Was wenn es Androiden gibt ?

Ich glaube dass die übergreifende Einführung von Androiden Arbeitskräften nicht Ziel der Gesellschaft sein kann (von Gefahrensituationen mal abgesehen). Ich denke da ein bisschen an die Weberaufstände im alten England - auch wenn sie erfolglos waren und den technischen Fortschritt nicht aufhalten konnten so ist doch auch hier klar geworden, dass Menschen sich gegen ihre "Entwertung" und sei es durch eine Maschine wehren werden.
 
Die menschliche Arbeitskraft dürfte am Ende immernoch billiger sein als die eines Androiden.
 
Lübke schrieb:
bezweifel ich. wenn androiden massenware sind, kosten sie in der anschaffung ziemlich sicher nichtmal ein halbes jahresgehalt eines arbeiters... möglicherweise nichtmal einen brutto-monatslohn.

Kommt darauf an, wie viel der Mensch dann noch bekommt.


Frei nach dem Motto: "Also sie nehmen jetzt diese Gehaltskürzung hin oder ich ersetze sie einfach durch einen Roboter"
 
Diese Frage würde sich wahrscheinlich nicht stellen. Ein Androide ist sehr wahrscheinlich immer billiger als ein Mensch. Ausserdem ist er deutlich flexibler einsetzbar und murrt auch nicht rum wenn ér mal was anderes machen soll als im Arbeitsvertrag vereinbart wurde. Mal ganz abgesehen das er keinen Urlaub braucht oder krank wird. Desweiteren dürfte es deutlich leichter sein ihn wieder los zu werden wenn er nicht mehr gebraucht wird. Also selbst wenn er in den Anschaffungskosten deutlich teurer sein sollte (wenn er als Investment gilt kann er vielleicht auch noch steuerlich abgeschrieben werden) dürfte er sich innerhalb kürzester Zeit amortisieren. Zumindest betriebswirtschaftlich wäre es klar ob Mensch oder Android. Nur volkswirtschaftlich wäre es eine Katastrophe.
 
Ok, wenn ihr von wartungsfreien nahezu perfekten Androiden ausgeht, dies für zwei Geld achtzig bei Aldi an der Kasse gibt und die eine unerschöpfliche Stromquelle frei Haus bieten, dann ja, die welt ist am Arsch.

Aber mal ernsthaft, wie realistisch ist das?


Kein Androide kann mit Chinalöhnen mithalten, Punkt.
 
Wie realistisch sind Androiden? Braucht ein Androide überhaupt Geld zur freien Verfügung? Wenn ja für was? Alles andere sind Betriebskosten die im wesentlichen auch bei einem Menschen anfallen. Dort heissen sie halt Nebenkosten. Auch ein chinesicher Arbeiter kann unterboten werden. Ein Androide hat seine Vorteile in der Arbeitswelt die ein Mensch , sei er noch so billig als AK, nicht unterbieten kann. Selbst wenn das im Einzelfall geht dürfte der Effekt sein das die Löhne noch mehr unter Druck geraten und man für noch weniger Geld arbeiten muss.
Ohne Klärung was man unter einem "Androiden" jetzt wirlich versteht wird es schwer.
 
Naja, ihr geht von einem Androiden aus, der um die 10.000 € kostet und keinerlei Wartung benötigt bzw. dessen Wartungskosten zu vernachlässigen sind.

Wenn ich mir ansehe, wie viel die grobschlächtigen Industrieroboter heutzutage kosten (fünf- bis sechsstellig aufwärts) und dann bedenke, was für Mechanik, Elektronik, Präzision etc. in einem funktionierenden Androiden steckt, dann dürfte klar sein, dass die Dinger deutlich mehr kosten werden als ein Jahresgehalt. Evtl bekommt man ein vor-vor-vor-vor-vorjahresmodel für unter 100k €, weniger halte ich für stark übertrieben.

Wartungskosten dürften ebenfalls enorm sein. Schaut euch mal die Ersatzteilkosten für hochpreisige Fahrzeuge an, da zahlste schon für ne Lichtmaschine 2k€. Und völlig wartungsfrei sind Androiden ebenfalls nicht. Für ein BHKW, welches für eine mechanische Apparatur als relativ wartungsarm gilt fallen ca. 2ct/kWh an. Das sind im jahr fluffige 14.000 € für eine 100kW Anlage bei 7.000 Vollbenutzungsstunden.

Lebenserwartung? Joa, da kannste von 10, evtl 20 Jahren ausgehen, dann ist der Androide verschlissen und du darfst dir nen Neuen anschaffen.



Androiden werden zu keinem Zeitpunkt günstiger in Anschaffung und Wartung sein als der Mensch. In Indien beispielsweise ist es billiger da 10 Man(n) mit Hammer und Meißel hinzustellen als einen Bohrhammer anzuschaffen. MSR Technik für die Raumregelung in Industrienlagen wird eingespart und dafür eine Brigade menschlicher Temperaturfühler eingesetzt, die den ganzen Tag durch die Anlage laufen und gegebenenfalls die Raumregelung abändern. Und das sind stellenweise nur centbeträge für Raumfühler + Kabel.
 
Sehe ich nicht so. Ein Androide ist ein menschenähnlicher Roboter. Das heisst allein von daher stellen sich bestimmte Anforderungen gar nicht erst z.b. das er riesige Lasten tragen muss. Das hat natürlich Auswirkungen auf die Materialwahl. Deine genannten Kosten und Laufzeiten sind vielleicht gültig in der Einführungsphase. Ansonsten dürften sie den allgemeinen Trend aller Sachen folgen . Es wird billiger. Schau dir einen Computer an. Der Preisverfall ist dramatisch bei einer überproportionalen Leistungssteigerung. Inwieweit überhaupt noch Mechanik im klassischen Sinn zu Einsatz kommt ist auch fraglich. Das Stichwort ist hier Biogenetik. Androiden werden nicht wie klassiche Roborter konstruiert und gebaut sondern quasi "gezüchtet". Der Forschungsaufwand ist enorm aber das dürfte sich ziemlich schnell rentieren.
Androiden werden genau das machen für was man sonst Menschen einsetzen müsste. Allerdings mit deutlich besseren und flexibleren Möglichkeiten. Sie treten also , im Gegensatz zu herkömmlichen Robotern, in direkte Kongurenz zum Menschen.
 
einfach mal zum vergleich: in der firma, in der mein vater gearbeitet hat, wurden mechanische drehbänke durch cnc-drehbänke ersetzt. diese sind ungleich teurer als die alten drehbänke und ebenfalls wartungsintensiv. abschreibung ca 10 jahre. vorteil gegenüber den billigeren modellen: der mensch muss nur kurz das werkstück einspannen und auf start drücken. vorher brauchte man für jede drehbank einen arbeiter, mit den neuen maschinen kann ein arbeiter 2-3 maschinen bedienen, da nach programmstart die maschine von alleine läuft und er sich um die nächste kümmern kann, bis das werkstück fertig ist und gewechselt werden muss. die mehrkosten je maschine liegen bei mehreren hunderttausenden. die zahl der maschinen wurde erhöht, gleichzeitig die zahl der arbeiter in der abteilung verringert...

überträgt man das nun auf die androiden, die sich ggf. sogar selbst warten können...

ich denke schon, dass das betriebswirtschaftlich sinnvoll sein wird. vor allem durch eine universelle einsatzmöglichkeit werden sie nicht, wie heutige industriemaschinen zu hunderten oder tausenden, sondern zu hundertmillionen bis milliarden gefertigt, was die stückkosten drastisch senken dürfte. ggf werden sie sogar so billig, dass sich eine wartung nichtmal lohnt, sondern sie zum wegwerfartikel werden. der elektronikteil dürfte im centbereich liegen und wenn die mechanik aus kunststoffen besteht und nicht aus teurem metall, dann dürften die herstellungskosten die 10.000 sogar weit unterschreiten. ist dann mal einer nach nem jahr defekt, kommt er in die tonne und ein neuer übernimmt den arbeitsplatz. letztes backup seines vorgängers aufgespielt und los gehts...

bis es soweit ist, vergehen zwar sicher noch jahrzehnte, aber ich befürchte, dass es ein sehr realistisches szenario ist.
 
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Gucky10 schrieb:
Es wird billiger. Schau dir einen Computer an. Der Preisverfall ist dramatisch bei einer überproportionalen Leistungssteigerung.

Computer werden leistungsfähiger, aber nicht günstiger. Für die Top Grafikkarten darf man immernoch hohe dreistellige Beträge löhnen, wie vor 5 oder 10 Jahren.

Werkzeug, wie beispielsweise Bohrmaschinen ist sogar relativ konstant in Sachen Anschaffungskosten und die werden zu Millionen hergestellt.


Und wie gesagt, der Stundenlohn einer indischen Arbeitskraft ist so gering, dass es günstiger ist ein Dutzend Arbeitskräfte zu beschäftigen als sich das hierfür notwendige Werkzeug anzuschaffen.

Die menschliche Arbeitskraft ist immer billiger als technologie, auch wenn wir uns in Europa dann eher auf indische oder chinesiche Maßstäbe umgewöhnen müssen, der Mensch als solches ist und bleibt eine ungemein billige Ressource.
 
Für die Top Grafikkarten darf man immernoch hohe dreistellige Beträge löhnen, wie vor 5 oder 10 Jahren.
wobei man sagen muss, dass es hier nicht um herstellungskosten, sondern einfach um angebot und nachfrage geht.
die preise für highend waren schon auf ca 300 € gesunken (ist aktuell bei amd sogar immernoch der fall), die titan aber ist ungleich teurer. das ist über die herstellungskosten nicht zu begründen. selbst eine titan ist vom materialwert und herstellungsprozess nur unwesentlich aufwendiger als die 7850 z. b.

Und wie gesagt, der Stundenlohn einer indischen Arbeitskraft ist so gering, dass es günstiger ist ein Dutzend Arbeitskräfte zu beschäftigen als sich das hierfür notwendige Werkzeug anzuschaffen.
hier spielt aber auch die produktivität und das technisch machbare mit ein. kennst du die frühen folgen von london garage? da wurde tatsächlich ne karosserie vom lack befreit, indem 10 inder mit stahlwolle von hand alles einen ganzen tag lang abgeschliffen haben. sandstrahlen dagegen würde nicht nur in wenigen minuten gehen, es wäre auch im ergebnis viel besser. und für manche arbeiten sind komplexe maschinen unverzichtbar. zumindest in der sendung funktioniert das lackentfernen jetzt mit ner flex und einem bis zwei arbeiter ;)
 
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Mit welcher tragbaren Energiequelle wollt ihr eigentlich die Androiden ausstatten? Oder Steckdose? Oder Verbrennungsmotor?
Und mit welcher Speicherkapazität sollen sie ausgestattet werden? Auch die Frage, was ein Androide erkennt, und überhaupt als "Stuhl" erkennt ist momentan noch unzählig viel Rechenaufwand.
 
genau darum gibt es sie ja noch nicht ;) aber mit betonung auf "noch"
ich denke, dass allein schon aufgrund der elektroautos, der tablets und smartphones an effizienteren energiespeichern geforscht wird und möglicherweise liegen auch schon die pläne bei einigen in der schublade, aber es muss erstmal die alte technik gewinnbringend verkauft werden, bevor man die neue generation auf den markt loslässt.
objekte erkennen, sprache verstehen... für solche dinge sind ja schon heute die grundlagen gelegt. natürlich reicht der aktuelle stand da noch nicht aus, aber das ist imho nur eine frage der zeit. allenfalls noch jahrzehnte würde ich vermuten. erinnert ihr euch noch an die ersten automatischen telefonhotlines, z. b. von der bahn? das war eine katastrophe mit der spracherkennung. und heute? du kannst lisplen, flüstern oder sonstwas machen, der versteht dich immer. was sich da in wenigen jahren getan hat ist schon sehr beachtlich. und spracherkennung ist im grunde komplexer als objekterkennung. aber da war die nachfrage in der wirtschaft ungleich höher...

für mich ist das ganze weniger eine frage nach dem ob, sondern nur nach dem wann. und die zeitspanne halte ich für sehr überschaubar. sehen wir uns einfach die technische entwicklung der letzten 50 jahre an. vom primitiven telefon bis zum smartphone mit gps und quadcoreprozessor... hier bietet sich auch ein blick auf die akkus an. größe und kapazität haben sich massiv verändert und die entwicklung hält weiter an. brauchte man für das erste mobiltelefon noch einen rolli, um den akku mitzutransportieren, sind sie heute wenige millimeter dick und wenige gramm schwer, halten dafür aber um so länger.
 
Onkelhitman schrieb:
Mit welcher tragbaren Energiequelle wollt ihr eigentlich die Androiden ausstatten? ...Und mit welcher Speicherkapazität sollen sie ausgestattet werden? Auch die Frage, was ein Androide erkennt, und überhaupt als "Stuhl" erkennt ist momentan noch unzählig viel Rechenaufwand.

Die Energiequelle kann ein Akku sein, ggf. mit einer Technologie die heute noch nicht bekannt ist. Darum geht es ja, Science Fiction ;). Könnten wir alle deine Fragen so ernst beantworten wie du sie stellst, würden wir Androiden bauen :D.

Speicher ... wenn die Androiden permanent Online sind brauchen sich nicht alles zu speichern, auch für diese gilt dann "Man muss nicht alles wissen, sondern man muss nur wissen wo man es nachschlagen kann". Und wenn sie mal nicht online sind ... wir Menschen haben auch einen Offline-Speicher und kommen gut damit klar. Das werden Androiden eben auch.

Und die Frage nach dem Hocker ist später IMO auch kein Thema. So wie kleine Kinder lernen was ein Stuhl oder ein Tisch ist werden Androiden über eine KI das später auch erlernen.
 
@Fu Manchu
Speicher ... wenn die Androiden permanent Online sind brauchen sich nicht alles zu speichern, auch für diese gilt dann "Man muss nicht alles wissen, sondern man muss nur wissen wo man es nachschlagen kann".
Skynet?
Und wenn sie mal nicht online sind ... wir Menschen haben auch einen Offline-Speicher und kommen gut damit klar.
Naja die Kapazität und die Verarbeitungsgeschwindigkeit spielen eine Rolle. Aber eben nicht nur die.
Und die Frage nach dem Hocker ist später IMO auch kein Thema. So wie kleine Kinder lernen was ein Stuhl oder ein Tisch ist werden Androiden über eine KI das später auch erlernen.
Das Problem mit dem erkennen ist relativ, genaus wie von Lübke das:
und spracherkennung ist im grunde komplexer als objekterkennung.
Würde ich so nicht sehen. Das Problem wird nämlich ebenfalls sein, Rechenkapazität zu nutzen für das ABSCHALTEN der Erkennung. Für uns Menschen geht das wunderbar. Wir gucken uns den Monitor an, konzentrieren uns auf diesen und benutzen unsere Rechengeschwindigkeit und Kapazität darauf, uns mit dem Beantworten des Threads zu befassen. Ein Android würde jedoch permanent mit seinen Sensoren jegliche Helligkeitsveränderung, Bewegung, Töne, und Reize aufnehmen. Bei uns fungieren da Filter. Bei einem Androiden oder einer KI nicht. Sie würde auch den Kopfhörer erkennen und das dann im Ram ablegen, denn es ist eine Information, die evtl. später gebraucht wird, sie mag vielleicht jetzt nicht relevant sein, aber dem "Gehirn" also der KI zu sagen: "Da ist ein Kopfhörer, aber was solls, brauchst du momentan nicht" ist ebenso schwer wie generell erklären was ein Kopfhörer ist, wie er zu nutzen ist, und ihn mit "lernen" auszustatten. Wir mit unserem Gehirn sehen nur schemenhaft und gedämpft Anwendungsmöglichkeiten, wenn wir einen Stock sehen. Wir assoziieren etwas damit. Ein Computer würde einen Stock sehen, und in seiner Datenbank Milliarden von Anwendungsmöglichkeiten sehen. Es ist also nicht nur schwer einem KI einen Denkprozess zu geben, sondern den auch so einzuschränken wie Ressourcen für ihn vorhanden sind. Ansonsten wird er von vielen kleinen Belanglosigkeiten einfach überfordert sein.

Ja gut, mit der Energie muss man noch dazusagen, dass man mithilfe von Aerogel evtl. gute Akkus herstellen könnte, dann mit Kohlenstoff-Nanoröhrchen effektivere Grundgerüste bauen könnte als der Mensch sie hat. Haut und Haare, Knochen und Blut sind nicht wirklich nötig. Die Beweglichkeit wäre größer als bei einem Menschen, die Reaktionsschnelligkeit höher, die Stabilität erhöht, das Gleichgewicht könnte nach einer Berechnung viel eher hergestellt werden und weniger Energie verbrauchen, und und und. Dann das Abschalten von Komponenten bei Nichtgebrauch. Weniger Hitzeentwicklung etc. Er wird sich abends dennoch in die Ladestation stellen müssen, oder per Funk aufgeladen werden, so wie Tesla es ja schaffte. Es gibt ja schon Chips, die ein paar Watt per Funk bekommen. Evtl. kann man dies gebündelt wie einen Laser senden und so diesen aufladen oder "Fernsteuern" per Strom.

Dennoch sind reine Androiden und eine KI in meinen Augen erst einmal zwei paar Schuhe, das eine muss nicht das Andere beinhalten. Es kann "Roboter" geben, die so aussehen wie Androiden, aber dennoch nicht eigentständig denken. Es können ferngesteuerte Maschinen sein, wie in Surrogates. Es können Androiden sein wie Data, der autonom funktioniert. Es ist daher auch ein wenig Definitionssache. Ein Android ist ja eigentlich erstmal nur eine menschenähnliche Maschine. Eine KI hingegen was zusätzliches.
 
Natürlich müssen bis dahin noch viele Probleme gelöst werden. Und ja es ist nicht entschieden ob man überhaupt Androiden haben will. Das wirft nämlich abseits von den technischen Problemem auch eine Reihe anderer Fragen auf. Je nachdem wie intelligent und wie menschenähnlich sie werden kann es erforderlich sein die Gesetzeslage anzupassen. Speziell in Richtung modifizierte Menschenrechte. Vielleicht irgendwo zwischen Tier und Mensch angesiedelt. Bei voller Autonomie der Androiden vielleicht sogar Gleichstellung mit dem Menschen. Wenn man die Entwicklung in Richtung Android einmal erfolgreich angestossen hat kann es leicht zu Problemen kommen die in diversen SF Romanen beschrieben werden.
 
so problematisch ist das gar nicht. man muss nur beim menschen abschaun. ein positivfilter zwischen kurzzeitgedächtnis und rechenzentrum und schon sind >95 % der daten aussortitert. datenvorhaltezeit 4 min. eingeschränktes sichtfeld bei 16 farben @ 24 fps analog dem menschlichen auge, schon ist der datenstrom für sehen nochmal um das gros abgespeckt. außerdem ein akustik- und geruchsfilter wie beim menschen... da geht gewaltig was.

wenn nicht einfach alle infos ungefiltert verarbeitet werden, ist die erforderliche rechenkapazität gar nicht mal so groß. ich hab mir zu dem thema mal gedanken gemacht und bin auf einen fragenkatalog von 10 fragen gekommen. nur wenn eine der fragen mit ja beantwortet werden kann, wandert die info weiter ins rechenzentrum, sonst bleibt sie im kurzgedächtnis bis zur löschung nach ablauf der vorhaltezeit. ich würde sagen, dass eine gute ki aus etwa <0,5 % der datenmenge weit mehr an information gewinnen kann als es heutige versuchsroboter aus allen infos schaffen. der rest der daten liefert einfach keine relavanten infos mehr und kann ausgefiltert werden.
 
Klar ist das alles machbar. Ist halt fraglich, ob es jetzt schon machbar ist. Oder eben in Jahrzehnten.
@Gucky10
Ein programmierter Android, der nicht denkt, sondern reagiert, der also nicht selbstbewusst im Sinne von "Ich bin, ich möchte" ist, der wird keine Rechte haben, so wie Tiere.
Eine KI jedoch müsste wie ein Mensch behandelt werden. Wo wir bei dem: "Kann eine KI das verstehen?" sind.

@Lübke
Naja das mit dem Filter mag ja sein, wenn du das gerade jedoch nutzt ist es ja wichtig. Wie bei der Deklaration von Variablen bei nem C-Programm. Du kannst die Variablendeklaration ja nicht einfach löschen. Du musst also diese immer stehen lassen, was bedeutet, dass du wenigstens immer im RAM haben musst, was um dich herum ist. Das kann dann mit Pointern auf die Details zeigen. Um mal wieder einen Film aufzugreifen, bei Iron Man, wenn er in dem Anzug ist, KANN ER und Jarvis Details von seinen Autos und die Komponenten aufzeigen lassen. Das aber nur, wenn er den Befehl ausführt. Ansonsten ist nur erst einmal die Optik und das Außengerüst bekannt. Oder für uns Menschen eben: Am Anfang geh ich in einen Raum und katalogisiere die Einrichtung Stück für Stück, da steht ein Glas. Dann irgendwann guck ich mir das Glas genauer an, Form, Farbe, Größe, Volumen, Inhalt etc. Ausreichen tut ja für nen Computer ansich erstmal das Wort "Glas". Er muss aber wissen wo das Glas steht und dass es ein Glas ist. Wie du sagst, Filter gehen da, die dürfen ihn aber nicht permanent hinter die rosarote Brille setzen, sondern eben nur zeitlich begrenzt oder örtlich beschränkt um Rechenkapazität zu sparen. ABER, um die zu sparen, muss er die Filter ja setzen, was ebenso Rechenkapazität ist. Es ist daher fraglich, ob die Filter nicht mehr Arbeit darstellen als ihn einfach "alles" abtasten zu lassen.

und bin auf einen fragenkatalog von 10 fragen gekommen. nur wenn eine der fragen mit ja beantwortet werden kann, wandert die info weiter ins rechenzentrum, sonst bleibt sie im kurzgedächtnis bis zur löschung nach ablauf der vorhaltezeit.
Jou, nur sind in einem normalen Raum ja Bodenbelag, Beschaffenheit, Möbel, Wände, Tapeten, Deckenhöhe, Geometrie, Größe und und und so viele Dinge gleichzeitig als sensorische Aufnahme, wenn das für jedes Teil gilt muss er diese 10er Abfrage unzählige Male durchführen, für jedes Objekt.

Aber ein Android ist wie gesagt auch erstmal nur die äußere menschliche Form. Eine KI wird dazu nicht benötigt und ich frage mich immer wieder wie man KI eigentlich definiert. Der Android Data ist da ein sehr sehr gutes Beispiel. Denn was genau ist er, und WER ist er?
Data ist eine künstliche erzeugte Lebensform, besser oder schlechter sind eigentlich unzureichende Worte. Er kann Lösungen für Probleme finden, er besitzt also auch eine Art Vorstellungskraft da er Situationen durchrechnet und dann mit Wahrscheinlichkeiten berechnet, welche die beste Lösung ist. Er hat Probleme Menschen nachzuahmen und deren Verhaltensweise zu imitieren, zu verstehen. Das ist auch so, weil Menschen eben nicht immer rational und berechenbar sind. Denn wir haben eben unsere eigenen, persönlichen Erfahrungen und Assoziationen.

Wenn man also einen Androiden bauen würde, und ihn mit einer Grundprogrammierung ausstattet wie z.B. einen Restaurant-Androiden. Er muss nicht wissen, was eine Uhr ist, welche Maße die Decke hat, wie groß der Tisch ist, usw. Er muss wissen WO er ist, er muss um sich herum Menschen erkennen können und laufen können, ausweichen. Servieren, Geld annehmen und eine begrenzte Anzahl von Befehlen ausführen. Befehle wie: "Von mir aus kannst du dir deinen Blechschädel nehmen und in einen Entenhintern stecken" sind einfach nicht durchführbar und werden deswegen auch verworfen. Er muss aber nicht die Fähigkeiten von einem Schweißer haben, von einem Tischler, von usw. usf. Seine Hauptaufgabe ist daher die Bewirtung von Gästen und das macht er. Er ist dann sozusagen, und ich bin ja für meine komischen Thesen bekannt, ein gezüchteter Sklave.

Nehmen wir an, wir hätten die Gene komplett entschlüsselt und könnten nun Teile deaktivieren wenn wir sie nicht brauchen. Und wir schalten nun bei einem Menschen Teile ab, die für höheres Denken verantwortlich sind. Sind es dann noch Menschen? Sind sie dann noch mit Bewusstsein ausgestattet? Haben sie dieselben Rechte wie andere Menschen? Ein Mensch, der eben wie ein solcher Android nur gezüchtet wurde, von mir aus auch, ums ein wenig plastischer und daher nicht so krass zu halten, im Reagenzglas aufgewachsener "Mensch", der eben nur dazu erschaffen wurde, um Menschen in einem Restaurant zu dienen. Wenn der Tag zu Ende ist, legt er sich schlafen und fertig. Er nimmt seine Nahrung auf, die ihm zur Verfügung gestellt wird mit allen Nährstoffen die er bekommen muss.

Ist er dann nicht ebenso ein Sklave, wie ein Android, der nur dazu gebaut wurde um genau dasselbe zu tun? Hat er nicht dieselben Rechte? Oder doch weniger? Was ist mit Menschen, die mit einer behinderung geboren werden? Weniger Rechte? Potential haben diese Menschen dasselbe gehabt wie andere. Aber sie können es nicht nutzen. Was ist nun mit Maschinen? Deren Potential ist auch vorhanden, wird aber künstlich beschränkt, haben sie keine Rechte?

Hat ein Schraubendreher Rechte? Hat eine elektrische Bohrmaschine Rechte? Hat ein Roboter, der die Bohrmaschine hält Rechte? Oder der Mensch, der sie hält?
 
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du hast das mit dem positivfilter glaub ich nicht ganz verstanden: es sind feste kriterien, nach denen eine information als verarbeitungswürdig eingestuft wird. ist keins der kriterien erfüllt, verbleibt die information im flüchtigen speicher für die nächsten 4 minuten (wie beim menschen). ändert sich der status nicht, verfällt die information unverarbeitet. beispiel:
eine der infos bei einem androiden, der durch die stadt läuft ist ein rotes auto, dass sich parallel zu ihm bewegt. das auto hat keine relevanz für seinen auftrag, er kennt es bzw. den fahrer nicht, dass es bemerkenswert sein könnte und z. b. einen gruß als reaktion auslösen, es stellt keine bedrohung da, da es seinen weg nicht kreuzt, etc. pp.
info wird nicht weiter verarbeitet, da sie als nicht relevant eingestuft ist.
jetzt muss der android aber die straße überqueren. jetzt sind von dem auto richtung und geschwindigkeit plötzlich interessant. jetzt nimmt er es wahr und verarbeitet die informationen. sichtbar wars für ihn die ganze zeit, aber erst jetzt nimmt er es auch bewusst wahr und berechnet die für ihn relevanten informationen (und nur die, details zum auto selbst, insassen, kennzeichen oder zustand werden nicht verarbeitet, da irrelevant).
die vorfilterung kann durch einen hardwaredekoder erfolgen, der um ein vielfaches schneller bei einem bruchteil an rechenleistung ist. die filter sind statisch und müssen nicht angepasst werden.

das was du ansprichst mit dem details einblenden, ist schon wieder was vollkommen anderes, könnte aber abhängig vom kosten/nutzen-verhältnis durchaus einzug halten... fragt sich wieviel watt die erforderliche rechenleistung erfordert und wie üppig zukünftige akkukapazitäten ausfallen...

Es ist daher fraglich, ob die Filter nicht mehr Arbeit darstellen als ihn einfach "alles" abtasten zu lassen.
das würde ich ganz klar verneinen. ein filter ist ein relativ einfacher rechenprozess und der datenausschuss dürfte wie gesagt weit über 90% betragen. wie gesagt, ich würde mich bei soetwas an der natur, z. b. dem menschen orientieren.
bsp: geh mal durch eine belebte fussgängerzone. was glaubst du, an wieviele leute, deren kleidung, den schaufensterauslagen, deren preise, was auf dem boden rumlag, etc. pp. du dich anschließend erinnern kannst? dein auge hat alles gesehen und die infos ans gehirn geliefert und es ist erst wenige minuten her und doch weißt du von alle dem nichts, weil es einfach nicht relevant war. und dazu musstest du nicht erst scharf nachdenken, was du davon verarbeiten und was löschen willst. das geht vollkommen automatisch. kennst du aber eine der personen, dann erinnerst du dich auch anschließend daran, sie getroffen zu haben. sofort wird die relevanz der information raufgesetzt und sie wird aktiv verarbeitet. und diesen effekt brauchts auch bei androiden...

Jou, nur sind in einem normalen Raum ja Bodenbelag, Beschaffenheit, Möbel, Wände, Tapeten, Deckenhöhe, Geometrie, Größe und und und so viele Dinge gleichzeitig als sensorische Aufnahme, wenn das für jedes Teil gilt muss er diese 10er Abfrage unzählige Male durchführen, für jedes Objekt.
wie gesagt, das läuft einmal erlernt (einprogrammiert) vollkommen automatisch ab. ich kann mich an meine kindheit erinnern als premiere-dekoder software im umlauf war, die aber selbst bei highend-pc kaum ein flüssiges ergebnis zustande brachte. ein lahmer receiver ohne nennenswerte rechenleistung hatte aber 0 probleme mit der echtzeit dekodierung. und sowas ist bei statischen prozessen wohl der einzig logische weg. auch hier ist das beim menschen ganz ähnlich. hat man einmal was erlernt, muss man nicht jedes mal neu drüber nachdenken. man handelt instinktiv richtig.

Data ist eine künstliche erzeugte Lebensform, besser oder schlechter sind eigentlich unzureichende Worte. Er kann Lösungen für Probleme finden, er besitzt also auch eine Art Vorstellungskraft da er Situationen durchrechnet und dann mit Wahrscheinlichkeiten berechnet, welche die beste Lösung ist. Er hat Probleme Menschen nachzuahmen und deren Verhaltensweise zu imitieren, zu verstehen. Das ist auch so, weil Menschen eben nicht immer rational und berechenbar sind. Denn wir haben eben unsere eigenen, persönlichen Erfahrungen und Assoziationen.
imho ist data sogar schon viel zu menschlich dargestellt. allein dass er gerne emotionen hätte, ist ein rein menschliches bestreben. ich glaube so ähnlich werden sie uns nicht werden. äußerlich vermutlich sogar ähnlicher und viele verhaltensmuster werden total lebensecht erscheinen, aber ein bewusstsein und begehren wie data gehen wohl über technik hinaus... data wäre eher eine synthetische lebensform mit eigenem bewusstsein als ein ordinärer android

Er ist dann sozusagen, und ich bin ja für meine komischen Thesen bekannt, ein gezüchteter Sklave.
das ist durchaus korrekt. aber genau dafür wollen wir sie ja auch haben. um menschenunwürdige aufgaben zu erfüllen und alles zu tun, wofür sein eigentümer ihn hat. in wie fern unterscheidet sich aber deine beschreibung von z. b. einer waschmaschine oder einem auto? auch die sind im grunde nur "sklaven", die die ihnen zugedachte aufgabe auszuführen haben. siehst du hierin ein problem?

Nehmen wir an, wir hätten die Gene komplett entschlüsselt und könnten nun Teile deaktivieren wenn wir sie nicht brauchen. Und wir schalten nun bei einem Menschen Teile ab, die für höheres Denken verantwortlich sind. Sind es dann noch Menschen?
hier sind wir ganz tief in der ethik. den teil klammere ich für mich erstmal aus, auch wenns durchaus einen bezug zum thema hat...
mich interessieren die technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche komponente der fragestellung.
 
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