Micron 1100 und 2100: Zwei ungleiche 3D-NAND-SSDs für OEM-Computer

Michael Günsch
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Micron 1100 und 2100: Zwei ungleiche 3D-NAND-SSDs für OEM-Computer

Die erstmals im April erwähnten OEM-SSDs Micron 1100 und Micron 2100 stehen vor der Serienfertigung. Beide setzen auf Microns 3D-NAND, bedienen aber unterschiedliche Leistungsklassen. Die Micron 1100 macht im Juli den Anfang, die 2100 soll noch im Sommer folgen.

Per Pressemeldung kündigt Micron beide Serien für den Client-OEM-Sektor an, geht aber vorerst nur bei der 1100-Serie ins Detail. Klar ist, dass beide Serien mit 3D-NAND bestückt sein werden. Bei der 1100 ist explizit von TLC-3D-NAND die Rede, der bekanntlich eine hohe Kapazität von 384 Gigabit pro Die besitzt.

Zwei SSDs für verschiedene Leistungsklassen

Der wesentliche Unterschied zwischen beiden Serien ist die Leistungsklasse: Die 1100 treten mit Vier-Kanal-SATA-Controller und 530 MB/s beim Lesen und 500 MB/s beim Schreiben in der Standardklasse an, während die 2100 mit PCIe und NVMe mehr Leistung bieten.

Für eine Steigerung der Schreibleistung der Micron 1100 sorgt die erstmals bei der Micron M600 eingesetzte Dynamic Write Acceleration, ein Pseudo-SLC-Cache, dessen Größe sich dynamisch nach dem freien Speicherplatz richtet. Der Controller wird im Datenblatt nicht genannt. Laut AnandTech handelt es sich um den Marvell 88SS1074, der auch bei der Crucial MX300 zum Einsatz kommen soll, die mit dem gleichen 3D-NAND bestückt ist.

Micron 1100
Speicherplatz 256 GB 512 GB 1.024 GB 2.048 GB
Controller Marvell 88SS1074
NAND-Flash Micron TLC-3D-NAND (384 Gbit, 32 Ebenen)
Formfaktor 2,5" (7 mm), M.2 2280 (1 TB double-sided) 2,5" (7 mm)
Seq. Lesen 530 MB/s
Seq. Schreiben 500 MB/s
4KB Random Read 55.000 IOPS 92.000 IOPS
4KB Random Write 83.000 IOPS
Leistungsaufnahme DevSleep: 2 mW 4 mW 25 mW
Idle: 55 mW 65 mW 110 mW
max. Active: 3 W 4 W 5 W 6 W
TBW 120 TB 240 TB 400 TB
Verschlüsselung TCG Opal 2.0, Microsoft eDrive, AES 256 Bit
(optional ohne Verschlüsselung)

2 TByte in 2,5 Zoll und 1 TByte als M.2

Die Micron 1100 werden als 2,5-Zoll-Modelle (7 mm hoch) mit 256 GB, 512 GB, 1 TB und 2 TB sowie als kompakte M.2-Module (80 mm lang) mit 256 GB, 512 GB und 1 TB angeboten. Zudem haben Microns Partner die Auswahl zwischen Varianten mit und ohne Datenverschlüsselung. Die SSDs unterstützen den erweiterten Stromsparmodus DevSleep und sind mit einer Power-loss Protection versehen, die aber nur die Daten im Flash (data-at-rest) schützt.

Laut Micron soll die Produktion der 1100-SSDs im Juli 2016 beginnen. Derzeit sind die SSDs noch in der Sampling-Phase (Bemusterung) bei wichtigen OEM-Partnern.

Details zur Micron 2100 fehlen noch

Die 2100 soll mit PCIe und NVMe für höhere Leistung sorgen. Micron hatte bereits mit einer Abbildung verraten, dass ein Controller von Silicon Motion zum Einsatz kommt. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um das Modell SM2260, das mit PCIe 3.0 x4 umgehen kann. Für die Micron 2100 wurde noch keine Produktseite freigeschaltet und auch ein Datenblatt fehlt. Mehr Details sind bald zu erwarten, denn die Produktion soll noch im Sommer 2016 erfolgen.

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