ATi Radeon HD 3850 im Test: Ein weiterer Preis-Leistungs-Knüller?

Wolfgang Andermahr
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ATi Radeon HD 3850 im Test: Ein weiterer Preis-Leistungs-Knüller?

Einleitung

Nachdem AMD mit der ATi Radeon HD 2900 XT eine harte Durststrecke zurücklegen musste und nur in seltenen Fällen gegen die starken Konkurrenzprodukte von Nvidia überzeugen konnte, hat es ATi geschafft, mit der Radeon HD 3870 etwas an verlorenem Boden wieder gut zu machen. Grundlage der neuen Grafikkarte ist die RV670-GPU, die zwar weiterhin eng mit dem R600 verwandt ist, aber einige Verbesserungen mit sich bringt: Einen stromsparenden 2D-Modus, den Unified Video Decoder (UVD), PCIe Gen2, die Unterstützung der Direct3D-10.1-API und nicht zuletzt einige Effizienzverbesserungen, die die Geschwindigkeit bei der Nutzung von Anti-Aliasing trotz halbiertem Speicherinterface teils spürbar erhöhen konnten. Gegen die GeForce 8800 GT ist ATi mit der Radeon HD 3870 recht gut aufgestellt. Gegen die schnelleren Grafikkarten, die GeForce 8800 GTX sowie die GeForce 8800 Ultra, hat man allerdings immer noch das Nachsehen.

Nach oben scheint das Ende der Fahnenstange mit einer einzelnen RV670-GPU also vorerst erreicht und so versuchte ATi zeitgleich mit der Vorstellung der Radeon HD 3870 in andere, tiefere Gefilde vorzudringen. Und dies könnte durchaus gelingen, denn im Preissegment unter einer Radeon HD 3870 hat Nvidia derzeit recht wenig zu bieten. Zwar hat man mit der GeForce 8600 GTS eine etwa 120 Euro teure Grafikkarte im Mid-Range-Segment platziert, allerdings spielt diese in einer völlig anderen Leistungsklasse. Diese Schwäche gilt es für die Kanadier mit der ATi Radeon HD 3850 auszunutzen. Wie das neue Namensschema verrät, ist die Radeon HD 3850 geschwindigkeitsmäßig unter der Radeon HD 3870 einzuordnen, auch wenn die Grafikkarte derselben „Modellfamilie“ („8“) entstammt. Die offizielle Preisempfehlung des 3D-Beschleunigers beläuft sich auf etwa 150 Euro. Somit kämpft die Radeon HD 3850 preislich gesehen also tatsächlich mehr oder weniger gegen die Nvidia GeForce 8600 GTS. Der Marktpreis der Radeon HD 3850 beträgt aktuell zwischen 135 und 150 Euro und erste Exemplare sind bereits lieferbar.

ATi hat es sich bei der Radeon HD 3850 verkniffen, die GPU zu kastrieren und einige Funktionseinheiten zu deaktivieren. Die Grafikkarte kann also auf den gesamten RV670 zurückgreifen. Stattdessen setzt man den Rotstift bei den Taktraten an; sowohl die GPU als auch der GDDR3-Speicher (auf der Radeon HD 3870 wird teurerer, aber schnellerer GDDR4-Speicher verbaut) arbeiten mit einer teils deutlich niedrigeren Frequenz als bei der Radeon HD 3870. Zudem hat man der Radeon HD 3850 in einer Variante auch das Speichervolumen gekürzt. Während der größere Bruder generell mit einem 512 MB großen VRAM an den Start geht, ist er bei der kleineren Karte beim Standardmodell auf 256 MB reduziert. Darüber hinaus gibt es jedoch ebenso eine 512-MB-Variante, die etwa 30 bis 40 Euro teurer (und noch nicht lieferbar) ist.

Freundlicherweise konnte uns AMD eine ATi Radeon HD 3850 mit 256 MB für einen Test zur Verfügung stellen. Die Grafikkarte basiert auf dem Referenzdesign von ATi und ist laut AMD der neue Preis-Leistungs-Champion. Wir haben den 3D-Beschleuniger ausführlich in unserem Testparcours auf Herz und Nieren überprüft und sind gespannt, ob die Radeon HD 3850 das halten kann, was AMD verspricht. Nämlich viel Leistung zu einem günstigen Preis.

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