Wie nah ist Big Brother und wen interessiert das überhaupt?

KoTm

Lt. Junior Grade
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Guten Abend Community,

seit Monaten lesen wir über NSA-Spionage, zum einen wird mit jeder neu aufgedeckten Karte der bisherige Umfang an gesammelten Daten noch deutlicher, die aufgezeigten Möglichkeiten der Überwachung noch gravierender und insgesamt nimmt mein mulmiges Bauchgefühl, wenn ich an einen Überwachungsstaat denke, immer weiter zu.

Ich bin wahrhaftig kein Schwarzseher und glaube an keine einzige Verschwörungstheorie, ich bin absoluter Realist und gerade deswegen finde ich die zukünftige Aussicht einfach bedrückend und erschreckend.

Was steht denn auf der Gegenseite?

Wer unternimmt tatsächlich etwas um gegen die NSA, und damit gegen die täglich aufkommenden Überwachungsskandale vorzugehen?

Frau Merkel wurde aus der Amerikanischen Botschaft in Berlin abgehört, ihr Handy überwacht, sämtliche Bürger in Deutschland und Weltweit können und werden mit bisher unvorstellbaren Abhörmethoden unterworfen. Und was tun wir dagegen? Was tut die Politik?

Mir kommt es vor als wenn das tägliche NSA Update, welches neue Skandale liefert, nur noch mit einem leichten Schulterzucken zur Kenntnis genommen wird. Wir können ja eh nichts tun - mich trifft es ja nicht.

Aber geraten wir so nicht immer tiefer in die Misere?

Ich will einfach mal ein paar Beispiele geben, die sicherlich vor 5-10 Jahren noch diverse Menschen auf die Straße getrieben hätten, die aber mittlerweile in der breiten Bevölkerung weitgehend unkommentiert bleiben.

Wir hatten vor einigen Jahren die ersten Fälle, bei denen meist Jugendliche über die im Laptop verbaute Webcam heimlich beobachtet und gefilmt wurden. Ein großer Aufschrei ging da noch durchs Land und harte Strafen wurden gefordert.
Und wo sind wir jetzt, abgestumpft nach diversen Datenschutzskandalen?
Die Überwachung wird schamlos vorangetriebenen und wir liefern fast keine Gegenwehr!

Niemand kann mir erzählen das Überwachung von bspw. Rollenspielen im Internet auch nur im entferntesten ein Weg zur Terroristen Bekämpfung ist. Dennoch werden hier sogar Geheimdienstmitarbeiter eingeschleust und per Datenkrake ein Großteil der Chatverläufe überwacht.

Große Cloudportale werden systematisch überwacht und jeder der dort seine Dokumente speichert sollte diese selbstverständlich verschlüsseln. Das hier überwacht wird schien den meisten wohl klar, anders kann ich mir nicht erklären warum der Boom weiter geht. Verstehen tue ich allerdings nicht, wieso keine Gesetzte für besseren Schutz in der Online-Speicherung gefordert werden, wieso es keine festen Auflagen für Cloud-Dienste gibt.

Wieso empfinden in Umfragen "44 Prozent die aktuelle Debatte als übertrieben [...]" und warum räkelt sich in der Poltik so wenig Gegenwehr? Warum zur Hölle bringt es gerade ein Linker Politiker wie Gregor Gysi für meine Begriffe ziemlich genau auf den Punkt? Es ist doch kein Populismus und keine übertriebene Angst die in mir umgeht.

Was ist bloß verkehrt gelaufen, dass jemand wie Edward Snowden oder Bradley Manning Lebenslange Freiheitsstrafen fürchten bzw. diese sogar bereits absitzen muss.
Warum interessiert es die breite Bevölkerung nicht?
Diese Menschen sollten wir mit Händen tragen, sie haben uns Dinge offen gelegt, die wir sonst niemals gesehen oder auch nur vermutet hätten. Es ist für mich absolut unverständlich, wieso man sich nicht auf die Seite derer stellt, die uns zeigen wie jeder Einzelne und die gesamte Staatengemeinschaft belogen wird.

Aktuelle Gegenwehr, wie der Protest über 500 renommiert Schriftsteller muss einem Hoffnung geben, doch wird sich wirklich etwas ändern?
Vor gar nicht allzu langer Zeit sind wir noch gegen Internetzensur auf die Straße gegangen, aber ist das was sich derzeit abzeichnet nicht viel schlimmer?
Können wir ohne Protest auf den Straßen überhaupt noch etwas gegen die Totalüberwachung unternehmen?


Wir sind so nah an 1984, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit 1984 stimmt so nicht !

Orwell`s Überwachungsstaat war völlig anders und ist mit der heutigen Situation nicht zu vergleichen: Da wurde das Leben der Menschen überwacht und manipuliert, ohne dass sie sich dagegen wehren konnten.

Heute gibt es durch das Medium Internet welteite Transparenz und Gegenwehr gegen die Überwachungsmaßnahmen, so dass man denen nicht gänzlich schutzlos ausgeliefert ist.

Natürlich rechtfertigt dies die kritisierten Überwachungsmaßnahmen in keiner Weise und man darf nicht nachlassen, diese auf allen Ebenen zu bekämpfen !

Holzauge sei wachsam !
 
de la Cruz schrieb:
Da wurde das Leben der Menschen überwacht und manipuliert, ohne dass sie sich dagegen wehren konnten.

Und das wird es heute nicht ? :D
Manipuliert werden und wurden wir alle schon immer.
Jede Regierung hat es deutlich leichter, wenn das Volk Angst vor etwas hat.
Und deshalb wird auch immer versucht, entspechende Dinge zu konstruieren.
Bis zum Fall des Sovjetreiches war es einfach:
Kalter Krieg, die Bösen Kommunisten wollen uns überrollen.
Hat wunderbar funktioniert bis dann plötzlich alles dort zusammenfiel.
Und ab 1990 wurde es für die Politiker, besonders hier in Deutschland wirklich schwer.
Was für Säue werden da ständig durchs Dorf getrieben....
Atom, Waldsterben, Terror, Schweinepest, Vogelgrippe, wieder Terror und immer wieder mal Klimakatastrophe.
Ach ja und das Erdöl geht auch seit 40 Jahren in 25 Jahren zu Ende :)

Auf die Spitze getrieben haben es seit 2001 halt die Amis, die in ihrer Paranoia nun die ganze Welt kontrollieren und alle machen auch noch brav mit.
 
Die meisten entwickelten Staaten haben Geheimdienste. Ich unterstelle mal, dass diese nicht an der Landesgrenze halt machen. Die NSA ist aktuell nur im Fokus. Überwacht wird man aber auch von anderen Seiten.

Ob man das gut findet sei dahin gestellt. Was die Politik machen kann -> Bürger vor ausländischen Geheimdiensten soweit schützen, dass nur bei Verstößen die auch im eigenen Land juristische Folgen hätten geandet werden. Mal ganz simples vereinfachtes Beispiel: FKK am Strand liegen in den USA verboten in Deutschland erlaubt - somit dürften die USA mich nicht dingfest machen bloß weil ich gegen dortige Gesetze verstoßen hab.

Zu unterscheiden wäre ja auch, Geheimdienstaktivitäten die den Bürger schützen vs Geheimdienstaktivitäten die den Bürger unterdrücken (siehe STASI).
 
somit dürften die USA mich nicht dingfest machen bloß weil ich gegen dortige Gesetze verstoßen hab.

Das ist aber schmu. Wenn du in einem Land bist, müssen die DORTIGEN Gesetze geachtet werden!

Wo kommen wir denn hin, wenn einer- nur weil er aus sonstwo kommt, wo man Frauen noch unterdrückt - hier eine Frau schlagen würde und dann nichtmal dafür belangt werden könnte? Chaos vorprogrammiert.

Es geht im Grunde ja darum, dass die Gesetzte des Landes geachtet werden, in dem ich als Bürger oder Institution zu Gange bin.

Wichtig ist dann allerdings ein unabhängiges Gremium, welches hier die ganzen "Workarounds" unterbindet. Da sowas aber sowieso am Ende höchstens in einer "freiwilligen Selbstkontrolle" endet ist es doch klar wies weiter geht.

Ich habe meine Daten ebenfalls in der Cloud. Das hängt aber mehr damit zusammen, dass die NSA mit meinen paar MB Daten, die da liegen eh nichts anfangen kann. Sobald es aber um sensible Informationen geht, bin ich da ganz rigoros.

Ansonsten könnte er Eröffnungspost hier mal locker auf die Startseite wandern. Sehr berechtigte und gut gewählte Fragestellung, die ruhig mehr Leute lesen sollten!
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Zensai:

Ich denke, er hat das anders gemeint: Wenn man in D Oben-ohne badet, dürfte man in USA dann deswegen nicht verfolgt werden, falls man dort mal einreist !

Die Problemstellung erscheint mir aber eh müßig !
 
Das könnte natürlich sein :D

Anhand des Satzes kam das aber nicht eindeutig raus :-O
 
Zu unterscheiden wäre ja auch, Geheimdienstaktivitäten die den Bürger schützen vs Geheimdienstaktivitäten die den Bürger unterdrücken (siehe STASI).

naja ob die nsa uns schützen will, bezweifle ich doch sehr stark. wissen ist macht und imho gehts nur darum möglichst viel wissen über möglichst viele leute zu erlangen. vllt kann man das eine oder andere ja mal gegen wen mit entsprechendem einfluss einsetzen. ich kann mir da durchaus auch mal erpressung vorstellen.
aber es ist sicher richtig, das die nsa da nicht schlechter ist als andere geheimdienste auch. mangelnde kontrolle führt nunmal unweigerlich früher oder später zu missbrauch.
 
Ich sehe es gibt noch Unstimmigkeiten. Natürlich meine ich, dass ich nur die jeweiligen Gesetze des Landes befolgen muss in dem ich mich aufhalte. Somit dürfen Staaten ihre Gesetze nicht grenzübergreifend versuchen durchzusetzen.

@ Lübke
Die NSA schützt die Bürger der USA ... oder so. ;)
 
Lübke schrieb:
mangelnde kontrolle führt nunmal unweigerlich früher oder später zu missbrauch.


Ich hoffe, Du meinst jetzt die NSA und nicht den Bürger im allgemeinen ;) (so im Sinne von: Das Volk muss kontrolliert werden, sonst begehrt es irgendwann auf)
 
hamju63 schrieb:
Das Volk muss kontrolliert werden, sonst begehrt es irgendwann auf

Meiner Meinung nach einer der (natürlich inoffiziellen) Hauptgründe für die Existenz von Geheimdiensten oder der Polizei.

Wissen ist Macht - und das ist eine Tatsache. Genauso ist eine tatsache, dass erpressbare Menschen in Spitzenpositionen einem sensible Informationen beschaffen können - wenn man den genug über sie weiß, an dessen Veröffentlichung diese Personen kein interesse haben können.

Auf diese Weise sind z.B. nicht ganz wenige Nazi-Kriegsverbrecher in den CIA- oder KGB-Dienst gezwungen worden - statt sich vor internationalen Gerichten für Massenmorde verantworten zu müssen (denn danach wären sie vielleicht Tod, in jedem Falll aber nicht mehr mit ihrer Nazivergangenheit erpressbar gewesen).

Es ist zwar tatsächlich ein alter Hut, aber ehemalige Naziverbrecher waren scheinbar an einer ganzen Reihe von Putschversuchen in Südamerika (oder Italien) beteiligt - im Rahmen einer antikommunistischen (geheim)-Aussenpolitik der USA (die so besonders geheim ja eig. nicht war). Ganz nebenbei konnten diese Leute (mit Unterstützung des CIA) funktionierende faschistische Netzwrke WELTWEIT aufbauen. Das "Vierte Reich" war den Amis scheinbar dann doch lieber, als die "Rote gefahr" - oder zumindest erschien ihnen der Faschismus nicht ganz so gefährlich - Ausserdem hätte man die Leute ja auch jederzeit auffliegen lassen können. Es war also ein "Viertes Reich" mit eingebautem "Aus"-Schalter in der CIA-Zentrale.

Gerade weil Geheimdienste damit offensichtlich gute Erfahrungen gesammelt haben wundert mich nicht, dass es mittlerweile kaum noch Geheimdienste gibt, die nicht auf massive und teilweise aggressive Informationsbeschaffung spezialisiert sind - sogar nach dem Endsieg kann man mit denen noch so einiges erreichen, über die man (noch) mehr weiß, als alle anderen.

Genau deswegen ist es für die Chefs von NSA, BKA, CIA, CGHQ und anderen so wichtig, den größten Infoormationsmarkt in der einen oder anderen Weise kontrollieren und Überwachen zu können - vielleicht gerät man irgendwann mal in eine politische Situation, in der es nötig werden könnte, einen ehemaligen SPD-Funktionär "bei den Eiern" zu haben - oder seinen Friseur, Nachbarn oder seine Frau.

Ich finde es verständlich, dass sie es versuchen - es ist ihr einziger Zweck.
Aber deswegen verstehe ich nicht, warum es so vielen Leuten einfach scheißegal zu sein scheint.
 
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Vorweg:
Für mich haben Geheimdienste in einer Demokratie grundsätzlich einen Daseinsberechtigung. Nicht um zu verhindern, dass das Volk irgendwann aufbegehrt (dafür ist imo der Wohlfahrtsstaat da), sondern weil es immer Personen gibt, die, schwammig formuliert, Böses im Schilde führen und denen die Polizei mit ihren Mitteln nicht gewachsen ist.
Es gibt konspirativ organisierte Nazis? Dann sollte es auch eine Behörde geben, die damit umgehen kann.

Warum die Reaktionen auf die Auswüchse von Geheimdiensten so gering ausfallen, hat imo nicht zuletzt zwei Gründe:
1.: Das Thema ist abstrakt. Wenn die Ökosteuer erhöht wird, merkt das jeder einen Tag später an der Zapfseule und wird entsprechend ungehalten. Wenn Uli Hoeneß Steuern hinterzieht, springt das Gerechtigkeits- und Moralempfinden an und sorgt für die nötige Empörung. Die Liste ließe sich ewig fortsetzen.
Wenn es aber an die Freiheitsrechte geht, wird dies nicht unmittelbar sichtbar. Man merkt es ja nicht, sieht es nicht und das Gefühl sagt vielen zunächst "Habe ja nichts zu verbergen".

2.: Wenn ein Mittfünziger hört, dass zur Terrorismusbekämpfung das Internet überwacht und Verbindungsdaten protokolliert werden sollen, hat er wahrscheinlich nichts dagegen.
Gleichzeitig ist ihm womöglich gar nicht klar, was das für Leute bedeutet, die neue Medien und digitale Technologien intensiv nutzen:
- politische Überzeugungen lassen sich auf hier Computerbase.de nachlesen
- religiöse Überzeugungen auf: Gebet24.de
- Bildungsstand auf: Uni-xy.de
- sexuelle Identität und Vorlieben auf: xxx.de
- Liebeskummer im Liebeskummerforum
- das Ziel der nächsten Urlaubsreise auf: fly456.com
- der Gesundheitszustand auf: diagnose24.de
- Ängste auf: kummerkasten.org
- Bewegungsprofile gibts vom Smartphone
etc.pp
Wenn ich den gleichen Mittfünziger fragen würde, ob Geheimdienste solche sensiblen Daten über die Bürger eines Staates sammeln sollten, würde er mit Sicherheit Nein sagen. Auch hier sind die Aktenschränke und die Geruchsprobensammlungen der STASI wieder greifbar und eben weit weniger abstrakt. Was hier befürwortet oder verharmlost wird, ist glaub ich vielen gar nicht klar. Siehe zBsp Gauck.
 
Woods schrieb:
Es gibt konspirativ organisierte Nazis? Dann sollte es auch eine Behörde geben, die damit umgehen kann.

Ich glaube Du hast meinen Kritikpunkt nicht ganz verstanden.

Nach WWII hatte das US-Militär und die CIA genug Informationen, um den international organisierten Faschismus zu zerschlagen. Aber da Analysen das Potenzial dieser Netzwerke im Kampf gegen den aufstrebenden Kommunismus gezeigt haben, wurden diese Netzwerke nicht zerschlagen, sondern mit massiver Hilfe der USA aufrechterhalten und aus- bzw. in einigen Fällen überhaupt erst aufgebaut.

Es wurden MASSIVST Informationen zurückgehalten, damit Altnazis in DE z.B. Richter, Staatsanwälte oder BKA-Chefs werden konnten, oder Menschen wie Generalissimo Pinochet zur Macht verhelfen (nur um einen demokratisch gewählten Sozialisten an der chilenischen Staatsspitze loszuwerden).
Wenn du DAS gutheißt, dann frag mal 40-60 jährige Chilenen, was die davon gehalten haben.

Ja ich bin Antiamerikanist - aus gutem Grund - denn die "grauen Eminenzen" hinter dem international vernetzten Faschismus saßen und sitzen mMn in Kapitol, der CIA-Zentrale und im weißem Haus.
 
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@DerOlf

Ich glaube du hast meine Aussage auch nicht ganz verstanden. Ich habe in keinem Wort bestehende Geheimdienste und deren Arbeit in Vergangenheit und Gegenwart für gut oder schlecht befunden. Ich habe nur gesagt, dass die Existenz von Gehemdiensten, auch in Demokratien, in meinen Augen gerechtfertigt ist und zwar nicht zur Unterdrückung des Volkes, wie du es angedeutet hast,

Und ob du Antiamerikanist bist oder nicht, bleibt dabei dir überlassen und davon eigentlich völlig unberührt! :)
 
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Ich glaube, im Großen und Ganzen ist Big Brother ja offensichtlich schon da.
Soweit es um Straftaten in dem Sinne geht, werden wir auf den regulären Wegen online schon ziemlich umfassend überwacht, soviel steht fest.

Dinge wie Urheberrechtsverstöße sind an Privatunternehmen outgesourced und unser Konsumverhalten wird über Google und Facebook laufend analysiert.
Wenn die technischen Maßnahmen bzw. die geeigneten Filter entwickelt sind, dann werden wir auch auf Lapalien und politische Einstellungen am rechten und linken Rand hin überprüft werden.

Die Bevölkerung kümmert es scheinbar wohl deswegen nicht, weil es allen klar zu sein schien und sich einfach keiner mehr gewundert hat.


Außerdem ein Grund wird wohl der Umstand sein, dass man natürlich in der Telekommunikation ein Stück weit in einem anonymen und auch rechtsfreien Raum unterwegs sein will und man hin und wieder auch mal gegen die Regeln verstoßen will, aber sich das zu trauen nicht sagt und stattdessen so tut als hätte man nichts zu verbergen.

Ich zum Beispiel will natürlich auch mal Regeln brechen ohne bei jedem Pillefitz mit einem Abmahner, oder der Polizei konfrontiert zu sein oder vom Verfassungsschutz beobachtet zu werden. Da bin ich ehrlich.
Das öffentlich zu sagen, müssen sich die Leute aber auch trauen.

Ich habe natürlich etwas zu verbergen...
 
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Hallo,

Regierungen, Politiker wollen / müssen zum eigenen Machterhalt, bzw. zum Machterhalt ihrer Klientel (Wirtschaft, Großkonzerne, grob umfasst die Reichen, die das Geld und Kapital anhäufen) das Volk kontrollieren, die einfachsten Mittel dazu sind Angst und Furcht und dem "gemeinen" Volk einen Gegner präsentieren.
Ab Mitte der 90 Jahre gab es keine großen Gegner mehr, die UDSSR, die in den 40 Jahren vorher der Angstfeind war, existiert nicht mehr, davor waren es die Deutschen und davor ...

In der Vergangenheit wurden viele geopolitische und soziale Fehler gemacht (manche nach bzw. im 1. Weltkrieg), die sich nun auf unterschiedliche Art und Weise rächen bzw. auf uns zurück fallen -- Terror aus islamischen Ländern, eine technische Entwicklung die schneller ist, als das der Mensch damit lernt sinnvoll umzugegen u.v.m.

Und anstatt die Fehler zu beheben, wird nur immer weiter kleinteilig korrigiert und überwacht ... zur Überwachung ist das Internet einfach das beste Medium.

Gruß
 
de la Cruz schrieb:
Das mit 1984 stimmt so nicht !
Orwell`s Überwachungsstaat war völlig anders und ist mit der heutigen Situation nicht zu vergleichen: Da wurde das Leben der Menschen überwacht und manipuliert, ohne dass sie sich dagegen wehren konnten.

Der Unterschied ist nur das dieses System inzwischen so weit perfektioniert wurde das die meisten Menschen gar nicht mehr bemerken das sie überwacht und manipuliert werden. Und da sie nicht wissen wie tiefgreifend die Manipulation bereits ist stört es sie nicht einmal wenn ein Teil davon ans Licht der Öffentlichkeit gelangt, weil sie zu sich sagen "Mich betrifft das wohl nicht da ich nichts bemerke".

Diese Leute wachen erst auf wenn man ihnen klipp und klar aufzählt wo sie persönlich konkret belogen und betrogen wurden.
 
Deshalb ist es ja auch so wichtig von der Gefahr "Der Linken" zu warnen. Die Bürger haben zum Glück schon gelernt, dass die Rechten keine Option darstellen. Nun muss es in den Köpfen nur noch *klick* machen, dass auch der Linksextremismus ein Ende der Freiheit bedeutet.
 
Das Problem? Die Thematik ist zu abstrakt.
Es gibt zwar eine theoretische Überwachung, aber keine gespürte Überwachung.

Wenn man sich heutzutage über Datenschutz, Vorratsdatenspeicherung, etc. beschwert - dann hat man eine Vision vor Augen, wie die Vernetzung der Daten, The Internet of Things, etc. sich in Zukunft entwickeln werden, und warum es wichtig ist auch schon heute die richtigen Weichen zu stellen.

Die meisten denken halt nicht weiter als bis zum eigenen Tellerrand. Da braucht es schon mehr "anfassbare" Beispiele, wie Merkels Handy, damit irgendwas passiert.
Siehe Thomas Hitzlsperger Coming-Out. Ist mir persönlich völlig egal. Ich finde das übertriebene Medienecho dann immer nur heuchlerisch gegenüber den tausenden welchen es schon immer betroffen hat.
Es ist traurig dass erst mit einem "Promi" erst etwas verdeutlicht werden muss, damit die Leute mal über ihren Tellerrand schauen, Diskutieren oder vielleicht sogar reflektieren :freak:

Ansonsten: Die Medien können die "Spannung" des Themas NSA/Datenschutz/etc. nicht lange genug aufrechthalten, als dass sich die Politik gezwungen fühlt zu reagieren.Diplomatische Beziehungen und wirtschaftliche Beweggründe werden halt als wichtiger empfunden, als bürgerliche Empfindlichkeiten, insbesondere wenn diese Empfindlichkeiten keine Wahlen beeinflussen. Siehe Piraten-Partei, NSA hat denen ja mal überhaupt nicht genützt ;)

Kurz: Es muss erst noch einiges passieren, bevor das Medien-Echo groß genug für eine Veränderung wird.
 
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