News BenQ schießt deutsche Handysparte ab

Sasan

Captain
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Über Wochen brodelte die Gerüchteküche – jetzt ist es offiziell: BenQ beendet sein Engagement in Deutschland mit einem Paukenschlag, der negativer nicht sein könnte. Für die 3000 Beschäftigten sieht die Zukunft düster aus. Doch wen trifft die Schuld?

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Tja, viel ist dazu nicht zu sagen, hatte auch schon vorab im Spiegelartikel gelesen und bin zutiefst erschüttert.
Ich bin mir sicher, hätte Siemens mir damals 250mille geschenkt und die Handysparte gleich dazu, wäre das heute kein Verlustgeschäft.
 
super! vor 2 Monaten ein el71 bekommen mit dem ich eigentlich sehr zufrieden war selbst wenn es jetzt zur Reparatur ging weil de empfang unterdurchschnitllich für ein el71 war..

Ich hoffte noch in Zukunft gute Handys von BenQ Siemens zu sehn, das wird wohl nix..

soviel zum Thema Deutsche Produkte supporten...Qualität warn die letzten Würfe aber auf jedenfall, vorallem die Displays
 
Kein Verlust. Irgendwie bekommt man den Eindruck, dass Benq 2.klassige Sache (qualitativ) unters Volk bringt...ist nur schade für die bald arbeitslosen Mitarbeiter.
 
Ha, das war mir schon bei der Übernahme klar. Gut für diejenigen, die sich lieber eine Abfindung haben bezahlen lassen. Die stehen jetzt wesentlich besser da.
Meine Boykott-Liste wächst und wächst: Sony (DRM), Samsung (Schließung der TV-Herstellung in Berlin), Dell (unverschämtes Porto), Seagate (6000 Entlassungen nach Übernahme von Maxtor), Eizo (mieser Service), AEG (Betriebsverlagerung gen Osteuropa). Und nun auch Benq.

Ich gebe zu, damit schränkt sich die Möglichkeit neue Hardware zu erstehen drastisch ein, aber ich bleibe standhaft und werde von diesen Firmen nichts mehr kaufen. Lieber zahle ich etwas mehr (aber nicht zuviel) und unterstütze "seriöse" Firmen damit.

Natürlich war der Siemensleitung klar was kommt, aber nur so konnten sie ohne horrende Abfindungen zu zahlen aus der Sache rauskommen. Und da die "übernommenen" Mitarbeiter sicherlich Aufhebungsverträge unterschreiben mussten, können sie auch von Benq keine Abfindung fordern.
 
Tja, willkommen im Kapita....eemmh.......der freien Marktwirtschaft!
Mal sehen, ob Siemens hier nochmal Verantwortung uebernimmt. Ich glaube es eher nicht!

Ist aber ein interessanter Weg Abfindungen einzusparen!.....Man will ja nicht den Jahresgewinn schmaelern und die Aktionaere veraergern!


MFG
 
Ich persönlich finde es sehr sehr traurig wie mit dem "Gut" Mensch derzeit umgegangen wird.
Die Gewinne müssen immer höher werden, die Löhne der Mitarbeiter immer niedriger und wenns geht müssen auch einige gehen, weil das steigert ja wieder den Gewinn. Welch kranker Schlankheitswahn manche Firmen derzeit huldigen, ist mehr als nur bedenklich.

Na ja, egal der Staat wird schon die entlassenen Mitarbeiter mit offenen Armen aufnehmen und durchfüttern...ach was? Sie schliessen den Standort komplett? Dann zahlen sie auch keine Steuern mehr...so ein Mist aber auch.

Mit jedem Arbeitsplatz der verloren geht, verliert der Markt potentielle Kunden und die Kaufkraft nimmt noch weiter ab. Ach was, die Manager fahren trotzdem Porsche "Made in Germany" weil die kratzt das eh nicht wirklich...

Obs jetzt Elektronik, Kleidung oder sonst was ist, in den Industrieländern entwickelt, in Asien assembled, von den Chinesen kopiert und als Plagiad auf den Markt geworfen. Welche wunderschöne Perspektiven der Kaptialismus und die Globalisierung (Marktliberalisierung) doch hat.

Ach ja, ganz vergessen, die Staaten haben nix mehr zu melden...
 
typisch gewerkschafte die konditionen so wählen das untenehmen zu grunde gehen...
und dan noch auf abfindung spekulieren -na wen das nicht mahl schief gegangen ist :lol:
 
Es sind 350 Millionen Euro gewesen nicht 250...
 
loop'ei, du hast dich bevor du diese news gelese hast nicht wirklich mit benq-siemens beschäftigt, oder? sonst wäre wohl dieser völlig unqualifizierte kommentar wohl nicht gefallen. die gewerkschaften haben wohl wirklich keine schuld am untergang der benq-handysparte in deutschland. die waren schon zu siemenszeiten zu deutlichen zugeständnissen bereit. aber hauptsache einen kommentar abgegeben...
 
Schon schade was da bisher abgelaufen ist und vllt. noch kommen wird. :rolleyes:
So kann man seinen Ruf auch kaputt machen.

Und die roten Zahlen werden davon evtl. noch roter...
 
Der Missstand von Siemens' Handysparte kam nicht von ungefähr.
Sie konnten seit etwa mehreren Jahren auf dem Sektor keinen Boden mehr gut machen. Hatte selber Siemens Telefone und nur Probleme: Software, die nicht richtig funktioniert, Akkus, die nach den ersten paar Milliampère schlapp machen und, und, und...

Siemens hat nicht mit Qualität glänzen können. Und auch mit BenQ wurde es nicht besser.

Von daher ÜBERASCHT mich diese Situation ÜBERHAUPT NICHT.
 
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Sehn wirs mal so: Hauptsache die Vorstandsgehälter sin um 30% gestiegen, auch Vorstände müssen ja leben..... irgendwie muss man sich ja absichern.
Die Arbeiter die ihren Job verlieren dadurch sind für diese Menschen ja ersetzbar, und dass jederzeit.
Ich persönlich kaufe ja schon lange keine Siemens Produkte mehr, leider sind wir in unserer Firma auf Siemens angewiesen (SPS und CNC Steuerungen).
Ich finds nur traurig....... aber was solls.
 
was mir fehlt dazu ist mal wieder die einfache, ehrliche, in deutschland selbst erstellte unabhängige analyse, mit welcher lohn- und gehaltshöhe diese handysparte halt zu retten gewesen wäre. (ich wiollte das wissen. und öffentlich. und an erster stelle.)

ansonsten ist es doch wohl so: alle haben schon lange genau gewusst, dass es so kommen wird, eben auch die mitarbeiter und deren betriebsräte, und trotzdem wieder besseres wissen geschweigen oder weiter "gehofft".

und alles andere als die pleite wäre eben ein wunder gewesen. und das genau unser problem: statt ehrlich zu analysieren, die lage zu akzeptieren und entsprechend zu handeln, also rechtzeitig und konsequent kosten zu senken, so weit bis lebensfähigkeit hergestellt war, erwarten wir vom verkauf an ferne gaukler (natürlich solide, ehrliche investoren, nix anderes, klar) wie durch ein wunder die rettung - die dem deutschen mutter-unternehmen vorher nicht gelang.

und schon immer war klar: siemens verkaufte damals besser rechtzeitig und klug an einen anderen schuldigen, als im klima deutscher ignoranz selber eine rettung (durch kostensenkung...) zu versuchen - und doch zu scheitern nebst image-schaden.

der fall zeigt einmal mehr: die welt kann nix dafür, dass die deutschen den kopf im sand haben.

halt mit einer ausnahme: den verantwortlich gehandelt habenden siemens-managern. denn die haben zu recht und korrekterweise das ihnen anvertraute kapital ihrer aktionäre durch rechtzeiges handeln vor (weiterer) vernichtung bewahrt. und das ihr job, eben erwirtschaftung einer rendite auf die einlagen. nix anderes.

.
 
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Siemens lebt mittlerweile den Raubtierkapitalismus wies kaum ein anderer Betrieb tut, und leider orientieren sich viele andere Unternehmen hier in Deutschland daran. Viele begreifen nicht daß Siemens immer noch sowas wie eine Vorbildfunktion als klassisches deutsches Unternehmen hat. Es hat sich mittlerweile eingebürgert, vor allem bei den großen Firmen, so zu tun als ob man mit einem Fuß im Grab kurz vor der Pleite stünde, denn damit kann man so ziemlich alles rechtfertigen. Selbst wenn die Gewinne nur so sprudeln muss man sich ja am internationalen Markt behaupten wo bekanntlich Moral unerwünscht und völlig Fehl am Platz ist. Es ist doch mittlerweile leider so daß alles was Geld macht auch moralisch ist, wenn man am Ende nur die Taschen voll hat.

Ich werde nächstes Semester mein BWL Studium abschliessen, aber ich werde mich auf keinen Fall um eine Stelle bei Siemens bemühen. Ich habe Mal bei IRI, Information Resources hier in Nürnberg, gearbeitet, also Leute die Stimmung dort ist leider auch arg bedrückt. Die Leute arbeiten wie die Verrückten, weil sie genau wissen Ihr Job der nächste sein könnte der nach Indien verlagert werden könnte. Respekt vor deren Leistung, doch das wird sie vermutlich auch nicht retten, Konjunkturhoch hin oder her...

Ich habe nichts dagegen daß es Leuten in ärmeren Ländern besser gehen wird wenn Jobs z.B. nach Indien verlagert werden, doch leider wird dort (siehe Coca Cola) unter sehr schlimmen Bedingungen gearbeitet, und die Firmen zahlen drüben unglaublich schlecht, sogar für indische Verhältnisse. Coca Cola beutet darüber hinaus noch das Land aus, indem sie das Trinkwasser abzapfen, welches drüben schon ein vergleichsweise seltenes und teueres Gut ist. Man stelle sich ein Dorf vor in dem der Brunnen ausgetrocknet ist, und die Konsequenzen für die dort lebenden Bauern. Die Arbeitsbedingungen in den Fabriken sind mit denen in einem Konzentrationslager zu vergleichen, auch gleicht die Fabrik einem Hochsicherheitstrakt weil viele Inder Coca Cola am liebsten raus aus ihrem Land haben möchten. Es gibt durchaus Berichte darüber aber die sieht man höchstens nach 23 Uhr auf Arte, sonst würden vielleicht noch viel mehr Leute auf das Gesöff verzichten.
 
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man verkauft ein unternehmen und umgeht damit die gesetzliche verpflichtung - moralisch fühlt sich ja sowieso niemand mehr seinen mitarbeitern verpflichtet - den arbeitern den ihnen zustehenden anteil vom gewinnkuchen zahlen zu müssen. so geht's im kapitalismus. anschliessend greifen dann ein paar manager des käufers noch die restlichen perlen ab und lassen die arbeiter dann einfach fallen. können die eigentlich noch schlafen und/oder haben die kein gewissen?

Bundesgerd schrieb:
Kein Verlust. Irgendwie bekommt man den Eindruck, dass Benq 2.klassige Sache (qualitativ) unters Volk bringt...ist nur schade für die bald arbeitslosen Mitarbeiter.

schade? eine grenzenlose scheisse ist das für die mitarbeiter. verarscht von den managern. die herren sollten sich mal überlegen, wer in der firma gewinne verdient und erarbeitet. nämlich der kleine mann. und am ende ist dieser dann 50, krank und kraftlos durch ständigen leistungsdruck und allgegenwärtige existenzangst, kann seine altervorsorge und sein eigenheim veräussern und steht am ende ohne irgendeine sicherheit für jahrelanges buckeln da.

zu zeiten der Oktoberrevolution 1917 wären diese geldgeilen schmarotzer der menschlichen arbeitskraft mit sicherheit mindestens aus der stadt geprügelt worden.

aber diese zeiten kommen wieder.

Paladin72 schrieb:
Ich gebe zu, damit schränkt sich die Möglichkeit neue Hardware zu erstehen drastisch ein, aber ich bleibe standhaft und werde von diesen Firmen nichts mehr kaufen. Lieber zahle ich etwas mehr (aber nicht zuviel) und unterstütze "seriöse" Firmen damit.

respekt, endlich mal jemand, der nicht nur von konsumverzicht redet, sondern diesen auch praktiziert. :D


baFh
 
baFh schrieb:
zu zeiten der Oktoberrevolution 1917 wären diese geldgeilen schmarotzer der menschlichen arbeitskraft mit sicherheit mindestens aus der stadt geprügelt worden.

aber diese zeiten kommen wieder.
baFh

Ich warte auch auf diese Zeiten :), aber ich habe den Eindruck daß die Leute gewillt sind sich noch viel mehr gefallen zu lassen und zu leiden. Das Problem ist daß Reformen nichts bringen vor Allem wenn die großen Unternehmen die Parteien infiltrieren (tschuldigung aber ein besseres Wort ist mir nicht eingefallen, triffts aber glaub ich auch am besten), ich bin kein Spinner aber ich glaube daß früher oder später eine Revolution nötig sein wird...leider weil das System krank ist und den Menschen nicht dient sondern sie ausbeutet für den Reichtum kleiner mächtiger Gruppen.
 
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Zitat von Werner von Siemens:

"Mir würde das Geld wie glühendes Eisen in der Hand brennen, wenn ich den treuen Gehülfen nicht den erwarteten Anteil gäbe."

Quelle: Wiki


Ich glaube der Mann hat sich mittlerweile schon mehrmals im Grab umgedreht!

Leider nützt es nichts mehr.


Das mit dem Boykott werde ich auch durchziehen. Diese Firma kriegt keinen Penny mehr von mir.

Außerdem wohne ich in der Nähe von Bocholt (Standort der DECT-Telefon-Herstellung).
Die Handys werden (wurden) in Kamp-Lintfort gefertigt.

Kannst dir vorstellen, dass viele Personen im Bekanntenkreis, die bei Siemens in Bocholt arbeiten, diese Nachricht sie wieder mal nicht schlafen lässt. Ich denke es wird nicht mehr lange dauern bis auch der Standort Bocholt geschlossen wird.

Was mich besonders stört ist der Verlauf der Geschichte. Erst geht wochenlang durch die örtliche Presse, dass der Standort stark in Gefahr ist und nur durch Mehrarbeit mit gleichzeitiger Lohnkürzung zu retten wäre und dann schließen sie ihn doch. Das weiß man doch vorher. Das ist reinste Ausbeuterei. Ich könnte echt k*****!
 
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