Coollaboratory Liquid Ultra im Test: Die Flüssigmetall-Legierung 3.0

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Martin Eckardt
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Fazit

Mit der Liquid Ultra meldet sich Coollaboratory nach nunmehr vier Jahren Entwicklungsarbeit zurück am Markt. Anders als bei der Einführung der Liquid Pro, die durch ihre sagenhafte Leistung für viel Aufsehen sorgen konnte, gelingt es mit der neuen Ultra allerdings nicht, die hoch gelegte Messlatte noch weiter anzuheben. Vielmehr hat man sich bei den Entwicklern auf ergonomische Gesichtspunkte zur verbesserten Anwendbarkeit bei nahezu gleichbleibender Performance auf absolutem Spitzenniveau gestürzt.

In der Tat konnte der Nutzungskomfort gesteigert werden: Die bessere Benetzungsfähigkeit und die geringere Oberflächenspannung machen ein Auftragen mit den beiliegenden Pinseln zur relativ leichten Aufgabe. Auch das Entfernen lässt sich, da die Liquid Ultra nicht mehr aushärtet, nun deutlich komfortabler bewerkstelligen, sodass das böse Erwachen nach einigen Monaten Nutzung, das sich bei der gehärteten Liquid Pro noch einstellte, nun ausbleiben sollte. Einher geht diese Konstanz in der Konsistenz mit einem, laut Herstellerangaben, gleichbleibenden Leistungsbild über Jahre hinweg. Viele konventionelle Wärmeleitpasten verlieren mit der Zeit an Leistung, die Liquid Ultra soll dies nicht tun. Die Verifizierung dieses Sachverhaltes bedarf jedoch ausgiebiger Langzeituntersuchungen.

Coollaboratory Liquid Ultra Wärmeleitpaste
Coollaboratory Liquid Ultra Wärmeleitpaste

Dennoch ist die Liquid Ultra trotz der verbesserten Handhabung noch weit davon entfernt, eine Wärmeleitpaste für jedermann zu werden. Vor allem die weiterhin hohe Reaktionsfähigkeit der Metalllegierung, die sich beispielhaft unverändert in der absoluten Unverträglichkeit mit Aluminiumbauteilen darstellt, ist bei unsauberem oder unachtsamem Arbeiten problematisch. Hinzu gesellt sich die hohe elektrische Leitfähigkeit, die ein gewisses, bei normaler und sorgsamer Verwendung praktisch jedoch kaum relevantes, Risikopotential birgt.

Für Anwender, die sich diesen Besonderheiten und Gefahren bewusst sind und auf maximale Kühlleistung abzielen, stellen die Coollaboratory-Produkte dennoch momentan das Maß der Dinge dar. Zum fairen Preis von etwa 8 Euro für das gezeigte Liquid-Ultra-Set, das bei sparsamer Dosierung für etwa fünf Anwendungen genügt, darf hierbei zugegriffen werden. Wer allerdings das Risiko und den Aufwand scheut, ist mit konventionellen Wärmeleitpasten auf Silberoxid-Basis, etwa der Arctic MX-2, MX-3 oder der Thermalright Chill Factor 2, bei nur wenig schlechterer Kühlperformance ebenfalls gut beraten.

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