Intel Pentium 4 der 600-Serie: 64-Bit, 2 MB L2-Cache und SpeedStep

 29/30
Thomas Hübner
100 Kommentare

Zukunftsausblick

Mit dem heutigen Tage ebnet sich Intel einen Weg, der wohl noch lange in der Zukunft sein Bestehen haben wird. So wird das Jahr 2005 wohl voll und ganz im Zeichen der heute vorgestellten neuen Features stehen. Im Einzelnen sind dies Intels Adaption der 64-Bit-Befehlssätze, genannt EM64T, die neuen Stromsparfunktion EIST (Enhanced Intel Speedstep Technology) und das J am Ende der Prozessornamen, das XD-Bit (Execute Disable oder No Execution).

EM64T- und EIST-Unterstützung beim Pentium (4)
Nummer Frequenz
in GHz
FSB in MHz L2 Cache Dual Core EM64T EIST
840 3,2 800 2x 1 MB Ja Ja Ja
830 3,0 800 2x 1 MB Ja Ja Ja
820 2,8 800 2x 1 MB Ja Ja Ja
670 3,8 800 2 MB Nein Ja Ja
660 3,6 800 2 MB Nein Ja Ja
650 3,4 800 2 MB Nein Ja Ja
640 3,2 800 2 MB Nein Ja Ja
630 3,0 800 2 MB Nein Ja Ja
571 3,8 800 1 MB Nein Ja Ja
570 3,8 800 1 MB Nein Nein Ja
561 3,6 800 1 MB Nein Ja Ja
560 3,6 800 1 MB Nein Nein Nein
551 3,4 800 1 MB Nein Ja Ja
550 3,4 800 1 MB Nein Nein Nein
541 3,2 800 1 MB Nein Ja Ja
540 3,2 800 1 MB Nein Nein Nein
531 3,0 800 1 MB Nein Ja Ja
530 3,0 800 1 MB Nein Nein Nein
520 2,8 800 1 MB Nein Nein Nein

Und so wird Intel im Laufe dieses Jahres eine Quasi-Rundumerneuerung des aktuellen Portfolio starten. Den Anfang wird man mit der aktuellen 500er-Serie des Pentium 4 im zweiten Quartal machen, der auf dem alten Prescott-Kern mit 1 MB Level-2-Cache basiert. Hier wird man ebenfalls die neuen EM64T-Erweiterung zum Einsatz kommen lassen, so dass auch die massentauglichen Prozessoren endlich auf den 64-Bit-Zug aufspringen können. Ferner wird man auch die Celeron-CPUs der 300er-Serie mit dieser Technologie ausrüsten, so dass Intel schon in nicht allzu langer Zeit eine breite Produktpalette von 64-Bit-tauglichen Prozessoren im Portfolio führen wird.

EM64T-Unterstützung beim Celeron
Nummer Frequenz
in GHz
FSB in Mhz L2 Cache in kB EM64T XD Bit
355 3,33 533 256 Ja Ja
351 3,2 533 256 Ja Ja
350 3,2 533 256 Nein Nein
346 3,06 533 256 Ja Ja
345 3,06 533 256 Nein Ja
341 2,93 533 256 Ja Ja
340 2,93 533 256 Nein Ja
336 2,8 533 256 Ja Ja
335 2,8 533 256 Nein Nein
331 2,66 533 256 Ja Ja
330 2,66 533 256 Nein Ja
326 2,53 533 256 Ja Ja
325 2,53 533 256 Nein Ja
320 2,4 533 256 Nein Nein


Weiterhin wird uns das zweite Quartal wohl auch die ersten Dual-Core-Prozessoren bescheren, die auf dem Smithfield-Kern basieren. Dieser in 90 nm breiten Strukturen gefertigte Rechenknecht wird intern quasi aus zwei Prescotts mit jeweils 1 MB Level-2-Cache bestehen. Bei den Taktfrequenzen dieser neuen 800er-Serie sind bis zu 3,2 GHz pro Kern im Gespräch. Passend dazu wird es übrigens auch zwei neue Chipsätze geben - den 955X Express (Codename „Glenwood“) und den i945P/G (Codename „Lakeport“), da der aktuelle i925XE laut Aussagen Intels keine Unterstützung für dieses technologische Novum bietet.

Intel Desktop-Roadmap für das Jahr 2005
Q1 '05 Q2 '05 H2 '05
Pentium 4 Extreme Edition Pentium Extreme Edition ?
Codename Prescott 2M (Irwindale) Smithfield ?
Features 90nm, 2 MB L2,
1066 MHz FSB,
EST, EM64T, XD
90nm, 2 x 1 MB L2,
Dual Core,
1066 MHz FSB,
HT, EST,
EM64T, XD,
Vanderpool?
?
Taktfrequenz 3,73 GHz ? ?
Chipsatz 925XE (Alderwood) 955X (Glenwood)
Pentium 4 Pentium Pentium 4
Codename Prescott 2M (Irwindale) Smithfield
Features 90nm, 2 MB L2,
800 MHz FSB,
HT, EST, EM64T, XD
90nm, 2 x 1 MB L2,
Dual Core,
800 MHz FSB,
HT, EST, EM64T, XD,
Vanderpool?
Vanderpool
90nm, 2 MB L2,
800 MHz FSB,
HT, EST, EM64T, XD
Taktfrequenz 660 (3,6 GHz)
650 (3,4 GHz)
640 (3,2 GHz)
630 (3,0 GHz)
670 (3,8 GHz/
Prescott 2M)
820 (2,8 GHz)
830 (3,0 GHz)
840 (3,2 GHz)
6xx-Reihe
Chipsatz 925X (Alderwood)
915P (Grantsdale-P)
915PL (Grantsdale-PL)
915G (Grantsdale-G)
915GL (Grantsdale-GL)
945P (Lakeport-P)
945G (Lakeport-G)
Celeron D
Codename Prescott Prescott
Features 90 nm, 256 kB L2,
533 MHz FSB,
XD
90 nm, 256 kB L2,
533 MHz FSB,
XD, EM64T
Taktfrequenz 350 (3,2 GHz) 355 (3,33 GHz)
351 (3,20 GHz)
346 (3,06 GHz)
341 (2,93 GHz)
336 (2,80 GHz)
331 (2,66 GHz)
326 (2,53 GHz)
Chipsatz 915GV (Grantsdale-GV)
910GL (Grantsdale-GL)
?

Eventuell wird Erzkonkurrent AMD nahezu zeitgleich erste Dual-Core-CPUs auf Basis des Toledo-, Egypt-, Italy- und Denmark-Kerns herausbringen. All diese werden natürlich schon im 90-nm-Verfahren gefertigt.

Bei Intel geht es dann in der zweiten Jahreshälfte 2005 weiter. Zu diesem Zeitpunkt wird die heute vorgestellte 600er-Serie durch eine neue Technologie ergänzt werden. Diese trägt den Namen „Vanderpool“ und soll ein paar äußerst interessante Features zum Kunden bringen. Intel forciert unter diesem Namen seine Anstrengungen, die Virtualisierungsfähigkeit seiner Clients und Server zu optimieren und hat hierfür die Spezifikationen der Vanderpool Technology External Architecture (EAS) veröffentlicht. Virtualisierung ermöglicht einer Plattform, eine Vielzahl an Betriebssystemen und Applikationen in unabhängigen Partitionen oder „Containern“ gleichzeitig zu betreiben. Ein einzelnes Computersystem kann somit als eine Reihe virtueller Systeme fungieren. Zu deutsch bedeutet dies, dass es unter anderem möglich sein wird, mehrere Betriebssysteme gleichzeitig auf ein und demselben System parallel laufen zu lassen. Die kompletten Spezifikationen zur Vanderpool-Technologie lassen sich bei Intel abrufen.

Erst im Jahre 2006 wird es dann einen neuen Prozessorkern geben, der auf den Namen Presler hört. Dieser ist wohl ein in 65-nm-Strukturbreite gebauter Dual-Core-Prozessor, wie wir ihn auch schon auf Basis des Smithfields gesehen haben. Für diese CPU sind Taktraten von bis zu 3,6 GHz pro Kern im Gespräch. Ferner wird auch der aktuelle Prescott 2006 einen Nachfolger finden. Dieser hört auf den Namen Cedar Mill und wird nur über einen Kern verfügen.

Ebenfalls im Jahre 2006 und darüber hinaus bis in das Jahr 2007 wird uns die neue Broadwater-Plattform die Ehre erweisen. Für diese sind Prozessoren mit den Codenamen „Millville“ und „Allendale“ eingeplant. Was sich hinter diesen beiden versteckt, ist allerdings noch unklar. Sicher ist nur, dass der Allendale ein Vertreter der Pentium- und der Millville ein Vertreter der Celeron-Familie ist.

Und was macht AMD? Hier wird man neben den bereits erwähnten Dual-Core-Prozessoren auch einige Neuerungen für die im Moment existenten Produkte bringen. Das E0-Stepping wird die neuen Winchester-Kerne, die allesamt schon in 90 nm breiten Strukturen gefertigt werden, um SSE3-Befehle erweitern. Beim Opteron erledigt dies das E4-Stepping. Zudem soll es bei beiden Prozessorfamilien durch das neue Stepping Verbesserungen am internen Speichercontroller geben und auch der Stromverbrauch soll nochmals etwas gesenkt worden sein. Der neue Athlon 64-Kern wird dann übrigens auf den Namen „Venice“ hören, der neue Athlon 64 FX auf den klangvollen Namen „San Diego“. Auch die Sempron-Reihe wird mit dem „Palermo“ auf dem Sockel 754 eine Fortsetzung finden.

AMD Roadmap 2005/2006
AMD Roadmap 2005/2006

Das Jahr 2006 bringt dann wieder ein paar tiefer greifende Neuerungen im Bezug auf die Athlon 64-Prozessoren. Hier ist zum einen die Unterstützung von DDR2-Speicher zu nennen, zum anderen ein neuer Sockel, über den aber noch keine weiteren Details bekannt sind. Fakt ist aber wohl, dass der Dual-Core-Prozessor des Jahres 2006 auf den Namen „Windsor“ hört und noch im 90-nm-Verfahren gefertigt wird. Der normale Athlon 64 mit nur einem Kern hört derweil ab dem nächsten Jahr auf den Codenamen „Orleans“. Beiden Prozessoren ist DDR2-Speicher, der neue Sockel und eine Technologie ähnlich Intels Vanderpool gemein. Für diese ist der Codename „Pacifica“ im Suppentopf der Gerüchteküche.

25 Jahre ComputerBase!
Im Podcast erinnern sich Frank, Steffen und Jan daran, wie im Jahr 1999 alles begann.