News Bundesregierung will Leistungsschutzrecht umsetzen

@Heelix:
"gewerbliche Anbieter im Netz, wie Suchmaschinenbetreiber und News-Aggregatoren" steht da.
Bei unserer qualifizierten Regierung bedeutet das alles über diese Seiten. Und dann sind 20-25% sehr realistisch. Außerdem musst Du bedenken, wieviele Leute eine Suchmaschine als Startseite haben und www.spiegel.de in die Suchmaske und nicht ins Adressfeld eingeben. ;)
Na gut, dass ist kein Argument für Google. Trotzdem: Jeder potentielle Klickstreckenklicker mehr ist ein Vorteil für die Verlage. Ob über Google, Bing oder sonstwas.
 
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wenn ich Suchmaschinenbetreiber wär würd ich die Verlage, die das forcieren für 2 Wochen einfach komplett aus dem Index nehmen...
Das gibt was, wenn bei den Verlagen plötzlich Einbrüche von durchschnittlich 20% auftauchen. Da werden die ganz schnell ne Rolle rückwärts machen.
 
Sollen sie doch keine News Feeds anbieten oder Google untersagen News Feeds ihren Seiten anzuzeigen.

So ein Gesetz geht an der Realität und den Gegebenheiten des Internets vorbei.

Am besten wäre es wenn Google die Seiten aus dem Index nimmt, dann kommt sicher bald ein Gesetz das Google dazu zwingt alle Nachrichtenseiten im Index behalten zu müssen (Meinungsfreiheit oder sowas).
 
Dann passt google seinen AGBs demnächst einfach an. Entweder mit News Feeds gefunden werden und dafür freiwillig auf Entgelt verzichten oder aber ohne News Feeds gefunden werden (wahrscheinlich irgendwo im Nirgendwo). Google kann gut ohne die News der Verlage existieren, außerdem gibt es unzählige andere Quellen, von denen man die News erhalten kann.
 
Zitat aus der, ähem, umfangreich dokumentierten Erklärung über das Koalitionsrundenergebnis,
Deshalb sollen Hersteller von Presseerzeugnissen ein eigenes Leistungsschutzrecht für die redaktionell-technische Festlegung journalistischer Beiträge oder kleiner Teile hiervon erhalten.

Is' ja doll, was genau ist jetzt eigentlich die schützenswerte Leistung? Dass die Journalisten ihren Job machen und Artikel schreiben, die man dann eventuell lesen könnte?

Und was für Gewinne aus was für Nutzungen? Erfüllen wir jetzt den Bestimmtheitsgrundsatz eines Gesetzes mit Mutmaßungen per Pi mal Daumen? Wenn es konkret etwas zu beziffern gibt, dann bitte. So hat das Spektakel mehr was von "Mama, Mama, der fasst meine Förmchen an!".

Ganz dumm-dreist gesagt: Sollen sie halt Google Ads auf ihre Artikelseiten hauen, werden viele doch eh schon tun, und so am Pseudo-Gewinn teilhaben. Man kann's aber auch bewusst kompliziert machen.

Und wer wird wohl für die Einrichtung und den Unterhalt der zu gründenden Verwertungsgesellschaft blechen dürfen? Ich tipp mal einfach, dass es nicht die Verlagsunternehmen sein werden...
 
Google wird die Verlage komplett aus dem Index streichen wenn es soweit kommt. Die Verlage heulen dann wieder rum, dass sie nix (nicht genug) verdienen, sodass die ehemalige GEZ-Resourcen nun (gesetzlich im schnellverfahren bererechtigt) genutzt werden können, um die armen total unabhängig recherchierenden Schundblattverlage (die für unsere err... Demokratie ja so wichtig sind) mit einer nicht unerheblichen Paschaulabgabe jeden einzelnen Bürgers 'finanziert' werden kann. (wenn am Ende das ein oder andere Dutzend Milliarden übrig bleibt, darf der Verlag das natürlich als Lohn für seine hervoragende Arbeit behalten).
 
bluntman schrieb:
Hauptsache die Blogger und Forenbetreiber müssen keine Angst haben. Der Rest ist mir eigentlich schnuppe...

Es ist aber bei der vagen Formulierung des Gesetzestextes nicht auszuschließen, dass z.B. auch Computerbase zur Kasse gebeten würde, wenn jemand einen Heise-Artikel mit Überschrift verlinkt oder 2-3 Sätze daraus zitiert! Denn schließlich wird in der Regel auch im Forum Werbung geschaltet. Das kann man schon als gewerbliche Nutzung mit Gewinnabsicht einstufen.

Wenn das Gesetz am Schluss auch noch Blogger, wie z.B. den relativ bekannten law-blog von Udo Vetter, treffen sollte, wird möglicherweise sogar das Recht auf freie Meinungsäusserung torpediert. Auch wenn Blogger wie Udo Vetter keine Werbung schalten, könnte man ihm mit dem Blog indirekte Werbung für seinen Job als Anwalt andichten (z.B. um Mandanten für sich zu gewinnen).
 
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MichiSauer schrieb:
wenn ich Suchmaschinenbetreiber wär würd ich die Verlage, die das forcieren für 2 Wochen einfach komplett aus dem Index nehmen...
...und darf sich dann wieder anhören, dass man die Suchergebnisse zu Gunsten anderer manipulieren würde.
 
Ich gehe davon aus, dass Google die Verlage zeitweise aus dem Index schmeißt und die dann angekrochen kommen und entweder ne Verzichtserklärung unterschreiben oder auf die Forcierung des Gesetzes verzichten (s. Belgien im vergangenen Jahr).

Die Verlage sollen froh sein, dass Google kein Geld für die Listung kommerzieller Angebote verlangt.
 
Genial, die schaufeln sich ihr eigenes Grab und feiern sich dabei auch noch ....

Denken die überhaupt noch nach, bei dem was die machen, wie stellen die sich das jetzt eigentlich vor. Dlauben die wirklich das die Webservices sie jetzt munter mit Millionen zuschütten werden ?
Profitieren werden höchstens die 4~5 Großen, der Rest wird einfach aus dem Angebot gestrichen, bekommt deutlich weniger visits, dadurch weniger Werbeeinnahmen und Geld von Google und co. sehen die sowieso nie, wird also ein Totalverlust.

Das Idealsystem wäre ja in etwa so, das die Verlage alle ihren Content in ein Websystem schaufeln, in dem man sich dann entweder einen Acc holen (2~10€/mon), oder Werbung ertragen muss und das Geld wird dann so flattr-mäßig an die Verlage verteilt, aber das ist genau so ein Wunschtraum wie eine LEGALE Alternative zur Raubmordkopiererei oder Music bei Youtube :p


BTW: Was ist denn mit RSS Feeds ? :freak:
.
 
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Wundervoll, da denkt man "Die GEMA ist das schlimmste was Deutschland im Internet passieren konnte. Hoffentlich wird das bald mal abgeschafft!" und dann denken sich unseren liebsten dort oben den selben Mist für einen anderen Content aus.

Und warum? Einfach nur weil die Verlage zu dämlich oder zu Faul sind. Wenn die nicht wollen das Google deren Texte finden kann sollen die einfach ihre Seite entsprechend gestallten. Bzw. die haben doch die Möglichkeit Google den Zugriff zu verbieten.

Nein, es geht denen hier lediglich darum ihre eigene Unzulänglichkeit zu kompensieren. Springer und Co. schaffen einfach nicht genug Umsatz mit ihren Internetauftritten. Also muss Google und Co herhalten.

Sorry, aber ich hoffe das die sich damit ins eigene Fleisch schneiden. Google sollte einfach das aufnehmen von entsprechenden Seiten unterbinden. Und ich denk wenn Google dazu gezwungen wird "Entweder Geld oder Sperre!" Wird Google HOFFENTLICH die Sperre vorziehen. Ich glaube kaum das man Google dazu zwingen kann sich selbst Finanziellen Schaden zuzufügen.

Dies alles ist mal wieder ein Paradebeispiel dafür wie die Analogen verkalkten Bosse/Politiker dort draußen versuchen ihre alten systeme im modernen Internet umzusetzen.
UND es ist mal wieder ein super Beispiel dafür wie die Lobby Arbeit bei CDU und FDP funzt. Ist ja nicht das einzige Beispiel (Siehe Hotel MwSt). Und ich bin sicher das die FDP noch ein paar tolle Ideen hat den Lobbyisten den Rücken zu stärken und dies als große Entlastung bei den Endverbrauchern zu verkaufen. Die Steuersenkung die damals von der FDP versprochen wurde war ja auch der HAMMER. Oh, warte. Die gabs ja garnicht. Oder doch? Naja, für Hotels (z.B.).
Und deren Vorstoß bei der erhofften erhöhung der Pendlerpauschale und dem gleichzeitigen stärken des Kartellamts traue ich auch noch nicht über den Weg.
 
die schwarzen koffer fliegen mal wieder tief.

würde mich über einen hinweistext, ähnlich wie bei youtube + gema, sehr freuen.
 
was passiern wird:
google kann beim suchen nicht entscheiden/wissen welche webseiten unter diese klauseln fallen werden. daher werden sie alle seiten aus der suche nehmen oder die suche komplett abschalten. nachdem dies für keine seite befriedigend sein wird, werden große webhoster einen vertrag mit google schließen der sie in die suche wieder aufnimmt. dieser vertrag wird dazu führen dass neue nutzerbestimmungen für die nutzer dieser webhoster erstellt werden.

beispiel: ihr habt eine webseite be strato: wollt ihr bei googel gelistet werden, dann wird eine gebühr fällig oder ihr erlaubt google kostenlos auf euch zu verlinken.

am ende bezahlen die verlage dafür, dass man sie im internet finden kann. wärend gleichzeitig google dafür bezahl sie zu listen. schlussendlich wird es nur ein neuer mini geldkreislauf.
 
Soll Google sie halt aus den Index werfen und wenn sie wieder rein wollen müssen die verlage Geld an Google zahlen...
 
Google könnte auch einfach automatisch auf die Googlenewsseiten von Österreich oder der Schweiz umleiten.
 
Ersteinmal sollte man Festhalten das Konzerne/Firmen untereinander machen koennen was sie wollen. Sich verklagen sich verbruedenr what ever...

Was mir allerdings gegen den Strich geht ist die Schaffung einer neuen Überwachungsinstanz die, sollte es soweit kommen, vom STEUERZAHLER getragen wird. Also von jedem einzelnen von uns!

Unsere "Volksverdreher" ähm t´schuldigung Volksvertreter, sollten doch bitte noch einmal Nachdenken was sie wem damit eigtl. antun.

MfG Bob4
 
Wie wäre es wenn das Kartell Google mal auf eine gesunde Größe zurecht besteuert würde? Vielleicht wäre das mal gut für die Vielfalt? Und nebenbei könnte man das eingenommene Geld in den USA mal in die Bildung oder in die Krankenversicherung stecken. Ach nee, das wäre ja blanker Sozialismus ...
 
Hier ein sehr gut geschriebener Artikel auf (oh wie amüsant) Zeit Online. Ich werd den mal in dem Stil posten wie er zukünftig wahrscheinlich Geld kosten würde :D

Quelle
Bundesregierung erspart Verlegern Innovation
Um Probleme zu lösen, die sich Verlage selbst schufen, will die Koalition Informationsfreiheit beschränken. Kai Biermann kommentiert die Folgen des Leistungsschutzrechts.
 
Heelix schrieb:
Finde es schon in Ordnung das google dafür Zahlen soll, schließlich generieren sie darauf einen Vorteil, dieses ist für den "Deutschen" Verlag ( oder auch andere in anderen Ländern ) fast nicht existent.

Richtig, weil google den Verlegern hilft, dass der User auf einen guten Artikel aufmerksam werden, sollen sie zahlen... :freak:

Heelix schrieb:
Ich selbst nutze die News suche über Google aber auch absolut nicht bin seit einigen Monaten komplett auf Bing umgestiegen.
Ein RIESEN Unterschied in diesem Fall :freak:

and-ri schrieb:
am ende bezahlen die verlage dafür, dass man sie im internet finden kann. wärend gleichzeitig google dafür bezahl sie zu listen. schlussendlich wird es nur ein neuer mini geldkreislauf.

Wäre doch Klasse, denn bei jedem dieser "Geldschritte" fließt Geld in die Steuerkasse :evillol:
 
@freacore

Zu kurz gedacht, es geht ja nicht nur um deutschsprachige News, es geht auch um News aus Deutschland.

Und in Österreich/Schweiz wird eben nicht in der Breite über eher nationale Themen aus Deutschland berichtet wie hier, so dass das kein wirklicher Ersatz wäre.
 
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