Nvidia GeForce 361.75: eGPU via Thunderbolt 3, Tomb Raider & The Division

Michael Günsch
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Nvidia GeForce 361.75: eGPU via Thunderbolt 3, Tomb Raider & The Division

Der neue WHQL-zertifizierte GeForce-Treiber 361.75 von Nvidia ist nicht nur „Game Ready“ für die neuen Spiele Rise of the Tomb Raider und The Division, sondern bringt auch erstmals Unterstützung für externe Grafikkarten (eGPUs) über Thunderbolt 3 mit sich – die Funktion besitzt noch Beta-Status.

Die Idee, herkömmliche Desktop-Grafikkarten in ein externes Gehäuse zu stecken, um damit die Grafikleistung von Notebooks zu verbessern, ist nicht neu. Mit Intels aktueller Schnittstelle Thunderbolt 3 ergeben sich aber neue Möglichkeiten, auch dank der gegenüber dem Vorgänger deutlich gesteigerten Datenrate.

Mit bis zu 40 Gigabit/s ist Thunderbolt 3 zwar noch weit von der Durchsatzrate eines PCIe-3.0-x16-Slots für Desktop-Grafikkarten entfernt, aber gegenüber Thunderbolt 2 bedeutet dies immerhin eine Verdoppelung der Bandbreite. Da das PCI-Express-Protokoll von Thunderbolt unterstützt wird, sind externe Adapterlösungen einfach zu realisieren. Effektiv wird bei Thunderbolt 3 PCIe 3.0 x4 (32 Gbit/s oder 4 GByte/s) für eGPUs genutzt. Die genannten Datenraten berücksichtigen nicht den Protokoll-Overhead und die Bitkodierung – die effektive Nutzdatenrate fällt daher geringer aus. Am Notebook wird die Verbindung über eine USB-Buchse mit Steckertyp C realisiert.

Im Zuge der Vorstellung von Thunderbolt 3 hatte MSI bereits Pläne zu eGPU-Lösungen für Notebooks mit Thunderbolt 3 vorgestellt. Auf dem IDF 2015 demonstrierte Intel eine derartige Box im Betrieb, die eine AMD-Grafikkarte der Familie Radeon R9 200 beinhaltete. Erst kürzlich hatte Razer auf der CES 2016 mit dem Razer Core ein externes Desktop-GPU-Gehäuse vorgestellt, das mit Thunderbolt 3 arbeitet und Grafikkarten von AMD und Nvidia unterstützen soll. Das Demosystem war ebenfalls mit AMD-GPU bestückt – bei dem GPU-Hersteller läuft die Technik unter dem Namen XConnect.

Die Demo-Systeme waren bisher nur mit AMD-Grafikkarten ausgestattet, was daran liegt, dass es bei Nvidia am kompatiblen Treiber fehlte. Diesen gibt es nun mit dem 361.75, der diesbezüglich aber noch Beta-Status besitzt. Auch bei AMD ist eGPU über Thunderbolt 3 noch nicht finaler Bestandteil des Treibers, die Vorabversion des Treibers inklusive dieser Unterstützung überzeugte aber bereits zur CES 2016, binnen weniger Sekunden war die Verbindung hergestellt und die externe Grafiklösung aktiv.

Nvidias GeForce-Treiber 361.75 WHQL steht im Download-Archiv von ComputerBase zur Verfügung. Alle Neuerungen sind den offiziellen Release Notes (PDF) zu entnehmen.

Downloads

  • Nvidia GeForce-Treiber Download

    4,3 Sterne

    Die GeForce-Treiber unterstützen sämtliche aktuellen Nvidia-Grafikkarten.

    • Version 551.76 Deutsch
    • Version 474.82 Security Update Driver Deutsch
    • +2 weitere
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Quelle: Nvidia

Ergänzungen aus der Community

  • Eisbrecher99 27.01.2016 20:04
    Mit bis zu 40 Gigabit/s ist Thunderbolt 3 zwar noch weit von der Durchsatzrate eines PCIe-3.0-x16-Slots für Desktop-Grafikkarten entfernt, aber gegenüber Thunderbolt 2 bedeutet dies immerhin eine Verdoppelung der Bandbreite.
    Der Nvidia Treiber beinhaltet auch noch Optimus, welcher den Datendurchsatz per Datenkompremierung nochmals erhöht. Bei den eGPU-Systemen über ExpressCard, mPCIe, Thunderbolt2 kann das bis zu 35% bessere Performance in Benchmarks bringen. Hier gibt es eine sehr ausführliche Benchmarktabelle mit zich verschiedenen Settings. Momentan waren mit Thunderbolt 2 bereits ~9.300 Pkt. in 3dmark13 FireStrike 1.1 möglich, wobei die meisten User selbst fast nie mehr als eine GTX970 im Einsatz haben. Bisher ist mir nur zwei User bekannt, der sich auch ein SLI- bzw. Crossfire-System als eGPU gebastelt hat.

    Aber ich habe nicht mehr für möglich gehalten, dass ausgerechnet Intel, bereits vor der CES, plötzlich mit einer eigene eGPU-Entwicklung daher kommt. Dafür, dass Intel die Entwicklung über Thunderbolt so lange torpediert und anderen Herstellern den Marktzugang durch die Verweigerung der Thunderbolt-Zertifizierung verhindert hat.