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The Witcher Details in Rollenspielen (Witcher und Co)

Odium

Captain
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Das ist ein kleiner großer Frustthread mit Geschichte von mir - und vielleicht denkt ja jemand ähnlich.

Ich spiele leidenschaftlich gern Adventures und Rollenspiele und habe eben The Witcher beendet. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und fand den Plot auch sehr interessant.
Doch eine Sache, ein winziges Detail kurz vor Schluss hat mich dann doch sehr enttäuscht.
In irgendeiner Gruft im vierten oder fünften Akt muss man Rüstungsteile suchen und die Programmierer haben sich ja sehr viel Mühe gegeben, damit das ganze Spiel auch etwas stimmig wirkt (das Leveldesign aus der Retorte vergessen wir mal). Man sieht immerhin auch Fledermäuse durch die Gegend flattern ...
Ich kämpfe mich also blutend und keuchend immer tiefer vor und sehe von weitem schon die große Halle mit dem Sarkophag in der Mitte und stelle mir vor, was da jetzt drin sein könnte. Gerade noch den letzten Flatterer erledigt und schon öffne das Teil. Und was sehe ich darin? Kein Gold oder sowas. Nein. Dörobst! Mein erster Gedanke war: Wow, wie abgestanden das wohl nach 100 Jahren riecht.
Na gut, dachte ich mir. Die Programmierer haben das Loot wohl auf den Wert "Lebensmittel - zufällig" gesetzt und dann Feierabend gemacht.

Und dann habe ich etwas näher hingeschaut. Wenn die Regenschauer anfangen, laufen die Leute ins Trockene. Hui, das gab's noch nie. Wie schön, dass die alte Frau trotzdem die Straße weiter fegt und dabei Staub aufwirbelt. Passt nicht, aber wenn man schon diverse Games durchgedaddelt hat, dann fällt das eigentlich nicht mehr auf, nicht wahr?


In TES - Oblivion haben sich die Entwickler Mühe gegeben, was die Beute anging. Fast jede Höhle wurde individuell eingerichtet und man sogar Geschirr und Äpfel auf den Tischen verteilt. Sowas trägt doch ungemein zur Stimmung bei, wenn man hier (unbewusst) merkt: Hey, Bethesda hat sich Mühe gegeben. Zwar fand man hier und da noch ein Fass in einer mit Tieren übersähten Grube, wo sich Garn drin befand, aber das macht vielleicht noch irgendwie Sinn. Genauso wie man ein Skelett auf dem Boden findet und in der Nähe der Hand ein klitzekleiner Rubin liegt.

Vergleicht sowas mal mit Spielen wie Drakensang. Dort ist die Umgebung zwar "nett" gemacht (da wären etwa die Gänge in der Mühle, recht am Anfang), aber sobald man begriffen hat, dass es absolut null Interaktion damit gibt (wieso kann ich die Pilze nicht ernten?), dann machen sowas keinen Sinn mehr für mich. Man läuft nur noch durch die Gegend und schaut, ob irgendwo ein NPC einen individuellen Namen hat, denn alle anderen Gestalten sind nur Beiwerk.

Ganz früher war das natürlich anders, nicht zuletzt wegen der Rechenkapazität. Man konnte einfach nicht erwarten, dass die gemalten Landschaften aus Baldurs Gate, Icewind Dale und Neverwinter Nights großartig viel Raum zum entdecken geben. Aber da erwartet man sowas auch gar nicht. Man will seine blutrünstige Truppe über's Feld jagen und sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten, klar.

Mich stört eben nur, dass es jetzt Spiele gibt, die diesen Detailreichtum bieten und ich das wirklich schätzen gelernt habe. Es macht einfach Spaß, wenn man in Morrowind oder Gothic II nachts durch die Häuser schleicht und ein bißchen Langfinger spielt.

Es geht mir nicht um Sachen wie Klippingfehler, Gegner-KI, Bugs, monotone Gegenden oder auch die wenigen Stimmen der Synchronisation. Wer Star Trek TNG gesehen hat und Witcher spielt, der wird auf die gleichen Stimmen treffen - ständig.
Dazu zählt auch, dass sich Bewohner nicht aufregen, wenn tagsüber oder nachts ein schwerbewaffneter Kerl in ihr Haus tritt, die Bude auseinandernimmt,Wertsachen einsteckt und wortlos wieder die Tür zuknallt und ins nächste Haus einbricht.
Das ist alles Teil der Programmierung und heute zum Teil noch gar nicht richtig (wirtschaftlich) realisierbar. Aber die Sache mit dem Dörobst... Das sind doch Kleinigkeiten, die wirklich vermeidbar sind. Bin ich jetzt hier zu anspruchsvoll geworden?
 
Zuletzt bearbeitet:
nee du bist nicht zu anspruchsvoll aber die breite masse steht leider nur grafik. wie schlecht die spiele dann eigentlich sind scheint egal zu sein.
 
Dazu zählt auch, dass sich Bewohner nicht aufregen, wenn tagsüber oder nachts ein schwerbewaffneter Kerl in ihr Haus tritt, die Bude auseinandernimmt,Wertsachen einsteckt und wortlos wieder die Tür zuknallt und ins nächste Haus einbricht.
:lol:

Zu geil formuliert.
Ich kann mich dem nur anschliessen. Die Grafik ist zwar meistens nett, aber andere Teile sind dann beispeilsweise total verkorkst. Die breite Masse lässt sich dann meistens durch die Grafikpracht mitreißen,(Ich leider auch) und achtet nicht allzu genau auf die kleinsten Details.

MfG
 
Sicher wegen der Grafik? Ich weiß nicht so recht. Kann es nicht eher sein, dass Computerspiele noch immer nicht richtig ernst genommen werden? Es hätte schließlich zurecht einen Aufschrei gegeben, wenn im Film "Herr der Ringe" Frodo in einer Szene eine Swatch trägt oder man in einer x-beliebigen Fernsehserie im Hintergrund noch einen Beleuchtungsstrahler vom Set stehen hat. Auch das sind irgendwo Kleinigkeiten...
 
Klar, gerade The Witcher hat auch in der EE noch viele Fehlerchen, Macken und Dinge die nicht ganz logisch sind. Vor allem, wenn man sieht, wie viele Charaktere auch ständig in ihren Häusern fegen, dass es niemanden stört, wenn man ihn nachts weckt, oder so. In Oblivion ist das natürlich viel stimmiger gelöst, dafür steht man nachts auch mal vor verschlossener Tür, was auch nerven kann.
In The Witcher hätte man vieles besser machen können, trotzdem ist es ein gutes Spiel.
 
Trifft für Sacred 2 auch zu. Hier kann man auch ungehindert klauen.:D Was mich bei Sacred 2 auch stört, sind die Höhlen, die fast alle gleich aussehen (Der huch, hier war ich doch schon Effekt).
Positiv aufgefallen:
Bei Two Worlds konnte man wenigstens nicht ungehindert klauen, sondern wurde erwischt und hatte die Möglichkeit sich mit Bestechungsgeld freizukaufen oder ein Gemetzel in der Stadt zu eröffnen, wo nachher jeder gegen jeden kämpft. Ich hab die dann immer mit Zauber wiederbelebt, worauf sie dann ganz friedlich sind :evillol:
 
Kann es sein dass du einen Hang zur Pedanterie hast? (Nicht falsch verstehen, das ist eine ernstgemeinte Frage!)

Es stimmt, dass ein paar Kleinigkeiten auffallen, wenn man auf diese achtet. Aber wer macht das schon ernsthaft wenn er mit im Spielgeschehen ist!?
Sicher gibt es auch "Zeiten" im Spiel wo man einfach mal nur herumläuft und sich die Gegend anschaut und dann solche Sachen beobachtet ... aber sind diese so ausschlaggebend?
Ich persönlich störe mich nicht so sehr an diesen "Macken".

Ich kann mich täuschen, aber um solche Kleinigkeiten zu beseitigen ist ein relativ großer Aufwand notwendig, welcher eventl. die Entwicklungszeit und das Release negativ beeinflußen könnten.

Zu der Sache mit den Synchronstimmen ... ist bei Filmen und Serien auch so. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
beat_takeshi schrieb:
Es stimmt, dass ein paar Kleinigkeiten auffallen, wenn man auf diese achtet. Aber wer macht das schon ernsthaft wenn er mit im Spielgeschehen ist!?
)
Das Prob bei den meisten Spielen ist doch, erstmal in dieses Spielgeschehen zu kommen. Und es ist wie überall: Man kann 9 von 10 Sachen richtig machen, aber der eine Fehler hats dann versaut. Ich hab zwar The Witcher nicht, aber von Detailarmut bei Mass Effect kann man wohl ein Lied singen...

Irgendwie ist man nicht dann nicht richtig im Spiel dabei, sondern nur der unbeteiligte Zuschauer. Im Fernsehen ist das nicht so, da denkt man doch kaum daran, dass das nur Schauspieler sind, und wenn doch, dann ist der Film mies. Wenn PCspiele jetzt auch solche Handlungen machen wie in Filmen, dann müssen sie das auch richtig machen!
 
Wenn die alte Frau bei Regen die Straße fegt und dabei Staub aufwirbelt, dann wurde nicht berücksichtigt, dass sich das „Regen-Skript“ auf das „Fege-Skript“ auswirken müsste. Also entweder muss das Fegen eingestellt werden, was vermutlich sinnvoll wäre, oder der Staub dürfte nicht länger zu sehen sein. Das ist ärgerlich.

Die Sache mit der Interaktion ist nicht so einfach. Ich glaube, es war bei Ultima 7 (möchte mich aber nicht festlegen), wo die Entwickler sinngemäß sagten: „Stealing is ok as long as it’s well done.“ Hier kommt es darauf an, wie viel Komfort die Spieler haben wollen. Am einfachsten wäre es, die (verschlossene) Tür zu öffnen, einzutreten und sich zu bedienen. Doch das wäre langweilig. Man sollte nicht vor den Augen der Bewohner stehlen dürfen. Außerdem sollte man in einer kleinen Siedlung als Fremder nicht ungestraft ein Haus betreten dürfen, wenn man dabei beobachtet wird. Und so muss man als Spieler wohl erst einmal zwischenspeichern und dann sein Glück versuchen. Doch manchen Spielern ist das zu langwierig, gerade dann, wenn das Speichern und Laden einige Zeit in Anspruch nimmt.

Mich haben z. B. fehlende Tages- und Nachtwechsel gestört. Ein Schmied, der den ganzen Tag (und die ganze Nacht) am Amboss steht, wirkt öde. Auch Händler, die immer hinter ihrem Tresen stehen und immer geöffnet haben, ergeben nicht wirklich Sinn. Aber manche Spieler erwarten das, weil sie nicht bis zum nächsten Morgen warten können oder wollen. Deshalb gehört für mich auch ein Wach-/Schlafrhythmus für den Protagonisten dazu.

Die Frage ist einfach, wie realistisch man das Spiel aufziehen will. Wenn man einen Händler betrogen oder bestohlen hat, sollte er einem das normalerweise nicht verzeihen. Für den Fortgang der Geschichte kann es allerdings notwendig sein, dass man mit diesem Händler weiterhin Geschäfte macht. Also müssen sich die Programmierer an dieser Stelle etwas einfallen lassen.

Denn anders als im richtigen Leben soll die Story zu einem (guten) Ende kommen. Sonst heißt es nach Absolvierung von 85 Prozent der Geschichte: „Jetzt hast Du es endgültig verbockt. Aus die Maus, geh‘ nach Haus.“
 
Doch beat, Mass Effect ist aalglatt. Keine umherwandernden NPCs, kein Eigenleben. Alle warten nur darauf, dass sie endlich ihren Text sagen dürfen. Für uns Spieler ist das irgendwo schon Gewohnheit, aber das erste was mich meine 40 Jahre alte Schwester da fragte war: "Wieso stehen die alle so blöd rum?" :lol:
Aber EA wollte halt nicht durch realismus glänzen, das sci-fi szenario reichte ja schon. Immerhin sahen die Aliens ja interessant aus.
Ein bißchen mehr wie Oblivion hätte bestimmt nicht geschadet.
 
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