MSI X99A Gaming Pro Carbon: Carbon-Optik trifft 16 Mio. Farben und USB‑C für die Front

Michael Günsch
56 Kommentare
MSI X99A Gaming Pro Carbon: Carbon-Optik trifft 16 Mio. Farben und USB‑C für die Front
Bild: MSI

Mit einem kurzen Teaser (YouTube) hatte MSI das neue X99A Gaming Pro Carbon schon angekündigt, jetzt ist die ausführliche Vorstellung erfolgt. Das X99-Mainboard für Intels Broadwell-E und Haswell-E vereint einen Carbon-Look mit RGB-Beleuchtung. Erstmals wird USB 3.1 Typ C auch als Frontanschluss auf dem Mainboard geboten.

Gegenüber dem jüngst vorgestellten MSI X99A Godlike Gaming Carbon unterscheidet sich das neue Modell zunächst durch das herkömmliche ATX-Format statt der breiteren E-ATX-Bauweise. So fällt auch das Layout anders aus, die Bedienknöpfe (Power, Reset, etc.) befinden sich nun in der Nähe des Chipsatzkühlers. Die Verkleidung im Bereich der PCIe-Slots sowie die aufwendigere Heatpipe-Kühlung der Spannungsregler entfällt, integriertes WLAN gibt es nicht.

USB 3.1 Typ C als Frontanschluss

Das Hauptaugenmerk bei der Ankündigung richtet MSI auf den zur Front ausgerichteten USB-3.1-Typ-C-Port, der bereits für Gehäuse mit entsprechendem Frontausgang bestimmt ist. Das X99A Gaming Pro Carbon sei das „weltweit erste Motherboard mit USB-3.1-C-Port für den Frontanschluss“, heißt es im Pressetext. Auf Nachfrage der Redaktion hat MSI bestätigt, dass es sich dabei jedoch um USB 3.1 Gen1 handelt und somit die gleiche Geschwindigkeit wie bei USB 3.0 (5 Gbit/s) zur Verfügung steht. Der einzige Vorteil bleibt somit die durch den Steckertyp C erweiterte Stromversorgung mit bis zu 25 Watt bei entsprechender Verkabelung. Der USB-C-Frontanschluss befindet sich zwischen den SATA-Ports und dem großen ATX-Stromanschluss. Einen weiteren Typ-C-Anschluss gibt es an der üblichen Stelle auf der Rückseite.

Carbon und mehr LED-Effekte für die Optik

Geblieben ist die Carbon-Optik auf einigen Elementen. Die LED-Beleuchtung fällt umfangreicher aus, denn beim X99A Gaming Pro Carbon werden auch das Drachenlogo der Gaming-Serie sowie der Schriftzug Gaming Pro auf der Verkleidung im I/O-Bereich beleuchtet. Dank RGB-LEDs sollen Nutzer aus über 16 Millionen Farbvariationen und 17 verschiedenen Leuchteffekten wählen können, die sich per Software auch über ein Smartphone regeln lassen. Wie auch beim neuen Asus X99-Deluxe II besteht die Möglichkeit, zusätzlich eigene 5050-LED-Streifen anzuschließen.

MSI X99A Gaming Pro Carbon (Bild: MSI)

Steel Armor verspricht robustere Slots

Ein neuer Trend bei teureren Mainboards ist der Einsatz von metallverstärkten PCIe-Slots, die dadurch gegenüber physischen Einwirkungen, wie durch das Gewicht schwerer Grafikkarten, widerstandsfähiger sein sollen. Bei MSI heißt dieses Feature Steel Armor, bei Asus neuerdings SafeSlot. MSI bewirbt beim X99A Gaming Pro Carbon aber nicht nur die vier PCIe-x16-Slots mit Steel Armor, sondern auch die acht DDR4-Steckplätze und den M.2-Slot mit voller PCIe-3.0-x4-Anbindung. Ein U.2-Anschluss für 2,5-Zoll-PCIe-SSDs ist ebenfalls vorhanden.

Zehnmal USB am Backpanel

Die I/O-Blende auf der Mainboardrückseite ist mit insgesamt zehn USB-Buchsen reichhaltig bestückt. Dabei kommen diverse USB-Standards zum Einsatz, was zunächst einen genauen Blick ins Datenblatt erforderlich macht. Neun der Anschlüsse besitzen den verbreiteten Steckertyp A, vier davon arbeiten mit USB 2.0, vier weitere mit USB 3.1 Gen1, was effektiv USB 3.0 mit maximal 5 Gbit/s bedeutet. Nur einer der USB-A-Anschlüsse liefert mit USB 3.1 Gen2 die volle Geschwindigkeit von bis zu 10 Gbit/s. Direkt darunter befindet sich die einzige USB-Typ-C-Buchse, die ebenfalls USB 3.1 Gen2 bietet.

MSI X99A Gaming Pro Carbon
MSI X99A Gaming Pro Carbon (Bild: MSI)

Preis, Spezifikationen und Verfügbarkeit

Das MSI X99A Gaming Pro Carbon soll ab Ende Mai zur unverbindlichen Preisempfehlung von 359 Euro erhältlich sein. Damit spielt es gleich einige Preisklassen unter dem ab 520 Euro gelisteten Flaggschiff X99A Godlike Gaming Carbon.

Generell sind Mainboards für Intels High-End-Plattform teuer: Die günstigsten Platinen mit dem Sockel LGA 2011-v3 kosten bereits rund 200 Euro. Deutlich günstiger ist die LGA-1151-Plattform für Skylake, die aber auf CPUs mit maximal vier Kernen und Dual-Channel-Speicherinterface beschränkt ist. Bei Haswell-E werden hingegen bis zu acht Kerne, bei den zur Computex erwarteten Broadwell-E sogar bis zu zehn Kerne geboten. Auch bei Speicheranbindung und PCIe-Leitungen bieten die High-End-CPUs mehr.

MSI X99A Gaming Pro Carbon
Formfaktor ATX
Sockel LGA 2011-v3
Chipsatz Intel X99
CPU-Support Intel Core i7 (Haswell-E/Broadwell-E)
RAM 8 × DDR4-DIMM (3.433+ MHz OC, Quad Channel)
PCIe-Slots 4 × PCIe 3.0 x16, 2 × PCIe 3.0 x1
M.2/U.2 1 × U.2 (PCIe 3.0 x4), 1 × M.2 (PCIe 3.0 x4)
SATA 10 × SATA 6 Gb/s (2 Ports für SATA Express)
USB Backpanel: 1 × USB 3.1 Gen2 Typ-C, 1 × USB 3.1 Gen2 Typ-A,
4 × USB 3.1 Gen1 Typ-A, 4 × USB 2.0 Typ-A
Pin-Header: USB 3.1 Gen1 Typ-C, 4 × USB 3.1 Gen1,
4 × USB 2.0
Ethernet Intel I218-V Gigabit LAN
Audio 7.1 HD Audio mit Audio Boost 3
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.