Linux im Spielefieber
Die auf der Game Developers Conference 2005 vernommenen Gerüchte scheinen sich zu bestätigen. Gestern hat Mickey C. Itsalie von Microsoft msdn in seinem Developer-Blog bestätigt, dass man sich dazu entschlossen habe, die weitverbreitete API DirectX endlich nach Linux zu portieren. Die mit Kernel 2.6.11.5 eingeführten Änderungen würden in Verbindung mit XFree 4.3-5 endlich die notwendigen Voraussetzungen anbieten, auf die man DirectX erfolgreich aufsetzen könne. Derzeit gäbe es zwar noch Performanceprobleme in Verbindung mit KDE, man sei jedoch sicher, diese Hürden in Kürze zu nehmen. Man wolle nämlich rechtzeitig zur kommenden LinuxWorld Conference & Expo Canada am 18. April 2005 in Toronto, Ontario detailierte Information an die Open Source Community und an interessierte Developer übergeben. Allerdings rechne man nicht damit, dass erste Applikationen vor 2006 verfügbar sein werden. Die Linux-Version von DirectX werde zwar die gleichen Schnittstellen aufweisen, dennoch würden zahlreiche Änderungen bei einer Portierung erforderlich werden. Vor allem bei DirectSound seien gravierende Unterschiede systembedingt unvermeidlich.
Als maßgeblichen Grund für diesen unerwarteten Schritt Microsofts nannte er kartellrechtliche Bedenken. Die mittlerweile fast monopolartige Stellung der hauseigenen Spiele-API sei angesichts der zahlreichen laufenden Verfahren in mehreren Ländern schlicht zu riskant. Man müsse eventuellen Klagen zuvor kommen, damit Microsoft nicht früher oder später vom stark wachsenden Markt des PC Entertainments ausgeschlossen werden könne.
You may wonder why we are heading in this direction. Well, we just can't afford to let others decide whether we can continue to make revenue in a booming sector or not. It's not that we have a real choice, it's just inevitable.
Das klingt jedenfalls, als ob die zahlreichen Verfahren endlich Wirkung zeigen würden, und Linux vielleicht doch noch mit Hilfe von Microsoft den Durchbruch in den Consumermarkt schaffen könnte. Schön wär's jedenfalls...