen Abonnentenzahlen der führende Dienst zu werden“. Dies führt die Quelle auch darauf zurück, dass die Nutzung und damit die Akzeptanz von Streaming-Diensten nach wie vor ansteigt, während die klassischen Musik-Downloads immer weniger Akzeptanz finden. So sollen in den USA bereits 2014 die Downloadzahlen für ganze Musikalben um rund neun Prozent, die Anzahl von heruntergeladenen Einzeltiteln sogar um zwölf Prozent gefallen sein, während im gleichen Zeitraum die Anzahl gestreamter Titel mit 164 Milliarden um über 50 Prozent angewachsen ist.

Apple Music auf dem iPad
Apple Music auf dem iPad

Mit den neuen Abonnementzahlen verteidigt Apple Music weiterhin seinen Platz hinter dem Branchenprimus Spotify, welcher mit rund 20 Millionen zahlende Kunden den am meist frequentierten Musik-Dienst darstellt. Hinter den beiden Spitzenreitern gesellt sich Deezer mit 6,3 Millionen Nutzern.

Ungleiche Startbedingungen

Der Bericht führt an, dass Spotify für die gleiche Nutzerzahl rund sechs Jahre benötigte hatte. Dies ist zeitlich gesehen richtig, dabei sollte aber nicht außer Acht gelassen werden, dass die Startbedingungen von Spotify gänzlich andere waren: So startete dieser 2006 in deutlich weniger Ländern und wurde nur langsam ausgeweitet, auch heute ist der schwedische Dienst weltweit weniger vertreten als es Apple Music mit dem Empfang in über 100 Ländern ist. Daneben dürfte auch die Zahl der unterstützten Endgeräte eine Rolle spielen, welche in den folgenden Jahren von 2006 an ebenfalls einen großen Unterschied zur heutigen Zeit aufweist, gleiches dürfte auf die Online-Infrastruktur zutreffen. Apple kann somit auf eine gänzlich andere Basis und Ausweitung zurückgreifen. Wird dabei die Anzahl der für den Musikdienst in Frage kommenden iOS-Geräte von schätzungsweise 600 bis 800 Millionen mit einbezogen, dürfte Apple Music sogar hinter den allgemeinen Erwartungen zurückbleiben.

Apple Music kostet für die Einzelmitgliedschaft monatlich 9,99 Euro oder 14,99 Euro pro Monat für die Familienmitgliedschaft, bei der bis zu sechs Personen auf den Dienst zugreifen können. In der Größe des Kataloges liegen beide Anbieter mit zuletzt 30 Millionen Titeln gleich auf, was ebenso für die Stichproben im letzten Test von sieben Streaming-Anbietern auf ComputerBase gilt.

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