News Französischer Händler klagt gegen Apple

Patrick

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Schon seit einigen Jahren versucht Apple die Zahl der eigenen Ladengeschäfte kontinuierlich auszubauen. Einerseits kann das Unternehmen so mehr Präsenz zeigen, andererseits profitiert man aber auch wirtschaftlich vom direkten Verkauf an den Kunden.

Zur News: Französischer Händler klagt gegen Apple
 
Der Mittelstand ist ein wichtiger Motor in jedem Land.
In Ordnung ist das zumindestens nicht ganz wenn Apple seine Produkte unter den Einkaufspreis seiner exklusiven Händler in seinem eigen Apple-Store günstiger verkauft.

Wenn die Händler keinen Gewinn mehr rausschlagen können werden sie irgendwann auch dieses Produkt abstossen. Da kann es noch so beliebt sein. Am Ende schadet Apple sich dann nur selber.
 
Das US-amerikanische Unternehmen bevorzuge bei der Belieferung die eigenen Shops und benachteilige somit die Wettbewerber.

Ist das schon unlauterer Wettbewerb ? (ernstgemeinte Frage)

Im Gegenzug habe man allerdings seit 2007 rund 6,5 Millionen US-Dollar investiert, um Apples Vorgaben bezüglich der Kassensysteme, Produktpräsentation und Mitarbeiterausbildung zu erreichen.

Was auf "freiwilliger Basis" geschehen ist -> wie bei jedem andere "Partner" der Apple Produkte anbieten "möchte".

Am schwersten wiegt jedoch der Vorwurf, Apple versuche Geschäftskunden abzuwerben. Hier soll der Hersteller teilweise Angebote gemacht haben, die unterhalb der Einkaufspreise von eBizcuss lagen.

Meine "Firma" bekommt direkt beim Handyprovider auch ganz andere Konditionen als bei einem "Kleinen Reseller" .... Unterschied ?
 
Ist doch irgendwo verständlich, das Apple selbst mehr Gewinn erwirtschaften möchte.
Klar ist es nicht schön, aber so ist nun mal die freie Marktwirtschaft.
 
Jeder zweite Apple Thread lässt das Unternehmen noch unsympatischer auf mich wirken.
Schon schade eigentlich, denn so werde ich mir wohl nie Apple Geräte in die Bude stellen, denn qualitativ würden Sie mich eventuell schon ansprechen.
 
Ich habe es ähnlich in unmittelbahrer Nähe erfahren, wenn auch in einer gänzlich anderen Größenordnung; Verkauf und Service von und für Apple Produkte, schon in den 90ern - da gab es noch keine iPods und iPads. Ein-Mann Betrieb, später auch mit 2-3 Mitarbeitern.
Irgendwann vor 3 oder 4 Jahren war dann schluß, weil die Vorgaben die seitens des Unternehmens kamen nicht mehr zu erfüllen waren.

Aber warum auch sollte man anderen den Vertriebszweig überlassen ... da kann man doch - vor allem viel Werbewirksammer - auch gleich selbst der exklusive Händler sein.
Wo jetzt nen Apple Store selbst in der Grand Central Station in New York eröffnet hat (bzw. bald eröffnet), da passt so eine Kette, oder gar nen kleiner Tanne-Emma-Laden so gar nicht ins Konzept.
 
Ich denke mal, dass es noch kein unlauterer Wettbewerb ist, wenn die gelieferten Mengen etwas sinken, aber immernoch ausreichend Gerät auf Lager sind.

Anders sieht es für mich eben bei der Sache mit dem iPhone 4s aus, da ist es schon ein sehr großer Nachteil, wenn man überhaupt keine Geräte erhält und das Ganze ist sogar noch schlimmer wenn die Sache in der Weihnachtszeit stattfindet.
Das ist IMO schon ein heftiger Nachteil.
 
Das ist doch üblich in nahezu allen Geschäftszweigen. Zumindest dort, wo die BWL studierten feststellen, dass man die Händlermarge mit einstreichen kann wenn man den Vertrieb nicht auslagert bzw. selber übernimmt. Da werden die Händler und Distris nach und nach ausgetrocknet. Preiserhöhungen, Vorgaben für Schulungen/Präsentation/Ladengröße oder gar Preisbindungen (steht nicht im Vertrag, aber man kann Verträge so verklausulieren, dass sich auf jeden Fall ein Grund findet den Händler zu kicken wenn er die Preisbindung misachtet...).
Also sowat, bietet man halt andere Produkte an die genausogut oder besser sind...*


*Im Falle Apple schwer. Zum einen der anhaltende Hype und zum Anderen fehlt es an Konkurrenz mit einem durchgängigem Portfolio auf ähnlich hohem Niveau (Design, Anwender/DAU-Freundlichkeit; die arg nerdige Produktivität gibt es von anderen Herstellern nur mit nüchtener Produktivität erreicht man den großen Teil der Endverbraucher nicht)
 
Hm, ehrlich gesagt wundert mich das nicht. Warum denken einige das Apple bei seinen Verkaufsstrategien und Handelspartnern andere Wege geht als bei seinen Kunden, Lieferanten und Konkurenten. Apples gesamte Welt ist auf Egoismus aufgebaut.

Apple bestimmt was genau mit seinen Produkten beim Endkunden gemacht werden darf und was nicht.
Apple bestimmt was die Entwickler für die Produkte entwickeln dürfen und was nicht.
Apple bestimmt einfach von A bis Z alles in seiner inzwischen ziemlich großen Welt.

Das die hier gerne über Leichen gehen um ihre Ziele zu erreichen dürfte inzwischen jedem klar sein.

Ich denke auch das die ganzen Lizensierten Händler für Apple nur ein Mittel zum Zweck sind. So werden potentiell brauchbare Locations für Filialen ausgekundschaftet ohne das Apple hier ein Risiko eingeht.
Wenn der Händler an der Location gute Absätze erreicht baut Apple halt daneben oder in der Nähe eine eigene Filiale.
Ich schätze mal nahezu alle Apple Kunden werden 100mal lieber in einen Apple Store gehen als zu einem Händler wo kein Apfel über der Tür klebt.

Apple ist (bewiesenermaßen) ein Monopolist der keinerlei Toleranzschwelle hat wenn es um Konkurrenz geht. Und auch bei der selbst geschaffenen Konkurrenz ist es nur eine Frage der Zeit bis man ins Fadenkreuz der Jungs aus Cupertino kommt.

Alles in allem also nicht verwunderlich. Und ich schätze der Händler wird in den USA auch keine großen Chancen haben. Den USA gehts richtig dreckig. Und Apple ist ein immernoch extrem aufstrebendes Unternehmen und wichtiger Steuermotor. Denen wird in den USA schon nichts schlimmes passieren ;)
 
mickyb schrieb:
Klar ist es nicht schön, aber so ist nun mal die freie Marktwirtschaft.

Nur, das es innerhalb der EU keine freie, sondern eine soziale Marktwirtschaft gibt. ;)

Gatso schrieb:
Jeder zweite Apple Thread lässt das Unternehmen noch unsympatischer auf mich wirken.

Wirtschaftsunternehmen sind mir generell suspekt, man will immer nur mein Bestes:
Das Geld.

Aber selbst unter diesen Voraussetzungen schaffen es einige, sich noch unbeliebter bei mir zu machen. :rolleyes:
 
Es ist wirklich so das die Gewinnspanne bei Apple Produkten sehr gering ist, zumindest für die Nich-Apple Läden. Aber es ist schon traurig, dass man so heftig an Apple angewiesen ist und sich die Preise diktieren lassen muss, wie bei keinem anderen Lieferer.

Die Klage wird vermutlich nicht viel bringen.
 
Die Nachrichten, die derzeit über Apple um die Welt gehen, werden meiner Meinung nach immer Negativer.
Ich weiß nicht ob das nur mir so vor kommt, weil ich bekennender Apple Hater bin, oder ob das andere auch so auffassen.

Ich frage mich nur, wie sie es schaffen trotzdem noch ihre Geräte zu Verkaufen.
Leichte Parallelen sind auch zu Mercedes zu erkennen, die massive Rost Probleme hatten, aber trotzdem einen super Ruf und gute Verkaufszahlen :(

Ich bin da eher der Typ der meint, solche Unternehmen müssen man mit Nichtkauf belohnen... :(
 
Kann dies aus erster Hand bestätigen. Ich arbeite im Einkauf eines grossen Retailers. Die Anforderungen an den PoS Auftritt sowie an die Reportings werden immer extremer, im Gegenzug werden die Leistungen von Apple immer weniger und Lieferungen bleiben die Ausnahme. Gerade jetzt während des Weihnachtsgeschäfts bleiben die Wiederverkäufer teils komplett auf der Strecke, damit Apple die Kunden in die eigenen Filialen locken kann.
Zudem gibt Apple im Servicefall jedem Kunden den Ratschlag, direkt zu ihnen zu kommen, da nur so garantiert werden kann, dass die Geräte schnellstmöglich repariert werden.

Dies sind rein objektive Aussagen, soll nicht wertend sein.
 
mickyb schrieb:
Ist doch irgendwo verständlich, das Apple selbst mehr Gewinn erwirtschaften möchte.
Klar ist es nicht schön, aber so ist nun mal die freie Marktwirtschaft.

In Frankreich, wie auch in Deutschland, herrascht aber keine "freie Marktwirtschaft", sondern "soziale Marktwirtschaft". Ein entscheidender, wenn auch kleiner unterschied ;)

Betrachte ich die Situation im Gesamten, so würde ich sagen, dass ich zwar einerseits Apple irgendwo verstehe, da sie immerhin die Aktionäre befriedigen müssen, andererseits finde ich es schon HÖCHST fragwürdig, wie sie das erreichen wollen.
Eigentlich sollte man meinen, dass Image heute das Wichtigste überhaupt ist, schaut man auf Apple, so kommt einem das aber nicht so vor. Verkaufszahlen steigen und das trotz fragwürdiger Aktionen, warum?

Zuerst will Apple möglichst viel auf "fremden Markt" mithalten und betritt diesen durch "nicht-Apple"-Läden bzw. "Lizenz-Märkten". Kaum sind sie dort angekommen, wollen sie diese selber übernehmen und unabhängig von den jeweiligen Märkten übernehmen.
Ich würde das verstehen, wäre der Ruf eines Marktes gesunken und/oder würde die eigenen Produkte runterziehen, aber nicht so wie hier ... es grenz schon stark an asoziales Verhalten (machen viele), wie Apple mit Geschäftskunden umgeht.

Ich wäre grundsätzlich mal dafür, dass Apple EU-weit nicht verkauft wird, bis sie ihre höchst fragwürdige Politik aufgeben und endlich etwas benutzerfreundlicher agieren.
 
Ich sehe hier nicht wirklich ein Problem. Wenn Apple keine Verträge hat, die zu einer Lieferung einer gewissen Menge von Geräten verpflichten, dann ist es doch denen überlassen, wieviel sie an wen liefern?!
Sie könnten auch von heute auf morgen sagen "ihr kriegt garnichts mehr" - Wie gesagt, man müsste hier die Verträge kennen. Aus der News geht für mich aber nicht hervor, dass ich den Anspruch als gerechtfertigt sehen würde...
 
Dass man seine eigenen Stores bevorzugt behandelt ist ja relativ verständlich. Dass man andere Geschäftskunden, die schließlich auch im eigenen Interesse handeln und Produkte der eigenen Marke vertreiben, deshalb aber benachteiligt, ist echt unmöglich.

Zutrauen würde ich es Apple jedenfalls... Bleibt nur zu hoffen, dass die Gerichte sich die Sache genau anschauen und dementsprechend ordentlich austeilen, sollte sich der Vorwurf bewahrheiten oder beweisen lassen...
 
ich sehe die Sache ganz einfach, jeder ist sich selbst schuld wenn er so eine Marke (mit dem das man es kauft) unterstützt. Das es am ende so kommt das man zwar was kaufen "darf" aber nur so nutzen wie es Äpel will ist die einfachste und direkte Konsequenz. Ich für mich habe schon vor langem mich dazu entschlossen keinerlei Produkte dieser Firma zu kaufen, vor alle da verschiedene andere Anbieter ähnliche Geräte, die auch meisten genauso gut oder noch besser sind, anbieten.
 
Seh ich weniger dramatisch, natürlich beliefert man die eigenen Shops eher wie die andere.
Aber das sind wieder die Franzosen...Wie ists denn beim Olivenöl aus Italien? Wir bekommen das heruntergefallene Olivengelumpe. Das brennt auch keinem unter den Fingern.

Ein Glück dass Apple keine Autos baut, die würden in Paris fast täglich brennen.
 
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