nForce 4 SLI von Asus, Gigabyte und MSI im Test: Wer baut das beste Board für den Athlon 64?

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Ralph Burmester
28 Kommentare

Ranking

Zu guter Letzt wollen wir die Ergebnisse der Benchmarks in unseren Rankings zusammenführen. So lässt sich recht einfach ein Überblick darüber gewinnen, in welchem Bereich welches Mainboard Stärken oder Schwächen zeigt.

Performance-Rating
    • Asus A8N-SLI Premium
      99,6
    • Gigabyte GA-K8NXP-SLI
      99,6
    • MSI K8N Diamond
      99,5
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
Schnittstellen-Rating
    • MSI K8N Diamond
      92,8
    • Gigabyte GA-K8NXP-SLI
      88,7
    • Asus A8N-SLI Premium
      87,9
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel
SLI-Rating
    • Gigabyte GA-K8NXP-SLI
      99,5
    • MSI K8N Diamond
      99,4
    • Asus A8N SLI Premium
      98,8
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Fazit

Zum Schluss wollen wir unser Resümee ziehen und kurz zusammenfassen, welche Vor- und Nachteile die Probanden unseres Testfeldes auszeichnen. Wichtige Anhaltspunkte sind dabei die Ranking-Werte, die Lautstärke, die Ausstattung und die beiliegende Software. Natürlich obliegt es jedem Leser selber, die für ihn wichtigen Punkte zu begutachten und zu bewerten.

Asus A8N-SLI Premium
Zwei Innovationen zeichnen das Asus Mainboard aus. Da wäre an erster Stelle die lautlose Kühlung des Chipsatzes und der Spannungsversorgung des Prozessors. Per Heatpipe wird die Wärme vom Chipsatz zum Kühlkörper transportiert, der gleichzeitig die Spannungsversorgung kühlt. Diese lautlose Kühlung sollte trotz allem im Luftstrom des Gehäuses liegen. Die zweite Innovation ist das Software-Umschalten des SLI-Modus'. Für Benutzer, die öfter umschalten wollen oder müssen, eine ausgezeichnete Lösung.

Beim Schnittstellen-Rating fällt das Asus wegen der schwachen Leistung der nur per PCI-Bus angebundenen zweiten GBit-Lan-Schnittstelle zurück. Auch im SLI-Modus konnten wir unerklärlicherweise bei Doom 3 die 90-fps-Grenze nicht überschreiten, was im Spiele-Ranking zu einem kleinen Rückstand führt. Geht es um die Lautstärke, liegt das A8N-SLI Premium natürlich ganz weit vorne. Wer ein leises SLI-System aufbauen möchte, liegt hier goldrichtig. Auch die Temperaturen liegen völlig im grünen Bereich.

Das Layout ist gut, lediglich die Anordnung der Audio-Anschlüsse für das Frontpanel ist ungünstig. Das BIOS bietet sehr viele Einstellungsmöglichkeiten, die auch für Overclocker sehr interessant sind. Gerade die „Crashfree BIOS“-Funktion bietet bei Fehleinstellungen gute Dienste. Die Lüftersteuerung des BIOS' arbeitet sehr gut. Die beiliegende Software ist umfassend, aktuell und sinnvoll. So lassen sich auch unter Windows alle wichtigen Funktionen das Mainboards überwachen und einstellen.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Asus ein durchdachtes und teilweise sehr innovatives Mainboard zeigt. Sehr gute Hardware-Unterstützung, gute Software-Ausstattung, intelligente Technik und eine gute Leistung kann man dem Asus A8N-SLI Premium attestieren.

Das Asus A8N-SLI Premium ist für rund 160 Euro erhältlich.

Gigabyte GA-K8NXP-SLI
Auch das Gigabyte weist zwei technische Innovationen auf. So kann die vorhandene, völlig ungekühlte Drei-Phasen-Spannungsversorgung des Prozessors per Steckplatine um weitere drei Phasen erweitert werden. Die Steckplatine ist mit Kühlkörper und blau leuchtendem Lüfter versehen. Für Overclocker mag das interessant sein, für den „normalen“ Benutzer nur eine technische Spielerei. Die zweite Innovation ist die FireWire 800-Schnittstelle, die eine Leistung von bis zu 100 MB/s bietet. Gerade für Video-Freunde eine willkommene Bereicherung.

Bei der Leistung liegt das GA-K8NXP-SLI mit den anderen Probanden auf einer Höhe. Nur bei den Schnittstellen enttäuscht der RAID 1-Modus des nForce 4 SLI etwas. Wer auf den Einsatz der DPS-Platine nicht verzichten will, muss auch mit einer deutlich höheren Geräuschemission rechnen. Bei den Temperaturen fällt auf, dass der Motherboard-Sensor offenbar immer 25 °C anzeigt. Auch die Prozessor-Temperatur liegt (vor allem beim Einsatz des Boxed-Kühlers) deutlich niedriger als bei den Mitbewerbern, was sicherlich nicht an einer besseren Kühlung liegt, sondern an einem zu niedrig angezeigten Messwert.

Das Layout an sich ist ungewöhnlich, denn durch den weit nach unten versetzten Prozessor-Sockel sind auch die beiden PEG-Slots weit nach unten gerutscht. Die SATA-Anschlüsse sind beim Einsatz langer Grafikkarten nur eingeschränkt nutzbar. Das Dual-BIOS bietet durch seine Backup-Fähigkeit eine hohe Sicherheit gegen missglücktes Flashen. Die BIOS-Optionen zum Übertakten sind gut, allerdings weist das Handbuch nicht auf die für die erweiterten BIOS-Eigenschaften nötige Tastenkombination „STRG“ + „F1“ hin. Die Lüftersteuerung ist sehr gut, sie kann quasi stufenlos an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden.

Die beiliegende Software ist bis auf zwei Ausnahmen entweder veraltet oder arbeitet nicht zufriedenstellend. Auch das Fehlen des W-LAN-Treibers und ein Mangel an Updates der mitgelieferten Software auf der Gigabyte-Homepage wirft kein gutes Licht auf das Produkt.

Das Gigabyte GA-K8NXP-SLI ist auch als Set zusammen mit der Dual-6600-GT-Grafikkarte GV-3D1 erhältlich. Wer ein schnelles Mainboard speziell auch für Spiele benötigt, sollte sich mit dem Gigabyte-Mainboard genauer beschäftigen.

Das Gigabyte K8NXP-SLI ist einzeln für etwa 135 Euro und als Set mit der GV-3D1 für etwa 460 Euro erhältlich.

MSI K8N Diamond
Auch das K8N Diamond möchte sich mit technischen Innovationen von den Mitbewerbern absetzen. Zum Einen ist die Kühlung der Spannungsversorgung des Prozessors per Heatpipe zu nennen. Diese ist allerdings mit einem kleinen Lüfter versehen, der nicht gerade lautlos seine Arbeit verrichtet. Zum Anderen ist der Silicon Image 3132 zu nennen, der per PCIe x1 angebunden ist und SATA 300 unterstützt. Leider sind nur zwei Ports vorhanden, so dass der RAID 5-Modus des Controllers nur per (nicht beiliegendem) Port-Multiplier möglich wird.

Bei der Leistung der Schnittstellen kann sich das MSI bei den RAID-Tests mit dem SiI-Controller deutlich absetzen. Die restliche Performance liegt in etwa gleichauf mit dem Asus, im SLI-Betrieb liegt das K8N nur knapp hinter dem Modell von Gigabyte. Durch die beiden Lüfter des Mainboards kann das MSI nicht als leise bezeichnet werden. Unter Last erreicht das K8N Diamond die höchsten Prozessortemperaturen. Verursacht durch den kleinen Lüfter auf der Spanunungsversorgung, der den Luftstrom im Gehäuse unterbricht.

Das Layout selbst ist gut. Zwischen den SATA-Schnittstellen wurde extra Platz für lange Grafikkarten gelassen. Leider wurde beim SiI-Controller am Port-Multiplier und zwei weiteren SATA II-Ports gespart. Das BIOS bietet gute Möglichkeiten zum Übertakten, jedoch keinerlei Sicherheitsfunktionen wie Asus oder Gigabyte. Die Lüftersteuerung verrichtet gute Arbeit, die D.O.T.-Funktion gefiel uns wegen der zeitverzögerten Arbeitsweise jedoch nicht.

Die beiliegende Software ist nur zum Teil aktuell und brauchbar. Wer benötigt ein Tool für eine Funktion, die Windows von sich aus bietet? Die Homepage von MSI bietet aktuelle Versionen, allerdings ist das Thema Cool'n'Quiet dort völlig unbekannt - für uns unverständlich.

Unauffällig und gut ist das MSI K8N Diamond. Der zusätzliche SATA II-Controller ist sicher ein interessantes Ausstattungsmerkmal. Die Leistung ist besser als beim Asus, dafür ist die Ausstattung und die Software-Beilagen eher unterdurchschnittlich.

Das MSI K8N Diamond kostet rund 140 Euro.

Schlusswort
Eine Empfehlung oder einen Award verteilen wir dieses Mal nicht. Alle Boards haben ihre Vor- und Nachteile, liegen leistungstechnisch zu nahe beieinander und für potentielle Käufer spielt auch der Preis eine nicht zu unterschätzende Rolle. Jedoch wird wohl jeder Leser auf Grund des vorliegenden Testberichts eine mögliche Entscheidung treffen können. Wir werden die Testberichte über die Sockel 939-Mainboards in Kürze fortsetzen.

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