Grundlagen moderner TFT-Monitore: Das steckt in den Flachmännern

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Christoph Becker
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Pixelfehler

Bei Pixelfehlern handelt es sich um ein auf TFT-Monitore beschränktes Phänomen. So besteht zum Beispiel ein 15"-Monitor mit einer nativen Auflösung von 1024x768 Pixeln über rund 2,4 Millionen einzelner Zellen, die alle jeweils von einem eigenen Transistor angesprochen werden. Es ist nahezu unmöglich, dass bei dieser riesigen Anzahl an Bauteilen alles reibungslos abläuft und sich nirgendwo ein Fehler einschleicht. Passiert dies doch, spricht man von einem Pixelfehler. Wenn man einmal an einen solchen gelangt ist, muss man damit rechnen, dass jener Pixel entweder dauerhaft schwarz bleibt, oder aber dauerhaft leuchtet, also immerzu Weiß abstrahlt. Mit der seit Anfang des Jahres neuen ISO 13406-2 Norm wird hier für Transparenz gesorgt und dem Kunden ein klar definierter und somit vergleichbarer Garantieanspruch ermöglicht. So ist es Dank dieser Norm möglich, dass die Hersteller ihren Monitor in eine Pixelfehlerklasse einordnen und sich somit zu bestimmten Garantieansprüchen verpflichten. Hier eine Auflistung aller Pixelfehlerklassen nach der ISO 13406-2 Norm:

Pixelfehlerklassen im Überblick
Pixelfehlerklasse Fehlertyp 1 -
ständig
leuchtender
Pixel
Fehlertyp 2 -
ständig
schwarzer
Pixel
Fehlertyp 3 - defekter
Sub-Pixel, entweder ständig
leuchtend (rot, grün, blau)
oder ständig schwarz
I 0 0 0
II 2 2 5
III 5 15 50
IV 50 150 500

Mittlerweile ordnen viele Hersteller ihre Monitore in eben eine solche Pixelfehlerklasse ein und gewährleisten somit volle Garantieleistungen bei der klassenspezifischen Anzahl an "toten" Pixeln.

Reaktionszeit

Mit der Reaktionszeit (Englisch: Response Time) bezeichnet man im Allgemeinen die Zeit, die ein LCD-Molekül braucht, um wieder eine neue Operation ausführen zu können. Hier gilt je kleiner, desto besser, denn moderne TFT-Monitore sollten eine Reaktionszeit von 16-25ms besitzen. Das menschliche Auge empfindet jedoch auch schon Schaltzeiten unter 40ms als angenehm. Manche Hersteller geben die Reaktionszeit oftmals zweigeteilt in Rise- und Fall-Werten an, die man zum besseren Vergleich mit anderen Modellen jedoch zusammenrechnen muss.

Reaktionsverlauf

Diese Eigenschaft nennt man auch Response-Verlauf und gehört mit zu den Wichtigsten eines TFT-Monitors. Ein idealer Wert wäre dabei ein absolut linearer Reaktionsverlauf. Dies gibt es leider bei heutigen LC-Displays noch nicht und so müssen wir bis jetzt mit nicht linearen Verläufen zurechtkommen. Diese Eigenschafft tritt auf, da die Panels für den Wechsel zwischen zwei Farben wesentlich länger brauchen, als zum Beispiel für den Wechsel zwischen Schwarz und Weiß. Hier unterscheiden sich die einzelnen Blickwinkeltechnologien teilweise drastisch.

So besitzen Displays mit der MVA-Technik zwar eine minimale Response-Time von unter 20ms, jedoch kann der Maximalwert gut und gerne beim drei bis vierfachen dieser 20ms liegen. Monitore mit der IPS-Blickwinkeltechnologie sind zwar im Vergleich der Minimalwerte unterlegen, haben aber wesentlich kleinere Maxima. Besonders offensichtlich wird dies bei der Verwendung von Spielen oder DVD-Filmen. Hier muss der Monitor sehr wenig Schwarz-Weiß-Kontraste darstellen und kann somit die Response-Time nicht auf ein Minimum reduzieren. Vielmehr muss der TFT hier viele Farben darstellen, wobei der Übergang zwischen diesen wiederum länger dauert als der Übergang zwischen Schwarz und Weiß. Durch diese Tatsache sind zum Beispiel IPS-Systeme MVA-Systemen im Alltag, jedoch aber nicht auf dem Papier, überlegen.

TFT

TFT steht für "Thin Film Transistor" und stellt eine Technik dar, mit der der Großteil aller heutigen LC-Displays angesteuert wird. Die Funktion der TFT-Technik sieht folgendermaßen aus: Auf eine der Glasscheiben des LC-Displays wird für jede Zelle ein Transistor aufgebracht. Dies ermöglicht es der Elektronik des Panels jeden Pixel einzeln anzusteuern und somit einen besonders hohen Kontrast und eine sehr geringe Trägheit zu erzeugen.

Schlusswort

Wir hoffen, dass wir euch mit diesem kleinen Guide die Technik der aktuellen TFT-Monitore einmal näher bringen konnten und dass es in Zukunft nicht mehr so viele Vorurteile gegenüber LC-Displays gibt. Angesichts unseres Technik-Resumes ist es dann auch nicht weiter schwer die Vorteile dieser Technologie ausfindig zu machen, denn allein schon das flimmerfreie Bild und der geringe Platzbedarf eines solchen Monitors dürften für viele schon ein triftiges Kaufargument sein. Ebenfalls erwähnenswert ist der äußerst niedrige Energieverbrauch, der gegenüber Röhren-Monitoren sehr moderat ausfällt.

Für uns soll dieser Artikel der Auftakt zu einer ganzen Reihe an Testberichten zu aktuellen TFT-Monitoren sein. So wollen wir in Zukunft unser Engagement auch in diese Richtung ausweiten, um euch auch in diesem Marktsegment einen guten Überblick verschaffen zu können. In diesem Sinne: Stay tuned...

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