Lego WeDo 2.0 im Test: Programmierbare Roboter für die Schule

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Michael Schäfer
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Fazit

Um einer Kritik direkt entgegenzutreten: Bei dem vorgestellten Lernsystem geht es nicht primär darum, Kinder so früh wie möglich an Computer, Tablets und Konsorten heranzuführen, sondern um eine neue Art und Weise, Zusammenhänge verständlich zu vermitteln und zu eigenen Lösungen durch Experimentieren zu ermutigen. Und das schafft WeDo 2.0 sehr gut. Auf den ersten Blick wirkt das neue Paket, gerade im Vergleich zur größeren Mindstorms-Serie mit gerade einmal einem Motor, zwei Sensoren sowie 280 eher unspektakulär anmutenden Teilen etwas klein. Im Laufe der Zeit stellt sich aber heraus, dass sowohl Anzahl als auch Art der Teile perfekt auf die Zielsetzung und das Alter sowie die Möglichkeiten der Zielgruppe ausgerichtet sind. Gleichzeitig sorgen die Projekte für große Abwechslung, wobei die Anforderungen für diese und für die Modelle stetig ansteigen. Es spricht aber auch nichts dagegen, eigene Projekte für den Unterricht umzusetzen. Durch die Möglichkeit der Erweiterung mit weiteren Lego-Steinen sind dem System kaum Grenzen gesetzt.

Wenige Probleme dürfte Kindern auch die zugehörige Software bereiten, die zwar für alle gängigen Systeme vorhanden ist, bei der Linux aber wieder einmal das Nachsehen hat – wie bereits beim letzten Mindstorms-Set. Bei den beinhalteten Videos versteht es Lego zudem auch ohne Worte, die Aufgabenstellung verständlich zu vermitteln, die einzelnen Projekt-Abschnitte sind darüber hinaus sinnvoll unterteilt und erklärt.

Lego WeDo 2.0 im Test

Würde das neue WeDo-Set den Weg auch in den freien Verkauf finden, wäre ihm eine Kaufempfehlung sicher. Eine Abgabe lediglich an Bildungseinrichtungen erscheint unverständlich, da das System auch in heimischen Kinderzimmern zum Experimentieren einlädt. Schulen sei die neue Auflage des Lernsystems deshalb wärmstens ans Herz gelegt. Wer an die eigene Schulzeit denkt und sich an vom Lehrer vor der Klasse abgehaltene langweilige Experimente im Frontalunterricht erinnert, der weiß, warum.

Bleibt abschließend festzuhalten: Lego hat das Lernen sicherlich nicht neu erfunden, aber bei WeDo 2.0 wünscht sich auch so mancher Erwachsener, mit solch einem System in seiner Schulzeit gelernt zu haben. Bei einem Lehrer, der es versteht, das Lernsystem richtig in den Unterricht einzubinden, birgt die neue WeDo-Auflage ein großes Maß an Potenzial, um Kindern Zusammenhänge aus Natur und Technik näherzubringen.

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