SilverStone Fortress 2: Die Festung mit gekipptem Innenraum

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Arne Müller
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Lieferumfang und Daten

Die technischen Daten des Gehäuses im kompakten Überblick:

  • Material: 0,8-mm-Stahlkorpus, 4,5-mm-Aluminiumrahmen, Kunststoffteile
  • Farbe: Silbern oder Schwarz, mit oder ohne Acrylglasfenster
  • Abmessungen: ca. 497 x 212 x 616 mm (H x B x T)
  • Gewicht: etwa 15,3 kg
  • fünf 5,25"-Front-Laufwerkschächte
  • fünf Schächte für 3,5"-Festplatten, einer mit SATA-Backplane ausgestattet, weitere optional
  • ein 2,5"-Einbauplatz
  • drei 180-mm-Lüfter (1.000 U/min) im Boden, können herunter geregelt werden
  • ein 120-mm-Lüfter (1.200 U/min) im Deckel
  • Mainboard-Formfaktoren: ATX, Micro-ATX, SSI-CEB
  • zwei USB-2.0- und zwei Audioanschlüsse im Deckel
SilverStone Fortress 2 – Lieferumfang
SilverStone Fortress 2 – Lieferumfang

Bedauerlicherweise verzichtet Silverstone wie bei den beiden bisherigen Inkarnationen der Raven-Serie auf einen eSATA-Anschluss im Portkit, was mit dem relativ hohen Preis für das FT02 und dem eigenen Anspruch, High-End-Ware zu liefern, aus unserer Sicht nicht vereinbar ist. Auch FireWire- oder USB-3.0-Kompatibilität ist nicht vorhanden. Sehr begrüßenswert finden wir die Ausstattung des Gehäuses mit einer Schalldämmung, auch wenn sie in diesem Fall aufgrund des simplen und vermutlich vorrangig kostengünstigen Aufbaus der Dämmschicht nicht gerade bahnbrechende Ergebnisse liefern dürfte.

Neben den üblichen Schrauben und einem Handbuch liefert Silverstone auch Adapter mit, um statt der hinteren beiden Bodenlüfter einen 360-mm-Radiator montieren zu können. Dem Betrieb einer Wasserkühlung steht also nichts im Wege.

Ausstattung außen

Was die Verpackung schon andeutet wird beim ersten Auspacken des Gehäuses deutlich sichtbar – das FT02 ist deutlich tiefer als es hoch ist, was es von den meisten anderen Tower-Gehäusen unterscheidet. Man sollte zwar nicht so weit gehen, es als vergleichsweise flach zu bezeichnen, dennoch fallen die im Vergleich ungewöhnlichen Proportionen auf. Bedingt ist das hauptsächlich durch den gedrehten Innenaufbau, doch dazu später mehr. Wie schon das Vorgängermodell Fortress FT01 orientiert sich das FT02 ebenfalls am bereits in die Jahre gekommenen Temjin TJ07. Die Besonderheit dieses recht hochpreisigen, aber gerade wegen seines Designs viel beachteten Gehäuses ist die Tatsache, dass die wesentlichen Teile von Front, Deckel und Boden aus einem einzigen Stück Aluminium bestehen und so die Zahl der Spalten, die ein Gehäuse oft wenig elegant aussehen lassen, reduziert wurde. Das FT02 greift diese Idee erneut auf, wodurch das Gehäuse einen sehr glatten und hochwertigen Eindruck macht. Auch die Abrundung einiger wesentlicher Kanten mit großem Radius – wie beim großem Bruder – trägt zu diesem Gesamteindruck bei, ebenso wie die hervorragende Materialauswahl und die dazugehörige Oberflächenbehandlung. Hier macht das FT02 deutlich mehr her als der überwiegende Teil der Konkurrenz, hauseigene Konkurrenz durch die Raven-Serie eingeschlossen. Der eigentliche Korpus des Gehäuses besteht aus 0,8 Millimeter starkem Stahl, was man aufgrund der Lackierung erst bei der Lektüre des Handbuches oder eventuell anhand des leicht überdurchschnittlichen Gewichtes herausbekommt – sicht- oder fühlbar ist das nicht, keine Spur von der Stahl oft nachgesagten Minderwertigkeit.

Die Front, die nahtlos in den Gehäuseboden und Rückseite übergeht, besteht aus 4,5 mm starkem Aluminium, welches allerdings im Gegensatz zu den meisten anderen Aluminiumgehäusen keine gebürstete, sondern einfach nur matte und schwarz eloxierte Oberfläche aufweist, Dies gilt allerdings nicht für die fünf Frontblenden der 5,25“-Schächte, welche die gewohnte senkrecht gebürstete Struktur aufweisen, sodass hier je nach Blickwinkel ein mehr oder weniger deutlicher Unterschied bei den Oberflächenstrukturen sichtbar wird. Abgesehen von den Blenden und dem im unteren Teil eingelassenen SilverStone-Schriftzug ist die Front eine einzige glatte Fläche. Das gleiche gilt auch für die Rückseite, welche bis auf den mit einem abnehmbaren Staubfilter versehenen Lufteinlass für das Netzteil keine Aussparungen aufweist – die befinden sich durch das gedrehte Mainboard alle im Deckel unter einer Blende. Diese Blende bildet den hinteren Teil des Gehäusedeckels und besteht im wesentlichen aus einem Kunststoffgerüst, welches von einem recht dünnen, oben gelochten Aluminiumblech umschlossen wird. Im vorderen Teil, der die Bedienelemente und das Portkit beinhaltet, wurde leider auf Aluminium komplett verzichtet – hier blickt der geneigte Kunde auf Kunststoff - was allerdings nur auffällt wenn man sehr genau hinsieht, da sich die Oberflächenstruktur des Kunststoffes nicht von der der Aluminiumflächen rundherum unterscheidet. Die beiden Seitenwände sind ebenfalls unstrukturiert, auf die rechte Wand ist bei der getesteten Version ein dickes Acrylglasfenster mit acht Schrauben aufgesetzt. Eine Besonderheit des Gehäuses ist der mehrere Zentimeter umfassende Luftraum, der zwischen der fortgesetzten Front, welche gleichzeitig auch als Standfläche dient, und dem eigentlichen Gehäusekorpus freigelassen wurde. Dadurch können die drei großen Lüfter im Gehäuseboden ungehindert Frischluft einsaugen.

SilverStone Fortress 2
SilverStone Fortress 2
SilverStone Fortress 2
SilverStone Fortress 2
SilverStone Fortress 2 – rechte Seite
SilverStone Fortress 2 – rechte Seite
SilverStone Fortress 2 – linke Seite
SilverStone Fortress 2 – linke Seite
SilverStone Fortress 2 – Front
SilverStone Fortress 2 – Front
SilverStone Fortress 2 – Rückseite
SilverStone Fortress 2 – Rückseite
SilverStone Fortress 2 – Deckel
SilverStone Fortress 2 – Deckel
SilverStone Fortress 2 ohne Deckelblende
SilverStone Fortress 2 ohne Deckelblende
SilverStone Fortress 2 – Portkit
SilverStone Fortress 2 – Portkit
SilverStone Fortress 2 – Portkit
SilverStone Fortress 2 – Portkit
SilverStone Fortress 2 – Korpusdetail
SilverStone Fortress 2 – Korpusdetail
SilverStone Fortress 2 – Fensterdetail
SilverStone Fortress 2 – Fensterdetail