Papas unter sich

boarder-winterman schrieb:
In der weiterführenden Schule (hier ab ca. 10J) ist dann ein MacBook von der Schule aus verpflichtend anzuschaffen, da die Hausaufgaben, Klausurergebnisse etc. ausschließlich über eine OSX exklusive Learning Plattform weitergegeben werden.

Aha, und sowas kann man nicht plattformunabhängig? Man könnte schon, wenn man wollte...
Warum sollte ich als Elternteil Support für proprietären Kram leisten wollen, den ich nicht ausstehen kann und deswegen ablehne?

Und was machen die mit Familien, die nicht pro Kind eine vierstellige Summe für Elektroschrott ausgeben wollen oder können?
 
Ich weiss nicht, ob ich mich hier einmischen darf. Ich bin eigentlich auch kein Vater, sondern "großer Bruder". Ich glaube aber, dass die neuen Medien eine hervorragende Ergänzung sein können, wenn die Eltern nur selektieren würden.

Nehmen wir nur mal an, das mit dem Fernseher im Auto. Was spricht dagegen, dort Tierdokumentationen zu zeigen? Es kann auch etwas völlig überzogenes sein, so wie meist die amerikanischen Dokus aufgebaut werden. Wiederholungen, sprachlich aufgemozte Szenen und manchmal auch ein wenig Phantasie. Wichtig dabei ist, dass der Inhalt zu einem großen Teil mit dem aktuellen Wissensstand übereinstimmt. Gleichzeitig sollte man als Eltern auch FRAGEN, was die Kinder denn nun interessant fanden. Vielleicht lässt sich so eine bestimmte Affinität oder Fähigkeit erkennen. (natürlich nicht mit 2-3 Jahren) Allgemein sehe ich die neuen Medien als eine wundervolle Gelegenheit jedoch auch als große Gefahr an. Die Erziehung der Kinder gebührt den Eltern und keinem Kinderhort, keinem Kindergarten, nicht den Großeltern oder dem Fernseher. Man muss sich auch psychologisch damit beschäftigen, wie Kinder sich und die Welt sehen. Und die Eltern. Sie sind das Ziel des Kindes, eine gottartige Erscheinung, die alles weiss, alles kann und alles richtig macht. Daher unterliegt man hier einer fast unmöglichen Anforderung aber auch Verantwortung. Keine Eltern auf dieser Welt werden alles perfekt machen, aber man kann und sollte sich Mühe geben.

Ich finde immer noch die Übergangsweise Nutzung von den neuen Medien als ideales Konzept. Dabei ist für mich Zeit ein entscheidender Faktor, wie auch die Mühe, jedoch ohne zu drängen oder zu erwarten (und dann evtl. enttäuscht zu reagieren). Das Kind überall anmelden ist eher falsch, man zwingt ihm dann etwas auf, was es evtl. nicht möchte. Geschichten sind ein weiterer, unglaublicher Nutzwert. Ein Kind wird sowieso nicht alles mitnehmen können. Aber überzogene Geschichten bringen etwas bei. Am Ende stellt sich sowieso heraus, dass diese nicht genau genug waren, diese Erkenntnis kommt erst viel später.

Wimmelbücher, Lego (Kreativität) und damit verbunden sogar programmieren und Computer/Roboter bedienen lernen. Spaß am lernen. Ohne den wird das Leben zur Qual.

@lord-of-fire
Ich laß dann lieber meine Arbeit liegen und beschäftige mich mit meinem Kind.
Ich danke dir für diese Aussage, denn damit habe ich wieder Mut, dass es doch noch Eltern gibt, die wirklich nachdenken (womit ich hier im Thread niemanden beleidigen oder etwas unterstellen möchte, dafür kenne ich euch zum einen zu wenig, und zum anderen habe ich die Posts unter 650 nicht gelesen). Diese Einstellung finde ich jedoch wundervoll.
 
@lord-of-fire, du kannst die Plattform ablehnen, keine Frage.
Nur dann kommst du halt nicht auf die vernünftigen Schulen, sondern nur auf die staatlichen, die keine vernünftige Bildung ermöglichen.

Bei 3000-4000€ Schulgeld pro Halbjahr tut ein Laptop für 1000€ nicht mehr sonderlich weh.

Man muss aber dazu wissen, dass das Gehaltsniveau in Australien deutlich höher ist.
 
Gleichzeitig sollte man als Eltern auch FRAGEN, was die Kinder denn nun interessant fanden. Vielleicht lässt sich so eine bestimmte Affinität oder Fähigkeit erkennen. (natürlich nicht mit 2-3 Jahren

Das kann ich sogar bei meinem bald 2 Jährigen erkennen - er fragt ständig nach Sug (Eisenbahnen), Tahn (Kran) und Tator (Traktor) :D
Er darf dann gegen Abend, kurz bevor es ins Bett geht, auch mal 15-20 Minuten fernsehen. Meistens auf der ARD Mediathek oder YouTube die eben angesprochenen Dokus zu Traktor, Kran oder Eisbahnromantik..

Die Erziehung der Kinder gebührt den Eltern und keinem Kinderhort, keinem Kindergarten, nicht den Großeltern oder dem Fernseher.

Absolut deiner Meinung. Deswegen ist meine Frau auch jeweils die ersten 3 Jahre bei beiden Kindern zu Hause und kümmert sich um eben diese.

Gibt doch auch nichts schöneres, als wenn man merkt, dass das Kind Spaß hat beim Spielen mit seinen Eltern, oder?
Wobei ich nach 30 Minuten "Pferdchen spielen" so langsam auch keinen Bock mehr drauf habe :D
 
lurid schrieb:
Absolut deiner Meinung. Deswegen ist meine Frau auch jeweils die ersten 3 Jahre bei beiden Kindern zu Hause und kümmert sich um eben diese.

Um ehrlich zu sein empfinde ich das persönlich als ein schwaches Argument / eine schwache Begründung. Danach ist die Erziehung ja nicht abgeschlossen oder gar beendet. Wir haben unseren Kleinen mit zwei in die Kita geben MÜSSEN, weil die Aussichten mit drei auf einen Platz dermaßen schlecht waren, dass wir schon fast keine Wahl hatten. Überhaupt (nichts gegen dich lurid) fehlt da eigentlich nur noch der Anhang: "Ich habe meiner Frau verboten arbeiten zu gehen damit sie sich um die Kinder kümmert". Das hört man dann oft von den Kollegen Ü50/Ü60 als dies noch möglich war. Zum Glück leben wir in anderen Zeiten. Es ist heute definitiv anderes als vor 30 Jahren. Heute mal eben fast 500€ monatlich für die Kita abdrücken merkt man in der Brieftasche. Ich jedenfalls. Da wundere ich mich nicht, dass viele auf ein zweites Einkommen angewiesen sind.
Gerade wenn es um Kindererziehung geht werden die skandinavischen Länder als vorbildlich aufgezeigt. Der Schocker für so manchen ist, dass man dort der Meinung ist, dass Kinder unter sich gehören. Also die Kinder sollten gar nicht so lange mit den Alten zusammenhocken, da es ihre Entwicklung eher hemme. Ergo: Kinder so früh wie möglich in den Hort.

Auch die Forderung von Onkelhitman "Die Erziehung der Kinder gebührt den Eltern und keinem Kinderhort, keinem Kindergarten, nicht den Großeltern oder dem Fernseher" ist wohl mehr Wunschdenken als Realität. Wer erzieht wen? Wer kopiert wen? Und wer geht wessen Weg? Woher weißt du überhaupt wieviel Einfluß deine Erziehungsbemühungen/deine Indoktrinationen haben? Wünschenswert ist die Forderung aber nicht mal annähernd gewissenssicher erfüllbar. Ich wünsche dir ein paar eigene Kinder und dann sehen wir wie oft du deine eigenen Konventionen brechen wirst. Wahrscheinlich öfter als dir lieb ist und unbewusst noch wesentlich öfter.

Was soll eigentlich die - sagen wir Verkäuferin bei Kaufhof - machen? Darf die keine Kinder haben weil sie diese heheren Ziele nicht einhalten kann? Fängt schon mit den blöden Arbeitszeiten zwischen 9-20 Uhr an. Oder Krankenschwestern im Schichtdienst. Spät- und Nachtschichten sind da ganz toll. Korreliert mit keiner Öffnungszeit einer Kita. Kein Wunder das in Düsseldorf nun die erste 24h-Kita aufmacht.

Jeder muss da die Lösung für sich selbst finden und da geht mir dieses Theoriegeschwurbel und Bällchen zuwerfen so leicht gegen den Strich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dem kann ich nur zustimmen. Wir sind auch beide arbeitstätig gewesen und wollten es auch wieder sein. Un das einer so lange zu Hause bleibt wäre finanziell gar nicht drinn gewese. Da gibt es sicherlich entsprechende Regionen wo dies wirtschaftlich möglich ist. Kann ja jeder selber entscheiden aber weder die eine noch die andere Seite hat das Recht zu bhaupten seine Sicht wäre die einzig wahre Lösung.

Wir sehen es auch so, dass die Kinder untereinander gut klar kommen. So lernen sie recht früh sich in Gemeinschaften zu Recht zu finden und den entsprechenden Umgang etc. Zudem die Kinder manchmal gar nicht mit weg wollen, weil es ihnen gerade so viel Spaß macht mit den anderen Kinder zu spielen.
 
Erziehung liegt in vielen Händen:
-> die Eltern tragen den Hauptteil bei
-> die Großeltern können aber andere Regeln aufstellen, so dass das Kind auch lernt sich auf unterschiedliche Situationen einzustellen ...
-> in der Kita lernt das Kind von anderen Kinder

Wenn die Eltern keine Lust an der Kindeserziehung haben, dann ist es egal ob das Kind am Ende bei der Kita landet, bei den Großeltern oder die Eltern die ganze Zeit zuhause sind. Die Eltern bilden das Zentrum der Kindeserziehung - wenn von dort nichts kommt, dann helfen auch die anderen "Stationen" nicht.
 
Um Gottes Willen, wer sein Kind in die Kita schicken möchte, der soll das tun - gar keine Frage.
Gerade alleinerziehende Väter/Mütter können sich glücklich schätzen, wenn sie einen Kitaplatz bekommen, auch wenn dieser natürlich nicht gerade günstig ist.
Meine Frau würde zwar auch halbtags arbeiten gehen, aber dann würden quasi 80% vom Lohn nur für die Kita drauf gehen - Sprit und Verschleiß am Auto außen vor.. das macht nun gar keinen Sinn.

Ich persönlich bin nunmal der Meinung, dass die Eltern, welche die Kinder zeugen, auch dazu da sind, eben diese zu erziehen. Das gehört für mich da zu.
Wer die Kita nutzen muss um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann ist das eine gute Sache.
Wenn die Kinder mit 2,5 - 3 Jahren in den Kindergarten gehen ist das IMHO genau das richtige Alter..
Ganz ehrlich - was macht denn ein Kind bis es circa 1,5 Jahre ist? Schlafen, Essen, Scheissen und das 24/7.
Ob es da was nützt, wenn noch 7-8 andere Kinder drum herum sind, wage ich zu bezweifeln.
Außerdem kann ich mich gar nicht mehr an meine Vorkindergartenzeit erinnern. Glaube das können die wenigsten.

Aber die Kita nur dazu zu nutzen um sich selbst nicht mit dem Kind beschäftigen zu müssen empfinde ich als sehr, sehr schwach.
Solche Exemplare kenne ich leider auch einige.
 
@strempe
Die Erziehung ist ja eigentlich nur der Rahmen. Was das Kind nun daraus macht ist letztlich sowieso nicht kalkulierbar. Das Leben ist keine gerade Linie. Gerade jedoch für Kinder ist die Anfangszeit mit den Eltern enorm wichtig, da deren Handlungen, deren Weltsicht und deren Werte in diesen jungen Jahren von den Kindern als bare Münze genommen werden. Mit erziehen meine ich auch keinen Knüppel in der Hand, sondern fördern und fordern. Da kann das Kind auch mal im jungen Alter anfangen, mit die Hausarbeit zu machen. Kleinigkeiten, später je nach Fähig- und Fertigkeiten etwas mehr. Die anfängliche Erziehung bis zum ca. 3ten Jahr ist auch die Wichtigste. Vorher sein Kind abgeben ist fahrlässig (in meinen Augen). Denn wie soll ein Erzieher, auch wenn er so heißt, 20 Kinder erziehen? Das geht nur zu hause.

Nach diesem Alter geht es zwar mit der Erziehung weiter, dann lernt das Kind aber auch neue Wege kennen. Dass es mehr Kinder gibt (die es bewusst wahrnehmen kann) auf der Welt, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und und und. Eine Ergänzung durch einen Kindergarten finde ich gut. Dennoch wäre mir eine Kindertagesstätte in dem Alter 3-6 immer noch nicht gut genug, gerade weil die dortigen Personen überfordert wären mit meinem Kind oder ich nicht ausschließen kann, was passiert.

Du schreibst:
Zum Glück leben wir in anderen Zeiten. Es ist heute definitiv anderes als vor 30 Jahren. Heute mal eben fast 500€ monatlich für die Kita abdrücken merkt man in der Brieftasche. Ich jedenfalls. Da wundere ich mich nicht, dass viele auf ein zweites Einkommen angewiesen sind.
Es ist also für dich ein Glück, dass du und deine Frau arbeiten gehen müsst, daher zu hause weniger Zeit habt, und daher das Kind in die Kita schicken müsst, weil die Zeit fehlt? Für mich ist genau DAS ein Rückschritt. DDR-mäßig, beide müssen arbeiten, Kind und Eltern kommen in die Tagesbetreuung. Ich halte da nichts von. Wieso nicht selber um diejenigen kümmern?

Wer erzieht wen? Wer kopiert wen? Und wer geht wessen Weg?
Welchen Weg das Kind geht kann ich beeinflussen, aber nicht voraussagen. Es soll ja nicht meinen Weg gehen oder den Beruf lernen den ich will, lieben, wen ich will. Es soll eigene Wege gehen, aber differenziert die Welt betrachten und abwägen.

Woher weißt du überhaupt wieviel Einfluß deine Erziehungsbemühungen/deine Indoktrinationen haben?
Hm, interessant dass du dich so vor den Kopf gestoßen fühlst. Erziehung bedeutet auch Flexibilität, aber zum größten Teil eine gerade Linie mit klaren Regeln, die aber für ALLE gelten, nicht nur für die Kinder. Indoktrination würde ja bedeuten, dass das Kind von dieser Linie nicht abweichen DARF. Das stimmt nicht, dann muss ein Diskurs gesucht werden, eine Kooperation und Einigung.

Ich wünsche dir ein paar eigene Kinder und dann sehen wir wie oft du deine eigenen Konventionen brechen wirst. Wahrscheinlich öfter als dir lieb ist und unbewusst noch wesentlich öfter.
Mit 11 Jahren wurde ich Bruder, ich habe den mit "erzogen" und aufwachsen sehen. Ihm fehlte ganz klar eine gerade Linie. Heute ist er volljährig und ihm fehlt das immer noch. Einzig und allein, wenn er hier mal zu Besuch ist, oder wenn ich mit ihm zusammen bin, reißt er sich zusammen und das auch zu seinem eigenen Vorteil. Nicht, dass ich so will, wie ich bin. Ich bin ganz anders. Und jedes Kind ist anders. Aber zu erkennen, was das Kind braucht, dafür benötigt man vor allem Lust und Zeit. Ich habe es bei ihm herausgefunden. Unglücklicherweise hat es in dem Fall nichts bewirkt, da meine Eltern anderer Meinung waren. Er selbst tut mir jetzt leid, denn er hat massive Probleme mit dem Leben und seinen Wünschen/Erwartungen ansich. Er saß auch viel vor dem Fernseher, der war ihm aber völlig egal, wenn ich nach hause kam. Da hat sich nämlich jemand mit ihm beschäftigt. Nicht immer nach seinem Willen. Aber scheinbar war ihm sein Wille dann in letzter Instanz weniger wichtig, sonst hätte er ja einfach weiter gucken können oder in sein Zimmer.

Kinder bedeutet Verantwortung. Du schreibst Beispiele mit Verkäuferinnnen oder mit Krankenschwestern im Schichtdienst hierhin. Ja, da meine ich tatsächlich, dass diese Personen die Pflichten und Rechte auf Eltern/ein Elternteil höher stellen sollten, als den persönlichen Wunsch Kinder zu haben, wenn es keinen geregelten Tagesablauf gäbe. Das klingt vielleicht utopisch, aber nehmen wir bei einer Alleinerziehenden den Fall, dass der Chef sagt: "Ne, sie können nicht nach hause, Sie müssen länger machen." "Aber mein Kind...." "Sie werden ja wohl jemanden haben, der darauf aufpasst" "Nein, leider nicht" "Das ist ihr Problem. Entweder Sie machen länger, oder..." Tja, oder. Aber man ist heute etwas austauschbarer als früher. Man kann also nun dem Vorgesetzten in den Hintern kriechen. Oder die Konsequenz daraus ziehen, dass man mit einem Kind eben nicht mehr so flexibel ist wie vorher und auf den Job einfach lapidar schei**en.

Eine 24h Kita ist genau das, was ich meine. Die Arbeit geht vor. Auch wenn man noch so schlecht verdient, aber man identifiziert sich mit der Arbeit, und nicht mit der "Arbeit", die man evtl. zu hause macht. Da ist keiner stolz, zu hause die Wohnung sauber zu halten. Ist ja selbstverständlich. Nen Staubsaugerroboter engagieren. Oder direkt ne Putzfrau. Der Koch sitzt in der Kantine. Und das Kind, die Eltern und der Hund brauchen ne 24h Betreuung.

Jeder muss da die Lösung für sich selbst finden und da geht mir dieses Theoriegeschwurbel und Bällchen zuwerfen so leicht gegen den Strich.
Das verstehe ich. Ist ja auch ein hochkomplexes Thema und da mischt sich dann jemand ohne Kinder ein und meint, alles besser zu wissen.

_killy_ hats gut beschrieben.
Die Eltern bilden das Zentrum der Kindeserziehung - wenn von dort nichts kommt, dann helfen auch die anderen "Stationen" nicht.

@lurid
Vor allen Dingen bekäme deine Frau auch nicht mehr Rente. Da hat man sogar noch mehr Verlust, nämlich die ganze verlorene Zeit, die man mit den Kindern hätte verbringen können. Auch der Haushalt ist so wesentlich einfacher zu regeln. Das letzte Beispiel ist klar ein Extrem. Wie es ja auch ein Extrem ist, dass die Eltern NUR zu hause sind und auch alles richtig machen. ;)
 
Letztendlich hat jeder ein anderes Bild von Richtig oder Falsch.
Auch hier gibt's - wie so oft - nicht nur Schwarz und Weiß, sondern viele Graustufen dazwischen.
 
lurid schrieb:
Meine Frau würde zwar auch halbtags arbeiten gehen, aber dann würden quasi 80% vom Lohn nur für die Kita drauf gehen - Sprit und Verschleiß am Auto außen vor.. das macht nun gar keinen Sinn.

Das muss man aber in D auch wieder genauer betrachten. Wer in Regionen wohnt, wo der eine Partner genug verdient um für alle sorgen zu können, ist das schonmal ein Punkt. Gibt es aber nicht überall. Dann muss man noch die Kosten für eine KiTa betrachten. Hier zahlen wir nichtmal 500 Euro für beide zusammen. Also auch wieder nen Punkt.


lurid schrieb:
Wenn die Kinder mit 2,5 - 3 Jahren in den Kindergarten gehen ist das IMHO genau das richtige Alter..
Ganz ehrlich - was macht denn ein Kind bis es circa 1,5 Jahre ist? Schlafen, Essen, Scheissen und das 24/7.
Ob es da was nützt, wenn noch 7-8 andere Kinder drum herum sind, wage ich zu bezweifeln.
Außerdem kann ich mich gar nicht mehr an meine Vorkindergartenzeit erinnern. Glaube das können die wenigsten.

Also auch mit wenigen Monaten machen die Kleinen doch schon mehr, als das was du hier aufzählst.
Langzeitgedächtnis prägt sich meines Wissens erst ab ca. 5 Jahre aus. Deswegen hat man da kaum Erinnerungen an vorherige Zeiten.

lurid schrieb:
Aber die Kita nur dazu zu nutzen um sich selbst nicht mit dem Kind beschäftigen zu müssen empfinde ich als sehr, sehr schwach.Solche Exemplare kenne ich leider auch einige.

Das ist richtig. Mein erster Reflex war auch, als wir händeringen einen Platz suchten und Langzeitarbeitslose gesehen haben die ihre Kinder abgegeben haben (alles andere wie Arbeitsplatzsuche etc. mal außen vor), dass es das doch nicht sein kann. Nun schere ich nicht alle über einen Kamm aber bei denen ist es vielleicht sogar ganz nützlich, dass die Kinder nicht nur zu hause rumhocken... Etwas polarisieren, ich weiß.
 
Bei uns ist auch noch die Frage wie es genau weiter geht. Wir hatten auch geplant, dass Mama die ersten 3 Jahre zu Hause ist.
Das erste Jahr haben wir bald geschafft. Da ist man finanziell auch safe. Vermutlich werde ich es als Alleinverdiener nicht stemmen können.

Wir sind auch fest gefahren, wir schauen wie es läuft und reagieren dementsprechend. Wenn ich von der aktuellen Situation ausgehe, könnte es sogar gut sein, sie früher als gedacht in den Kindergarten zu bringen. So ca. mit 2 - 2,5 Jahren vielleicht. Sie ist so aktiv und will alles sehen, greifen, fühlen und vor allem in den Mund stecken. ;)

Wenn es Abend-Brei gibt, dann futtert sie mal mehr mal weniger. Da merkt man aber schnell, das ihr dann langweilig wird, wenn das Essen erledigt ist.
Einkaufen gehen findet sie auch sehr interessant. Die ganzen Regale mit bunten Produkten, die Leute oder auch andere Kinder. Und im Maxi-Cosi auf dem (Spezial-) Einkaufswagen, hat man DEN Überblick (verdammt hoch das Teil).

Eben aus diesen genannten Gründen, könnte ich mir vorstellen, dass sie das u.U. begrüßen würde. So viel Abwechslung kannst du zu Hause gar nicht bieten. Wir werden sehen.

Apropos, für mich war gestern der erste offizielle Vatertag. Kein einziges Bier getrunken... dafür aber ne Flasche Wein... :D
Heute wieder topfit auf Arbeit, hat mich gewundert, weil ich sonst kaum was trinke. Ok ich hab auch 4 h dafür gebraucht.
 
lurid schrieb:
Ich persönlich bin nunmal der Meinung, dass die Eltern, welche die Kinder zeugen, auch dazu da sind, eben diese zu erziehen. Das gehört für mich da zu.

Nur weil die Kinder in die Kita gehen, dürfen sich die Eltern nicht aus der Erziehung herausziehen. Ein Kind in die Kita geben hat nichts mit der Abgabe der "Erziehungsverantwortung" zu tun.

lurid schrieb:
Wer die Kita nutzen muss um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, dann ist das eine gute Sache.
Wenn die Kinder mit 2,5 - 3 Jahren in den Kindergarten gehen ist das IMHO genau das richtige Alter..

Was das richtige Alter ist, darüber streiten sich die "Götter". Es gibt kein wirklich richtiges Alter. Manche Eltern gehen ja soweit, dass sie ihre Kinder auch zuhause unterrichten ...

lurid schrieb:
Ganz ehrlich - was macht denn ein Kind bis es circa 1,5 Jahre ist? Schlafen, Essen, Scheissen und das 24/7.
Ob es da was nützt, wenn noch 7-8 andere Kinder drum herum sind, wage ich zu bezweifeln.
Außerdem kann ich mich gar nicht mehr an meine Vorkindergartenzeit erinnern. Glaube das können die wenigsten.

Hier muss ich dir widersprechen. Mein Sohn ist 14 Monate alt. Er interessiert sich sehr für andere Kinder, was diese tun und er spielt auch mit ihnen - beispielsweise gemeinsam an einer Kinder-Spielküche.

Was du beschreibst sind eher Babys ... ich nehme an, du hast selbst noch kein Kind?

lurid schrieb:
Aber die Kita nur dazu zu nutzen um sich selbst nicht mit dem Kind beschäftigen zu müssen empfinde ich als sehr, sehr schwach.
Solche Exemplare kenne ich leider auch einige.

Das Problem liegt aber nicht an der Kita selbst. Diese Eltern interessieren sich auch nicht für ihre Kids wenn sie in die Schule gehen, eine Ausbildung machen ... selber Kinder haben.
 
Was du beschreibst sind eher Babys ... ich nehme an, du hast selbst noch kein Kind?

Ja doch - habe ich weiter oben schon geschrieben. Mein Sohnemann wird Ende des Monats 2 Jahre alt.
Das Zweite ist auch schon unterwegs.
Ja es mag sein, dass das mit den 1,5 Jahren etwas pauschal und reißerisch ausgedrückt war.
Klar weiß ich das Kinder schon viel früher aktiv sein können und viel machen wollen..

Für mich persönlich sollte eine Kita ein Ort sein, wo man seine Kinder gut aufgehoben weiß, wenn man selbst keine Zeit hat für die Betreuung, weil man arbeiten muss.
Keinesfalls sollte die Kita der Ort sein, wo Kinder hin "abgeschoben" werden, weil die Eltern keine Lust habe sich um ihre Kinder zu kümmern.
Ob eine Kita jetzt gut oder schlecht für die Entwicklung ist, weiß ich nicht - ich weiß nur, dass ich auch ohne Kita ganz gut klargekommen bin.

Das Problem liegt aber nicht an der Kita selbst. Diese Eltern interessieren sich auch nicht für ihre Kids wenn sie in die Schule gehen, eine Ausbildung machen ... selber Kinder haben.

Das ist richtig - habe ich auch gar nicht bestritten.

Das erste Jahr haben wir bald geschafft. Da ist man finanziell auch safe. Vermutlich werde ich es als Alleinverdiener nicht stemmen können.

Fällt mir auch zunehmend schwer - vorallem da wir mittlerweile ein Eigenheim besitzen, wo noch sehr viel zu tun ist. Viel mehr, als ich es gedacht hätte :(
 
Eigenheim ist ja an sich schon eine größere finanzielle Belastung. Ich glaube da könnte ich das Buch direkt zu machen... zumindest beim Neubau...
 
Wir haben nicht auch neu gebaut, sondern gebraucht gekauft und erneuern/renovieren jetzt so nach und nach..
Zumal uns auch die ganzen "neuen" Häuser nicht gefallen.
Bei uns im Neubaugebiet sieht ein Haus aus, wie das andere.. als ob's nen Mengenrabatt gab :D
 
Der Trend geht auch eindeutig zum Fertighaus und die sehen halt alle gleich aus. Jeder noch 25cm² Rasen dabei und das wars... sieht man hier im Neubaugebiet auch sehr viel.

Wir haben auch was im Blick, Bj. 1965 - neue Fenster drin, neues Bad drin. Lediglich der Boden gehört fast überall raus. Und die Heizung könnte noch ein Thema werden. Die Zimmertüren sind auch noch die allerersten, mir gefallen die aber irgendwie.
Das Haus hat einfach eine Seele. :)

Wahrscheinlich schlummert da auch mehr als wir vermuten, aber hey, neu kann (fast) jeder. :D
 
Unsere Hütte ist BJ 74 und hat etwas mehr als 400 m² Garten und Wiese (ich schreibe bewußt nicht Rasen). Hab kürzlich auf der Südseite einen Nutzgarten angelegt, den ich nach und nach mit der Kurzen zusammen bepflanze. Die freut sich immer wien Schnitzel, wenn sie im Garten helfen darf.

Eine Straße weiter wird noch neu gebaut - genau so wie von euch oben schon umschrieben mit grundstücksfüllendem Haus. Wer will bitte in sowas wohnen?

Während der Haussuche kam aber von mehreren Maklern die Frage, warum wir denn bitte was mit Garten suchen - sowas will doch heute keiner mehr, weils Arbeit macht.
 
Unser Haus ist Baujahr 1983 bzw. der Anbau aus 1993..
Wir haben circa 850qm² Grundstück.. viel, viel Arbeit, aber danach bei einem gemütlichen Bier und Grillgut auf der Terrasse zu sitzen ist doch das Beste, was es gibt..
 
Bei unserer Miet-Butze haben wir auch Garten mit dabei. Wiese (auch kein Rasen...) und Nutzgarten. Der Garten ist riesig, den wollte auch keiner (sind insgesamt 3 Parteien).
Was beim grillen nervt, dass man erst alles runterschleppen muss. Grill u. Gartenmöbel stehen bereits vor Ort bzw. im Schopf, aber der Rest muss alles vom 1.Stock über den Hof in den Garten.
Es ist schon viel Arbeit, wenn alles in Schuss sein soll. Ist aber auch mal gut um den Kopf frei zu bekommen.

Jetzt wird wieder der Nutzgarten angelegt. Damit´s im Sommer wieder Tomaten, Salatgurken, Zucchini, Paprika usw. gibt.
Gedüngt wird ausschließlich mit Kompost. Gegen Schnecken wird Kapuzinerkresse gepflanzt.
 
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