TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

Hallo erstmal,

ich wollte mich nur ganz kurz in die Diskussion einbringen (nur ganz kurz).
Dabei spielt meine Meinung zu TTip eigentlich keine Rolle, da meine Meinug eh egal ist.

Ich habe aber dieses jahr eine sehr, sehr gute Sendung gesehen (odysso im SWR)
Die hat sehr anschaulich gezeigt, wie sich ein Freihandelsabkommen auf uns (den normalen Bürger ) auswirkt und was es für Nutzen und Risiken gibt.
ich verlinke die Sendung mal: https://www.youtube.com/watch?v=LVcIpAYonVU
 
Hier kann man sich mal ein Bild davon machen, was die Folgen solcher Abkommen sein können.
https://amerika21.de/2015/10/134790/klagen-investitionsschutz


Gegen Ecuador sind aktuell 24 Klagen transnationaler Konzerne in Höhe von 14 Milliarden US-Dollar bei Schiedsgerichten anhängig. Dabei geht es um angebliche Verstöße gegen bilaterale Investitionsschutzverträge. Dies erklärte die ecuadorianische "Kommission zur Überprüfung der bilateralen Investitionsverträge" (Caitisa) unlängst bei einem Symposium an der Universität Andino. Das Thema war "Internationale Investitionsverträge, Transnationale Unternehmen und Menschenrechte. Herausforderungen für die internationale Gemeinschaft". Ursprünglich seien es sogar 18 Milliarden Dollar gewesen. Die Reduzierung kam aufgrund von Verhandlungen oder Rücknahmen von Klagen zustande.

Dies sei unbezahlbar, sagte Piedad Mancero, Mitglied der Kommission. Es würde bedeuten, einen großen Teil der Staatsausgaben für Strafzahlungen zu verwenden und auf staatliche Ausgaben in den Bereichen Soziales, Bauen und Umwelt zu verzichten. Dabei hätten die klagenden Unternehmen – wie Chevron, das für schwere Umweltvergiftungen verantwortlich ist – dem Land teilweise große Schäden zugefügt.
 
Selbst die Amerikaner und Mexikaner sagen das TTip scheiße wird. Die haben das am eigenen Leib zu spüren bekommen, was NAfta bei ihnen für Folgen hat.
 
Wobei man bei Ecuador vorsichtig mit vorschnellen Urteilen sein sollte. Ecuador wechselt zum Beispiel seine Verfassung wie andere Leute Unterwäsche. Seit 1830 rund zwanzig Mal und die aktuellste ist von 2008. Was der alten von 1996 gerade mal eine Halbwertszeit von 12 Jahren gönnte.
Auch die Nachverhandlungen bzw. Überprüfungen der bestehenden bilateralen Verträge durch Caitisa haben ihre Ursache in den Bestimmungen der neuen Verfassung. Wenn Ecuador also bestehende Verträge "einseitig" kündigt, sich aber bei Vertragsabschluss auf internationale Schiedsgerichte einigt, darf sich die Regierung unter Correa nicht wundern, wenn die Unternehmen diese auch anrufen.

Deutschland kam indes auch in den Genuss einer Kündigung durch Ecuador, als es darum ging, dass sich Deutschland über Erdölförderungen im Yasuní-Nationalpark unzufrieden äußerte. Wenn es darum also geht, Schiedsgerichte zu kritisieren, dann ist Ecuador bzw. die politische Führung ein denkbar schlechter Gegenpart dafür.
 
Das Schlimmste sind die Schiedsgerichte und vor allem die mangelhafte Informations- und Mitbestimmungspolitik der EU-Regierung. Alles wird hinter verschlossenen Türen "verhandelt" und der EU Bürger kann weder Vertrags- noch Gesprächsinhalte irgendwo nachlesen.
Man hat auch trotz mehr als ausreichender Petitionsanträge/-Eingänge hier 0 Mitbestimmungsrecht - die Demokratie wird als solches komplett untergraben und ich wünsche den Tod und die Hölle allen Beteiligten.
 
Sieh die Schiedsgerichte als das, was sie sind: eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme von Anwälten für Anwälte.
 
Da kommt was "Tolles" auf uns zu. Ich meine "Gen-Food" ist an sich ok, ABER es muss! auf der Verpackung klar erkenntlich sein (keine Schriftgröße 2 oder sowas). Und das mit den Schiedsgerichten ist nat. ein Witz. Das muss! weg. Stattdessen ganz normale ordentliche Gerichte.

Und mehr Infos für die Öffentlichkeit wäre auch eine feine Sache - immerhin geht es um uns alle! Wir futtern nachher das Zeug, wobei ich wie schon geschrieben an sich nichts gegen "Gen-Food" habe.

Denn machen wir uns nichts vor - "Genmanipulation" machen wir schon seit mehreren tausend Jahren - nur nennen wir das anders: züchten.

Früher:

Anhand des Phänotyps den Genotyp bestimmt

Heute:

Bestimmen wir direkt den Genotyp und aufgrund dessen entwickelt sich dann der gewünschte Phänotyp.

ABER:

Vorsicht sollte man walten lassen, sobald man "andere, artfremde" Gene miteinbezieht. Das kann dann zu unerwünschten "Nebenwirkungen" führen, allerdings "nur" direkt die Umwelt - erstmal, später kann es auch den Menschen betreffen - wobei auch hier die Nebenwirkungen sowohl negativ als auch positiv sein können.

Was nat. nicht passiert, ist, dass man mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln seine eigenen Gene verändert. So ein Blödsinn geistert immer noch durch Inet.
 
Rollensatz schrieb:
Was nat. nicht passiert, ist, dass man mit gentechnisch veränderten Lebensmitteln seine eigenen Gene verändert. So ein Blödsinn geistert immer noch durch Inet.

Würde das funktionieren, hätte man komplett neue Möglichkeiten in der Medizin ;)
 
hallo7 schrieb:
Würde das funktionieren, hätte man komplett neue Möglichkeiten in der Medizin ;)
Würde das funktionieren, hätte sich ein guter Teil der Menschheit bereits selbst beseitigt... (Ich bezweifle, dass bspw. Mensch-Mais-Wesen lebensfähig wären :D)
Manche Leute sollten ein bisschen mehr nachdenken, bevor sie so'n Mist behaupten.

Allerdings hab ich auch mal eine Frage zu Genfood:
Vor einigen Jahren hieß es doch immer, man wisse nicht, ob das essen von genetisch veränderten Produkten schädlich sei oder nicht. Hat man da inzwischen Erkenntnisse erlangt? Also dass es die Umwelt stark schädigen kann ist klar, aber hat das Zeug auch direkte Wirkungen auf uns bspw. beim Essen?
 
Beitrag schrieb:
Würde das funktionieren, hätte sich ein guter Teil der Menschheit bereits selbst beseitigt... (Ich bezweifle, dass bspw. Mensch-Mais-Wesen lebensfähig wären :D)
Manche Leute sollten ein bisschen mehr nachdenken, bevor sie so'n Mist behaupten.

Welchen Mist? Weißt du überhaupt wie Gene funktionieren... Könnte man durch Gen veränderte Nahrungsaufnahme gezielt Basenpaare ändern, wäre das ein enormer Durchbruch, da es eine einfache Möglichkeit wäre.

Der Mensch teilt übrigens 50% seines Erbgutes mit der Banane und zu einem gewissen Prozentsatz mit so gut wie allen Lebewesen/Pflanzen hier auf der Erde...
 
hallo7 schrieb:
Welchen Mist? Weißt du überhaupt wie Gene funktionieren...
Soll das ein Scherz sein. Ich weis nicht nur, wie Gene, ich weis sogar, wie das Verdauungssystem funktioniert. :o
Mehr sag ich dazu nicht...jede Überlegung in diese Richtung ist lachhaft.

Der Mensch teilt übrigens 50% seines Erbgutes mit der Banane und zu einem gewissen Prozentsatz mit so gut wie allen Lebewesen/Pflanzen hier auf der Erde...
...Was nichts an der Tatsache ändert, dass eines derartige Kreuzung zum Tod führt. Es gibt Fälle, da entsteht ein Embryo bei der Kreuzung von Schaf und Mensch (Ja, solche Fälle gibt es durchaus), allerdings wäre mir neu, dass davon auch nur eines mehr als ein paar Minuten nach der Geburt überlebt hat, wenn es nicht schon im Mutterleib umgekommen ist. Selbst durch Inzucht gibt's doch schon so einige Genfehler.
Klar, es kann auch gut laufen, wie bspw. beim Liger oder Maultier, aber das sind Ausnahmen.
 
Was genau hat jetzt das Verdauungssystem mit Genen zu tun? Außerdem rede ich hier nicht von Kreuzungen sondern von gezieltem Ändern der Basenpaare. Kreuzungen sind auf Glück angewiesen.

Also von Genmanipulation nach der Geburt durch Nahrung... Darum ging es doch oder? Wenn man dadurch gezielt Gene/Basenpaare ändern könnte - die (Falsch-)Aussage war ja, dass durch Zunahme von Genmais die eigenen Gene verändert werden können - wäre das toll. Man müsste nur mehr herausfinden, welcher Genmais welche Gene ändert und schon könnte man ungewünschte Konstellationen verändern.

Nur nochmal zur Klarstellung, falls dir das entgangen ist: Die Aussage basierte auf der falschen Aussage, dass Genmais die eigenen Gene verändern könnte. Würde dies funktionieren, hätte das viele Vorteile.
Das ist natürlich fernab jeglicher Realität, aber darum stand ja auch das ;) hinter meiner Aussage. Nur falls es gehen würde, wärs aus genannten Gründen super, aber alles hypothetisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo7 schrieb:
Was genau hat jetzt das Verdauungssystem mit Genen zu tun?
Na was wohl? Das Genmaterial der Nahrung wird im Verdauungstrakt zerstört. Das ist aber auch nur einer von vielen Gründen, weshalb das nicht funktionieren kann.
Außerdem haben wir doch ein Mittel, um gezielt Gene zu verändern, man kann es bloß (noch) nicht richtig kontrollieren und modifizieren: Viren.

Außerdem rede ich hier nicht von Kreuzungen sondern von gezieltem Ändern der Basenpaare. Kreuzungen sind auf Glück angewiesen.
Bevor sich das im weiten Spektrum zu nutze machen kann, muss man noch viel Forschung betreiben, aber ja, man kann schon einiges und das Potential hierbei ist hoch.
 
Wie gesagt, die Befürworter von TTiP sollten sich mal fragen, wieso nicht nur die eindeutig positiven Regelungen, diejenigen, die zweifelsfrei jegliche Handelshemmnisse für alle! beseitigen, verabredet werden können. Warum werden die Schiedsgerichte etc. nicht ausgenommen - es haben mittlerweile europaweit soviele die Petition unterzeichnet, dass doch eine direkte Wahl, TTiP ja oder nein nicht weh tun würde. Demokraten können da nichts dagegen haben. Allerdings müssten vorher die Verhandlungen offen gestaltet werden. Auch so ein Punkt, es ist unfassbar, das in einem demokratischen Rechtsstaat im Geheimen verhandelt wird und BÜRGER! das okay finden. Leute, zur Demokratie gehört etwas und das Wissen darum ist anscheinend verloren gegangen: Wehrhaftigkeit, Kritik, Demos und ständiges Hinterfragen der Politik. Ohne läuft das in faschistische Bahnen, von ganz alleine.

Demokratie ist kein Naturgesetz, sondern muss jeden Tag wieder erkämpft werden. Wie auf einem Bazar. Wenn du nicht handelst, zahlst du den Höchstpreis.

Ihr solltet Euch auch fragen, wieso unsere führenden Politiker wie Fähnchen im Wind wehen bei diesen Fragen - erst in Richtung Bürger (Gabriel: Schiedsgerichte sind inakzeptabel), 6 Monate danach dann verhalten (Gabriel: Noch ist ja nichts unterschrieben) und schließlich, weitere 6 Monate später, dieses Mal aber wenigstens konsequent bis es unterschrieben werden wird, 180Grad anders (Gabriel: Schiedsgerichte sind doch recht erfolgreich in anderen Bereichen, wir sollten uns davon diese große Chance nicht verbauen lassen)


So als Wirtschaftsminister, haltet Ihr es für möglich, dass der so wirklich die Wahrheit gesagt hat und innerhalb eines Jahres die Meinung zu Schiedsgerichten um 180Grad gewendet hat? Oder war schon bei seiner Bürgernähe anfangs klar, was am Ende passiert? So wie bei jedem gottverdammten Thema. Und es wundert Euch nicht? Ärgert Euch nicht? Sagt Euch so gar nichts über die wahre Qualität der Fallstricke im Abkommen aus? Eigentlich darf das nicht wahr sein.

Hatte er anfangs nicht recherchiert/lassen? War er mit über 50 und zig jahren Politik nicht in der Lage die Konsequenzen zu erfassen? Oder hat er gelogen? Mehr Möglichkeiten gibt es nicht, alle 3 würden gute Gründe sein, dass er seinen Hut nehmen muss und man das Gegenteil von dem tut, was der Typ empfiehlt.

Zu guter Letzt: Merkel und Gabriel sagen beide, dass wir abgehängt werden, wenn wir nicht schnell unterschreiben. Ohne, sind wir völlig gelackmeiert, so auf ganz platt ausgedrückt. Und es muss jetzt schnell gehen, sonst war es das.

Hm. Ist es denn so, dass sich "alle" bereits völlig einig sind? Nur wir wieder, der Klassenletzte verschläft und weiß nicht, was er tun soll?

Oder hieß es nicht, dass wir jetzt in der EU sind. Nicht alleine. Ein riesiger Wirtschaftsraum, mit uns als Herz, auf das als Partner für Geschäfte alle scharf sind (bitte, ich weiß natürlich, dass das nicht durch die Bank für alle Branchen gilt - aber als Allgemeinplatz darf das stehen bleiben und stimmt auch). Die immer noch relativ vorne sind, was Maschinen usw. angeht.

Mein Onkel, der vor 3 Jahren als hohes Tier bei der Commerzbank aufgehört hat ist völlig meiner Meinung, das gibt mir etwas Sicherheit wenn ich behaupte:

Natürlich warten die auf uns. Etwas mehr Selbstbewusstsein bitte sehr. "Wir" sind ein gewichtiger Partner in diesen Fragen und wenn wir etwas geschlossen unsere Bedingungen kommunizierten, könnten wir bessere Vertragsinhalte für die ganze EU gewinnen.

Aber die tun doch so, als sollten wir froh sein, überhaupt mitmachen zu dürfen. TTiP, ein so grandioses Beispiel, sie zeigen allzu deutlich, dass nicht der deutsche Bürger (inc. Flüchtlinge, jeder!, der hier lebt, und sei es seit eben) im Fokus ihrer Arbeit liegt. Nach diversen anderen weiß ich aber, dass das wenige merken.

Verrückt. Völlig verrückt.
 
Mein Hauptproblem bleibt es, dass man in den USA "GM food" nicht deklariert, weil der Gesetzgeber hier keinen Unterschied zu erkennen glaubt.

Das Ideal der USA hat aber mit souveränen, "self governing citizens" zu tun, insofern ist der Gesetzgeber ein völlig unwürdiger Maßstab.

Nur so als Argumentations-Tip für die Gegner hier, die die USA nicht so wirklich verstehen. Ich habe nämlich Bekannte in den USA die keine generellen Gentechnik-Gegner sind, aber auch die haben auf mein obiges Argument nichts Gegenteiliges zu erwidern.
 
Colonel Decker schrieb:
Mein Hauptproblem bleibt es, dass man in den USA "GM food" nicht deklariert, weil der Gesetzgeber hier keinen Unterschied zu erkennen glaubt.

Dafür machen es die Unternehmen. Man findet auf vielen Produkten Hinweise klare Hinweise was NICHT drinsteckt.
 
Von meiner Warte her ist die Sache relativ einfach.
Wenn genmanipulierte Nahrung keine Nachteile sondern Vorteile (aus sicht der Erzeuger) hat - wo ist das Problem dies auszuschreiben?
Nur wenn man mal ehrlich ist - wann kann man den Firmen glauben schenken :D
Also führt eine "Nichtauszeichnung" schonmal nicht ohne Grund zu Mißtrauen.

Und das is nur n billo Beispiel - von entsprechenden Klagen usw reden wir gar nicht.

Sorry liebe USA Euren Rosinenbomber-Bonus habster verspielt!
Versucht uns nicht zu verulken - spielt mit offenen Karten!
 
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