Wulff rechtfertigt sich zu Vorwürfen

VsteckdoseV

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Unser Bundespräsident Christian Wulff hat sich soeben in einem Fernsehinterview für seine Fehler rechtfertigt und hat in absehbarer Zeit nicht vor, zurückzutreten.

http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9181010

Ich fand diese "Flucht nach vorne" lange überfällig. Der erhoffte Befreiungsschlag ist ihm meiner Meinung nach aber nicht vollständig geglückt. Viel zu steif und unwillig und möglichst kompliziert hat er beispielsweise die Fragen zu Details zu seiner Immobilienfinanzierung beantwortet, und hat Nachfragen der Moderatoren entweder ignoriert oder nur zögerlich antwortet.

Mir sind auch zwei Dinge aufgefallen, die mir nicht gefallen haben: Anscheinend sieht sich Wulff als Vollpolitiker, der sowohl die gängigen Praktiken kennt als auch dort mitmischt. Das schließe ich daraus, dass er öfters sagt "wir Politiker" oder "in unserem Geschäft" oder so ähnlich. Ich als Bürger weiß wie schmutzig die Welt der Tagespolitik sein kann und wünsche mir einen Bundespräsidenten, der dieser Welt möglichst fern bleibt. Für ihn soll das Primat der Moral gelten, nicht das des Erfolgs.

Die andere Sache ist, dass Herr Wulff am Ende sagt, dass "es ihn innerlich freimacht", dass jetzt alles von unten nach oben ist. Wenn er - wie er behauptet - nie ein Gesetz gebrochen und immer moralisch gehandelt hat (bis auf die Sache mit dem Anruf bei Kai Diekmann), warum war er dann so "angespannt" als "die Sachen" noch nicht "oben" waren?

Er hat aber auch eine Menge richtig gemacht beziehungsweise richtig dargestellt. Beispielsweise dass er von Freunden keine Rechnung für jede Einzelheit erwartet (was die Moderatorin anscheinend ja regelmäßig macht:D), oder dass es als völlig normal anzusehen ist, einen Kredit bei Freunden aufzunehmen.

Ich habe in diesem Interview zwei Botschaften von ihm wahrgenommen. Die erste ist: "Auch Politiker dürfen Freunde haben". Die zweite, "Irren ist Menschlich", ist aber mit vorsicht zu genießen: Immerhin übt er das höchste Amt im Staat aus und sollte als Profipolitiker ja wissen, wozu Irren normalerweise führt.

Bleibt die Frage zu seinem Rücktritt.

Meiner Meinung nach haben wir aktuell weitaus wichtigeres zu regeln wie beispielsweise die Euro-Krise. Jetzt wäre ein sehr ungünstiger Zeitpunkt für die Regierung, "ihren" Bundespräsidenten zu verlieren, vor allem da die Wahl ja so knapp war. Sie würde sich so sehr angreifbar machen. Und eine unstabile Regierung ist in Krisenzeiten das schlechteste, was es gibt.

Wulffs Vorhaben, sein Amt weiter inne zu haben, entspricht glaube ich nicht nur seinem Eitel, sondern ist vor allem auch von oben so angeordnet worden. Wenn Merkel nicht hinter ihm stehen würde, hätte er nicht diese Sachen heute Abend im TV gesagt.
 
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AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

es haben schon menschen für viel nichtigere gründe als "nur" lügen ihren job verloren.

der einzige grund warum die kanlzlerin an ihm fest hält, ist die perspektivlösigkeit.. wer kommt danach?
die spd ist genauso falsch, der einzige grund warum die jetzt nicht "abstauben" ist, der kandidat der partei (gauck) ist nicht sonderlich beliebt in ihr selber.

es ist eine scheiß position, eine schande für alle die das kümmert.
eine schade, allein menschlich. der müsste selber merken wie lächerlich er sich macht. aber alle anderen entscheidungsträger in der regierung oder oposition sind es genauso.
es ist eine zeit der küngelwirtschaft. es ist and er zeit mit so was aufzuhören, lobbyposten zu verbieten und firmengeschenke an den pranger zu stellen.

der typ soll mich (unter anderem) representieren?
das kann jetzt auch jeder noch so mindertalentierte clown.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Wer einmal lügt und so. Wieso wenn es nichts verwerfliches gibt, sagt er nicht von Anfang an die Wahrheit? Ich behaupte und bin mir sicher, er hat es bis heute nicht getan. Ich hoffe die Debatte um Wulff geht weiter. Es soll die Politik erkennen, dass das Volk nicht bereit ist, weiterhin dieses Lobbysystem zu akzeptieren. Allerdings weiß ich auch wenn die Debatte weiter geht, geht sie nicht vom Volk aus, sondern von einer anderen Lobby. Das Volk hat schon lange in diesem Land nichts mehr zu melden. Und so unschuldig dran ist es nicht, wenn es so tolerant gegenüber Betrügern ist. Wir haben Angst vor den Konsequenzen vom Zerfall der EU das wir, alles akzeptieren?

Auch die Tatsache wie das Interview und von wem es geführt wurde, zeigt wie sehr man sein Volk schätzt.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

http://www.tagesschau.de/inland/wulffinterview126.html

Wenn dieses Interview für Wulff ein "Befreiungsschlag" gewesen sein soll, dann hätte er vorher überlegen sollen was und wie er es nun der Öffentlichkeit offenbart. Weil demnach hat er gestern schon wieder gelogen. Ging es ihm beim Anruf bei der BILD-Zeitung darum, die Veröffentlichung seines Hauskredits herauszuzögern oder zu verhindern? Da er im Interview so nett von einer erhöhten Transparenz faselt, sollte er neben allem was jetzt online gestellt werden soll auch gleich der Anruf auf Diekmanns Mailbox veröffentlicht werden, um zu sehen wer nun lügt oder die Wahrheit sagt.

Die bereits erwähnte "Perspektivlosigkeit" von Merkel manifestiert sich auch darin, dass sich bisher keiner der oberen Rige der CDU außer Seehofer zu diesem "Fall" geäußert hat. Dass das Amt des BP durch Wulffs Verhalten irreparabel beschädigt ist, steht wohl außer Frage. Da er gleichzeitig im Interview Transparenz und Aufklärung versprochen hat und nun wahrscheinlich schon wieder die Unwahrheit gesagt hat, ist er nicht mehr tragbar. Sein "Moralkredit" ist schon längst aufgebraucht => Rücktritt!
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Die Sache wird ja immer geiler:

http://www.bild.de/politik/inland/w...ittet-wulff-um-transparenz-21916856.bild.html

Ich liege unterm Tisch. :D

Würde mich doch stark wundern, wenn er jetzt nicht abserviert wird. Wenn jetzt auch noch ein Transkript des Anrufs veröffentlicht wird und die Formulierung "Krieg führen" in knackigem Zusammenhang auftaucht und gleichzeitig Hr. Wulff mit seinen Aussagen im Fernsehinterview, er wollte mit dem Anruf nur eine Verschiebung erreichen, mit dem Transkript der direkten Lüge überführt wird, dann gute Nacht!

Ich hatte eigentlich nichts gegen Wulff, im Gegenteil, mir war das eigentlich ziemlich wurscht mit dem Kredit. Ich hätte mir mit solchen Freunden auch zu billigen Konditionen etwas geholt, und im Landtag hat er ja die Wahrheit gesagt (jedenfalls noch --- wenn sich nicht der Verdacht erhärtet, dass er direkt mit dem Unternehmer statt seiner Frau, von der das Geld stammt, verhandelt hat).
Fand deswegen die Berichterstattung auch etwas überzogen, klar, er leiht sich billig Geld, aber nun gut, wer würde das nicht tun, klar er ist BP, aber gut ein Fehler.

Viel kritischer sehe ich da was danach kam:
  1. Salamitaktik anstatt direkt alles offen zu legen
  2. jetzt die eventuelle Lüge vor dem Landtag, zumindest wenn man den Aussagen des Unternehmers traut, wonach das Geld zwar von seiner Frau kam, Wulff aber direkt mit ihm verhandelte


Und was nicht nur mir heftig aufstieß, siehe Kommentare der Zeitungen: Einfach mal persönlich bei ein paar Redakteuren / Besitzern anrufen, und dann auf den AB quatschen, herrlich. Das passt nicht mit unbedingter Pressefreiheit zusammen, das muss ihm ja bewusst gewesen sein!

Wenn jetzt in diesem Zusammenhang, wie oben gesagt, provoziert von einer eventuell weiteren Lüge von Herr Wulff im gestrigen Fernsehinterview, Bild sich genötigt sieht das komplette Transkript zu veröffentlichen --- freilich ohne juristische Anfechtbarkeit, da sowas nicht gelogt werden darf --- dann fällt mir echt nichts mehr ein zu so viel Dummheit.
:evillol:


edit: Muss noch mal herausstellen, ich finds unglaublich wie Wulff es vermag sich immer weiter reinzureiten, anstatt jetzt mal sich zu liebe die Reißleine zu ziehen.
 
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AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

mithraldur schrieb:
Viel kritischer sehe ich da was danach kam:
  1. Salamitaktik anstatt direkt alles offen zu legen

Das ist doch das größte Problem: hätte einer von den Politikern mal die E*er in der Hose, sich hinzustellen und einfach direkt alles zuzugeben - wären die Sachen wahrscheinlich schneller vom Tisch als man denkt. Jeder hat irgendeine Leiche im Keller, und naja die Sache mit dem Kredit, gut 100% korrekt war sie wahrscheinlich nicht, aber ein Grund das Amt zu quittieren? Ehr weniger, den Grund hat er sich selber geschaffen, indem er einfach NICHTS macht.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

genau das is das problem. egal ob rauh und konsorten mit flugaffaire, gutemberg mit seinem abschreiben oder wulff mit dem günstigen kredit: alles belanglosigkeiten die aber wochenlang in den medien breitgetreten werden (und nebenbei uns steuerzahler wegen diverser sitzungen und untersuchungskomissionen viel geld kosten!)
anstatt dass die einfach sagen "hups erwischt, sry bin auch nur n mensch" zieht sich das wie kaugummi und kostet besagtes geld wegen endloser untersuchungen und debatten. hauptschuldige sind für mich aber die, die diese schlammschlachten ins rollen bringen. die gehören öffentlich dafür abgestraft. wenn die sonst nichts zu tun haben, sollen die sich nen job suchen anstatt uns steuerzahlern mit sonem mist auf der tasche zu liegen und das ansehen anderer zu beschmutzen.

bei rauh hats mich nicht interessiert, bei guttenberg wars mir auch noch relativ egal aber langsam nervts nur noch -.- will ich tratsch lesen, kauf ich mir die brigitte oder wie die heißt.

@Labtec: seh ich genauso.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Vor allem wird gerade jetzt ja jedes Wort mindestens dreimal umgedreht und geprüft und das ist meiner Ansicht nach tödlich wenn man dann nicht alle Zusammenhänge transparent vorliegen hat. Das ist letztlich auch das Problem, aufgrund der immer grösser werdenden Berichterstattung schaut jetzt jeder hin und will es wissen. Viele Fragen wären vermutlich nicht gestellt worden, wenn Wulff gleich mit der Tür ins Haus gefallen wäre.

Das ist aber auch ein grundsätzliches Problem mit den aktuellen Staubsaugervertr ..... ähhh Volksvertretern (sorry, die Staubsaugervertreter verkaufen Stausbsauger, die Volksvertreter verkaufen das ...... ui), es gibt derzeit wenig Transparenz und alle meinen das wäre gut. Nicht dass uns Bürger gleich alle Einzelheiten erzählt werden müssten, auch muss meiner Meinung nach kein Minister oder Bundespräsident von sich aus seine Kreditgeschäfte oder Finanzierungsgeschäfte durch die Welt posaunen, aber Heimlichtuerei, das sollte jedem Abgeordneten eigentlich schon moralisch nicht in die Tüte kommen. Dummerweise ist dem nicht so, da sitzen Vorbestrafte in Landtagen (und kein Bürger soll es mitbekommen, aber ne DB für Triebtäter zur fröhlichen Jagd in der Nachbarschaft ins Netz stellen wollen) oder haben Abgeordnete solche "geschäftlichen" Beziehungen und/oder Posten, aber derzeit interessiert das nur bei Mitgliedern der Regierungsparteien, irgendwie auffällig, so finde ich, und das wo Wahlen nicht weit sind ..... aber ein Schelm wer Böses denkt.

Ich denke Wulff täte gut daran zurückzutreten, das würde wenigstens weitere "Enthüllungen" weniger peinlich werden lassen, aber vermutlich auch was kosten, weil er wenn ich richtig informiert bin weiter Pension erhalten würde. Rückendeckung aus der eigenen Partei sieht meiner Meinung nach anders aus, auch wenn ich gestehen muss, dass ich keinen Nachfolgekandidaten derzeit sehe ...... vielleicht sollte man den Herzog nochmal ran lassen, der hatte irgendwie was, aber das geht ja glaube ich auch gar nicht mehr.

Grüsse

Gulp
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Die Debatte ist eine Farce und völlig irrsinnig und nur dann moralisch bedenklich, wenn Wulf der einzige wäre der so in der Realität handelt.
Dabei fangen schon Kinder an, durch die Beziehung ihrer Eltern oder zu Menschen sich Vorteile zu verschaffen, das wird uns nicht nur vorgelebt, sondern auch beigebracht.
Das gilt nicht nur bei seinem Kredit, sondern auch bei seinen vermeintlichen Anrufen.
Natürlich ist das oft auch an die gesellschaftliche Situation gebunden, so sind viele gar nicht in der Lage Beziehungen zu ihnen Nutzen bringenden Menschen aufzubauen, das macht diese Handlung aber nicht weniger verwerflich.
In meinen Augen sollte er gar nichts mehr dazu sagen, das wäre das größte Statement, gegen die Medienhetze.

Schließlich sind Journalisten und Oppositionelle auch nur Menschen die ihre Macht missbrauchen und gewisse moralische Werte mit Füßen treten.
Das hat dann mit Pressefreiheit und freier Meinungsbildung auch nichts zu tun.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Was ich viel schlimmer finde: Indirekt wurde doch zugegeben, dass in Deutschland bestimmte Berichte/Artikel "freigegeben" werden (müssen), sobald dabei ein politisches Amt wie eben der Präsi tangiert wird. Mir war das neu: ich ging vom Art. 5 GG aus, welcher beinhaltet, dass keine Zensur stattfindet.
Doch irgendwie erinnert mich das auch an die Sache mit den Schwarzkassen vom Kohl. Ein normaler Bürger wäre in Beugehaft genommen worden, doch auch hier wurde das Ansehen des Amtes (in dem Fall Kanzler) als Schutzschild genommen.

Was auch noch wichtig wäre: ging es ihm eigentlich um mögliche Enthüllungen Frau Wulff betreffend? Das würde nämlich auch seinen "Ausraster" per Telefon erlären bzw. in einem anderen Licht erscheinen lassen. Er hat das "böse" Internet bei der Befragung gestern ja auch angesprochen ... und für Frauen wurden schon viele vor ihm zum "Deppen" oder auch zu Kriegstreibern. ;)

Ich bin gespannt ob Wulff einer Veröffentlichung der Sprachnachricht an Herrn Diekmann zustimmt. Meiner Meinung nach muss er das. :)
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Sign_X schrieb:
Was ich viel schlimmer finde: Indirekt wurde doch zugegeben, dass in Deutschland bestimmte Berichte/Artikel "freigegeben" werden (müssen), sobald dabei ein politisches Amt wie eben der Präsi tangiert wird.

Wie kommst du darauf? "Freigegeben" werden muss da nichts, Wulff hat einfach von dem zu erscheinenden Artikel Wind bekommen und gemeint, da müsste er bei seinem Kumpel Diekmann so lange rumstänkern, bis der ihn nicht mehr bringt. Das geht alles über private Wege, gerichtlich (und damit gesetzlich) hätte er das natürlich nicht verhindern können. :D

Sign_X schrieb:
Was auch noch wichtig wäre: ging es ihm eigentlich um mögliche Enthüllungen Frau Wulff betreffend? Das würde nämlich auch seinen "Ausraster" per Telefon erlären bzw. in einem anderen Licht erscheinen lassen.

Ich bin gespannt ob Wulff einer Veröffentlichung der Sprachnachricht an Herrn Diekmann zustimmt. Meiner Meinung nach muss er das. :)

Nach dem was bisher bekannt ist ging es um den Kredit, nicht um seine Frau.

Darüber hinaus, lässt sich das dann ja zweifelsfrei klären, sobald die Bild ein Transkript veröffentlicht.

Wulff sollte der Veröffentlichung zustimmen, aber so wie ich die Nachricht auf der Bildseite verstehe, veröffentlichen sie es sowieso, die Bildzeitung will nur seinen "Segen" und ihm noch ein bisschen Zeit geben aktiv Stellung zu beziehen, bevorers, ich kann es nur vermuten, sonst würde die Bildzeitung nicht so offensiv agieren, vernichtende Anruf veröffentlicht wird.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Was für ein erbämliches Possentheater!
Allerdings ist es nicht das Verhalten des Bundespräsidenten, sondern die Diskussionen darüber.
Leute, Leute!

Man sollte sich vielmehr Gedanken darüber machen und entsetzt darüber sein, dass ein auf dermaßen unterirdischem Niveau agierendes Schmierblatt wie die Bild es fertigbringen kann, ein so hohes Amt wie das des Bundespräsidenten so dermaßen mit Dreck zu bewerfen und den Bundespräsidenten selbst mit wilden und hanebüchenen Wildwestsories, die mittlerweile fast ausschließlich in den privaten Bereich des Mannes gehen, an den Rand des Abgrunds zu bringen.

Plötzlich sind die Schmierfinken der Bild die "Helden", nur weil die einem Politiker öffentlich an die Wand genagelt haben, obwohl die "Verfehlungen" dieses Mannes im weitesten Sinne mehr als nur lächerlich sind.

Diejenigen, die hier so heldenhaft mit dem Finger der Moral handtieren, sollten sich mal an die eigene Nase fassen und tunlichst darauf achten, dass sie in ihrem Leben nur keine Fehler machen, für die man sie dann doppelt und dreifach hart zur Rechenschaft ziehen könnte.
 
AW: Wulff rechtfertigt sich zu Vorfürfen

Sind wir Bundespräsidenten? Nein.

Weiß ich nicht, was die Bild davor über Wulff geschrieben hat, weil ich in so ein Blatt nie reinschaue? Ja.

Die Bild bewirft das Amt mit Dreck? Präziser: den Präsidenten. Das Amt ist schon im Dreck untergegangen, den der BP selber drauf geworfen hat.
Desweiteren hat sich die kommunistische linke Presse schon lange vor der Bild über Wulff und seinen Kredit ausgelassen --- bis jetzt Wulff gemeint hat, die Bild hätte glatt über den Inhalt des Transkripts gelogen und die Bild sich zu einer Klarstellung genötigt fühlt. (Achtung der Absatz ist nicht ganz ernst gemeint)

Wieso fixierst du das auf die Bild? Ich verweise mal auf die Kommentare großer Deutschen Tageszeitungen, nach denen die Drohanrufe bei Diekmann, Anteilseignern und der Welt am Sonntag bekannt wurden: http://www.tagesschau.de/inland/presseschauwulff104.html

Mit Moral hat das nichts zu tun, sondern einfach nur damit, dass Wulff offenbar ein dreister Lügner ist der noch dazu kein Problem damit hat, wiederholterweise bei Redaktionen oder Besitzern anzurufen und Artikel aufzuhalten. Ja, da zeig ich gern meinen Finger drauf.
Soll das Volk echt die Klappe halten, weil es ja auch nicht so moralisch lupenrein ist? Super, dann treffen wir uns irgendwann am ethischen Bodensatz. :)



p. s.: Ich klinke mich aus dem Thema aus, nicht weil mir keine Argumente mehr einfallen, sondern weil ähnliche unterschiedliche Gesinnungen vom Verständnis für Ämter im Staat und vorallem die Rolle der Presse in der Meinungsbildung schon beim Gutti aufeinandergeprallt sind.
Bei Gutti war die Zustimmung im Volk noch höher, Wulffs Ansehen ist laut neuesten Umfragen im Volke schon ruiniert --- jaja die böse Presse ist mal wieder dran schuld, natürlich nicht er selbst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stelle mir nur manchmal die Frage, warum ein ehemaliger Ministerpräsident und aktueller Bundespräsident nicht genug verdient, ein Eigenheim zu erwerben.

Sein Job ist in Punkto Verantwortung und Stress mindestens vergleichbar mit dem eines Top Managers, und die können sich von ihrem Gehalt 3 Häuser/Jahr kaufen.
 
@AeS: Weil es also andere genauso handhaben, ist es plötzlich in Ordnung?

Stimme dem Großteil meiner Vorredner zu, man hätte nicht so ein Drama aus dem Kredit werden lassen müssen.
Ein Gericht hätte entschieden, ob da unrechtmäßiges im Gange war, die Konsequenzen wären gezogen worden (die wohl sehr weit abseits vom Verzicht aufs Präsidentenamt und wahrscheinlich sogar empfindlichen Geldstrafen sind, Hand aufs Herz)

Am man musste sich ja wie ein Herr von und zu Guttenberg um Kopf und Kragen quatschen.

Gerade auch bezeichnend, wenn man sich ansieht für welche Lapalie sein Vorgänger freiwillig den Hut genommen hat.
 
Micha45 schrieb:
überflüssiges Zitat entfernt *klick*

Der einzige der das Amt in den Dreck gezogen hat ist er selber - er redet was von Transparenz, Pressefreiheit, Moral und was macht er? ER TRAUT SICH NET MAL VON VORNHEREIN ALLES ZUZUGEBEN. Dabei ist das doch n Witz - er hat nen Kredit billiger bekommen, ja und?
Interessiert sich in 5 Wochen kein Depp mehr dafür, wenn er einfach mit offenen Karten gespielt hätte - und die Chance das nicht alles rauskommt was da noch so dranhängt und das weitergesucht wird, wenn er es nicht zugibt, ist gering. (Urlaube bei "Freunden")
Die Sache wäre schon lange gegessen hätte er von Anfang an mit offenen Karten gespielt.
Jeder hat ne Leich im Keller, es kommt nur darauf an, wie derjenige damit umgeht wenn es "rauskommt" - und sry aber da hat er halt einfach versagt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator: (Komplettzitat entfernt. Bitte Regeln beachten.)
Politiker benutzen gerne ihr Amt, um sich vor strafrechtlicher Verfolgung zu drücken. Dies wird durch mehrere Gesetze garantiert. Ein Abgeordneter ist nur seinem Gewissen und Moral unterworfen. Soweit zur Theorie. Praxis sieht immer anders aus.

Wenn ich bei der Einstellung zu einer neuen beruflichen Beschäftigung lügen würde, müßte ich damit rechnen, dass ich alle Lohnzahlungen zurück geben muß und nebenher nach StGB schwer bestraft werde. Soweit ich das überblicke hat Herr Wulff in mehreren Belangen zumindest die grobe Unwahrheit gesprochen. Ich hoffe nur, dass ich als Arbeitgeber von Herrn Wulff die Bezüge von ihm zurück bekomme. Und die Rente sollte er dann auch gleich vergessen.

Die hehren Erwartungen, die die Bundesregierung und ihre Abgeordneten von den Bürgern erwarten sollten sich die Herrn und Damen des Bundestages und aller politischen Fraktionen besonders zu Herzen nehmen und mit bestem Beispiel voran gehen. Gerade in den letzten Monaten mit der "Kopiermaschine" und Herrn Wulff werfen ein sehr schlechtes Bild auf den Politiker der meisten Parteien. SPD bewirft sich dabei auch nicht gerade mit Blumen. Ein fauler Fisch stinkt auch immer vom Kopf an.

Der Bundestag soll immer das Spiegelbild der Bevölkerung sein. Der Bundespräsident ist unser Repräsentant international und der oberste Staatssekretär. Er unterschreibt neue Bundesgesetze. Ohne diese Unterschrift tritt kein Bundesgesetz in Kraft (es sei denn, man zwingt ihn dazu). Aber wenn Abgeordnete und auch unser oberster Repräsentant nicht so richtig vertrauenswürdig sind, warum sollen das dann die Bürger sein?
 
Krafty schrieb:
@AeS: Weil es also andere genauso handhaben, ist es plötzlich in Ordnung?

Nein, wenn jedoch Menschen die sich der gleichen Mittel bedienen in dieser Art und Weise Kritik üben, dann nennt man das Heuchelei und unsere Gesellschaft ist voll von Heuchlern, auch fernab des Medienrummels, welche etwas verurteilen aber selbst moralisch bedenklich handeln.

Und du kannst davon ausgehen das die Chefredakteure von Bild und Welt am Sonntag sicher keine Musterknaben darstellen, genau so wie diverse Politiker die jetzt sich auf dem Schlipps getreten fühlen, genau so wie viele Bürger die täglich das ein oder andere moralisch bedenkliche tun.

Aber das diesen Grad an Intelligenz kann man anscheinend von vielen Menschen nicht erwarten.
Der Fingerzeig sollte immer auf die eigene Nase gehen solange es sich um subjektive Empfindungen handelt, für alles andere haben wir klare Gesetze.

Der Vorbildfunktion wird heutzutage kein Mensch mehr gerecht und leider steckt in jedem von uns ein schwarzes Schaf.
Daher sollten politische Ämter immer nach Leistung bewertet werden und nie nach etwas anderem.
 
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