Zwei grundlegende Fragen zu Windows Server 2012

Masterfryzz

Ensign
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Hallo meine Guten,

Ich komme mit zwei ganz grundlegenden Fragen zu euch und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe mir einen kleinen Server zugelegt, der mir in erster Linie als Fileserver dienen soll. Jedenfalls habe ich momentan die Releasepreview von Server 2012 drauf um mich an die Materie heranzutasten.

Mir wäre nur schon geholfen, wenn mir jemand sagen kann unter welchen Serverrollen ich diese Features finden kann. Dann lese ich mich gerne vertieft darin ein, da ich momentan noch in den Anfängen stehe.

Was ich gerne erreichen möchte, sind zwei Dinge:
  • Ist es möglich eine Festplatte als "Netzlaufwerk" frei zu geben, damit ich auch von beliebigen Orten darauf zugreifen kann? Sidenote: Ich habe mir eine statische IP zugelegt (Das scheint auch über die Portweiterleitung möglich zu sein, nur sei es Sicherheitstechnisch sehr "unklug")
  • Ist es möglich verschiedene Computer mit dem Server zu verbinden (auch über das Internet), damit diese in sporadischen Abständen Backups hinterlegen können

Was ich bisher erreicht habe ist:
- Ich habe auf meinem Wlan Router mit DD-WRT innerhalb des lokalen Netwerks statische IP Adressen verteilt.
- Der Router selbst hat eine statische IP Adresse im Netz und ich habe ihn zusätzlich über dyndns.org eingetragen.
- Was ich eingerichtet habe ist bisher ein funktionierender Remote-Desktop Zugriff, der auch beliebig übers Netz funktioniert. Auf diese Weise kann ja auch auf den Server zugegriffen werden. Nur wäre eine elegantere Lösung natürlich schöner ;-)

So ich hoffe ich werde für meine Unwissenheit nicht zerrissen und ihr habt Verständnis für meine Fragen.

Falls es von Bedeutung ist, liste ich noch kurz die Hardware auf:
Mainboard: Asus P8Z68-V LX
Prozessor: Intel I3 2120
RAM: 16GB Corsair Vengeance
Netzteil: 500 Watt BeQuiet E8
Festplatten: Intel SSD 330 120GB (OS)
4 x 2TB Seagate 5900 RPM (je zwei in RAID 1)
 
Masterfryzz schrieb:
Falls es von Bedeutung ist, liste ich noch kurz die Hardware auf:
Mainboard: Asus P8Z68-V LX
Prozessor: Intel I3 2120
RAM: 16GB Corsair Vengeance
Netzteil: 500 Watt BeQuiet E8
Festplatten: Intel SSD 330 120GB (OS)
4 x 2TB Seagate 5900 RPM (je zwei in RAID 1)

An sich ist das ein ziemlich teurer Server, wenn die Komponenten schon da waren gut, aber nur als Server ist das NT viel zu groß und verschwenderisch und das MB ist auch preislich nicht besonders geeignet. Aber nun gut ist ja nicht schlimm, wenn die Hardware overdone ist.

RAID 1 würde ich aber grundsätzlich nicht im Server verwenden, da es einfach schlicht nix bringt solange man Gigabit-LAN hat. Da die HDDs schon ziemlich an das Tempo rankommen was TCP erlaubt ist das sinnlos und eher ein zusätzliches Risiko.
Wenn der Server dauerhaft ans Internet soll würde ich dir eine Linuxdistribution vorschlagen, da diese "sicherer" sind und kostenlos zu bekommen und zT obendrein die Funktionen mitbringen, die du suchst. Ubuntu Server würde ich spontan sagen.
 
Installier dir einen VPN-Server, dann musst du nichts nach außen freigeben, außer eben den Ports für VPN.
Und dann kannste ja ganz normal Shares / RDP / etc benützten.
 
Dass die Hardware ein wenig überdimensioniert ist, war mir klar. Die war eben schon vorhanden aufgrund von Upgrades am Spielecomputer.
Von dem Kostenpunkt für Serverbetriebssysteme bin ich glücklicherweise ausgeschlossen, da ich die über MSDNAA kostenlos beziehen kann.
Wegen dem RAID 1: Mein Ziel dahinter war, dass sich dadurch die Ausfallsicherheit erhöht. Die Geschwindigkeitsvorteile beim lesen waren bei der Entscheidung nicht relevant. Zusätzlich habe ich mich gegen RAID 5 entschieden, weil ich diese Platten im Falle eines Mainboardausfalls o.ä. nicht kurzerhand an einen anderen Computer hängen oder in ein externes Gehäuse stecken könnte. Oder übersehe ich da etwas wenn du von einem zusätzlichen Risiko sprichst?
@Labtec: Danke für den Tip mit der VPN Verbindung. Darauf bin ich noch nicht gekommen.
 
Masterfryzz schrieb:
Oder übersehe ich da etwas wenn du von einem zusätzlichen Risiko sprichst?

nö, er hat nur raid1 und raid0 verwechselt^^

was ne alternative wäre: mit server 2008 r2 konnte man ein software raid5 erstellen (also eben unter windows), da das mit server 2012 bestimmt auch geht, wäre das ne überlegung wert, da die berechnung ja so oder so von der cpu übernommen wird (und sie ja auch potent genug ist). im falle eines fehler kannst du dann die platten einfach in jedem anderen server 2012 mounten

zum netzlaufwerk: es wäre möglich, eben zB über portforwarding, ist allerdings ne extreme sicherheitslücke
wie wärs einfach mit nem ftp-server?

die sicherste (und nachdem mal alles eingerichtet wurde, auch die bequemste) lösung ist aber wirklich wohl ne vpn-verbindung herzustellen
 
d4nY schrieb:
... im falle eines fehler kannst du dann die platten einfach in jedem anderen server 2012 mounten...

Das ist halt nicht einfach an jedem anderen PC ansteckten, deshalb würde ich auch nicht dazu tendieren.

@TE: Bitte prüfe ob du dich mit RAID 0 und RAID 1 nur vertippt hast, oder ob du das auch evtl. falsch konfiguriert hast... Deine Daten werden es dir im Zweifel danken. Irren ist ja schließlich menschlich. ;)
 
ich denk stark dass er schon raid1 meint, also die spiegelung der platten
raid0 ist striping

und doch, da das raid5 über windows server von windows konfiguriert wird, ist es unabhängig von der verbauten hardware und kann auf jedem system mit windows server 2012 wiederherhestellt werden (so hab ichs zumindest mitbekommen)
da der TE als boot-platte eh ne ssd nutzt könnte er das raid ganz bequem nachträglich erstellen

ob er denn ein raid5 nutzen will, ist wieder was andres^^ ich persöhnlich würd wohl auch eher auf 2x raid1 setzen
 
Das mag schon sein. Man hat aber nicht auf jedem x-beliebigen PC Windows Server drauf. Bei einer einzelnen RAID-Platte kann man die auch an einen Linux-, Mac-, oder WinXP-Computer und so weiter anstöpseln.
 
klar das stimmt, es war ja auch nur als alternative zum chipsatz-raid gedacht, da man einfach beliebige neue hardware kaufen kann und da n server 2012 raufklatscht
so müsste er ja zangsweise wieder ein board mit Z68 chipsatz kaufen

aber die frage ist eh, ob sich ein raid5 ohne hotspare lohnt, da die datenverfügbarkeit ja bei einem ausfall sofort gefährdet ist und bei einem raid6 bzw. raid5+1 verliert man ja auch wieder 2 festplatten
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mit der Ausgestaltung der Speicherkonfiguration habe ich mich au länger auseinander gesetzt. Ich bin eben selbst ein gebranntes Kind, weil mir letztens kurz vor einem wichtigen Abgabetermin die Laptop Festplatte abgeraucht ist, auf der sich meine Arbeit befand. (Klar hätte ich das sichern sollen, aber im Nachhinein ist man immer klüger) ;-)
Deshalb war es das Ziel einen Speicher zu schaffen, der "no matter what" in kurzer Zeit verfügbar ist.
Aktuell habe ich von den 4 Festplatten jeweils zwei in einem Raid 1, also gespiegelt. So habe ich jetzt auf dem Arbeitsplatz jeweils zwei Festplatten mit 2TB Speicher verfügbar.

Meine Überlegungen dahinter waren:
- Raid 1 gibt eine gewisse Ausfallsicherheit, so dass eine der beiden HDDs abrauchen kann. Sollte sonstige Hardware ausfallen, könnte die benötigte HDD kurzerhand an einem anderen PC verfügbar gemacht werden. Und es ist nicht nötig kurz ein neues OS aufzusetzen, um die Softwareraid Funktion von Windows Server zu verwenden.
- Raid 5 hätte eine höhere Ausbeute des verfügbaren Speichers geboten, aber schlussendlich war mir das zu unsicher, weil ich sicherlich immer eine Hot Spare zur Verfügung haben müsste und auch dann würde der Wiederherstellungsvorgang mit einem Softwareraid ewig dauern. Und wie auch schon erwähnt, könnte diese Konfiguration nicht mühelos auf einem anderen System verfügbar gemacht werden. Deshalb fiel diese Option für mich weg.
- Da hätte ich eher mit Raid 6 geliebäugelt, aber nachdem ich mir da einmal die Hardwarekosten ausgerechnet habe, musste meine Vernunft mal kurz eingreifen. Denn für Raid 6 wäre unumgänglich eine Hardware Raid Lösung nötig gewesen und die kosten doch auch ein wenig was. Diese Option ist aber offen für die Zukunft, falls der verfügbare Speicher eines Tages nicht mehr reichen sollte und ich zusätzliche HDDs anschaffen muss.

Aber nochmals Danke für die Hilfe und den VPN Tipp. Das ganze werde ich dann einrichten, wenn ich wiedereinmal bei den lieben Eltern bin. Momentan bin ich mal soweit, dass ein Active Directory, ein DHCP-Server und ein DNS Server konfiguriert ist.
 
mal ne prinzipielle frage: wenn die aspekte platzverschnitt und performance nachrangig sind und "keep it simple" im vordergrund steht, was spricht dann noch für raid5,6 oder 10 statt 1?
 
@Andreas75:
Raid1: 2 Platten mit Daten + 2 Gespiegelte = 50% effektive Kapazitätsausnutzung

Raid5: 3 Platten mit Daten + 1 mit Checksummen = 75% effektive Kapazitätausnutzung + schneller in einigen Szenarien

Raid10: 2 Platten mit Daten + 2 Gespiegelte = 50% effektive Kapazitätsausnutzung (schneller als RAID1 aber auch unsicherer)


Raid6: Braucht min. fünf Platten und hat dann eine effektive Kapazitätsausnutzung von 60%


Für "keep it simple": Würde ich kein RAID sonderen eine automatisierte Recovery einrichten, denn Raid schützt immer noch nicht vor versehentlichem löschen oder bösartigen Viren.
 
WEWzulu, mit KIS meinte ich eigentlich eher z.b. die möglichkeit, eine raid1-platte aus dem system nehmen zu können und die vollständigen daten zu haben. das raid kein backup ersetzt muss hier hoffentlich nicht weiter diskutiert werden;)

hab noch ein argument für raid6: es darf mehr als eine platte ausfallen
 
WEWzulu schrieb:
Für "keep it simple": Würde ich kein RAID sonderen eine automatisierte Recovery einrichten, denn Raid schützt immer noch nicht vor versehentlichem löschen oder bösartigen Viren.

raid ist ja auch eigentlich dafür gedacht weniger die daten an sich zu schützen, sondern soll mehr die verfügbarkeit einer anwendung/eines dienstes/eines servers sicherstellen, das dazu noch verzögerungsfrei und für den anwender so transparent wie möglich
denn wenn man erstmal n recovery fahren darf, dauert das schonmal ne ganze weile und das kostet dann natürlich einiges an geld, wenn n service deswegen nicht verfügbar ist

selbstverständlich ist ein backup trotzdem ein muss (die beispiele vor denen ein raid nicht schützt, hast du ja genannt^^)
 
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