Gibt es außerirdisches Leben (auf der Erde)?

Lübke schrieb:
entstehung von mehrzelligen organismen statistisch zumindest mit der erde als referenz relativ geringe wahrscheinlichkeit, auf der erde mutmaßlich einmaliges ereignis.

Also bist du der Meinung, dass alle heute lebenden Lebewesen einen gemeinsamen, erstmalig mehrzelligen Vorfahren haben? Kannst du das irgendwie belegen?

@Banger
Du holst auf dieses Weise nicht genug Energie aus der Sonne heraus UND bei 300.000 km/h hältst du auch um die Sonne keine Bahn mehr.
 
Warum sollte man sich eigentlich einen Gravitationsklotz ans Bein binden? Allein eine Geschwindigkeit nahe c lässt den Dilatationseffekt so groß werden, dass es das bisschen Gravitation auch nicht mehr macht.
 
Also im Bereich hinter dem Pluto die Sonne umkreisen? Aber erstmal irrsinnig viel Rohstoffe im Asteroidengürtel abbauen, um den Spiegel ausreichend groß zu konstruieren oder so. :freak:
 
Also bist du der Meinung, dass alle heute lebenden Lebewesen einen gemeinsamen, erstmalig mehrzelligen Vorfahren haben? Kannst du das irgendwie belegen?

der "beleg" wäre, dass sowohl pflanzen als auch tiere auf die gleiche form der erbinformation aufbauen. erscheint mir für einen zufall zu unwahrscheinlich.

edit: habs nochmal nachgelesen: die trennung in tierisches und pflanzliches leben beginnt bereits auf einzellerebene. da wird neben bakterien, tieren und pflanzen auch in archaeen, algen und pilze unterschieden. bei mehrzelligen organismen hat man also schon eine klassifzierung in eine der lebensformen.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Banger, kann ich heute Abend gerne machen.


Bzgl. Abstammung aller Lebensformen auf der Erde vom gleichen Urschleim:

http://de.wikipedia.org/wiki/Urvorfahr

Eine statistische Untersuchung aus dem Jahr 2010 hat ergeben, dass das Leben sehr wahrscheinlich von einem einzigen gemeinsamen Vorfahren abstammt.[5] Ein einziger gemeinsamer Vorfahr ist danach 10^2860-mal wahrscheinlicher als mehrere.[6]

10^2860:

1000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000 0000000000
 
Bzgl. Abstammung aller Lebensformen auf der Erde vom gleichen Urschleim:
http://de.wikipedia.org/wiki/Urvorfahr

Der Artikel geht ja davon aus, daß sämtliches noch existierendes Leben auf einen gemeinsamen (einzelligen @Gevatter) Vorfahren zurückzuführen ist.
Da Bakterien dazu fähig sind, selbst völlig artfremde Dns-Fragmente in den eigenen Genpool zu übernehmen,
deutet die angeführte Statistik somit auch an, daß entweder nur genau einmal Leben aus toter Materie entstanden ist,
oder daß unabhängig entstandene Lebensformen sehr früh wieder ausgestorben sind, oder daß sie komplett andere Mechanismen zur Weitergabe ihres Erbguts nutzten.
 
Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Ein Thema was mich seit langem beschäftigt ist die Frage, was alles gegen außerirdisches Leben im Universum spricht. Ich will jetzt gar nicht so schrecklich weit ausholen, und gehe hier jetzt mal davon aus das wir der Kosmische Durchschnitt sind. Soll heißen ich meine Leben auf Kohlenstoffbasis, auch uninteligentes / primitives / planzliches Leben. Ich bin kein Biologe und halte es daher mal sehr grob.

Warum ich auf das Thema gekommen bin ist der Grund, dass es doch in den sechzigern mal eine Konferenz gab, auf der Experten dieses Thema besprochen hatten. Nur so weit ich weis kamen die zu dem Schluss, dass es alleine in unserer Galaxis zieg andere Zivilisation geben muss/kann.
Das ist heute ja anders, da wir in den letzten Jahren ja viele neue Erkenntnisse gewonnen haben.
Und die suche ich. Ich gucke mir seit ein paar Wochen die Aufzeichnungen von Alpha Zentauri an, mit Harald Lesch, und in dieser Sendung kommen die immer mal wieder zu sprache. Daher dachte ich mir, frag hier mal nach und trag eine Sammlung von Ideen zusammen.

- Habitable Zone : Es muss einen Planeten geben auf dem es flüssiges Wasser gibt. Er darf also nicht zu weit von der Sonne weg sein, aber auch nicht zu nah drann, wie Venus oder Merkur.

- Es muß ein Planet im System sein. Nur sind fast 98 Prozent der entstandenen Sonnensysteme Doppelsternsysteme, in denen es gar keine Planeten gibt.

- Die Sonne darf nicht zu groß sein. Denn sonst legt sie nicht lange genug, und geht nach 100 Mio Jahren hoch oder erlischt. Bei einer Supernova bleibt kein Leben ùber, wenn es sich in dieser Zeit überhaupt entwickeln konnte. Wenn doch, zumindest in primitiver oder Planzlicher Form, ist es danach vorbei.

- Die Sonne darf nicht zu klein sein, denn dann würde sie den Planeten der sie umkreist durch die Gezeitenreibung abbremsen. Das wäre dann so wie beim Merkur. Der zeigt dem Stern imner die gleiche Seite. Das würde auf der Seite extrem warme Temperaturen bedeuten und auf der abgewandten seite extreme Kälte. Macht die Chance auf leben auch nicht sehr groß, wenn es dem Planet nicht auf kurz oder Lang die Atmosphäre wegbläßt.

- Die Lage des Sternes muss weit genug vom galajtischem Zentrum weg sein. Denn durch die hohe Sternendichte gibt es hier soviel Strahlung, das jedes komplexe Moleküle sofort zerstört wird.

- Zu weit vom Zentrum darf der Stern aber auch nicht weg sein, denn hier gibt es nicht genug schwere Elemente die Leben oder überhaupt erstmal die Bildung von Planeten ermöglocht.

- Die Lage der Sonne muß so sein, dass sie nicht in der Nähe einer Supernova liegt. Denn im Umkreis von 50 Lichtjahren würde alles Leben durch die Gammastrahlung vernichtet. Sie muss also über einige hundert Mio. Jahre ruhe davor haben.

- Ebenso darf das Sonnensystem mit Leben nicht in die Nähe anderer Sonnen oder sogar schwarzer Löcher kommen. Denn in so einem Fall würden die Planeten aus den Bahnen gerissen und es wäre vorbei.
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Deathmachine-TX schrieb:
- Habitable Zone : Es muss einen Planeten geben auf dem es flüssiges Wasser gibt. Er darf also nicht zu weit von der Sonne weg sein, aber auch nicht zu nah drann, wie Venus oder Merkur.
2 Fehlannahmen... 1. muss es nicht die habitable Zone um einen Stern sein, 2. muss es vor allem kein Planet sein.

Unser eigenes Sonnensystem besitzt Monde, die, unter einer Eisschicht, flüssiges Wasser besitzen und durch Gezeitenkräfte erhitzt werden. Wenn diese Monde zusätzlich (wieder, durch die massiven Gezeitenkräfte ihrer Gasriesen) regulären Vulkanismus haben, der Effekte wie unsere Black Smoker auslöst, dann hast du genau das, was du für Leben brauchst.
Das, was bei uns in der Tiefsee an Black Smokern abgeht, kann auf jedem Himmelskörper mit flüssigem Wasser & Vulkanismus abgehen.

- Es muß ein Planet im System sein. Nur sind fast 98 Prozent der entstandenen Sonnensysteme Doppelsternsysteme, in denen es gar keine Planeten gibt.
http://www.spektrum.de/alias/exoplaneten/erster-doppelstern-mit-zwei-planeten/1160711
Soviel dazu.

- Die Sonne darf nicht zu groß sein. Denn sonst legt sie nicht lange genug, und geht nach 100 Mio Jahren hoch oder erlischt.
Korrekt, aber die schiere Masse an Sonnen, die unserer nicht unähnlich sind in ihrer Lebensdauer, lässt das Argument nichtig werden.

- Die Sonne darf nicht zu klein sein, denn dann würde sie den Planeten der sie umkreist durch die Gezeitenreibung abbremsen.
Korrekt, wenn man von Planeten ausgeht.
Wobei sogar bei gebundener Rotation durchaus eine habitable Zone am Übergang zwischen Tag- und Nachtseite denkbar ist.

Im Hinblick auf Monde wiederum vollkommen egal.

- Ebenso darf das Sonnensystem mit Leben nicht in die Nähe anderer Sonnen oder sogar schwarzer Löcher kommen. Denn in so einem Fall würden die Planeten aus den Bahnen gerissen und es wäre vorbei.

Solange der Planet seine Monde behält...
Die Frage ist auch: Kann ein Brauner Zwerg Monde haben? Braune Zwerge sind keine Sterne, sie sind eher überfressene Gasriesen. Trotzdem können sie als Einzel-Objekt auftreten, sie benötigen keinen Heimatstern.
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Ein Thema was mich seit langem beschäftigt ist die Frage, was alles gegen außerirdisches Leben im Universum spricht. Ich will jetzt gar nicht so schrecklich weit ausholen, und gehe hier jetzt mal davon aus das wir der Kosmische Durchschnitt sind. Soll heißen ich meine Leben auf Kohlenstoffbasis, auch uninteligentes / primitives / planzliches Leben. Ich bin kein Biologe und halte es daher mal sehr grob.
Das ist aber dennoch schon zu grob. Leben könnte ja auch ganz anders entstehen wie wir es hier auf der Erde hatten. Daher finde ich dein Ausschlussverfahren, hehe, rassistisch? Wie schreibt man es auf eine ganze Lebensform hin?

Wir sind im übrigen kein kosmischer Durchschnitt, wir sind die Chance von 1 zu einer Million bei denen es Leben auf dem Planeten gibt. Ob es woanders auch gibt könnte man anhand von Wahrscheinlichkeiten von der Größe des Universums ableiten, ebenso an der Lebensdauer des Universums.

Für mich gibt es ansich keinen einzigen Punkt gegen die Annahme, dass es "außerirdisches Leben" (also Leben außerhalb der Erde) gibt, gab oder geben wird. Es ist eine zeitliche Frage, es ist eine geografische Frage, und eine Frage, was Leben ist.

Was du also außerhalb deiner Betrachtung nicht einbezogen hast, ist die Zeit. Selbst wenn wir keinen Planeten entdecken, wir suchen noch nicht lange, und es gibt das Universum schon seeeeehr lange. Wer weiss, was es da schon alles gab und momentan gibt, was aber zu weit weg ist, und wir nicht beobachten können.
 
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AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Deathmachine schrieb:
..Nur sind fast 98 Prozent der entstandenen Sonnensysteme Doppelsternsysteme, in denen es gar keine Planeten gibt.
Das steht wo? Wikipedia meint etwas ganz anderes zu wissen!

Da die Menschen erst im letzten Jahrzehnt begonnen haben durch indirekte Beobachtungsmethoden Planeten in uns nahen Sonnensystemen aufzuspüren, sehe ich da noch sehr viel Entdeckungspotential. Die Anzahl der geschätzt vorhandenen Planeten in unserem Universum wird sich in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach noch potenzieren! Wird dann noch altes abgestorbenes Leben auf Planeten wie dem Mars entdeckt, ist dies meiner Meinung nach ein eindeutiges Indiz für eine Lebensfreundlichkeit in unserem Universum!
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Eher zwei Randbemerkungen mit Verweisen, anstatt einer ausformulierten Antwort:

- In einer der Folgen der Neuumsetzung von Cosmos hat Neil deGrasse Tyson erklärt, was prinzipiell für Faktoren vorhanden sein müssen, damit (organisches) Leben entstehen kann. Er sprach also von den Bedingungen der Möglichkeit, nicht von den hinreichenden Bedinungen. Ich kann mich leider nicht mehr entsinnen, in welcher Folge das war.

- Dieser Vortrag handelte von einer Erkenntniskritik der Kosmogenese und Kosmologie der modernen (Astro-)Physik. In ihm geht der Referent auch darauf ein, warum heutige Vorstellungen von 'Außerirdischen' und die Vorstellung eines Exodus' der Menschheit von der Erde auf einen geeigneten anderen Planeten Humbug sind und mehr mit Projektionen (im psychologischen Sinne) zu tun haben, als mit lauterer Physik.
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Onkelhitman schrieb:
...Daher finde ich dein Ausschlussverfahren, hehe, rassistisch? Wie schreibt man es auf eine ganze Lebensform hin?
Diese Frage ist eigentlich schon einen eigenen Thread wert. "Speziesist" bringts nicht. Das könnte man sagen, wenn wir über Klingonen (sprich: extraterrestrisches humanoides Leben) her ziehen.
"Genesisist" wäre vielleicht ein schönes Wort. Wir stellen die irdische Schöpfung über die anderer Himmelskörper.

"Human rights. Why the very name is racist. The Federation is no more than a homo sapiens only club." - Azetbur, Star Trek VI
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

sind schon einige gute antworten gekommen. würde gerne noch daarons antwort auf dein erstes ausschlusskriterium ergänzen: die vorraussetzungen für flüssiges wasser sind von vielen faktoren abhängig. die atmosphäre des planeten ist mitentscheidend dafür. so kann der planet auch sehr viel dichter an der sonne sein, wenn a: eine sehr dichte atmosphäre die sonneneinwirkung reduziert, und/oder b) der atmosphärische druck höher ist als auf der erde. hier siedet wasser bei 100 °C, in 7000 m höhe siedet es wegen des geringeren luftdrucks schon bei 80 °C. im vacuum siedet es schon, wenn es kein eis mehr ist. auf der erde hat man schon lebensformen an heißen quellen bei 350 °C gefunden, auf anderen planeten/monden ermöglicht eine andere physiologie möglicherweise weitere abweichungen von unserem temperaturenideal.
auch ist flüssiges wasser nicht unabdingbar, es kann durch andere stoffe ersetzt werden. bsp: der mond titan, auf dem sich aufgrund der temperatur methan wie wasser verhält, sprich in flüssigen seen vorkommt, verdampft, wolken bildet und als regen zurückfällt...
 
AW: Faktoren gegen außerirdisches Leben ?

Es gibt keine Faktoren, es wird definitiv außerirdisches Leben existieren. Die Frage ist wohl eher wie "hoch entwickelt" es sein wird. Aber Einzeller (Extremophile) wird es sicherlich geben.
 
Man könnte doch "relativ einfach" das Wasser auf Europa überprüfen, ob da irgendwelche billigen Bakterien sind. Wenn die vorhanden sind, dann reicht das, um zu sagen, dass es außerirdisches Leben gibt.
 
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So leicht ist der Test nicht. Erst einmal musst du so eine Mission finanzieren. Hier wird es schon dünn. Jetzt brauchst du etwas, das wir nicht haben: eine Sonde, die den riesigen Eispanzer durchbohren kann. Wir wissen ja kaum was über die Bodenbeschaffenheit in Antarktika, und da können wir schweres Gerät hinschaffen und persönlich die Maschinen bedienen....
Wenn du dann deine Bohr-Sonde hast, wie stellst du sicher, dass sie absolut keimfrei ist? Wär doch ein ziemlicher Flop, wenn wir das Leben, das wir finden, selbst mitgebracht haben. Noch gravierender: Wir schleppen so n blöden Erd-Keim mit, da oben gibt es eigenes Leben und unser Erd-Keim erweist sich als stärker und rottet dort ein komplexes Ökosystem aus.

Und dann ist da noch das Problem der Wahrscheinlichkeit. Du warst doch sicher schon einmal in einem kleinen Gebirgsbach schwimmen. Bist du da mit einem Fisch zusammen gestoßen? Bist du auf einen Krebs getreten? Nö, sicher nicht. Heißt das, es gibt in diesem Bach weder Krebse noch Fische? Also ich weiß genau: Ich könnte runter ins Tal gehen und 100 Eimer Wasser schöpfen, ich hätte nicht eine Forelle drin. Ich weiß aber genau, es gibt Forellen, und zwar fette.
Wenn das Wasser nicht gerade absolut gesättigt mit Mikroorganismen ist, dann sind die Chancen, etwas zu finden, nahe Null. Erschwerend kommt hinzu: Auf Europa (und vergleichbaren Monden) würde es wohl nur am Grund Leben geben, in der Nähe des Äquivalents unserer Black Smoker. Welchen Grund hätte eine Spezies, sich von dieser Hitze- und Nahrungsquelle zu entfernen? Bei uns ist das einfach: Oben gibts Licht -> Photosynthese. Auf Europa? Nix da. Kein Licht. Selbst ohne das Eis wärs da verdammt duster.

Du musst also nicht nur durch ne riesige Eisschicht, du musst auch noch auf den Grund tauchen. Du brauchst also eine Sonde, die:
- bezahlbar ist
- den Weg in ner brauchbaren Zeit schafft
- dem Vakuum Stand hält
- einen monströsen Bohrer trägt
- absolut steril ist
- einen Proben-Container viele hundert Meter, ja vielleicht sogar Kilometer, tief hinab senkt und dabei extremem Druck Stand hält. Vakuum ist viel leichter. Du kannst eher in den Orbit als auch nur 500m tief unter Wasser.

Wir haben es ja noch nicht einmal geschafft, wirklich brauchbare Proben aus dem Wostoksee zu bekommen. Und wie gesagt: da können wir "einfach" mit schwerem Gerät hinfahren/fliegen.
 
Ich mache mal die Anführungszeichen oben ganz dick und fett. ;) Aber ich will ja auch hinaus, dass man nicht zwangläufig zur Nachbarsonne, Gliese und Kepler fliegen braucht, um irgendwas zu finden. Ist ja eh mit den jetzigen Mitteln nicht möglich. Vielleicht reicht auch der Mars, um dort Überreste von Leben zu finden.
 
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Daaron schrieb:
Du musst also nicht nur durch ne riesige Eisschicht, du musst auch noch auf den Grund tauchen. Du brauchst also eine Sonde, die:
- bezahlbar ist
- den Weg in ner brauchbaren Zeit schafft
- dem Vakuum Stand hält
- einen monströsen Bohrer trägt
- absolut steril ist
- einen Proben-Container viele hundert Meter, ja vielleicht sogar Kilometer, tief hinab senkt und dabei extremem Druck Stand hält. Vakuum ist viel leichter. Du kannst eher in den Orbit als auch nur 500m tief unter Wasser.

Afaik werden alle Sonden steril gemacht, die auf anderen Himmelkörpern landen sollen. Der finale Zusammenbau (sie werden nach den Funktionstests für die Reinigung nochmal zerlegt) findet dann im Reinraum statt und anschließend werden sie in einer "Frischhaltefolie" eingewickelt.
Das Einschleppen von Bakterien und Keimen sollte daher kein Problem darstellen.

Auch das Bohren ist nicht so wild. Man braucht nur eine starke Energiequelle und eine Heizung an der Unterseite. Die Sonde schmilzt sich dann durch. Die Wissenschaftler haben das zumindest auf dem Papier schon mal ausgearbeitet.

Ein Druckkörper ist auch kein Problem. Immerhin ist das nur eine Sonde, die kann man mit irgendeiner Flüssigkeit (Trafo-Öl? Ausgießen mit Epoxidharz?) füllen, um einen Gegendruck aufzubauen.


Das eigentliche Problem ist die Kommunikation. Funk kann man unter Wasser vergessen. Man braucht hier zwingend ein ziemlich langes Kabel, dass von der Sonde bis zur Oberfläche reicht, wo es dort dann in einer Antenne mündet. Nun hat so ein langes Kabel aber üblicherweise auch ein recht großes Gewicht. Ob ein kilometerlanges Kabel sein eigenes Gewicht aushält?
Und dann friert im Laufe der Zeit das geschmolzene Loch auch wieder zu. Das dürfte eine Rückführung für Proben nahezu unmöglich machen. Also bleibt nur Beobachten übrig.
 
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