Änderungsvorschlag des bestehenden gesetzlichen Sozialversicherungssystems

Du hast heute Deinen schwachen Tag ;).

Du bist es gewesen der auf Seite 1 gefordert hat, die Rente zukünftig rein nach Beitragsjahren und nicht nach Beitragshöhe zu gestalten, inkl. Berechnungsvariante!
Und um das zu erreichen möchte ich dass jeder ab einem gewissen Einkommen zahlt, und später jeder rausbekommt.
Einzahlen soll eine beschränkte Personengruppe (Arbeitseinkommen) , ausbezahlt werden soll aber an alle (ehemalige Arbeitseinkommen und alle Arbeitslosen/Erwerbsunfähigen/Geringverdiener) und das ganze auch noch ohne Steuermittel. Soviel Blauäugigkeit bei der Finanzierungsplanung hätte ich Dir jetzt nicht zugetraut.

Die aktuelle Renten-Sozialversicherung hat eine ganz entscheidende Bedingung-die heutigen Beitragszahler zahlen die heutigen Auszahlungen und Du möchtest dieses System erhalten, ja sogar noch ausbauen. Dabei blendest Du anscheinend völlig aus, das immer weniger Beitragszahler je Rentenempfänger zur Verfügung stehen.
Wie willst Du denn unter diesen Voraussetzungen praktisch die zukünftigen laufenden Auszahlungen erwirtschaften? Ich erbitte Zahlenbeispiele!
 
Immer wieder die Mär mit dem Demographiewandel. Wenn man die Rente an den Produktivitätsfortschritt koppelt, passt das schon, wie jetzt auch. Mehr braucht man eigentlich nicht zu schreiben. Durch diesen Scheiss(Demographie als Werkzeug), wurde Riesterrente, Renteneintrittsalter, Rentensenkungen gefordert. Die private Versicherungswirtschaft nimmt das immer als Vorwand und schürt Ängste, wir könnten aussterben. Vor 30 Jahren hieß es das Öl reicht noch 30 Jahre, heute kriegen das Kinder auch noch gelehrt.
Vielleicht da mal etwas lockerer bleiben.
 
Und wer zahlt dem Produktivitätsfortschritt entsprechend mehr in die Rentenkasse ein ?

Nur was eingezahlt wird, kann auch ausgezahlt werden. Mehr braucht man dazu eigentlich auch nicht zu schreiben. ;)
 
ThomasK_7 schrieb:
Und wer zahlt dem Produktivitätsfortschritt entsprechend mehr in die Rentenkasse ein ?
Wie wer zahlt mehr ein?
Die Sozialabgaben für die Rentenversicherung sind für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleich.
Nicht die Relation zwischen Alt und Jung ist das Problem für den Auf- oder Ausbau sozialer Systeme?
Eine entsprechende Aussage (das es so wäre) ist viel zu einfach, plump und auch nicht richtig.

ThomasK_7 schrieb:
Nur was eingezahlt wird, kann auch ausgezahlt werden. Mehr braucht man dazu eigentlich auch nicht zu schreiben. ;)
Achso. Es ist so und fertig. Gut.
 
Zuletzt bearbeitet:
4,4 Millionen Selbstständige
1,1 Millionen Pensionäre
mit 45 Milliarden Ausgaben
1,7 Millionen Beamte und Richter
3370€ Beamtengehalt im Durchschnitt

Damit lässt sich sagen:
Pensionäre sind 1,1 Millionen mit Gesamtausgaben von Schätzungsweise 45 Milliarden. Das sind: 3,75 Milliarden pro Monat. Das sind Durchschnittlich 3410€ im Monat im Durchschnitt pro Pensionär.
1,7 Millionen Beamte und Richter. Durchschnittsgehalt ca. 3370€*12*1,7 Millionen = 68,75 Milliarden
4,4 Millionen Selbstständige (jetzt können wir hier natürlich keine Berechnungsgrundlage vorlegen, denn wir wissen nicht, wieviele davon freiwillig in die gesetzlichen Sozialversicherungen einzahlen).

Ich glaube, wenn die Pensionen wegfallen würden, die Beamten und Selbstständigen (und natürlich diejenigen die eine freie Versicherungswahl haben, also diejenigen, die über 5000€ im Monat verdienen) in die Sozialversicherungen einzahlen würden müssten, also Beitragspflicht wie sie ja auch jeder Arbeiter bis zu der Grenze hat, dann würde genug in ALLE Sozialversicherungen einfließen. Das steht schon oben, jedoch ohne wirklichen Zahlen, gebe ich zu.

Nur was eingezahlt wird, kann auch ausgezahlt werden. Mehr braucht man dazu eigentlich auch nicht zu schreiben.
Eben. Und deshalb muss der Sozialstaat und die Sozialversicherung von ALLEN finanziert werden. Und nicht nur von denen, die es bisher taten. Damit die Lebensgrundlage geschaffen ist, damit die Renten Überlebensfähig machen. Damit die Arbeitszeit die man in Jahren abgeleistet hat um die anderen Leistungsempfänger zu bezahlen etwas gebracht hat.

Einzahlen soll eine beschränkte Personengruppe (Arbeitseinkommen)
Richtig. In dem Falle wie gehabt, alles ab 850€ brutto wenn ich mich recht entsinne. Das ist auch heute schon so. Nur gibts oben eben kein Limit mehr. Keine Beitragsbemessungsgrenze, keine Entgeldpunkte nach Zahlungsbetrag, sondern Entgeldpunkte nach Zahlungsdauer. Wer 40 Jahre arbeitet, und wenn es ein Putzjob war, oder ein Hilfsjob, Zeitarbeit oder Personalvermittlung, er bekommt für jedes Jahr dass er gearbeitet hat 10€ mehr Rente im Monat.

Seine Frau ebenfalls nach Arbeitsjahren. Keine Arbeitsjahre? Ok, 1000€ Mindestrente. Die ist auch nicht übertragbar. Wenn der Mann stirbt und hat 40 Jahre gearbeitet, bekommt die Frau keine 1000€ + 700€ von ihm. Sie bekommt ihre 1000€. Auch Kinder sollten von den Renten der Eltern nichts haben. Das sind ja Renten die darauf bauen für eine Lebensgrundlage zu sorgen. Sozialversicherung. Als Sozialleistung. Vorher von den Arbeitern gezahlt bekommen die Rentner. Später bekommt man selbst als Rentner.

PS: Und jetzt bitte nicht: Aber er hat doch eingezahlt. Denn er hat ja auch Beiträge für die Krankenkasse bezahlt, und diese Beiträge werden ja auch verwendet, auch wenn er keinen Tag krank war und immer gesund. Nur eben nicht für ihn. Sondern für das Volk, für die Bürger. Für die Bedürftigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde sagen "muss" denn wenn nicht, werden wir, wie ThomasK_7 richtig gemerkt hat von einem Sozialstaat zu einem Steuerstaat, indem die Sozialleistungen immer weiter abnehmen bis sie weg sind. Und dann ist fraglich ob noch eine Verpflichtung gegenüber den Bürgern dieses Landes besteht.
 
dacapo schrieb:
So ist das in der Theorie aber in der Praxis wird das zumindest in der Zukunft nicht mehr funktionieren.
Warum kann ich ganz kurz erklären:

Das Heer der Niedriglöhner macht dieses Zahlenspiel zunichte,denn weniger Lohn,weniger Abgaben bzw. Beiträge für die Rentenversicherung,somit weniger Geld um die jetzigen Rentner mitzufinanzieren.

Es ist richtig das die Aufwendungen im Bereich Sozialhilfe oder wie es heute heisst "Hartz 4" temporär geringer sind,da die Niedriglöhner durch ein perverses und wirklich Ausgeklügeltes System in Arbeit gepresst und gezwungen werden,dennoch werden die meisten im Alter nicht mal eine Rente erreichen die das eigene Überleben sichert.
Auch hier wird der Staat in spätestens 20-30 JAhren richtig Probleme bekommen und mir erschließt sich nicht wie die Sozialsysteme von den immer wenigeren Arbeitern in Zukunft finanziert werden sollen.

Dazu passend eine aktuelle Studie über die knapp 25% Niedriglöhner in Deutschland und laut Reuters mehr wie Zypern und Bulgarien:

http://de.reuters.com/article/economicsNews/idDEBEE96O03Y20130725

Onkelhitman schrieb:
@dacapo
Dazu siehe den anderen Thread von mir.

Das habe ich schon wo anders - in eins, zwei Thread ebenso formuliert. Die Frage solltest du mal beantworten wie das für einen Sozialsystem tragbar ist, so funktioniert das nicht da kannst du herumschrauben was du willst. Wenn eines der Hauptprobleme nicht berücksichtigt wird, nämlich wie bestimmte Einnahen in Zukunft generiert werden möchten, kannst du keine schlüssige Umstrukturierung stattfinden.

Die Einnahmen der Lohnsteuer und der Sozialabgaben wie Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung und einer Pflegeversicherung sind unmittelbar von dem Bruttoeinkommen der Arbeiter abhängig.
 
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@Zwenner
Das sind sie doch nur, weil es zum einen keine Deckelung der Renten in einer niedrigeren Stufe gibt (die von mir genannte Mindestrente mit zusätzlicher Staffelung nach Arbeitsjahren HAT diese Deckelung, und zwar bei ca. 51 Jahren, automatisch, denn wenn du mit 16 Jahren anfängst zu arbeiten und die Rente mit 67 ausgezahlt wird, kannst du demnach nur 51 Jahre Beiträge zahlen, und somit maximal 1510€ pro Monat bekommen) Der Deckel der Rente sowie die Aufhebung der Beitragsbemessungsgrenze für Zahlungen, ebenso die Pflichtversicherunge für ALLE und als letztes die Auflösung der Pensionen und ebenfalls als Rentenzahlung, kann mit Sicherheit die Renten sicher gestalten und auch selbst wenn es weniger Einnahmen gibt durch Niedriglöhner. Denn von denen kann man, und das verstehe ich, nicht mehr holen.

Sollte dem so sein, dann entfallen die Rentenaufstocker. Denn die Mindestrente von 1000€ würde als Lebensgrundlage reichen. Somit werden auch die Steuerbelastungen weniger.

Bei der Krankenversicherung würde dasselbe zum tragen kommen. Die gesetzliche Krankenversicherung, welche momentan ebenfalls Überschuss hatte, würde von den von mir in Post 43 genannten Personenkreisen mitfinanziert werden, und zwar OHNE Beitragsbemessungsgrenze. Gehen wir davon aus, dass nur die Hälfte der Selbstständigen in die gesetzlichen Sozialversicherungen zahlen. Ebenso die Beamten und Richter. Das bedeutet, dass mit einem Mal 3 Millionen Beitragszahler hinzukommen.
Selbstständige Durchschnittseinkommen
Mit einem durchschnittlichen Netto- Jahreseinkommen von 106.900 Euro liegen die Haushalte von Selbständigen weit vor den Arbeitnehmerfamilien, die im Durchschnitt nur 35.900 Euro erreichen (Stand 2005).
Ergo 106 900€ / 12 = 8900Euro. Und 2,2 Millionen Menschen mit diesem Durchschnittsnetto (natürlich kann dies bedeuten: Einer nur 1500€ nettto und der andere 18 000€ netto) würden nun zahlen.

Und 0,85 Millionen Beamte und Richter würden Durchschnittlich bei 3370€ Brutto ebenfalls in die Kassen zahlen.

Und du meinst das sei nicht finanzierbar? Doch ich halte das für finanzierbar. Wenn JEDER in Deutschland in die Sozialversicherungen zahlt. Wenn JEDER in Deutschland die gesetzliche Sozialversicherung mit ihrem eigens Namen wieder verbindet. Sozial. Nicht "gerecht" im Sinne von des Geldes wegen gerecht. Oder der "Einzahlungen" gerecht. Sondern sozial gerecht. Der Staat erhabt Gebühren, und aus den Gebühren werden die Bedürftigen bezahlt.

Die Einnahmen der Lohnsteuer und der Sozialabgaben wie Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankenversicherung und einer Pflegeversicherung sind unmittelbar von dem Bruttoeinkommen der Arbeiter abhängig.
Das ist der springende Punkt. Sie sollten von ALLEN abhängig sein, und eben nicht nur von den Arbeitern im Sinne von einer beschränkten Gruppe. Sondern einfach ALLE.
 
@TE
Ich habe im Moment nicht soviel Zeit, deshalb nur in Kürze.
Du hast das große Kernproblem der Finanzierbarkeit noch nicht verstanden.

Die Beitragszahlerbasis aktuell zu vergrößern bringt keine Rettung des Sozialsystem, weil allen Beitragszahlern auch die äquivalente Gruppe der Auszahlungsberechtigten gegenübersteht. Sollen jetzt alle Selbständige/Beamte usw. in die gesetzliche Rentenkasse einzahlen, so müssen auch ab sofort alle Rentner/(Pensionäre) dieser Personengruppe daraus Leistungen beziehen dürfen. Den aktiven Beamten würdest Du auch den Lohn per sofort um die neuen Rentenbeitragspflicht kürzen = 20% Lohneinbuße.

Im jetzigen Rentensystem wird leistungsgerecht ausgezahlt. Die Höhe der Auszahlungen steht in direktem Verhältnis zur Auszahlungssumme.
Die ersten eingezahlten 10 Euro Rentenbeitrag zählen für die Berechnung der Auszahlungsansprüche genauso wie die letzten 10 Euro vor Erreichen der Beitragsbemessungshöchstgrenze. Setzt Du jetzt die Beitragsbemessungshöchstgrenze auf rund 139.000 Euro/Jahr, so verdoppeln sich auch die Leistungsansprüche aller zukünftigen Rentner mit diesem Einkommen, vielleicht auch per sofort der jetzigen Neurentner. Zahlen ab sofort alle zukünftigen ehem. Pensionäre in die einheitliche Rentenkasse ein, so sind die vergleichsweise üppigen bisherigen Pensionszahlungen von der neuen allgemeinen Rentenbeitragszahlermasse zu tragen. Das kann sogar dazu führen, dass die aktuellen (gedeckelten) Beiträge gar nicht für alle aktuellen Auszahlungsverpflichtungen reichen, den die Anzahl der aktiven Beamten/Selbständigen nimmt glaube ich kontinuierlich ab, die Anzahl der Rentner aus dieser Gruppe bleibt aber noch konstant.

Mit Deinem Denkmodell sinken die Renten der besser Verdienenden zu Gunsten der Wenigverdiener, es wird eine Wertigkeit der Einzahlungshöhe vorgenommen. Bei Bestandsrentnern mit höheren Bezügen müsste die Rente gekürzt werden, um das Modell zu Gunsten der Geringverdiener finanzieren zu können.

Du möchtest die bisherige Leistungsrente auf eine Solidarrente umstellen, das ist Deine Kernthese.
Melvin hat das in Beitrag 15 am Schluss schön zum Ausdruck gebracht, das Umverteilung eine klassische Steuerfunktion ist.
Deine Rentenhöhenberechnung basiert auf der klassischen Steuerprogressionstabelle, abgewandelt nach Deinen Gerechtigkeitsvorstellungen.

Im Gesundheitssystem ist das etwas anders. Da bekommst Du aktuell Leistungen unabhängig von der Beitragshöhe, schon vom ersten Tag der Mitgliedschaft an. Bei der Arbeitslosenversicherung ist es wiederum so wie bei der Rente, dass die Leistungen daraus direkt (Betrag, Zahlungslänge) von der Beitragshöhe abhängig sind.

Durch die demografisch wachsende Zahl der Rentenempfänger bei in etwa stagnierender Beitragszahlerbasis (Anzahl der Zahler) wird der Deckungsfehlbetrag zukünftig immer größer oder die Rentenbeiträge steigen auf 30% und mehr oder der aktuell gewählte Weg, die Auszahlungshöhe wird gesenkt. Letzteres ist bei Deinem Modell aber nicht vorgesehen.
 
Den aktiven Beamten würdest Du auch den Lohn per sofort um die neuen Rentenbeitragspflicht kürzen = 20% Lohneinbuße.
Nein die haben keine 20% Lohneinbuße, immerhin zahlen die dann weniger Lohnsteuer. Das wiederum ist kein Problem, weil ja die Rentner in Zukunft eben nicht mehr aus Steuergeldern finanziert werden.

Setzt Du jetzt die Beitragsbemessungshöchstgrenze auf rund 139.000 Euro/Jahr, so verdoppeln sich auch die Leistungsansprüche aller zukünftigen Rentner mit diesem Einkommen, vielleicht auch per sofort der jetzigen Neurentner.
Deswegen mache ich das nicht. Ich hebel jegliche Grenze aus. JEDER 20%. Keine Höchstgrenze. Denn es wird nach dem System was ich forder ebenso keine Höherlegung der Auszahlung geben. Weil ich mich eben von dem bisherigen Rentensystem verabschiede. Es wird die Mindestrente gezahlt (aus der ges. Rentenversicherung) und mit einer Leistungssteigerung durch Arbeitsjahre (ebenfalls aus der ges. Rentenversicherung) gestaffelt ausgezahlt. Dabei ist das Limit einfach: 1000€ + Arbeitsjahre *10€ = 1xxx€ im Monat. Ende. Keine Berechnung nach Zahlungshöhe. Ich verweise nochmal auf den Begriff "gesetzliche Sozialversicherung". Sie soll einen Lebensstandard bedeuten. Sie soll den Älteren Sicherheit geben nicht zu verarmen. Keiner verarmt bei 1000€ Rente. Auch keiner mit 1500€ Rente. Bei 2 Personen sind dies dann sogar 2000€ auch wenn beide nie gearbeitet haben. Sicherheit. Die ist damit sichergestellt.

Und das ließe sich ja jetzt schon finanzieren. Wie? Habe ich oben aufgezeigt. Im übrigen fallen dann auch die 1,1 Millionen Pensionäre weg. Auch sie würden anstatt jetzt 45 Milliarden/12 = 3,75 Milliarden / 1,1Millionen = 2933€ auf einmal maximal 1500€ bekommen. Das bedeutet die Ausgaben fallen hier von 3,75 Milliarden auf 1,8 Milliarden.

Mit Deinem Denkmodell sinken die Renten der besser Verdienenden zu Gunsten der Wenigverdiener, es wird eine Wertigkeit der Einzahlungshöhe vorgenommen.
Ja natürlich. Das ist doch auch so bei der Arbeitslosenverischerung. Und bei der gesetzlichen Krankenversicherung. Selbst wenn du sie nicht in Anspruch nimmst zahlst du doch dafür oder nicht? Nein es wird eben keine Wertigkeit mehr vorgenommen. Sie entfällt. Einzig und allein die Zahlungsdauer wird bewertet und danach die Rente ausgegeben. Es gibt keine Einzahlungshöhe mehr so wie jetzt. Die Entgeldpunkte werden dann einfach nach Arbeitsjahren ausgegeben, von mir aus sogar nach Monaten berechnet.

Bei Bestandsrentnern mit höheren Bezügen müsste die Rente gekürzt werden, um das Modell zu Gunsten der Geringverdiener finanzieren zu können.
So ist es. Und als Argument, denn dieses Argument wird ja auch den Geringverdienern an den Latz geknallt: "Ihr hättet ja privat vorsorgen können." Mit einem entscheidenden Unterschied: Diejenigen, die eine hohe Rente erhalten haben zu ihren Arbeitszeiten "damals" auch gut verdient. Logisch, weil ja daraus ihre Entgeldpunkte berechnet wurden. In der Zeit demnach haben sie gut verdient. Und sie "hätten" ja Rücklagen bilden können. Was jedoch jemand im Niedriglohnsektor nicht konnte. Denn er hatte ja kein Geld...

Melvin hat das in Beitrag 15 am Schluss schön zum Ausdruck gebracht, das Umverteilung eine klassische Steuerfunktion ist.
In dem Fall ist die Sozialversicherung keine Versicherung, und nicht sozial, sondern auch eine Steuer. Denn bei der Krankenversicherung ist das Geld auch "weg". Bei der Arbeitslosenversicherung, bei der Pflegeversicherung. Weg. Du erhälst nichts dafür. Was wäre gerecht? Denjenigen die nie krank waren nach 40 Jahren eine Summe von 100 000€ zu überreichen? "Danke schön, dass du uns bezahlt hast, hier, du hast ja nie was verbraucht, dein Geld zurück." ? Nein, das geht nicht. Warum? Weil es nicht mehr SEIN Geld ist. Weil es eben kein Pott ist in den EINGEZAHLT wird. Und damit ist es Umlagefinanziert. Warum soll das mit den Renten nicht gehen?

Deine Rentenhöhenberechnung basiert auf der klassischen Steuerprogressionstabelle, abgewandelt nach Deinen Gerechtigkeitsvorstellungen.
Nein ich möchte einfach jedem eine Lebenswürdige Rente bieten mit einer Vergütung von Beitragszahlungsjahren. "Arbeit lohnt sich". Selbst geringe Jobs lohnen sich dann. Und wer viel verdient? Na der wird später auch seine gesetzliche Absicherung haben, auch wenn er sein restliches Geld verprasst hat. Wer viel verdient hat, kann weiterhin zusätzlich versichern, denn er hat das Geld ja. Wenn du das Steuer nennst widerspreche ich wiederum. Denn bei der Steuer könnte man, wie eben jetzt bei Aufstockern Auflagen schaffen um die Leute zu enteignen. Ich möchte keine Leute enteignen. Weder die Reichen noch die Armen. Denn das ist gar nicht nötig. Es ist aber nötig dass ALLE zahlen. Und dass ALLE verstehen, dass sie wiederum ihr Geld FÜR ALLE in die Sozialversicherung stecken, damit es ALLEN gut geht. Gut im Sinne von ausreichend, vielleicht sogar schon fast Luxuswürdig. Aber eben ALLE und nicht nur ein Bruchteil.

Durch die demografisch wachsende Zahl der Rentenempfänger bei in etwa stagnierender Beitragszahlerbasis (Anzahl der Zahler) wird der Deckungsfehlbetrag zukünftig immer größer oder die Rentenbeiträge steigen auf 30% und mehr oder der aktuell gewählte Weg, die Auszahlungshöhe wird gesenkt. Letzteres ist bei Deinem Modell aber nicht vorgesehen.
Nein das brauch es auch gar nicht. Aber ich kanns auch nach meinem System auslegen ;) . Nehmen wir an, es werden weniger Kinder geboren. Dann bedeutet dies, dass weniger erwachsen werden und eine Ausbildung machen. Die Jobanzahl sinkt aber nicht. Jetzt gibt es zwar weniger in niedrigen Altersklassen, aber es gibt genausoviel Arbeit. Das bedeutet wir bekommen eine Vollbeschäftigung. Hurra! Wir haben alle Probleme gelöst! Die (ich mag das Wort eigentlich nicht) "Unterschicht" wird durch die Steuern abgedeckt, die Rentner haben eine tatsächliche Sicherheit. Die jetzt Arbeitenden wissen: Wenn ich arbeite, bekomme ich mehr Rente. Also lohnt sich Arbeit, wenn auch nicht immer für jetzt, dann für später. Weniger Kinder bedeutet weniger Steueraufkommen für Kindergeld. Und demnach auch Zuschüsse für Arbeitslose, da diese ja weniger Kinder haben. ;) Du siehst, man KANN alles so auslegen wie man möchte.

Ich bleibe jedoch dabei, dass dadurch, dass ALLE zahlen sich vieles einfach bessern würde. Und wenn was über ist? Ja kein Ding, von dem Geld welches wirklich "über" ist, könnte Deutschland seine Schulden abbezahlen. Was das zur Folge hat? Dass dieselbe Menge an Steuern besser eingesetzt werden kann. Weil ja weniger Zinsen bezahlt werden. Was das bedeutet? Ich habe wieder mehr Einnahmen, womit man jegliche Schulden tilgen könnte. Und dann könnte man auch die Steuern oder Sozialeinnahmen drosseln. Wobei wir ja feststellen es gibt weniger Kinder, sodass wir demnach die Schulden los sind, und den Beitragssatz einfach so lassen. Weil jeder etwas mehr bezahlt, kann das Geld für die Rentner als Sicherheit dienen, für die, die das Pech haben krank zu sein, Krankengeld und Leistungen bereitstellen, für die die keine Arbeit haben ihre Lebensgrundlage stillen. Nur eben ohne die Pflichten die es jetzt gibt.

Ich sehe bisher in dem Modell nur einen Nachteil:
Die Rentner mit hohen Renten werden weniger bekommen. Die Pensionäre mit hohen Pensionen werden weniger bekommen. Die Menschen mit hohem Einkommen müssen in die gesetzliche Sozialversicherung einzahlen. Die Beamten etc. müssen in die gesetzliche Sozialversicherung einzahlen. Die Selbstständigen müssen in die gesetzliche Sozialversicherung einzahlen.

Es müssen auf einmal ALLE die Pflicht haben einzuzahlen und Geld für die Allgemeinheit umlegen und nicht mehr diejenigen zwischen einem besitmmten Einkommen und in einem bestimmten Berufsfeld. Sondern ALLE kommen für ALLE auf. DAS hört sich für mich nach Sozialstaat an. DAS hört sich für mich nach Sozialversicherung an.
 
Das hört sich für mich und bestimmt auch alle anderen mit etwas Fachverstand ganz eindeutig nach Steuern an, den Steuern müssen bereits jetzt wirklich alle zahlen. Warum also neben dem Steuersystem mit existenter Fachverwaltung (Finanzamt) jetzt ein Sozialversicherungssystem mit gleichem Umfang einführen? Es hat schon seinen Grund, warum verschiedene Fachbegriffe existieren.

Und der eine Mangel Deines Modell hat doch mehr als nur 1 Satz gebraucht. Finanziert wird sie über die Steuermehrbelastung der Besserverdienenden im Richtung 60% hin (Einkommensteuer + Rentenbeitrag). Das ist legitim, muss aber auch so deutlich gesagt werden.

Du machst nichts großartig anders, als ein Altersgrundeinkommen einzuführen, damit möglichst Niemand mehr im Alter bedürftig wird. Das ist einfach eine Fortsetzung der BGE Idee über die aktuelle Altersgrenze von 67 Jahren hinaus. In Konsequenz sollte daher auch die Mindestrente dem Betrag des BGE in der Vorrentenzeit entsprechen.
 
Nein ein BGE ist für 82 Millionen Deutsche und ist daher nicht durchzusetzen.

Für dich hört es sich nach Steuern an. Hm. Also zahlen jetzt die Geringverdiener Steuern und die mit höherem Einkommen nicht? Beamte nicht? Selbstständige nicht?

Aber ich bin ja flexibel. Wie würdest du es denn machen? Es ist ja immerhin nur ein Vorschlag meinerseits, damit im Alter kein Rentner Steuern abgreifen muss weil er zu wenig Rente bekommt. Wie würdest du denn die Bedürftigen des Systems abfedern?
 
@Onkelhitman
Die aktuelle Rentenformel= Rentenwert x Zugangsfaktor x Entgeltpunkte = Rente
Wie sieht deine Berechnungsgrundlage aus, bzw bei welchem Faktor möchtest du ansetzen?

Zugangsfaktor = Einzahlungsdauer
Entgeltpunkte = umgerechnete, gezahlten Beiträgen
Rentenwert = der Wert eines Entgeltpunktes

Denkanstoß und Fragestellung: Auf meine Brutto-Rente bezahle ich Abzüge, was passiert damit?
Ich sehe das ja so, das aktuelle Sozialsystem in Komplettform von H4 fördern aktuell auch geringe Löhne. Da hat der Onkel :) ja zugestimmt? Was fördert unweigerlich und auf lange Sicht geringe Renten?
 
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@TE
Wie ist Deine moralische Erklärung, dass laut Deinem Modell die Mindestrente ab 67 Jahren oder vorher bei Erwerbsunfähigkeit höher sein soll als ein BGE/Grundeinkommen/Grundsicherung o.ä. ?

"Hört sich nach Steuern an" meint , es sind fast alle Merkmale einer Steuerart erfüllt.
Ich weis nicht, wie Du nach meinen Aussagen darauf kommst, das nur Geringverdiener Steuern zahlen würden.
Großzügig nimmst nur Du bei Deinem Modell dem Staat ja die Lohnsteuer aller Beamten zur Finanzierung der neuen Rentenbeiträge, die diese vorher nicht hatten, um denen Lohnkürzungen von 20% zu ersparen.
 
Ein weiteres Problem ist, dass die Beamtenversorgung ein eigenständiges Versorgungssystem ist, welches im Grundgesetz (Alimentationsprinzip) verankert ist.
 
@ThomasK_7
"Hört sich nach Steuern an" meint , es sind fast alle Merkmale einer Steuerart erfüllt.
Also ist die gesetzliche Sozialversicherung eine Steuer. Mehr sag ich doch nicht. Ich frage aber gleichzeitig, wenn es denn als Steuer deklariert ist, die Geringverdiener bis 5000€ diese zahlen MÜSSEN, alle die über diesem Einkommen sind, dies durch die Beitragsbemessungsgrenze NICHT tun. Ebenso, warum die Selbstständigen sie nicht zahlen MÜSSEN. Und warum Beamte sie nicht zahlen MÜSSEN. Aber selbst hierfür habe ich eine Lösung: Geb den Beamten 20% mehr Lohn, dann können sie auch 20% mehr Abgaben zahlen. Und warum dieser Hickhack? Ganz einfach, weil davon die Sozialversicherung gezahlt werden soll. Die eben jedem in Deutschland der sie benötigt abfängt.

@Zwenner
Im Grundgesetz steht mit Sicherheit auch drin, dass man in Deutschland nicht unter den Hartz 4 Satz fallen darf, da er ja die Grundversorgung darstellt. Dennoch werden, die Zahl müsste ich suchen, Millionen von denen Sanktioniert. Ob durch eigene Fahrlässigkeit oder nicht sei dahingestellt. Was sagt also dieses Gesetz aus, wenn es durch andere umfunktioniert oder umgangen werden kann?

Wie sieht deine Berechnungsgrundlage aus, bzw bei welchem Faktor möchtest du ansetzen?
So wie schon unzählige Posts davor: 1000€ als Grundrente + 10€*Arbeitsjahr welches man gearbeitet hat = Rente. Da ist kein Berechnungsfaktor. Ich könnte mich aber mal wieder auf einen Komrpomiss breitschlagen lassen und sage: Pro Jahr kommt noch die Inflationsrate als Erhöhung der Grundrente drauf. Das heißt, wenn 2014 für 2013 eine Inflation von 2% gemessen wurde, dann steigt die Grundrente um 2%, ergo auf 1020€.

@TomasK_7
... bei Erwerbsunfähigkeit höher sein soll als ein BGE/Grundeinkommen/Grundsicherung o.ä. ?
Oh ne. Die Definition von BGE habe ich ganz oben im Ausgangspost, direkt am Anfang gegeben. Ein BGE ist FÜR ALLE, für ALLE 82 Millionen und daher nicht tragbar. Und unnötig. Ein Grundeinkommen/Grundsicherun ist dafür da Menschen aufzufangen, die verschuldet/unverschuldet in eine Arbeitslosigkeit gekommen sind, aber weiter arbeiten KÖNNTEN wenn sie eine Stelle HÄTTEN. Gibt es keine Stellen, können die nicht arbeiten.
Und bei Erwerbsunfähigkeit zähle ich eher Menschen, die nicht mehr arbeiten KÖNNEN oder so eingeschränkt werden, dass die Arbeit sie noch mehr kaputt machen würde, als sie jetzt schon sind. Wenn sie per Attest arbeiten DÜRFEN und WOLLEN, gar kein Problem, ich möchte die Arbeit keinem wegnehmen, aber sie haben, in meinen Augen, das Recht, von der Sozialversicherung aufgefangen zu werden.

Um das zu überspitzen: Ein Radprofi, der beide Beine bei einem Verkehrsunfall verliert kann (evtl. ich möchte das nicht pauschalisieren) vielleicht seinen Beruf nicht ausüben. Er könnte jedoch eine Umschulung machen und einen anderen Job annehmen. Jemand der jedoch nicht KANN, weil er evtl. psychische Probleme hat aus seinem Haus zu gehen, der ist kaum vermittlungsfähig (ja gut, er könnte einen Telefonjob annehmen oder vom Internet aus arbeiten als Programmierer, gehen wir davon aus, dass er völlig gesellschaftliche Phobien hat). Die Grundsicherung ist daher keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Auf der anderen Seite soll sie Menschen, die eben in solche Situationen kommen auffangen.

Und das sehe ich, immer noch nicht, als Steuer. Sondern als Sozialleistung. Wir können uns gerne noch weiter über diese Wortklauberei auslassen, ich glaube aber nicht dass wir auf einen Nenner kommen. Nehmen wir mal als Beispiel den Rundfunkbeitrag. Er ist nicht an die tatsächliche inanspruchnahme gebunden. Jeder muss ihn zahlen (tja und auch das stimmt ja wieder nicht) und er ist eine Art Steuer. Soweit sind wir uns einig? Kann jetzt der Rundfunkbeitrag für andere Dinge benutzt werden? Kann für das Geld z.B. eine Straße gebaut werden? Nein? Dann ist er keine Steuer. Sondern ein für sich abgeschlossener Beitrag. So in etwa sehe ich die gesetzliche Sozialversicherung. Es ist keine Steuer. Eine Steuer könnte dann einfach bei Überschuss in einem der Zweige des Sozialsystems für irgend einen Müll verjubelt werden (was jetzt momentan passiert mit den restlichen 30 Milliarden in den Rentenkassen weiss ich nicht ist dafür aber erstmal belanglos). Und das möchte ICH eben nicht. Ich möchte, dass die gesetzliche Sozialversicherung genau das ist, was der Name sagt. Gesetzlich sozial versichern. Ein Beitrag. Bei nicht-inanspruchname verfällt jeglicher Anspruch. Wenn eine Person 40 Jahre lang Rentenbeiträge bezahlt und dann stirbt, dann ist sein gesamter Anspruch inkl. der Arbeitsjahre die er geleistet hat weg. Würde er Rente bekommen, dann eben die Grundrente + 10€ * Arbeitsjahre = Rente. Wenn nicht, dann ist es weg. Es verfällt. Wenn jemand Krankenversicherungsbeiträge bezahlt, und er wird nie krank: Super! Er hat seinen Beitrag für jeden Bürger Deutschlands über 40 Jahre bezahlt. Anspruch irgendwas von diesem Geld wiederzusehen hat er nicht. Warum auch? Umlagefinanziert, sozial, für die Gemeinschaft.

PS: Ich wäre euch ebenfalls dankbar wenn ihr mir auch versucht Lösungen für mein Dilemma zu bieten und mich nicht mitm Daumen darauf hinzuweisen. Das ist zwar positiv im Sinne von, dass ich mich immer mehr in die Materie einlesen muss, jedoch kontraproduktiv wenn ich selbst immer nur antworten soll, alles doppelt und dreifach schreiben muss, um ein paar grundlegende Dinge an unserem jetzigen "Sozialsystem" zu kritisieren. Denn hingegen der Meinung man könnte die wahre Ordnung nur durch Enteignung und Mehrbelastung der Armen/Reichen schaffen, und "jeder müsse für sich selber sorgen", bin ich der Meinung dass das Volk, der Bürger, der Großteil der Menschen, sicher sein KÖNNTE und das mit einer einschlägigen Änderung:
Und zwar Solidarisch. Jeder zahlt ein, jeder bekommt raus. Keiner bekommt raus was er "eingezahlt" hat, sondern jeder bekommt genug raus um zu leben, überleben und sich bewusst zu sein, dass die Arbeit die er geleistet hat etwas gebracht hat. Denen die es bekommen haben, und ihm ,der was bekommt.

Das ist "ungerecht" im Sinne, dass einer der viel zahlt nicht viel rausbekommt. Es ist sozial gerecht im Sinne dass jeder genug hat und nicht auf Almosen angewiesen ist, oder auf Arbeit im Alter oder sonst irgendwelchen Leistungen von Organisationen weil er doch nicht aufgefangen wird.
 
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@TE
Du bist einfach zur Zeit nicht gut drauf.
Ich schrieb doch ganz eindeutig, dass Dein Modell ein steuergleiches Modell ist, nicht das jetzt herrschende!

Desweiteren schreibst Du wieder nicht, weshalb Dein System moralischer/gerechter ist, wenn die Grundrente ab 67 Jahren höher ist als das BGE/Grundeinkommen/Grundsicherung vorher. Du gibst an, dass es anders nicht bezahlbar ist. Das ist in meinen Augen aber kein moralischer Grund und macht Dein System deshalb nicht viel gerechter als das jetzt herrschende.
Wofür/Warum werden Deine Rentner, die zum Bsp. vorher nie gearbeitet haben, besser gestellt als die Menschen bis 67 Jahren?
 
Ich schrieb doch ganz eindeutig, dass Dein Modell ein steuergleiches Modell ist, nicht das jetzt herrschende!
Und ich frage dich, wieso mein Modell ein steuergleiches Modell ist, das jetzige aber nicht. Wenn die Sozialversicherung im Falle dass wir ALLE einzahlen dann als Steuer zu sehen ist, wieso ist sie das JETZT NICHT? Weil es nicht ALLE zahlen?

Desweiteren schreibst Du wieder nicht, weshalb Dein System moralischer/gerechter ist, wenn die Grundrente ab 67 Jahren höher ist als das BGE/Grundeinkommen/Grundsicherung vorher.
Jetzt wiederum fehlt dir ein moralischer Grund. Ok. Mein moralischer Grund lautet:
"Es sind faktisch 6-8 Millionen Menschen jetzt im Niedriglohnsektor beschäftigt. Diese werden schonmal später in ihrem Rentenalter 700€ Rente und DARUNTER bekommen. Das macht ca. ein Drittel , wenn nicht die Hälfte aller Rentner aus. Würden wir unser jetziges Rentensystem, so wie es jetzt ist, mit den jetzigen Zahlern und der kleiner werdenden Anzahl an Zahlern in das Sozialversicherungssystem beibehalten, würde dies zu einer Senkung der gesetzlichen Renten führen, zu einer Abschaffung des jetzigen gesetzlichen Rentensystems und eine immense Steigerung der Steuerbelastung durch sogenannte "Rentenaufstocker" nach sich ziehen. Das treiben von Arbeitnehmern in einen schier finanziellen Ruin (der nämlich durch die weitere Schrittweise Enteignung, weil ja durch Steuern subventioniert auch Offenlegung des Besitzes) im Alter durch Renten ist für mich eine Ungerechtigkeit, da hier Menschen, die über eine lange Zeit arbeiten, und das sogar für wenig Geld, später immer noch wenig Geld bekommen. Während es momentan völlig ausreicht über 20 Jahre einen höher bezahlten Job zu haben und mit mehr Geld Rente ausgezahlt zu bekommen. DAS ist in meinen Augen ungerecht. DAS ist in meinen Augen unsozial. DAS ist in meinen Augen der Grund, warum unser jetziges System so nicht weiter funktionieren kann. Es bezieht in keinster Weise mit ein, wie lange, sondern einzig wie lange man einen gutbezahlten Job hatte und in der Folge höhere Entgeldpunkte zur Rentenberechnung bekommt. Wer äquivalent wenig Geld verdient, auch über einen langen Zeitrum (und äquivalent wenig ist laut unserer Ministerin 2500 brutto über 35 Jahre hinweg), der wird, ja, bestraft kann man sagen.

Das ist in meinen Augen aber kein moralischer Grund und macht Dein System deshalb nicht viel gerechter als das jetzt herrschende.
Das jetzig herrschende System erzeugt ein Rentendumping dadurch, dass die Renten sinken, die Rentenbeiträge sinken, die durchschnittliche Rente bei ca. 1100€ liegt, 30 Milliarden Überschuss anliegen, und als einzige Folge wieder die Rentenbeiträge gesenkt werden, was letztlich 3 Milliarden Entlastung für Arbeitnehmer/Arbeitgeber bedeutet. Sodass sich, wie oben schon erwähnt, die gesetzliche Rentenversicherung so nach und nach abschafft. Wenn sich die abschafft, dann kommt genau dein Punkt zu tragen. Dann nämlich ist die Rente komplett Steuerfinanziert, und dann ist die Rente nichts anderes als mein oben aufgeführtes Grundeinkommen/Grundsicherung. Warum mehr geben als "nötig" ist? Durch das Auflösen der gesetzlichen Rentenversicherung werden später ca. 20 Millionen Rentner vor dem Nichts stehen, die Zahlung die sie gemacht haben für ihre Rentner sind verflossen, Anerkennung dafür haben sie nicht. Ihr Niedriglohnjob hat sich "nicht gelohnt". Weder für jetzt, noch für später. Sie werden in der Masse versenkt. Ich halte es für bedenklich dass dies geschieht. Ich halte es für moralisch falsch, dass dies geschieht.

Wofür/Warum werden Deine Rentner, die zum Bsp. vorher nie gearbeitet haben, besser gestellt als die Menschen bis 67 Jahren?
Gegenfrage: Warum werden jetzt Rentner, die nie gearbeitet haben aufgestockt, sowie Menschen, die gearbeitet haben aufgestockt und zwar mit denselben staatlichen Auflagen? Warum erhält jemand der nie gearbeitet hat 700€, und jemand der 40 Jahre aufm Bau gearbeitet hat 700€?
 
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Ich kann mir bei dem schönen Wetter die Freiheit nehmen die nächsten Tage viel am Stausee zu verbringen.
ich nehme mir einmal Unterlagen zum Thema Rente mit, um aussagekräftige Zahlen präsentieren zu können. Entgegen Deiner sonstigen Gewohnheit gut mit Zahlen auch zu begründen, kam bislang nichts rational überzeugendes.

Das jetzige Rentenmodell verteilt nichts um. Es leistet nach Einzahlungsbeteiligung die späteren Auszahlungen. Es sind auch nicht alle Bürger daran beteiligt. Dein Vorschlag verteilt prinzipiell um und alle Bürger müssen Mitglied sein. Wie hoch der Mindesteinzahlungsbeitrag der Beitragsverpflichteten sein soll, wurde auch noch nicht erläutert.
Dein Modell verteilt stark um und soll alle Bürger beinhalten = typischer Steuerfall.

Deswegen sind auch alle für Dein Modell benötigten Mehreinnahmen typische Steuereinnahmen. Sie werden ja auch ganz typisch wie Steuern (zum Teil im nachhinein) eingezogen, vom Einkommen und nicht nur vom Beschäftigungseinkommen. Da ist keine Verbesserung zu spüren zu Deiner Behauptung, man würde sich die Steuermittel für die Aufstocker sparen.
Dein Modell funktioniert doch (vielleicht) nur, weil die Besserverdienenden und Beamten verhältnismäßig viel mehr einzahlen werden, als sie durch die Rentendeckelung von beispielsweise 1400 Euro herausbekommen werden. Allein durch die Ausweitung der Beitragszahlergruppe bei unveränderter Rentenformel würde sich nämlich die Kostenstruktur nur marginal ändern. Einfach nur Alle einzubeziehen ist nicht ausreichend, um Dein Modell finanzieren zu können. Du brauchst zwingend die große Umverteilung, um das Ganze auch finanzieren zu können. Darüber hast Du dich aber bislang zu wenig ausgelassen (typisch Politiker :) ).

Jemand der 40 Jahre auf dem Bau gearbeitet hat, erhält heute keine 700 Euro Rente.
Dein Zahlenverständnis, welches ansonsten immer sehr gut funktioniert, lässt Dich bei Rente bisher leider im Stich. Die 30 Milliarden Überschuss entsprechen in etwa der gesamten Sicherheitsrücklage der Rentenkasse und sind jetzt kein jährlicher Überschuss.
Was Du bisher nicht erläutert hast ist die Übergangsphase. Ab wann sollen welche Rentner umgestellt werden. Im krassesten Fall würde sonst der 66 jährige ab nächstes Jahr statt seinem bisherigen Rentenvorbescheid von z. Bsp. 1678 Euro sofort auf 1400 oder der bisherige Pensionär (Rentenniveau 70%) noch deutlicher zurückgestuft werden.
 
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