GeForce RTX 3000 2.0: Neue „LHR“-GPUs bringen die ETH-Mining-Bremse zurück

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GeForce RTX 3000 2.0: Neue „LHR“-GPUs bringen die ETH-Mining-Bremse zurück

Laut VideoCardz hat Nvidia Partner davon in Kenntnis gesetzt, dass nicht nur die ausstehende GeForce RTX 3080 Ti eine Bremse für den Ethereum-Algorithmus erhält, sondern auch fast alle anderen bisher veröffentlichten GeForce RTX 3000. Dafür sollen neue GPUs aufgelegt werden. Ein schlüssiges Bild ergibt sich aber noch nicht.

Neue GPUs für die GeForce RTX 3000

Zuletzt hieß es bereits, Nvidia würde die GPU der GeForce RTX 3060 12 GB neu auflegen, um die durch einen eigenen Beta-Treiber gelöste Mining-Bremse wieder anzuziehen. kopite7kimi hatte auf Twitter schon damals die Möglichkeit in den Raum gestellt, dass es weitere Modelle betreffen wird.

Laut VideoCardz sollen in der Tat auch GeForce RTX 3080 und 3070 derart neu aufgelegt werden. Grafikkarten mit neuer GPU sollen für den Kunden nicht von den alten Varianten zu unterscheiden sein, der Wechsel soll stumm erfolgen. Auch die GeForce RTX 3090 soll einen neuen Chip erhalten, die GeForce RTX 3060 Ti hingegen nicht.

Grafikkarte alte GPU neue GPU
GeForce RTX 3090 GA102-300 GA102-302
GeForce RTX 3080 Ti GA 102-225
GeForce RTX 3080 GA102-200 GA102-202
GeForce RTX 3070 Ti GA104-400
GeForce RTX 3070 GA104-300 GA104-302
GeForce RTX 3060 Ti GA104-200
GeForce RTX 3060 GA106-300 GA106-302

Noch kein schlüssiges Bild

Der Chip-Wechsel bei Nvidias größter GeForce RTX 3000 ohne Mining-Bremse würde auch ohne Mining-Bremse einen Vorteil mit sich bringen: Sie könnte das VBIOS für rBAR gleich mitbringen und sich über die neue Device-ID gegenüber dem Treiber als „rBAR-fähig“ ausweisen. Doch das ergibt nur dann Sinn, wenn auch die GeForce RTX 3060 Ti diese Behandlung erfährt, oder eingestellt wird – davon ist allerdings nicht auszugehen.

Sinn ergeben würde die Liste schon eher, wenn die neue GPU GA104-302 zur neuen GeForce RTX 3060 Ti gehören würde und die 3070 parallel zur erwarteten Markteinführung der GeForce RTX 3070 Ti ausläuft. 3060 Ti und 3070 stehen sich in der Leistung und mit jeweils 8 GB Speicher sehr nahe.

Ohne die Bestätigung durch weitere Quellen, die die aktuell noch vorhandenen Informationslücken füllen, bleibt hinter der von VideoCardz in Aussicht gestellten Mining-Bremse für die ganze Serie hingegen noch ein großes Fragezeichen. Davon abgesehen hätte sie nur dann von Dauer einen Effekt, wenn der Hersteller gravierende Fehler wie bei der 3060 vermeidet.

Update

Laut Igor Wallossek wird Nvidia die neuen Varianten nicht ohne Kennzeichnung in den Handel entlassen. Der Hersteller selbst habe den Zusatz „Light Hash Rate“ (LHR) zur Diskussion gestellt, es am Ende aber dem Partner überlassen, wie er dem Kunden deutlich macht, dass die Grafikkarte die ETH-Mining-Bremse besitzt. Er muss es aber tun. Die neue GeForce RTX 3060 soll Mitte Mai den Anfang machen, bevor die anderen Grafikkarten sukzessive umgestellt werden.

Wie sich die limitierte Leistung in der Ethereum-Blockchain auf Preis und Verfügbarkeit auswirken wird, bleibt abzuwarten. Für Mining-Farmen sind die neuen Modelle, sofern die Bremse hält, nur noch halb so interessant. Aber die Nachfrage nach den neuen Grafikkarten unter Spielern bleibt extrem hoch. Das könnte die Preise weiterhin hoch halten. Bei der GeForce RTX 3060 war das bereits der Fall: Die Grafikkarte überstieg den UVP bereits deutlich, bevor der Beta-Treiber die ETH-Bremse umging.

Update

Als erster Hersteller hat Galax die neuen Varianten von GeForce RTX 3080 und GeForce RTX 3070 öffentlich gemacht. Wie VideoCardz berichtet, kennzeichnet Galax die mit einer Mining-Bremse versehenen Grafikkarten mit dem Zusatz „[FG]“ („For Gamer“?) und die verwendeten GPUs vom Typ GA102-202 und GA104-302 mit Nvidias Vorschlag „LHR“ (Lower Hash Rate, lt. Galax).

Unterschiedliche Limits für 3070 und 3080

In den Spezifikationen stellt der Hersteller darüber hinaus klar, dass LHR für eine reduzierte Hash-Rate in der Ethereum-Blockchain von lediglich 25 MH/s für die RTX 3070 und 43 MH/s für die RTX 3080 steht – beides entspricht grob der halben Leistung gegenüber einer nicht optimierten herkömmlichen Version.

Erste neue GeForce RTX 3000 mit Mining-Bremse von Galaxy
Erste neue GeForce RTX 3000 mit Mining-Bremse von Galaxy (Bild: VideoCardz)
Update

Galax hat jetzt auch die LHR-Varianten von GeForce RTX 3060 und GeForce RTX 3060 Ti auf der eigenen Webseite veröffentlicht, wie VideoCardz aufgefallen ist. Die GeForce RTX 3060 Ti soll wie die neue GeForce RTX 3070 maximal 25 MH/s im Ethereum-Algorithmus schaffen, die GeForce RTX 3060 noch 20 MH/s. Bei Galax fehlt damit nur noch eine in der Ethereum-Blockchain limitierte GeForce RTX 3090. Ob deren neue Version neben Resizable BAR ab Werk auch eine Mining-Bremse erhalten wird, darüber war sich die Gerüchteküche zuletzt aber noch nicht einig.

Update

Erste Hersteller veröffentlichen gebremste GeForce RTX 3000

Nachdem bereits Galax und Gigabyte mehrere Modelle der GeForce RTX 3060 mit der zweiten Revision der Mining-Bremse veröffentlicht haben, gesellt sich jetzt auch Zotac mit insgesamt acht Modellen in neuer Revision dem „LHR“-Reigen hinzu.

Die GeForce RTX 3090 wird laut Nvidia vorerst außen vor bleiben und keine Beschränkung der Hashrate erfahren.

Because these GPUs originally launched with a full hash rate, we want to ensure that customers know exactly what they’re getting when they buy GeForce products. To help with this, our GeForce partners are labeling the GeForce RTX 3080, RTX 3070 and RTX 3060 Ti cards with a “Lite Hash Rate,” or “LHR,” identifier. The identifier will be in retail product listings and on the box.

Nvidia

Nachfolgend eine Übersicht aller Hersteller mit Grafikkarten mit ETH-Mining-Bremse 2.0:

Hersteller GeForce
RTX 3090*
GeForce
RTX 3080
GeForce
RTX 3070
GeForce
RTX 3060 Ti
GeForce
RTX 3060
Asus - × × × ×
EVGA - × × × ×
Galax - × × ×
Gainward - × × × ×
Gigabyte - × × ×
Inno3D - × × × ×
KFA² - × × × ×
MSI - × × × ×
Palit - × × × ×
PNY - × × × ×
Zotac - × × ×
* die GeForce RTX 3090 soll vorerst keine Mining-Bremse erhalten
25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.