Odium
Captain
- Registriert
- Okt. 2003
- Beiträge
- 3.612
Das ist ein kleiner großer Frustthread mit Geschichte von mir - und vielleicht denkt ja jemand ähnlich.
Ich spiele leidenschaftlich gern Adventures und Rollenspiele und habe eben The Witcher beendet. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und fand den Plot auch sehr interessant.
Doch eine Sache, ein winziges Detail kurz vor Schluss hat mich dann doch sehr enttäuscht.
In irgendeiner Gruft im vierten oder fünften Akt muss man Rüstungsteile suchen und die Programmierer haben sich ja sehr viel Mühe gegeben, damit das ganze Spiel auch etwas stimmig wirkt (das Leveldesign aus der Retorte vergessen wir mal). Man sieht immerhin auch Fledermäuse durch die Gegend flattern ...
Ich kämpfe mich also blutend und keuchend immer tiefer vor und sehe von weitem schon die große Halle mit dem Sarkophag in der Mitte und stelle mir vor, was da jetzt drin sein könnte. Gerade noch den letzten Flatterer erledigt und schon öffne das Teil. Und was sehe ich darin? Kein Gold oder sowas. Nein. Dörobst! Mein erster Gedanke war: Wow, wie abgestanden das wohl nach 100 Jahren riecht.
Na gut, dachte ich mir. Die Programmierer haben das Loot wohl auf den Wert "Lebensmittel - zufällig" gesetzt und dann Feierabend gemacht.
Und dann habe ich etwas näher hingeschaut. Wenn die Regenschauer anfangen, laufen die Leute ins Trockene. Hui, das gab's noch nie. Wie schön, dass die alte Frau trotzdem die Straße weiter fegt und dabei Staub aufwirbelt. Passt nicht, aber wenn man schon diverse Games durchgedaddelt hat, dann fällt das eigentlich nicht mehr auf, nicht wahr?
In TES - Oblivion haben sich die Entwickler Mühe gegeben, was die Beute anging. Fast jede Höhle wurde individuell eingerichtet und man sogar Geschirr und Äpfel auf den Tischen verteilt. Sowas trägt doch ungemein zur Stimmung bei, wenn man hier (unbewusst) merkt: Hey, Bethesda hat sich Mühe gegeben. Zwar fand man hier und da noch ein Fass in einer mit Tieren übersähten Grube, wo sich Garn drin befand, aber das macht vielleicht noch irgendwie Sinn. Genauso wie man ein Skelett auf dem Boden findet und in der Nähe der Hand ein klitzekleiner Rubin liegt.
Vergleicht sowas mal mit Spielen wie Drakensang. Dort ist die Umgebung zwar "nett" gemacht (da wären etwa die Gänge in der Mühle, recht am Anfang), aber sobald man begriffen hat, dass es absolut null Interaktion damit gibt (wieso kann ich die Pilze nicht ernten?), dann machen sowas keinen Sinn mehr für mich. Man läuft nur noch durch die Gegend und schaut, ob irgendwo ein NPC einen individuellen Namen hat, denn alle anderen Gestalten sind nur Beiwerk.
Ganz früher war das natürlich anders, nicht zuletzt wegen der Rechenkapazität. Man konnte einfach nicht erwarten, dass die gemalten Landschaften aus Baldurs Gate, Icewind Dale und Neverwinter Nights großartig viel Raum zum entdecken geben. Aber da erwartet man sowas auch gar nicht. Man will seine blutrünstige Truppe über's Feld jagen und sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten, klar.
Mich stört eben nur, dass es jetzt Spiele gibt, die diesen Detailreichtum bieten und ich das wirklich schätzen gelernt habe. Es macht einfach Spaß, wenn man in Morrowind oder Gothic II nachts durch die Häuser schleicht und ein bißchen Langfinger spielt.
Es geht mir nicht um Sachen wie Klippingfehler, Gegner-KI, Bugs, monotone Gegenden oder auch die wenigen Stimmen der Synchronisation. Wer Star Trek TNG gesehen hat und Witcher spielt, der wird auf die gleichen Stimmen treffen - ständig.
Dazu zählt auch, dass sich Bewohner nicht aufregen, wenn tagsüber oder nachts ein schwerbewaffneter Kerl in ihr Haus tritt, die Bude auseinandernimmt,Wertsachen einsteckt und wortlos wieder die Tür zuknallt und ins nächste Haus einbricht.
Das ist alles Teil der Programmierung und heute zum Teil noch gar nicht richtig (wirtschaftlich) realisierbar. Aber die Sache mit dem Dörobst... Das sind doch Kleinigkeiten, die wirklich vermeidbar sind. Bin ich jetzt hier zu anspruchsvoll geworden?
Ich spiele leidenschaftlich gern Adventures und Rollenspiele und habe eben The Witcher beendet. Alles in allem bin ich sehr zufrieden und fand den Plot auch sehr interessant.
Doch eine Sache, ein winziges Detail kurz vor Schluss hat mich dann doch sehr enttäuscht.
In irgendeiner Gruft im vierten oder fünften Akt muss man Rüstungsteile suchen und die Programmierer haben sich ja sehr viel Mühe gegeben, damit das ganze Spiel auch etwas stimmig wirkt (das Leveldesign aus der Retorte vergessen wir mal). Man sieht immerhin auch Fledermäuse durch die Gegend flattern ...
Ich kämpfe mich also blutend und keuchend immer tiefer vor und sehe von weitem schon die große Halle mit dem Sarkophag in der Mitte und stelle mir vor, was da jetzt drin sein könnte. Gerade noch den letzten Flatterer erledigt und schon öffne das Teil. Und was sehe ich darin? Kein Gold oder sowas. Nein. Dörobst! Mein erster Gedanke war: Wow, wie abgestanden das wohl nach 100 Jahren riecht.
Na gut, dachte ich mir. Die Programmierer haben das Loot wohl auf den Wert "Lebensmittel - zufällig" gesetzt und dann Feierabend gemacht.
Und dann habe ich etwas näher hingeschaut. Wenn die Regenschauer anfangen, laufen die Leute ins Trockene. Hui, das gab's noch nie. Wie schön, dass die alte Frau trotzdem die Straße weiter fegt und dabei Staub aufwirbelt. Passt nicht, aber wenn man schon diverse Games durchgedaddelt hat, dann fällt das eigentlich nicht mehr auf, nicht wahr?
In TES - Oblivion haben sich die Entwickler Mühe gegeben, was die Beute anging. Fast jede Höhle wurde individuell eingerichtet und man sogar Geschirr und Äpfel auf den Tischen verteilt. Sowas trägt doch ungemein zur Stimmung bei, wenn man hier (unbewusst) merkt: Hey, Bethesda hat sich Mühe gegeben. Zwar fand man hier und da noch ein Fass in einer mit Tieren übersähten Grube, wo sich Garn drin befand, aber das macht vielleicht noch irgendwie Sinn. Genauso wie man ein Skelett auf dem Boden findet und in der Nähe der Hand ein klitzekleiner Rubin liegt.
Vergleicht sowas mal mit Spielen wie Drakensang. Dort ist die Umgebung zwar "nett" gemacht (da wären etwa die Gänge in der Mühle, recht am Anfang), aber sobald man begriffen hat, dass es absolut null Interaktion damit gibt (wieso kann ich die Pilze nicht ernten?), dann machen sowas keinen Sinn mehr für mich. Man läuft nur noch durch die Gegend und schaut, ob irgendwo ein NPC einen individuellen Namen hat, denn alle anderen Gestalten sind nur Beiwerk.
Ganz früher war das natürlich anders, nicht zuletzt wegen der Rechenkapazität. Man konnte einfach nicht erwarten, dass die gemalten Landschaften aus Baldurs Gate, Icewind Dale und Neverwinter Nights großartig viel Raum zum entdecken geben. Aber da erwartet man sowas auch gar nicht. Man will seine blutrünstige Truppe über's Feld jagen und sich nicht an Kleinigkeiten aufhalten, klar.
Mich stört eben nur, dass es jetzt Spiele gibt, die diesen Detailreichtum bieten und ich das wirklich schätzen gelernt habe. Es macht einfach Spaß, wenn man in Morrowind oder Gothic II nachts durch die Häuser schleicht und ein bißchen Langfinger spielt.
Es geht mir nicht um Sachen wie Klippingfehler, Gegner-KI, Bugs, monotone Gegenden oder auch die wenigen Stimmen der Synchronisation. Wer Star Trek TNG gesehen hat und Witcher spielt, der wird auf die gleichen Stimmen treffen - ständig.
Dazu zählt auch, dass sich Bewohner nicht aufregen, wenn tagsüber oder nachts ein schwerbewaffneter Kerl in ihr Haus tritt, die Bude auseinandernimmt,Wertsachen einsteckt und wortlos wieder die Tür zuknallt und ins nächste Haus einbricht.
Das ist alles Teil der Programmierung und heute zum Teil noch gar nicht richtig (wirtschaftlich) realisierbar. Aber die Sache mit dem Dörobst... Das sind doch Kleinigkeiten, die wirklich vermeidbar sind. Bin ich jetzt hier zu anspruchsvoll geworden?
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