Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

O

Onkelhitman

Gast
In vielen Threads zum Thema Politik in z.B. BGE, Bundestagswahlen, Hartz-4 Gesetze, Sanktionen, GEZ, Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit hatten wir schon Diskussionen, die übergreifend um die gesetzlichen Sozialversicherungen gingen. Dabei sollten wir zum einen unser bestehendes Sozialversicherungssystem betrachten und uns dann überlegen, wie wir dieses für alle Bürger dieses Landes zum Vorteil verändern könnten.



1. Begrifflichkeiten

  • 1.1 BGE
    1.2 Hartz 4
    1.3 Gesetzliche Sozialversicherung
    1.4 Vollbeschäftigung
    1.5 Links und Linksammlungen

2. Beitragsbemessungsgrenze

3. Renten

4. Arbeitslosigkeit

5. Krankenversicherung

6. Gehälter/Renten/Pensionen

7. Privatversicherung

8. Mindestlohn

9. Vorschläge aus meiner Sicht

  • 9.1 Beitragsbemessungsgrenze
    9.2 Renten und Pensionen
    9.3 Arbeitslosigkeit
    9.4 Krankenversicherung
    9.5 Private Zusatzversicherungen
    9.6 Mindestlohn

10. Schlusswort und Danksagung



1. Begrifflichkeiten

1.1 BGE:

Beim Bedingungslosen GrundEinkommen geht es darum einem jeden in Deutschland ein bestimmtes Geld pro Monat zu überlassen. Dabei ist auf das Wort "bedingungslos" ein großes Augenmerk zu werden. Es bedeutet, dass jeder der in Deutschland ist, Geld bekommen würde. Denn bedinungslos bedeutet bedingungslos. Einige werfen ein, es sollte für die hier lebenden eingeführt werden. Jedoch ist dies schon eine Bedingung. Es wird eingeworfen, dass für Kinder ein Kindergeld bezahlt wird. Dieses würde es in der Form jedoch nicht geben. Bedingungslos bedeutet in letzter Instanz für jeden. Es gibt auch mehrere Arten von BGE welches gefordert wird. Einige Beispiele wären das Götz Werner-Modell, das Althaus-Modell und das Ulmer-Modell um nur die drei am meisten gefragten Modelle anzusprechen. Wir lassen jetzt einmal jegliche Wertung ob es geht, warum es geht/warum es nicht geht, was wir davon halten weg. Denn dies ist nicht das gesetzliche Sozialversicherungssystem.

1.2 Hartz 4:

Es gibt mehrere Instanzen die wir so benennen und das ist eigentlich nicht richtig. Hartz 4 kann zum einen Arbeitslosengeld 2 bedeuten. Das bedeutet, diejenigen, die keine Arbeit ausführen können, Gründe sind hierzu ansich nicht ausführlich zu behandeln, bekommen Leistungen aus den gesetzlichen Steueraufkommen. Es gibt auch das Sozialgeld, welches ebenfalls Hartz 4 ist. Dann gibt es noch Erwerbstätige Menschen, die Aufgrund ihres zu geringen Einkommens zusätzlich Arbeitslosengeld 2 beantragen können. Umgangssprachlich werden sie Aufstocker genannt. Hier ist wieder zu unterscheiden. Es gibt die arbeitenden Aufstocker und die Rentenaufstocker. Gerne werfen wir hier beides durcheinander oder in einen Topf. Das ist falsch und wir sollten darauf achten.

Grundsicherungsarten welche zusammengefasst als Hartz 4 bezeichnet werden.

1.3 Gesetzliche Sozialversicherung:

Diese setzt sich aus 5 Kernthemen zusammen. Die gesetzliche- Unfallversicherung,Pflegeversicherung, Arbeitslosenversicherung, Rentenversicherung und Krankenversicherung. Die gesetzlichen Sozialversicherungen waren alle Umlagefinanziert. Das bedeutet, die gezahlten Beiträge zu den gesetzlichen Sozialversicherungen wurden direkt und unmittelbar an die Bedürftigen der jeweiligen Bereiche ausgeschüttet. Das wiederum bedeutet, und das möchte ich extra hervorheben: kein Sozialversicherungszahler in Deutschland zahlte für sich in einen Pott aus dem für ihn Geld entnommen wird. Das ist ein sehr wichtiger und zentraler Punkt. Die Argumente, man zahle doch schon genug und man bekäme später "Nichts raus." man wäre "Nie krank gewesen", sei "nie Arbeitslos gewesen" waren nichtig denn sie beziehen sich auf eine Art Pott, in dem jeder Bürger Deutschlands einzahlt, und aus dem er später sein Geld rausbekommt. Das ist nicht der Fall.

Die jetzige Sozialversicherung beruht nicht mehr auf diesem Prinzip. Denn die Rente wird heutzutage anders berechnet. Eben NICHT Umlagefinanziert:
Finanzierung der gesetzlichen Rentenversicherung
Die Arbeitslosenversicherung ebenfalls nicht:
Arbeitslosengeld anhand des letzten Nettoverdienstes
Die gesetzliche Krankenversicherung hingegen funktioniert bisher noch immer auf diesem System. Jedoch werden im Falle von Krankengeld 78 als höchste Grenze gezogen. Ebenso gibt es wiederum eine Berechnungsgrundlage, die sich am Einkommen orientiert: 70-90% des Nettoentgeldes bis zur Beitragsbemessungsgrenze.

1.4 Vollbeschäftigung:

Das Wort "Vollbeschäftigung" bezieht sich nämlich auf den Arbeitnehmer und daher auf Arbeitslose. Dann gibt es jedoch auch die "Vollbeschäftigung", die bei den Arbeitgebern herrscht. Das bedeutet, wenn alle realen Arbeitsstellen, die momentan nicht mit Arbeitnehmern besetzt sind, von Arbeitnehmern besetzt werden, gibt es bei Arbeitgebern eine "Vollbeschäftigung". Wir gehen in diesem Thread als von der Arbeitnehmerseite aus, und meinen damit eine Vollbeschäftigung dieser.

Vollbeschäftigung

1.5 Links und Linksammlungen:

Ich habe bemerkt, dass einige meiner Links stillgelegt wurden. Falls es erwünscht wird, werde ich anderweitige Links suchen und hier posten. Jedoch ist das kontinuierliche Auffinden von Aussagen nicht immer fruchtend. Sodass ich sagen muss, dass manche für immer verschwunden sind. Ich bitte dies zu berücksichtigen und anzuerkennen.



2. Beitragsbemessungsgrenze

Die gesetzliche Sozialversicherung ist für die Vor- und Fürsorge aller Bürger in Deutschland. In diese gesetzlichen Sozialversicherungen wird durch die Beiträge der Arbeitnehmer Geld in die umlagegestützten Bereiche geschafft. Hierbei muss direkt hingewiesen werden: Es gibt Beitragsuntergrenzen, das bedeutet wer unter einem bestimmten Einkommen verdient, zahlt keine Sozialversicherungsabgaben. Und es gibt Beitragsobergrenzen, welche auch mit der Beitragsbemessungsgrenze einhergehen.
Laut Grafik existieren 2011 ca. 41,1 Millionen Erwerbstätige, davon 28,4 Millionen Sozialversicherungspflichtig
Dabei stieg die Sozialversicherungspflichtige Teilzeitarbeit um 2,6 Millionen auf 5,7 Millionen Personen während die Sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstellen um 2,8 Millionen Personen auf 22,7 Millionen abnahm.

Problem sind vor allen Dingen auch die Mini- und Midi-Jobber. Davon gibt es in Deutschland rund 7 Millionen.
In dieser Gleitzone werden schrittweise die Sozialversicherungsprozente auf das normale Niveau angehoben.

Wir sehen: Ab einem bestimmten Brutto-Einkommen, 850€, betragen die gesetzlichen Sozialversicherungsbeiträge ca. 20% des Bruttolohns. Ab 921€ brutto beginnt die schrittweise Erhöhung der Lohnsteuer.

Nun ist es so: 20% werden als gesetzlicher Sozialversicherungsbeitrag ab einem Bruttolohn von 850€ erhoben. Alle Arbeiter ab 850€ brutto im Monat, leisten einen Beitrag für die Bürger dieses Landes. Damit diese im Falle des Falles eine gesetzliche Absicherung haben. Daher kann jeder Bürger STOLZ auf sich sein. Denn mit der Sozialversicherung sind wir einigen anderen Ländern voraus. Diese haben keine Sozialversicherung, und daher geht es einem sehr großen Teil der eigenen Bevölkerung schlecht. Nun ist es so, dass dies nur so lange solidarisch beigetragen werden soll, wie es scheinbar der Lohn zulässt.

Denken wir einmal nach. Wenn wir bei einem Bruttolohn von unter 850€ eine Sozialversicherung mit 20% veranschlagen würden, so wäre die Konsequenz, dass diese Menschen sich trotz Arbeit auf einem Niveau bewegen, der sich unter der Grundsicherung, also Hartz 4 bewegen würde.

Umkehrschluss: Alles ab diesem Einkommen, muss in die Sozialversicherung einzahlen, damit jeder in Deutschland abgesichert wird. Aber halt. So ist es nun doch nicht. Die Beitragsbemessungsgrenze macht bei ca. 5900€ brutto im Monat einen Strich durch diese Rechnung. Beitragsbemessungsgrenze Sie ermöglicht nun zwei Dinge.

Das eine ist die Versicherungspflichtgrenze. Sie besagt, dass bis zu einem gewissen Einkommen eine Versicherungspflicht in die gesetzlichen Sozialversicherungen besteht. Das bedeutet: Wer ein gewisses Einkommen überschreitet besitzt nun entgegen der solidarischen Regelung die Möglichkeit die Versicherungsfreiheit in Anspruch zu nehmen. Er muss nicht mehr in die gesetzliche Sozialversicherung einzahlen.

Der andere Aspekt bei der Beitragsbemessungsgrenze ist der Höchstbeitrag.Beitragsbemessungsgrenze im Detail. Dies bedeutet, dass der momentane Höchstsatz der Sozialversicherungsabgaben bei 610€ monatlich für die gesetzliche Krankenversicherung ist, bei den Rentenversicherungen liegt sie bei ca. 550€. Dies macht 1060€.

Danach fallen keine weiteren Beiträge für die gesetzlichen Sozialversicherungszweige wie die Renten und Krankenversicherung an!



3. Renten

Wo wir bei Geld sind, was ist mit den Rentenkassen? Wir erinnern uns wieder:
17 Millionen über 65 Jahre. Das bedeutet bei einer Durchschnittsrente von 1050€.
Jetzt überlegen wir einmal, wir hatten letztes Jahr Überschuss in der Rentenkasse. Ich bringe ein: 30 Milliarden Überschuss. Jetzt überlegen wir: Die Rentenkasse soll als Bestandteil der gesetzlichen Sozialversicherung, die Rentner ausschütten. Nun ist in der Kasse das 1,5 Fache der monatlichen Ausgaben in der Rentenkasse "über". Das bedeutet die monatlichen Ausgaben für 17 Millionen Menschen liegt bei 20 Milliarden im Monat.

Jetzt stoppen wir wieder. Denn: Die Rentner werden aus der Rentenversicherung bezahlt. Die Durchschnitts-Rente liegt bei 1050€. ABER, wenn ein Rentner aufgestockt wird, so bezieht er dieses Geld eben NICHT aus der Rentenversicherung. Nein er bekommt es aus dem Hartz 4 Topf, also Steuergeldern. Dies sind ca. 400 000 Rentner ab 65 Jahren. Das bedeutet, die Renten liegen faktisch höher. Denn diese 400 000 Menschen bekommen eine so spärliche Rente (unter der Grundsicherung), dass sie durch einen anderen Pott aufgewertet werden.

Wir können daher nur schätzen, ich gehe davon aus, dass daher die Rente bei durchschnittlich 1100€ liegt.

Das sind die Renten, die JETZT ausgezahlt werden. Wir wissen, die gesetzliche Rentenversicherung ist entgegen der Umlagefinanzierten Seite der Sozialversicherungen mit einem Punktesystem ausgestattet. Das bedeutet, wer viele Abgaben hatte in die gesetzliche Rentenversicherung (wer also viel verdient hat), der bekommt auch viel aus der gesetzlichen Rentenversicherung heraus. Das sind bei einer permanenten Zahlung der maximalen gesetzlichen Rentenversicherungsabgaben auf eine Laufzeit von vielleicht 40-45 Jahren Arbeitszeit etwa um die 2500€ herum als Rente.

Es ist vielmehr so: Wer jahrelang ein gutes Gehalt hatte, der bekommt auch eine gute Rente. Er bekommt nach 40 Jahren Arbeit, im Vergleich zu jemand in einem anderen Bereich mit weniger Gehalt der 40 Jahre gearbeitet hat, MEHR Rente.
Dazu sehe man sich noch hier an: Unsere Rente der Zukunft. Demnach sind heutige Verdiener, welche unter 2500 brutto über 35 Jahre zahlen nachher mit einer Rente von unterhalb 688€ zu beziffern.
Was uns zum nächsten bringt:



4. Arbeitslosigkeit

Ich werde mich nun bewusst an diese Zahlen klammern, denn immer wieder herrscht auch hier Uneinigkeit über die Zahlen. Die offiziellen Zahlen reichen bei weitem aus zu erkennen wo das Problem liegt: 3 Millionen Arbeitslose wurden in etwa im Durchschnitt gezählt. Es gibt ca. 500 000 offene Arbeitsstellen.

Wie soll man, anhand dieser Zahlen jemals eine Vollbeschäftigung im Sinne der Arbeitslosen herstellen? Selbst wenn wir mit einem Mal alle 500 000 freien Stellen mit genau der Anzahl von Fachkräften die fehlen (und ich bin sicher unter den 3 Millionen Arbeitslosen findet man diese 500 000 Menschen, denn wenn dem nicht so wäre, dann würden ja überall die Löhne ins unermessliche steigen, dann wäre die Nachfrage größer nach Fachkräften. Die Unternehmen würden mehr zahlen WOLLEN damit niemand abgeworben wird). Selbst wenn wir diese Stellen also besetzen sind 2,5 Millionen Menschen ÜBER. Man KANN sie nicht vermitteln, man kann sie nicht ans Arbeiten bringen, denn es fehlt schlicht an genug Arbeitsplätzen.
Die Arbeitslosenquote stieg im übrigen im Jahr 2005 an, weil Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammengelegt wurden.
Die Zahl der Maßnahmen steigt kontinuirlich an, diese Personen sind NICHT mehr als Arbeitslos zu sehen:
Maßnahmen und Förderungen stiegen demnach von 2005 auf das Jahr 2008 um ca. 400 000 Menschen.



5. Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung funktioniert derweilen relativ stabil. Es wurden letztes Jahr Überschüsse generiert und als Folge davon die Praxisgebühr abgeschafft. Der Überschuss lag bei ca. 4,17 Milliarden Euro. Dabei ist anzumerken, dass dies die gesetzlichen Krankenkassen waren.



6. Gehälter/Renten/Pensionen

Bei den Gehältern gibt es deutliche Unterschiede. Der Brutto Arbeitslohn in Deutschland stieg in den letzten Jahren kontinuierlich an. Jahresarbeitslohn Jedoch verdienen knapp ein Viertel aller Beschäftigten in Deutschland unter 10€ die Stunde. 9,54€ die Stunde. Die Pressekonferenz zum September 2010 gab bekannt: dass der Niedriglohnsektor immer größer wird. Die Zeitarbeit steigt ebenso an wie die Anzahl der geringfügig Beschäftigten, Teilzeit- und geringfügig Beschäftigte. Dabei liegt die Dunkelziffer bei ca. 8 Millionen Menschen. Niedriglohnsektor mit Dunkelziffer.

Das wiederum bedeutet: Wenn ca. 6 Millionen Menschen unter 10Euro die Stunde verdienen, dass schonmal ca. 20% der Einkommen von Beschäftigten bei maximal 1600€ brutto liegen.

Das Durchschnittseinkommen liegt bei:Bruttogehälter im Jahr für Alle ca. 1124 Milliarden (!!!) /12 = 93,67Milliarden im Monat. Demnach 93,67 Milliarden / 30 Millionen = 3122€ Durchschnittseinkommen aller Erwerbstätigen. Wenn demnach 20% dieser Erwerbstätigen nur 1600€ bekommen, am Ende jedoch ein Durchschnitt von 3122€ herauskommen, bedeutet dies bei einem Verhältnis von 1:5 = 20% der Arbeitnehmer bekommen 1600€, 80% der Arbeitnehmer bekommen im Durchschnitt 3502,5€ Brutto im Monat.

Selbständige verdienen Durchschnittlich bei 4,4 Millionen Selbstständige ca. 4000€ brutto im Monat.

Das Durchschnittsgehalt eines der 1,7 Millionen Beamten/Richters in Deutschland beträgt schätzungsweise 3370€ Brutto.

Die Durchschnittsrente haben wir oben schon einmal beziffert und kommen auf ungefähr 1100€ bei ca. 17 Millionen Rentner.
Die Durchschnittspensionen von 1,13 Millionen Pensionären in Deutschland liegen bei ca. 47,66 Milliarden Euro im Jahr. Dies bedeutet 3514€ Pensionen im Durchschnitt.



7. Privatversicherung

Weiteres "Problem". Selbstständige, Beamte und Bürger mit Einkommen über einem bestimmten Satz dürfen sich freiwillig versichern in die gesetzliche Sozialversicherung. WIESO? Dies ist eine gute Frage.

Die gesetzliche Sozialversicherung kommt ALLEN Bürgern dieses Landes zu gute. Wieso darf ich mit einem bestimmten Gehalt auf einmal mehr Mitbestimmungsrecht haben? Wieso darf ich als Beamter oder Selbstständiger ein anderes Recht anwenden, als es bei "normalen" Arbeitern der Fall ist? Es ist KEIN Argument, dass wenn ich mein Geld für eine private Versicherung aufwenden würde, ich dort mehr Leistungen bekäme. Und daher ist eine solche Freiheit in meinen Augen ein Freiheitsentzug derer, die unter diesen Einkommensgrenzen liegen. Wieso kann es nicht so sein, dass die 20% gesetzliche Sozialabgaben weiter gezahlt werden? Von jedem ab dem oben schon genannten 850€ ? (und die darunter zahlen auch gestaffelt ein) Dann würden all jene in den Genuss der gesetzlichen Krankenversicherung kommen. In den Genuss der Rentenversicherung. Wer sich privat zusätzlich absichern möchte, der kann es gerne tun.

Diese Wahl haben im übrigen die Geringverdiener nicht. Sie können sich zwar zusätzlich versichern, da es aber zu kostenintensiv ist, wird dies nicht passieren.



8. Mindestlohn

Wie hier zu sehen, bekommen rund 8 Millionen Menschen einen Niedriglohn von http://www.n-tv.de/politik/Viele-bekommen-unter-5-Euro-article5754226.html im Schnitt weniger als 7 Euro. 500 000 mehr Leiharbeiter.
Seit Beginn des Jobwunders sind in Deutschland zwei Millionen neue Minijobs entstanden, auch die Zahl der Teilzeitjobs insgesamt ist kräftig gestiegen. Nach einer Studie des IAB kommt es vor allem in kleinen Betrieben häufig vor, dass reguläre Arbeitsplätze gestrichen und durch mehrere Minijobs oder Teilzeitarbeitsplätze ersetzt werden.
Ein Lohn gilt als Niedriglohn, wenn er weniger als zwei Drittel des mittleren Verdiensts aller Beschäftigten ausmacht. In Deutschland liegt die Grenze bei 9,54 Euro brutto in der Stunde, alles darunter wird als Niedriglohn bewertet. Das trifft auf die Löhne von rund 7,3 Millionen Menschen zu – 22 Prozent aller Berufstätigen.
In manchen Branchen arbeiten in Deutschland fast nur noch Geringverdiener. 87 Prozent aller Taxifahrer bekommen einen Niedriglohn, ergab eine Untersuchung des Statistischen Bundesamts. Ebenso 86 Prozent der Friseure, 77 Prozent der Bedienungen in Gaststätten, 69 Prozent der Verkäufer im Einzelhandel, 68 Prozent aller Leiharbeiter, 68 Prozent der Beschäftigten in Callcentern, 62 Prozent des Hotelpersonals, 60 Prozent der Wachleute bei privaten Sicherheitsdiensten.
Inzwischen gibt der Staat jedes Jahr rund elf Milliarden Euro aus, um Jobs zu subventionieren, von deren Gehältern keiner leben kann: Die Zahl der Beschäftigten, deren Lohn unter dem Hartz-IV-Niveau liegt, pendelt seit Jahren um die 1,3 Millionen, davon sind 300.000 Vollzeitstellen. Würde der Staat diese Arbeitsplätze nicht subventionieren, gäbe es sie vermutlich nicht.
 
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9. Vorschläge aus meiner Sicht

9.1 Beitragsbemessungsgrenze

Die Beitragsbemessungsgrenze ist aufgrund solidarischer Überlegungen abzuschaffen. Ich muss leider etwas weiter ausholen um dies zu erklären. Die Sozialversicherungsabgaben sind in der jetzigen Form so beizubehalten ODER noch zu erweitern. Auf die einzelnen Versicherungszweige komme ich später. Angedacht ist eine gesetzliche Sozialversicherung mit 25% Arbeitnehmeranteil und 25% Arbeitgeberanteil. Die jetzige Regelung mit Mini-Jobs, welche bei 450€ aufhören und bis 850€ welche dann den Höchstsatz repräsentieren könnte auf 1000€ angehoben werden. Sodass die 25% Sozialabgaben bei 1000€ brutto beginnen, bis dahin eine Schrittweise Erhöhung stattfindet. Die Beitragsbemessungsgrenze und damit wird gemeint die maximale Zahlungshöhe wird aufgehoben. Es finden weiterhin Abgaben zu 25% statt und dies ab 1000€ aufwärts für jede Beschäftigungsart. Das bedeutet sie fällt ebenso auf Selbstständige. Diese sind dann ebenso in den gesetzlichen Pflichtversicherungen wie alle anderen Arbeitnehmer auch. Und zwar alle Arbeitnehmer. Ohne Ausnahme, ohne Höchstgrenze. Ebenfalls sollten Beamte, Richter und einfach jeder Beschäftigte in Deutschland in der gesetzlichen Sozialversicherung Pflichtversichert sein. Die Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze bedeutet jedoch nicht die Aufhebung einer Renten/Arbeitslosen/Krankenverischerungsdeckelung bei Auszahlungen aus diesen. Will heißen: Ein Anstieg der Zahlungshöhe bedeutet nicht mehr die Auszahlungshöhe im Bedarfsfall. Somit sollten Einnahmen von jeglichen Arbeitnehmern in die Sozialversicherung fallen. Ich weiss, dass Beamte und einige andere im öffentlichen Dienst dies bisher nicht bezahlen. Um dies auszugleichen sollte es ausreichen, den, ich nenne es einmal Lohn, auszugleichen. Das bedeutet, dass Beamte (und ich fasse dies nun so in die Kategorie) wenn sie in die Sozialversicherung einzahlen müssen zum einen in eine andere Lohnsteuerklasse geraten und somit weniger Lohnsteuer zahlen. Das ist das Eine und das ist schon vom Betrachtungswinkel logisch, da ja ihr Bruttoeinkommen sinkt. Ferner muss eine Lohnanpassung vorgenommen werden, sodass die Beamten keine Nachteile daraus erleiden müssen. Ihr netto bleibt demnach gleich. Vorteil dieser Methode möchte ich nachher noch erläutern, denn auf den ersten Blick erscheint es unsinnig.

9.2 Renten und Pensionen

Ich bin für eine Abschaffung der Pensionen und für eine Einführung der Altersrenten mit einem fixen Anteil und einem variablen Anteil an der Zahl der Arbeitsjahre. Warum? Die gesetzliche Rentenversicherung sollte in meinen Augen jeden insoweit absichern, dass er weder von Steuergeldern zusatzfinanziert wird, (also keine Aufstocker mehr) und des weiteren möchte ich gerne, dass "Arbeit sich lohnt". Dass sich Arbeit für alle lohnt. Ich gehe hier einfach von einem Wert aus, den ich als möglich erachte: 1000€ Mindestrente. Diese Rente bekommt jeder Mensch der in Altersrente kommt. Dies wird ein festgelegtes Alter sein, Erwerbsunfähigkeitsrenten etc., darauf können wir später noch zurück kommen, auch wenn ein paar Zahlen mit einfließen. Da wir oben berechnet haben, dass die Durchschnittsrente bei ca. 17 Millionen Menschen bei ungefähr 1000€ liegen (denn Aufstocker wird es nach diesem System hier nicht mehr geben) kommen jetzt noch die Selbstsändigen und Pensionäre hinzu. Pensionäre erhalten ca. 3,5 Milliarden pro Monat. Dieses Geld fließt nun nicht mehr durch die Steuern, sondern durch die gesetzliche Rentenversicherung. Durch diese wird jeder Rentner wegen Altersrente eine Rente bekommen. Das bedeutet, wer 0 Jahre gearbeitet hat bekommt 1000€ Altersrente. Das bedeutet für eine Person: 1000€ und für z.B. sein Ehepartner: 1000€. Das macht zusammen 2000€ Mindestrente für 2 Personen. Sollte jetzt einer der beiden 50 Jahre gearbeitet haben (und demnach 50 Jahre lang die gesetzliche Sozialversicherung mit seinen Geldern untersützt haben) so bekommt man pro Arbeitsjahr 10€ im Monat zusätzlich Rente. Wenn demnach beide arbeiten gehen würden, macht dies eine maximale Rente von 3000€ und demnach 1500€ pro Person aus. Denn mehr als 50 Jahre denke ich, wird nicht gearbeitet. Auch müssen wir bedenken, durch die relativ hohen Durchschnittsrenten, senken wir das Arbeitsaufkommen der Rentner. Sie müssen nicht mehr, wie jetzt, Geld hinzu verdienen. Das schafft Arbeitsplätze in den anderen Altersgruppen. Mit der Konsequenz, dass eine höhere Beschäftigung herrscht, und welches wiederum dafür sorgt, dass die Zahlt der Arbeitslosen sinken wird.

Eine Deckelung von 1500€ ist demnach ebenso mit eingebaut.

Geringverdiener und deren Renten
6-8 Millionen Menschen arbeiten als Geringverdiener. Das Problem für diese Menschen ist folgendes: Ihre Arbeitsleistung wird zum einen jetzt nicht entlohnt, in einigen Fällen muss man sagen: Der Lohn kann nicht steigen, denn diese Arbeit besitzt kaum eine Verantwortung. Die Abstufung vom Gehalt zur Arbeitsverantwortung halte ich für rechtens und unumschränkt. Ein Mensch der, ich sage es nicht ironisch sondern im ernst, eine Putzstelle hat, der ist verantwortlich dafür, dass gut geputzt wurde. Der Abteilungsleiter einer Putzabteilung hat mehr Putzangestellte unter sich. Sollte demnach auch mehr Geld bekommen. Denn wenn etwas passiert, ist er mitverantwortlich. Soweit ist das in Ordnung, und natürlich geht die Hierarchie weiter, und sofern es optimal läuft und auch wirklich Haftung für Fehlleistungen übernommen werden, ist alles in Ordnung. Man kann jedoch nicht den Putzjob höher bezahlen. Würde man dies tun, müssten alle Ebenen oberhalb des Putzangestellten einen höheren Lohn bekommen. Das führt nur zu einer Geldentwertung, die Preise steigen, keinem Menschen geht es dadurch in irgend einer Form besser. Daher die Idee mit der o.g. Rente nach Arbeitsjahren. Zwar wird eine Putzstelle nicht sehr gut bezahlt. Aber moment, wenn ich 40 Jahre lang diesen Job ausübe, bekomme ich mehr Rente. Das ist toll. Denn meine Arbeit lohnt sich zwar vielleicht nicht für jetzt, sie lohnt sich aber in jedem Fall für später.

Kurz und prägnant: Alle Menschen ab einem besitmmten Alter sind Altersrentner. Alle diese Menschen sind krankenversichert.

PS: Hier nochmal ein Beispiel was passiert, wenn es wie bisher weiter geht. Rentenaufstocker und Auflagen. Ich zitiere: Wer über 60 Jahre ist, darf nur noch 2600 Euro auf dem Sparbuch haben, Lebensversicherungen müssen gekündigt werden. Ob der Betreffende sein Haus behalten kann, hänge von den Kosten ab. Mitunter sei ja ein abbezahltes Haus billiger als eine Mietwohnung.


9.3 Arbeitslosigkeit

Arbeitslosengeld 1 und Arbeitslosengeld 2:
Für mich gibt es einen gravierenden Schwachpunkt in der Arbeitslosenpolitik. Und das ist das Heraufbeschwören, ja fast schon Glaubensbekenntnis an eine Vollbeschäftigung. Wir haben momentan 3 Millionen Arbeitslose, die faktisch belegt sind. 500k Stellen sind momentan frei. Hier im Forum wird die Meinung vertreten, wenn diese Stellen belegt würden, könnten wieder neue Arbeitsplätze entstehen. Eine faktische Darstellung dessen konnte mir bisher nicht vorgelegt werden. Ebenso halte ich persönlich die Zahl der Arbeitslosen für deutlich höher als 3 Millionen. Das spielt aber ansich keine Rolle.

Das jetzlige System beherbergt für mich daher folgende Problemstellung:
Einem Menschen der Arbeitslosengeld 2 bekommt werden Auflagen gestellt um in ein Beschäftigungsverhältnis zu kommen. Das ist nicht verwerflich, es ist sogar positiv. Wenn es nicht auch mit den weiteren Konsequenzen verbunden wäre. Ich markiere es noch einmal deutlich: in Deutschland ist eine Vollbeschäftigung von 3 Millionen Arbeitslosen und 500 000 Stellen nicht gewährleistet. Der Zwang daher, den Arbeitslosen eine Stelle zu geben, und diese eben mit dem Zwang auszustatten Arbeit ohne Stellen zu suchen ist der falsche, ja sogar unsoziale, beinahe schon verlogene Schritt darauf hinzuweisen, dass keine Arbeit vorhanden ist. Menschen werden dazu gezwungen ihr Erspartes aufzubrauchen. Sie werden dazu gezwungen alles offenzulegen. Sie werden zu einer Arbeit gezwungen, und dies ohne den Hintergrund, dass eine Vollbeschäftigung nicht herstellbar ist, einzusehen.

Leistungen:
Für mich lässt sich dies nur mit 3 Arten von Leistungen auffangen. Nummer 1 ist die versicherung von Arbeitslosen mithilfe der Krankenversicherung. Dies geschieht auch jetzt schon und ist daher nichts neues. Die zweite Leistung ist die Übernahme von bedarfsabhängigen Mieten inkl. Nebenkosten. Auch dies ist jetzt schon der Fall. Die Mieten beziehen sich dabei auf die größe der Bedarfsgemeinschaft (also Ehepartner, ggf. Kinder) und wird daher zum einen in Quadratmeter und in Geldleistung beschränkt. Dies finde ich in Ordnung wenn man sich folgendes vor Augen führt:
Die gesetzliche Sozialversicherung soll einen im Falle eines Arbeitsplatzverlustes auffangen. Ein Luxusleben wird im Gesetz nicht verlangt, und ein Luxusleben ist auch nicht notwendig um zu überleben. Arbeitslose sollten weder hungern, noch Durst haben, sollten eine eigene Wohnung haben und diese auch heizen können. Dies geschieht AUCH jetzt schon, jedoch in einer perfideren Form. Getragen wird dies vom deutschen Steuerzahler, also von uns allen in diesem Land. Die Leute die es in Anspruch nehmen sind keine Sozialschmarotzer! Würde man dieses Wort nämlich tasächlich so benutzen, würden alle Rentner, alle die etwas aus der Krankenversicherung nehmen, sie wären alle Sozialschmarotzer. Das sind sie nicht. Sie sind Leistungsempfänger. Und sie sollten in unserer Gesellschaft nicht als eine Last, sondern als eine glückliche Form des Wohlstandes unserer gesamten Gesellschaft gesehen werden.

Was uns zum dritten Punkt bringt. Wir haben bemerkt, dass eine Vollbeschäftigung nicht möglich ist. Daher müssen die Menschen, die keine Arbeit haben in einer Art aufgefangen werden. Die gesetzliche Arbeitslosenversicherung halte ich für einen, gelinde ausgedrückt, Witz. Sie ist nichts anderes als das bisherige Modell des: Wer viel EINZAHLT bekommt viel raus. Das hört sich für mich nicht solidarisch an.

Finanzierung:
Ich würde daher ein Modell begrüßen, in dem die gesetzliche Sozialversicherung den Zweig "Arbeitslosenverischerung" von derzeit 1,5% auf 5% erhöht. Dabei sollte das Arbeitslosengeld 1 und Arbeitslosengeld 2 abgeschafft werden und fortan nur noch "Arbeitslosengeld" heißen. Der Bedarf pro Person sollte festgesetzt werden auf 400€ pro Person. Somit sind bei einem Ehepaar 2 Personen bedürftig, bekommen 400€ + 400€ + bedarfsorientierte Miete (inkl. Nebenkosten) bezahlt. Wenn die beiden ein Haus besitzen würden sie 400€ + 400€ + Nebenkosten bezahlt bekommen, da sie keine Mietzahlungen haben. Das Argument, Hausbesitzer oder Wohnungsbesitzer die am abzahlen sind, und dadurch Kosten hätten ist KEIN Argument dafür, den deutschen Bürger mit einer Zahlung zu belasten! Wenn noch ein Kind vorhanden ist sind es 400€ + 400€ + 186€ + Miete (inkl. Nebenkosten). Dieses Geld reicht zum Überleben/Leben durchaus aus. Es ist ein Lebensstandard gewährleistet. Wir bedenken, dass dieses Geld ja nur dafür da ist, Menschen eine Grundlage zum leben zu geben. Möchten sie Luxus kaufen, müssen sie zwangsläufig arbeiten.

Diese 400€ sollten eine Grundsicherung sein. Das bedeutet sie hat auch keine Auflagen wie: jegliche Arten von Versicherungen (Renten-/Lebensversicherung), Grundstück und Wohnungen, eine gezwungene Arbeitsaufnahme. Diese ist nicht nötig, denn alle Arbeitslosen werden sowieso keine Arbeit finden. Die, die sich weiter bemühen werden eine Arbeit finden. Sie können daher von den Jobcentern betreut werden, die dadurch zum einen weniger Kunden haben, und daher besser Jobs suchen können, zum anderen nicht aufgelöst werden müssten.

Das Arbeitslosengeld 1 entfällt somit ebenso, demnach ist keine Höchstgrenze mehr vorhanden, und demnach spielt die Beitragsbemessungsgrenze auch hier keine Rolle mehr.

9.4 Krankenversicherung

Die gesetzliche Krankenversicherung sollte alle beherbergen. Die Kinder sowieso, denn sie können am allerwenigsten für ihre Situation. Die Rentner, denn sie haben mit ihren Zahlungen damals die Bedürftigen von damals mitfinanziert. Und die Arbeiter welche eben die jetzigen Bedürftigen bezahlen. Die gesetzliche Krankenkasse sollte von allen, für alle sein. Dabei sollte Überschuss, sofern dieser denn existiert für die Modernisierung der Krankenhäuser eingesetzt werden. Für die Abschaffung von unzureichendem Personal sorgen durch Neu-Einstellungen. Wir brauchen mehr Ärzte, wir brauchen mehr Krankenhauspersonal, wir brauchen mehr Pflegepersonal und wir brauchen dann auch noch genug Überwachungsorgane, die diese wirklich harte Arbeit und deren Auswirkungen auf den Menschen überwachen. Denn wir wissen alle, wie es in Krankenhäusern zugehen KANN. Nicht muss, aber viele Krankenhäuser werden nur unzureichend betreut. Und das ist mit unter ein Grund von zu wenig Entlohnung, zu wenig Personal und daher unglaublich vielen Überstunden und demnach auch ein erhöhter Stresspegel. Was wiederum zu Fehlern führen kann. Das mag bei einer Maschine im Arbeitsleben vielleicht nicht dramatisch sein oder "nur" einen Gewinnausfall bedeuten, im Leben in einem Krankenhaus, wo es um Menschen geht, da kann so etwas lebensgefährlich und lebensbedrohlich sein. Wir dürfen nicht zulassen, dass es einen Überschuss in den Krankenkassen gibt, die Versorgung aber immer schlechter wird.

Geld muss investiert werden. So wie es in anderen Bereichen auch investiert werden sollte. Geld muss fließen, um einen hohen Standard zu gewährleisten. Den besten Standard. Denn wer gesund ist, der kann arbeiten, wer gesund ist kann leben. Wer dauernd krank ist, der ist für sich UND für alle anderen eine Belastung. Das sollten wir nicht zur Regel werden lassen. Die Pflege und die Versorgung der Kranken sollte wieder einen höheren Stellenwert haben. Gesundheit als Luxusgut der Gesellschaft. In der jeder Mensch etwas wert ist, und nicht nur eine Nummer. In der der Mensch im Mittelpunkt steht, und nicht seine Akte. Indem eine Solidarität herrscht. Und indem auch das Personal als Menschen wieder ein gutes Gefühl hinterlässt.

9.5 Private Zusatzversicherungen

Das hier sehe ich ganz einfach. Jeder darf sich zusätzlich zur gesetzlichen Pflichtversicherung zusatzversichern. Warum auch nicht? Wenn das Geld vorhanden ist, und wenn die Leistungen stimmen, jeder hat einen anderen Wertgedanken. Der eine möchte gerne goldene Kronen im Mund haben, der andere möchte bei einem Krankenhausaufenthalt gerne ein Einzelzimmer haben. Und es gibt noch weitere, schier unendliche Arten von Zusatzversicherungen. Sollte jeder so machen wie er es bezahlen kann und will. Aber eben zusätzlich zur gesetzlichen Krankenkasse, in die jeder zahlt, und in der jeder drin ist.

9.6 Mindestlohn



10. Schlusswort und Danksagung

Ich weiss, dieses Thema ist sehr komplex, und nicht einfach. Ich bemühe mich immer alles richtig zu schreiben, dennoch bin ich vor Fehlern nicht gefeit, und da ich Anfänger bin, passieren mir auch häufig welche. Ich versuche diese immer zu verbessern, und zwar in meinem Denken und dann posten. Daher ist eine kritische Betrachtung genauso wertvoll wie ein Lob oder eine Zustimmung. Auch nehme ich gerne Links aus PM an, die ich dann hier einfließen lassen würde.

Ich möchte jetzt noch ein Video verlinken, es ist schon 73 Jahre alt. Es soll hier nicht um den Hintergrund gehen. Diese Rede hier stammt von Charlie Chaplin und darum geht es mir:
Charlie Chaplin darüber, was ein Mensch ist, was die Menschlichkeit ist, was Solidarität ist, was das Wichtigste ist. Und ich glaube daran. Ich glaube daran, dass es besser sein könnte. Dass wir es besser machen könnten.

Bedanken möchte ich mich schon einmal persönlich bei folgenden Usern: |Melvin| für seine kritischen Äußerungen, Zwenner für sein Engagement in Sachen Arbeitsmarktpolitik und Grundeinkommen, ThomasK_7 für seine Beharrlichkeit mir gegenüber mehr Fakten und Statistiken zu liefern, die mich schlussendlich zu meinen Überlegungen brachte. Godde und Lübke für seine Hinweise. Und das letzte Elend diRAM, der sich meine Gliederung angesehen hat und mir ein wenig beim Umändern geholfen hat.
Danke!
 
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Chapeau! Onkelhitman,
Danke für diesen tollen, anregenden Beitrag.

Was man bei ALG2 noch hinzufügen könnte: Es verstößt gegen das GG, da es durch die Eingliederungsvereinbarung die Menschen zwingt, jede vorgegebene Arbeit und Maßnahme anzunehmen. Bei Widerstand oder Nichteinhaltung wird dem Arbeitslosen das Existenzminimum um erstmalig 30% gekürzt, was letztendlich bis zu 100% und Essensgutscheine gehen kann.
Dadurch forcierte die Agenda Politik natürliche auch einen mittlerweile riesigen Niedriglohnsektor.
Da regen sich alle über Prism auf, aber haben selbst GG Veröße im eigenen Land und keinen juckt das.
Weil die Arbeitlslosen über Jahre hinweg diffarmiert wurden, genau wie du schreibst und somit ein öffentliches Bild erschaffen wurde, um Sanktionen durchzusetzen. Derweilen ist ja auch noch die Berechnung des Existenzminimums gesetzeswidrig.
 
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Eingliederungsvereinbarung die Menschen zwingt, jede vorgegebene Arbeit und Maßnahme anzunehmen
Der Clou ist doch, du kannst soviele Maßnahmen annehmen, Coaching machen, Bewerbungstraining, Computerkurse, Weiterbildungen, Ausbildungen, und dennoch gibt es soviele Arbeitsplätze nicht. Sie existieren nicht. Und das soll nicht als Ausrede dienen nichts zu tun. Sondern das bedeutet einfach: Es gibt Menschen, die nicht arbeiten WOLLEN. Und diese werden die oben genannten Argumente für sich benutzen. Das kann man nicht verhindern, denn wir leben in einem Land, indem der Lebensstandard hoch ist. In dem eben jeder sozial aufgefangen wird.

Wenn man jedoch diesen Zwang einfach wegließe und einfach genau andersrum agiert. Das bedeutet man würde die Gelder für solche Kurse, Weiterbildungen und was dahinter noch steht nicht streichen, sondern man würde die Menschen einfach selber fordern so etwas zu beantragen. Die, die eh nicht wollen, die werden nicht nach Arbeit suchen. Die werden auch keine Kurse machen. Die, die jedoch engagiert sind. Die Arbeiten WOLLEN, und das wird wohl der Großteil der Arbeitslosen sein, dann könnten diese zu den Ämtern gehen und sich für solche Kurse anmelden. Warum nicht? Dadurch schafft man eine Höherqualifikation. Dadurch erreicht man vielleicht die nächste Stufe und findet einen Job, weil man spezialisierter ist. So aber ist es einfach ein Zwang, obwohl die Leute nicht wollen/können und es bringt nichts.

Es kommt ja auch immer das Argument, man würde damit die Stellen in den Ämtern vernichten, weil diese Leute ja nicht mehr zuständig wären. Auch das stimmt so NICHT. Man kann dieselben Stellen doch dafür nutzen für die Arbeitnehmer zu suchen, wie sie es jetzt tun. Nur eben ohne Zwang. Dann sinkt die Zahl von (ich werfe einfach nur unsinnig eine Zahl ein) 3 Millionen Arbeitslosen auf 2 Millionen Arbeitslose. Der Verwaltungsaufwand sinkt. Es würden nur Stellen weitergereicht werden, was derjenige damit macht ist seine Sache. Am besten wäre dies noch Papierlos per E-Mail. So muss keine 100te Seite ausgedruckt werden, und da es ja sowieso freiwillig ist vom Arbeitnehmer sich dort zu bewerben...

Das ist das Eine. Und das Andere ist einfach das Wertesystem im Menschen selbst. Wir wissen es alle, und wir machen es alle. Pauschalisieren, Schubladendenken. Das machen wir mit allen Menschen. Ob nach Aussehen, Verhalten oder nach Beruf eben. Was denken viele wenn ich Politiker sage? Was wenn ich Polizist sage. Was wenn ich Arbeitsloser sage? Oder Arzt?
Fast alle Berufe werden in irgend einer Weise negativ von uns belastet Worte benutzt. Und das ist FALSCH. Ja es gibt alle Arten von Menschen. Und klar werden einige unserer Vorurteile bestätigen. Es wird mit Sicherheit Bayern geben, die mit Lederhosen mit Hosenträgern, Bierhumpen und Jägermütze vor ner Haxe und ner Brezel sitzen. Das mag sein. Aber das sind nicht alle. Und daher sollten wir unsere Vorstellungen einfach verändern. Das Schlimme ist doch, dass in den Medien, Fernsehen, Radio, Zeitung eben NICHT die Fälle behandelt werden, die für eine bestimmte Gruppe von Menschen steht. Denn das wäre ja langweilig. Es würde nicht dazu passen eine Art Scheinperson herzustellen, die man nicht mag, bei der man was empfindet. Emotion. Hass ist da eine viel bessere Emotion, die lässt sich leicht herstellen. Man muss nur die Punkte kennen an denen ein Mensch verachtung empfindet und schon kann man den Daumen darauf legen.

Anstatt aber einen Fernsehsender zu machen: "Das Leben von Bürgern in ihren Berufen." wird jedes Klischee gezogen. Werden Duku-Soaps als wahr herausgeputzt. Werden Menschen zu Dingen degradiert. Jeder Mensch verdient Respekt. Jeder Mensch verdient Anerkennung.

Für mich ist ein "Müllmann" ein sehr geschätzter Beruf. Er fährt meinen Müll, den ich hier produziere weg. Für mich ist der Verwalter ein geschätzter Beruf, er sorgt dafür, dass der Müll regelmäßig abgeholt wird. Für mich ist der Minister der zuständig ist ein geschätzter Beruf. Das funktioniert eben so lange gut, bis sich niemand etwas schlechtest erlaubt. Wird einmal mein Müll nicht abgeholt, wer wird dafür wohl geistig die Abmahnung bekommen? Richtig, der Müllmann, weil DER hat meinen Müll nicht abgeholt. Warum, wieso, weshalb, diese Fragen stellt sich kaum einer. Vielleicht hat er eine andere Order bekommen, vielleicht ist der Wagen kaputt, vielleicht hatte er einen Unfall. Alles Dinge die auf den ersten Blick gar nicht erkennbar sind. Wichtig für uns: Wir sehen unser Müll wurde nicht abgeholt, also meckern.

Das ist der Tellerrand. Wenn bei meinem Arzt die Termine völlig hirnlos vergeben werden und ein Chaos entsteht muss der Arzt nichts dafür können. Er jedoch ist dann verantwortlich, wenn die zuständigen Arztgehilfen, die die Termine vergeben nicht clever planen können. DAS ist dann SEIN Problem, und wenn er es nicht löst taugt er nichts als Führungsverantwortung.

Es ist leicht alle in die Schubladen zu stecken und draufzuprügeln. Seinen eigenen Kopf zu benutzen jedoch nicht. Da haut man nicht drauf. ;) Sollte man vielleicht ab und zu mal. Damit man merkt was man da macht. Es ist erschreckend. Letztlich sind wir alle Menschen. Einige disqualifizieren sich in ihrem Metier indem sie schlecht HANDELN. Dann sind sie nicht mehr glaubwürdig oder eben unfähig. Das kann man aber nicht auf alle beziehen, auf eine Gruppe oder auf einen Berufszweig. Und sollte dies demnach auch nicht mit Arbeitslosen machen.
 
Richtig. Zum pauschalisieren, ehrlich - gerade was Arbeit angeht, da habe ich das so weit mir bewusst, nie gemacht. Es ist aber richtig, dass es Menschen gibt, die andere nur aufgrund ihrer Tätigkeit abwerten. Und damit ist doch eigentlich schon alles gesagt, weil dann spielt Aussehen, Charakter oder zum Beispiel die Lebenseinstellung schon gar keine Rolle mehr.

Grundeinkommen + bedarfsorientierte Miete
Eine Frage, wie sollte deiner Meinung nach ein Einkommen aus Arbeit angerechnet werden?
Mama zuhause, Kind in der Kita ((halbtags), Vater geht Vollzeit arbeiten.

Ich finde das eine recht schwierige Frage:
Ich verdiene (Beispiel) 1200€ Netto, die Frau bekommt 400€, für das Kind fallen 184€ in die Kasse und die Miete wird weiter voll bezahlt? Ich wäre der Meinung das Grundeinkommen der Frau und auch das Kindergeld sollten unberücksichtigt bleiben, bzw nicht anrechenbar sein. Was eine Möglichkeit wäre, wäre nur noch die Hälfte der Miete zu erstattet?

Wie ist das mit 400€ Jobs?
 
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Was soll da angerechnet werden? Du bist doch arbeiten.
1200€ netto + 184€ = 1384€. Sense. Wieso sollte die Frau noch 400€ bekommen? Das ist nur als Grundeinkommen wenn keiner arbeiten ist. Denn davon musst du ja leben. Welche Miete? Die Miete zahlst du von dem was du hast.

Ich wäre der Meinung das Grundeinkommen der Frau und auch das Kindergeld sollten unberücksichtigt bleiben, bzw nicht anrechenbar sein. Was eine Möglichkeit wäre, wäre nur noch die Hälfte der Miete zu erstattet?
Warum? Es heißt nicht: Luxusversicherung. Es heißt: gesetzliche Sozialversicherung. Wenn du keine Arbeit hast, bekommst du das Geld.

Die Frau bekommt nur Grundeinkommen wenn keiner arbeiten ist. Geht einer arbeiten hast du natürlich Recht, die 400€ - 850€ Jobs bedürften da einer Neuregelung. Wie die aussieht? Keine Ahnung ich würde aber etwas anderes tippen:

Diese Jobs fallen für solcher Personen einfach weg. Und zwar aus dem Grund, den du ja auch meist in anderen Threads forderst. Ich muss das dabeischreiben, damit man weiss warum ich so antworte. Es verschafft dir einen Mindestlohn. Nicht aktiv, aber passiv. Wenn du wie in deinem Beispiel 1200€ + 184€ netto hättest sind das 1384€.
Und jemand der die gesetzliche Sozialversicherung in Anspruch nimmt bekommt:
Das bedeutet: Eine Familie, Vater , Mutter, Kind, bekämen 400€ * 2 +184 = 984€ + Miete von 600€ (70qm warm) = 1584€
wobei das natürlich wieder abhängig von den Wohnungskosten ist. Und jetzt rate mal welche Konsequenz das in deinem Fall hätte. Richtig, du würdest überlegen: 160 Stunden und weniger Geld.... hm. Nein, da bleibe ich zu hause und suche mir eine andere Arbeitsstelle mit mehr Gehalt. Wenn du das mit deiner Qualifikation nich schaffst, dann musst du dich weiter bilden, eben das, was ich auch üben schriebn. Um also Luxus zu bekommen, musst du etwas tun. Wenn du nichts tust, wirst du keinen Luxus bekommen. Du wirst überleben. Und das noch auf einem guten Niveau würde ich sagen.
1584Euro sind bei Steuerklasse 3, mit 1 Kind ca. 2000€ brutto im Monat. Ergeo bei 160 Stunden 12,50€. Sollte ja wohl genug sein oder? Das ist, wenn du als Alleinverdiener das Geld reinholen willst. Dann musst du mehr verdienen. Wenn beide Arbeiten, würden ja 2 kleinere Jobs ausreichen.
 
Onkelhitman schrieb:
1200€ netto + 184€ = 1384€. Sense. Wieso sollte die Frau noch 400€ bekommen?

Weil es IHR Grundeinkommen ist und nicht meins?

Beispielhaft für meine Region erklärt:
Er verdiene 1200€ Netto, das entspricht nach LSK1 über 11€ Stundenlohn, für hier in Ordnung.
Ohne Arbeit würde die Familie hier: 800€ + 184€ + 500€ bekommen.

2*400 Grundeinkommen (Mama + Papa)
1*184€ Kindergeld
1*500€ bedarfsorientierte Miete

Ergibt eine soziale Zahlung in Höhe von 1484€.
Verdiene ich 1200€ und rechne noch das Kindergeld drauf, habe ich weniger als sozial Geld.

(Unter der Berücksichtigung, das dass GE der Frau und die bM bei Arbeitsaufnahme einer Person wegfällt.)

-> So habe ich das verstanden:
Onkelhitman schrieb:
Was soll da angerechnet werden? Du bist doch arbeiten.
1200€ netto + 184€ = 1384€. Sense. Das ist nur als Grundeinkommen wenn keiner arbeiten ist. Denn davon musst du ja leben. Welche Miete? Die Miete zahlst du von dem was du hast.

Für einen alleinstehenden haut diese Rechnung hin.
Wenn ich da 1200€ Netto habe, dann fällt natürlich GE und bM weg.
Bei einer Familie ist das aber nicht ganz so einfach, wie du siehst.
 
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Du lebst in einem Haushalt. Und pro Person werden dir 400€ pro Person zuerkannt, für ein Kind 184€. Das bedeutet ihr braucht als Grundbedarf 984€. Das würdet ihr bekommen bei Arbeitslosengeld 2 und mit Kindergeld. Zusätzlich würdest du deine Miete bezahlen müssen, du bist nicht arbeiten, also bekommst du die Miete bezahlt. Bei dir sind es 500€ Miete. Ok, also 984€ + 500Miete = 1484€.
Das sind 1300€ netto die du ansonsten durch Arbeit bekommen müsstest (denn darauf kommt ja das Kindergeld von 184€).

Beide 1300€ netto. Erreichst ihr beide die 1300€ netto nicht, dann ist es UNSINN weiterhin 160 Stunden abzuliefern. Denn deine Lebensgrundlage wird ja bezahlt.

Ebenso ist es UNSINN wenn du z.B. nur die von dir angesprochenen 1200€ netto verdienst. Du würdest aufgestockt auf 1300€. Und wärst dafür TROTZDEM 160 Stunden arbeiten.

Du hast also durch die Arbeit keinen Vorteil. Und diesen Vorteil versuche ich dir ja an einer anderen Stelle zu bieten. Indem eben die Arbeitsjahre angerechnet werden. Das bedeutet, selbst WENN du jetzt 40 Jahre lang nur 1200€ verdienen WÜRDEST, lassen wir man Gehaltserhöhung und Inflation dieselbe sein, so würdest du nach dem oberen System dann folgendes als Rente bekommen: Deine Frau bekommt 1000€, sie hat nie gearbeitet und bekommt die Mindestrente. DU hast 40 Jahre lang in das Umlagesystem bezahlt (klar, du hast auch was rausbekommen, eben die Aufstockung). Ergo bekommst du 1000€ + 400€ (40 Jahre * 10 Euro pro Jahr) = 1400€. Ihr beide bekommt 2400€ im Monat. Die Arbeit hat sich für dich DOCH gelohnt. Du hast zwar für weniger Geld gearbeitet, als ihr bekommen hättet wenn ihr beide zu hause bleibt. Aber du wurdest aufgestockt und bekommst später für deine Arbeitsjahre eine Entlohnung.
 
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Und genau das ist es, was ich auch im anderen Threads versucht habe zu umschreiben.
Ich bin Summe bei dir, GE + bM ohne ich sag mal Arbeitszwang, so wie du es befürwortest.

Ich bin auch für einen anständige Entlohnung.
Denke aber das man sich davon verabschieden kann, dass beide Elternteile Arbeit finden.
Selbst wenn, was heute noch möglich ist, man in eine strukturstarke Regionen (Bundesland) umsiedelt, du sagst es selber, es gibt schon heute mehr Arbeitslose als-wie Arbeitsplätze.

Und irgendwann sind auch die strukturstarke Regionen übersättigt, dass ist teils schon heute so.
Das bedeutet für die Zukunft doch eigentlich: Das realistisch betrachtet eher nur einer Vollzeit arbeiten gehen KANN – anstatt beide.

Mama, Papa, Kind, bedeutet nicht gleich verheiratet.
Also ist Papa ledig, in einer Lebenspartnerschaft und es wird LSK1 zugrunde gelegt.

Wenn du, wie du sagst (und mein Beispiel ist nicht realitätsfremd) Papa arbeiten geht und GE und bM komplett wegfallen, müsste Papa mindestens 1484€ Netto verdienen, damit er nicht mehr vom Sozialsystem abhängig ist. Da hat die Familie aber noch keinen Cent mehr. Und das ist in einigen Regionen... für mich nicht vorstellbar, also 1484€ Netto.

Wenn man normale Ansprüche hat, bekommt man hier eine doch schicke Wohnung für unter 600€ warm. Was glaubst du wohl, warum manche sagen, es müssten noch nicht mal 10€ Mindestlohn sein, 8,50€ - 9€ sind okay, meine Frau hat das ja auch... verdienen beide hier nur 7,50€ ergibt das für den Haushalt einschließlich Kindergeld ziemlich genau 2000€. WENN - DANN.

So: 15€ Stundenlohn, ergeben auf 160h ein Brutto von 2400€ und nach LSK 1 sind das keine 1600€ Netto. Ich kenne Niemanden hier, der in einem mittelständischer Betrieb arbeiten würde und da auch nur annähern hinkommen würde. Und hier gibt es viele kleine Betrieb, Geschäfte, kleine Unternehmen,... sicherlich auch in anderen Regionen. Auch Menschen die wegen der Arbeit weggezogen sind oder Pendelt habe das teilweise nicht.

Wir wir feststellen können, reicht ein Mindestlohn nicht in alle Fällen.
Man müsste beides kombinieren, Mindestlohn und GE + bM.

Beispiel: Es gibt einen Mindeslohn von 10€.
Papa hat mindestens 1600€ Brutto, das sind 1150€ Netto. Es würde 1484€ GE + bM geben.
Der Mindestlohn bringt also nichts, weil die Familie immer noch aufgestockt werden müsste.

Wieso sagt man in so einem Fall nicht, Vater 1150€ Netto aus Arbeit, Frau halbes GE, halbe bM, halbes Kindergeld? = 532€. Summe 1682€? Sonst würde in dem Fall die Familie trotz Mindestlohn nichts davon haben, wenn Papa arbeiten geht, Mindestlöhne (h) von über oder 15€ sind eine absolute Wunschvorstellung. Und selbst wenn er 15€ hätte, kommt er nicht wirklich, bzw die Familie über GE und bM.

Nun gehen wir davon aus das die Frau keine Vollzeitstelle findet, aber einen Halbtagsjob.
Wir haben ja 10€ Mindestlohn, 80*10 = 800€ Brutto = 638€ Netto. Dann fällt GE und bM weg, das Kindergeld wird in voller Höhe gezahlt.

Überlegung, die Wirtschaft wird mit Lohnnebenkosten belastet, die aus meiner Sicht noch tragbar wären und der Staat subventioniert keine Arbeitsplätze, sonder unterstützt Familien.
 
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Und irgendwann sind auch die strukturstarke Regionen übersättigt, dass ist teils schon heute so. Das bedeutet für die Zukunft doch eigentlich: Das realistisch betrachtet eher nur einer Vollzeit arbeiten gehen KANN – anstatt beide. Mama, Papa, Kind, bedeutet nicht gleich verheiratet.Also ist Papa ledig, in einer Lebenspartnerschaft und es wird LSK1 zugrunde gelegt.

Nein das bedeutet für die Zukunft, dass nicht JEDER Arbeit haben kann. Aber darum geht es eben mir nicht. Mir geht es darum die, die eben mit Sanktionen belegt werden, und die eben Sozialhilfe bekommen, dass DIE nicht mit dem Argument in etwas reingeworfen werden, weil es ja Arbeit gibt. Die Arbeit gibt es eben nicht. Daher ist ein Zwang unsinnig. Deine Fälle die du da bringt, bringen uns nicht weiter. Es wird sie geben, aber es geht doch erst einmal um die breite Masse oder nicht? Soll ich mich jetzt um Einzelfälle kümmern? Was sagst du zum Beispiel über 3 Menschen, die in einer Vielehe leben wollen? Steuerklasse 3? Wenn die 3 sich in eine Lebenspartnerschaft begeben wollen? Sollen WIR uns jetzt darüber hinsetzen und debattieren, ob dies richtig ist oder nicht?

Papa müsste im übrigen dann 1300€ verdienen, weil er 184€ Kindergeld dazu bekommt. Das sind 1800€ brutto. 11,25€. Und ja, er hat was davon. Was hat er davon? Er hat länger gearbeitet, und wenn er länger arbeitet, bekommt er mehr Rente. Selbst wenn er also für 10 Euro arbeitet, er bekäme es zum einen aufgestockt, und zum anderen bekäme er später mehr Rente. Du kannst nicht jeden Job einfach besser entlohnen. Das geht nicht und würde einfach nur dazu führen, dass entweder Jobs rigoros wegfallen, oder aber alle Löhne steigen, sodass die ärmeren immer noch nicht mehr haben, weil durch die höheren Löhne auch die Preise steigen.

Wir wir feststellen können, reicht ein Mindestlohn nicht in alle Fällen. Man müsste beides kombinieren, Mindestlohn und GE + bM.
Das ist doch dann schon so. Du kannst ja für das Geld zu hause bleiben. Und bekommst deine 984€ + Miete. Ergo existiert ein Mindestlohn. Das ist er. Dein Nachteil ist dann, dass du später die Jahre nicht berechnet bekommst für die Rente. Weil du nicht für die jetzigen Rentner bezahlt hast.

Der Mindestlohn bringt also nichts, weil die Familie immer noch aufgestockt werden müsste.
Eben, und weil der Mindestlohn deshalt nur Jobs vernichten würde, ist er Unsinn. Wenn es keine Auswirkung hat, warum dann die Jobs, die es noch im Niedriglohnsektor gibt kaputt machen? Sie ergeben JETZT keinen Luxus, aber sie bringen mir SPÄTER mehr, weil man mehr Rente bekommt, also lohnt es sich vielleicht nicht jetzt ,aber wenigstens später.

Wieso sagt man in so einem Fall nicht, Vater 1150€ Netto aus Arbeit, Frau halbes GE, halbe bM, halbes Kindergeld?
Weil man sowieso aufgestockt wird. Da brauchen wir nicht mit Begriffen werfen. Wieso sollte die Frau halbes GE bekommen? Wieso nur halbes Kindergeld?

der Staat subventioniert keine Arbeitsplätze, sonder unterstützt Familien.
Wieso soll der Staat überhaupt Familien unterstützen? Er fängt auf. Die gesetzliche Sozialversicherung fängt dich auf. Dafür ist es da. Für alle, gleich, gerecht. Wenn du Familien nun besser stellst, dann stellt sich mir die Frage: Warum? Was leisten sie? Sie stellen ein Kind zur Verfügung? Dies hier ist keine Sklavenherrschaft. Kinder werden in die Welt gesetzt weil sich die Eltern dazu entscheiden. Sie bekommen ja sogar Kindergeld für das Kind. Das Kind ist auch krankenversichert. Gesetzlich Krankenversichert.

Daher stellt sich mir ebenso die Frage: Warum überhaupt es überhaupt Steuerklassen gibt? Weil sie Kinder haben KÖNNTEN? Weil sie Kinder haben? Damit sind sie "besser" als Kinderlose? Bitte nicht wieder den Demografiewandel, den hatten wir im Ausgangspost schon.

Nochmal, der Sozialstaat hilft denen, die sich nicht selber helfen. Und im Gegenzug zahlen die, die jetzt Lohn bekommen in diesen ein. Damit es einen gewissen Grundbedarf deckt, damit ein Lebensstandard gewährt wird. Schneiden wir aber die Arbeitgeber davon ab, mit einem Mindestlohn, dann werden Stellen wegfallen. Und wie du sagst, völlig unnötig, denn der Mindestlohn würde in der Hinsicht für einen ALLEINVERDIENER eh nicht ausreichen, es sei denn er wäre so exorbitant hoch, dass wiederum alle Berufe steigen würden. Ein Teufelskreis.

Wieso nicht erstmal das gerechter machen, was ungerecht ist? Ich sage es immer, die Kanten abschleifen, nicht absägen und 2 neue Kanten herstellen.
 
Lieber Onkelhitman,

hör doch bitte endlich auf diesen Quatsch zu verbreiten, dass Vollbeschäftigung in Deutschland nicht erreicht werden könne, weil es 3 Mio. Arbeitslose und nur 500.000 freie Stellen gibt. Vor 8 Jahren gab es auch nur ca. 500.000 freie Stellen in Deutschland, trotzdem haben wir heute 3 Mio. mehr Erwerbstätige als damals. Dein Argument ist also schlicht und ergreifend nicht haltbar. Eine steigende Erwerbstätigkeit geht immer mit der Schaffung neuer Stellen einher. Und dass eine Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze nichts bringt wurde auch schon zur Genüge durchgekaut. Im Gegenzug müsste nämlich die Deckelung bei der Rente und beim Arbeitslosengeld aufgehoben werden, unter dem Strich hätte man ein Nullsummenspiel.
 
weil es 3 Mio. Arbeitslose und nur 500.000 freie Stellen gibt.
Hast du dazu irgendwelche Gegenbelege? Ich habe 2 Statistiken verlinkt die das Aufzeigen. Sie zeigen keine 3 Millionen freie Stellen sondern nur 0,5 Millionen.
Dein Argument ist also schlicht und ergreifend nicht haltbar.
Mein Argument stüzt sich auf die Statistiken, die ja faktisch so sind. Ich habe dafür keine Statistik verändert oder sogar andere gefordert. Ich spreche auch nicht über die Menschen, die in Weiterbildungen sind, von Menschen die in Umschulungen sind. Von Menschen die Praktika machen, die in Maßnahmen, Bewerbungstraining machen, Führerscheine machen, und und und. Ich nehme rein die Zahlen die gegeben werden. Wo sind deine Gegenzahlen?
Eine steigende Erwerbstätigkeit geht immer mit der Schaffung neuer Stellen einher.
Belege?
Im Gegenzug müsste nämlich die Deckelung bei der Rente und beim Arbeitslosengeld aufgehoben werden, unter dem Strich hätte man ein Nullsummenspiel.
Falsch. Die Deckelung der Renten müsste nicht aufgehoben werden, die Renten müssten nur wie im Namen: umlagefinanzierte Sozialversicherung umlagefinanziert herausgegeben werden. So wie es oben steht. Jeder Rentner bekommt 1000€ und dann bekommt er pro Arbeitsjahr 10€ im Monat mehr Geld. Beim Arbeitslosengeld könnte man es ähnlich machen, wobei ich eher das Arbeitslosengeld als solches abschaffen würde ;)

Und damit hätte man bei der Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze ein Plussummenspiel. Jedenfalls für den Großteil der Rentner.
 
@Melvin,

Du es gibt bei uns seit ca.20 Jahren eine Sockelarbeitslosigkeit von mehr als 2 Mio Menschen.

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Die Statistik ist natürlich für Melvin....sry Zwenner hab mich vertan.

Es ist doch klar, dass durch die Automatisierung jede Menge Arbeitsplätze wegfallen und durch den Dienstleistungssektor nicht aufgefangen werden können. Selbst wenn nun bei 3 Mio Arbeitslosen , 3 Plätze vorhanden wären, hiesse das auch nicht Vollbeschäftigung, ausser du zwingst jeden alles anzunehmen. Selbst das würde nicht funktionieren, da ja auch entsprechende Qualifikationen fehlen oder einfach eine Legasthenie in bestimmten Bereichen vorliegt.
Man könnte natürlich durch staatliche Intervention Vollbeschäftigung schaffen. Zwangsarbeit, auf Mindestlohnniveau.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Onkelhitman

Das Problem ist, dass der Vater den Grundstein für die Anrechnung legt, warum?
Er bekommt GE + bM und sein Lebenspartner? Wieso bekommt der Lebenspartner nichts mehr, wenn der andere arbeiten geht? Ob mit oder ohne Kind, spielt hier doch keine Rolle.

Einzelfall? In Deutschland leben 8,08 Millionen Familien mit mindestens einen minderjährigem Kind im Haushalt. Auf 41 Millionen Menschen, die einer Beschäftigung nachgehen, ist das kein Einzelfall und schon gar nicht wenn ich von 41 Millionen, nur normale Arbeitsbehältnisse (lol) berücksichtige. Anders von rund 81,8 Millionen Menschen in Deutschland sind davon 19,04 Millionen Kinder.

Nur zur Absicherung, ich versuche hier nicht meine Interessen zu vertreten, ich bin von der Mutter meines Kindes getrennt. Ich bin also nicht in einer solchen Situation.

Mal noch was entscheidendes zum Thema Mindestlohn und das er Arbeitsplätze kosten würde.
Onkelhitman schrieb:
Nochmal, der Sozialstaat hilft denen, die sich nicht selber helfen. Und im Gegenzug zahlen die, die jetzt Lohn bekommen in diesen ein. Damit es einen gewissen Grundbedarf deckt, damit ein Lebensstandard gewährt wird. Schneiden wir aber die Arbeitgeber davon ab, mit einem Mindestlohn, dann werden Stellen wegfallen. Und wie du sagst, völlig unnötig.

Ein Sozialstaat unterstützt in erster Linie die, die sich nicht helfen können.
Mhhh... ich muss es dann wohl doch so deutlich sagen, ich bin für ein GE + bM um einen Mindestlohn mehr oder weniger zu erzwingen.

Nimm von mir aus die im jetzt lebende Einzelperson, 382€+Miete (350€), das sind 732€.
Wenn er oder sie Arbeit gehen könnte, wäre er/sie nicht arbeitslos.
Die Aufgabe ist es nicht - Arbeitsplätze zu schaffen, nur arbeiten müsste man.

In Ordnung, er/sie findet in seinem Ausbildungsberuf keine Arbeit. (Fakt) Er will doch aber arbeiten.
Er/Sie schaut was man sich noch vorstellen könnte. Man findet sogar eine Perspektive.
Man muss noch nicht mal wöchentlich pendeln, man kann täglich mit dem Zug auf Arbeit fahren.

So in sehr vielen Fällen wird auch durch das Amt über Leiharbeit vermittelt.
Das bedeutet 7,50€ auf 160h, wenn es den 160h sind, bleiben 915€ Netto.
(Die monatliche Arbeitszeit beträgt hier in der Regel 151,67 Stunden)
Okay das sind im Idealfall 183€ abzüglich Fahrtkosten mehr als-wie H4, kann ein Argument sein.

Wir vergessen nicht, er hat eine Ausbildung es gibt nur keine Arbeit.
Er wird also in eine Hilfsarbeit gezwungen.

Bei 800€ GE + bM wird der AG mehr oder weniger gezwungen, mehr als-wie 7,50€ zu zahlen.
Weil sich dann nahezu Niemand so herabsetzen lässt, er kann nichts dafür das es keine Arbeit gibt und stellt sich für 7,50€ zum Beispiel ins Lager.

Wir sagen mal es gibt einen Tarif für Lagerarbeiter 10 Euro / Stunde.
Ich habe als Arbeitgeber viele Möglichkeiten, freie Lagerarbeiter NICHT einzustellen.
Es kommt nur darauf an wie kreativ man ist und was die gesetzliche Grauzone so hergibt.

Wenn eine Firma herumtrickst, um seine Arbeiter unter Tarif zu bezahlen, schafft es sich einen illegitimen Wettbewerbsvorteil, das interessiert keine Sau und darüber denken auch sehr wenige nach.

EDIT:
Die Zeit- und oder Leiharbeit und vor allem deren Tarifverträge gibt es aus meiner Sicht u.a. aus folgenden Gründen. Man kann somit das AÜG teils umgehen (gleicher Lohn für gleiche Arbeit) und man senkt recht effektiv das Lohnniveau. Nicht weil man muss, sondern es kann.

Das jetzt geht noch, ich mache mir Sorgen um die Entwicklung.
Ergänzung ()

Godde schrieb:
@Zwenner,

Du es gibt bei uns seit ca.20 Jahren eine Sockelarbeitslosigkeit von mehr als 2 Mio Menschen.

Anhang anzeigen 355581
Okay und worauf bezieht sich dein Beitrag?
 
Zuletzt bearbeitet:
Zwenner bitte, lass uns das hier, einen Mindestlohn, für später aufheben ok?

Es geht wirklich nur in kleinen Schritten und Bröckchenweise. In dem Falle bedeutet ansich meine Forderung von oben nur, dass man die jetzigen Arbeitslosengeld 2 und die gesetzliche Rente von ALLEN einzahlen lässt, umlagefinanziert an ALLE ausschüttet, und zusätzlich die Renten teilhaben lässt an die Zahlungsdauer, die man als Beschäftigter hatte, nicht jedoch an die Zahlungshöhe. Sodass 40 Jahre arbeiten auch mehr Rente bringen als 0 Jahre. Und dass 20 Jahre arbeiten auch mehr Geld bedeutet als 0 Jahre arbeiten, aber weniger als 40 Jahre arbeiten.

Außerdem, dass ALLE in Deutschland nur noch Rente bekommen (keine Pensionen mehr), dass ALLE in Deutschland einzahlen müssen (außer die, welche unter einem bestimmten Einkommen liegen) in die gesetzlichen Sozialversicherungen, und dass demnach auch ALLE denselben Prozentsatz zahlen müssen und das eben ohne einen limitierenden Faktor.

Das ist so erstmal der Kern der Sache. Denn Mindestlohn und Kindergeld und dergleichen werden dann noch komplexer. Vor allen Dingen steht einem mit Arbeitslosengeld 2 für ein Kind wiederum kein Kindergeld zu, sondern ein anderer Satz. Das ist genauso bekloppt. Daran könnten wir auch noch feilen.
 
@Onkelhitman
Was willst du denn für Gegenzahlen von mir haben? Deine Zahlen stimmen doch. Du interpretierst sie nur falsch. Etwa 3 Mio. Arbeitslose bei etwa 0,5 Mio. freien Stellen bedeuten nicht, dass mittelfristig keine Vollbeschäftigung erreicht werden kann. Und deine "Vorhaben" bei der Rentenversicherung liefe auf eine gewaltige Umverteilung hinaus, da jeder pro Arbeitsjahr 10 € mehr Rente bekäme unabhängig davon ob er in dem Jahr 1.000 € oder 10.000 € eingezahlt hat. Mal ganz abgesehen davon, dass das zumindest mit meinem Gerechtigkeitsempfinden absolut unvereinbar wäre, käme dies auch einem Verfassungsverstoß gleich, da Sozialversicherungsbeiträge zweckgebunden sind und für Umverteilung nur Steuern in Frage kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
unabhängig davon ob er in dem Jahr 1.000 € oder 10.000 € einezahlt hat.
Falsch, er hat nicht eingezahlt. Das steht ganz oben schonmal. Es ist umlagefinanziert. Du zahlst ja auch nicht IN die Krankenversicherung. Du zahlst in den Topf aller gesetzlich Versicherten, und diejenigen bekommen das raus, die es brauchen. Will heißen, du zahlst für die gesetzliche Rentenversicherung 10% deines Gehaltes und das geht in den Topf "gesetzliche Rentenversicherung" und alle jetzigen Rentner bekommen von deinen 10% ihren Anteil ab. Du selbst zahlst für DICH keinen Heller ein.

Mal ganz abgesehen davon, dass das zumindest mit meinem Gerechtigkeitsempfinden absolut unvereinbar wäre, käme dies auch einem Verfassungsverstoß gleich, da Sozialversicherungabeiträge zweckgebunden sind und für Umverteilung nur Steuern in Frage kommen.
Ok, dann meine Frage: Wenn du arbeitslos wirst und später Arbeitslosengeld 2 bekommen würdest, solltest du dann MEHR Arbeitslosengeld 2 bekommen wenn du 10000€ verdient hast, als jemand der 1000€ verdient hat? Immerhin wäre dies im Umkehrschluss doch ungerecht? Nein bekommst du nicht. Und warum nicht? Weil alle gleich aus der umlagefinanzierten Sozialversicherung ihr Geld bekommen.

Du interpretierst sie nur falsch. Etwa 3 Mio. Arbeitslose bei etwa 0,5 Mio. freien Stellen bedeuten nicht, dass mittelfristig keine Vollbeschäftigung erreicht werden kann.
Richtig. Es kann auch sein, dass es weniger Arbeitslose gibt und mehr freie Stellen. Jetzt sehe ich mir meine beiden verlinkten Statistiken an und merke: Dieses Jahr ca. 2,86 Millionen Arbeitslose (laut der Statistik) und ca. 0,43 Millionen Stellen frei. Letztes Jahr 0,48 Millionen Stellen frei und 2,81 Millionen Arbeitslose. Also gab es letztes Jahr 50 000 mehr freie Stellen und 50 000 weniger Arbeitslose. Ergo gibt es insgesamt mehr Stellen, richtig. Demnach müssten wir eigentlich nur warten. Dann haben wir in einigen Jahrzehnten wenn es so weitergeht ja Vollbeschäftigung im Sinne von keinen Arbeitslosen mehr. Das Wort Mittelfristig. Kannst du erklären über welchen Zeitraum das gehen soll in etwa?
 
Godde schrieb:
Zwangsarbeit, auf Mindestlohnniveau.
Das gibt es teils heute schon, es nennt sich Zeit- oder Leiharbeit inklusive Tarifvertrag, teils ist nicht pauschal.

Und - dachte ich mir schon, kein Thema. :)
 
@Onkelhitman
Das ALG2 kannst du in deiner Argumentation schon mal völlig ausklammern, da es eine steuerfinanzierte Sozialleistung ist (sollte man eigentlich wissen wenn man sich für solch einen "Experten" hält, dass man für seine Ansichten zu der Thematik einen eigenen Thread aufmacht...). Hier ist eine Umverteilungswirkung gewollt und auch mit der Verfassung vereinbar. Die Rente hingegen wird aus zweckgebundenen Beiträgen finanziert (die Steuerzuschüsse gehen größtenteils für versicherungsfremde Leistungen drauf). Man zahlt seine Beiträge und erhält im Gegenzug Entgeltpunkte, die in der Zukunft einen bestimmten Rentenwert haben. Desto mehr man einzahlt desto mehr Entgeltpunkte bekommt man. Also zahlt eben doch jeder für sich ein, man hat aber kein "Konto" auf dem das Geld liegt sondern eben seine Entgeltpunkte. Und daher ist es auch absolut unrechtens, wenn Person A 10.000 € einzahlt und Person B 1.000 € und beide dadurch 10 € mehr Rente bekommen. Eine solche massive Umverteilung ließe sich nur durch eine steuerfinanzierte Rente erreichen.
 
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