Leserartikel Speicherupgrade mit 4GB DDR3 Riegel - Warum es nicht läuft...

h00bi

Fleet Admiral
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Hallo zusammen,

immer öfter lese ich hier auf CB in den letzten Tagen und Wochen, dass der neu gekaufte Speicher nicht so will, wie der Käufer sich das vorgestellt hat. Immer wieder ist der Schuldige hierbei zu neuer RAM, der auf dem alten Board nicht läuft. Daher habe ich mich entschieden einen kurzen Guide zu schreiben wie ihr sicherstellen könnt, dass das neue Speicherupgrade auch läuft.


1) Welche Systeme sind betroffen?
Betroffen sind alle Intel Systeme VOR Sandy Bridge und Cougar Point also:
Intel 3er / 4er Chipsatz und LGA 775 CPUs
Intel 5er Chipsätze und LGA1156 CPUs (hier kann man unter Umständen etwas nachhelfen)
X58 Boards mit LGA 1366 CPUs sind nicht betroffen, hier reicht ggf. ein simples BIOS Update.

Bei AMD konnte ich das Problem bisher noch nicht feststellen. APUs und Bulldozer CPUs sind nicht betroffen. Ältere CPUs wohl auch nicht -> klick


2) Warum laufen die neuen 4GB Riegel nicht?
Bei 4GB Riegel zeigt sich seit wenigen Monaten ein Umschwung. Statt mit 16 Stück 2Gbit Chips werden viele Speichermodule aus Kostengründen mit 8 Stück 4Gbit Chips aufgebaut. Bei manchen Herstellern wird hierbei leider nicht mal die Produktnummer des Speichers geändert. So kann es passieren dass man das gleiche Modul/Kit nochmal kauft, aber das neue nicht läuft.

Das eigentliche Problem ist, dass die alten Speichercontroller von Intel mit diesen neuen 4Gbit Chips nicht richtig klar kommen.

3) Wie erkenne ich ob ich "neue" oder "alte" Riegel habe?
Wie bereits geschrieben hilft ein Blick auf das Modul bzw. unter den Heatspreader. Als grobe Richtlinie:
Sind auf beiden Seiten (double sided) des Moduls Speicherchips aufgelötet, ist es 2 Rank RAM mit 2Gbit ICs (256Mx8).
Sind lediglich auf einer Seite des Moduls (single sided) Speicherchips aufgelötet, handelt es sich um 1 Rank RAM mit neunen 4Gbit ICs (512Mx8).
ACHTUNG: Diese grobe Faustformel gilt nur für normalen Consumer Speicher normale PCs!

4) Gibt es nicht doch eine Möglichkeit?
Auf Intel 3er/4er Chipsätzen und LGA 775 CPUs gibt es definitiv keine Möglichkeit die neuen Module zu verwenden.

Bei LGA 1156 Systemen kann es helfen, die Speicherspannung etwas zu erhöhen. Spätestens ab 1,6V sollte es ein Bild auf dem Monitor geben. Grundsätzlich gilt hier: Je weniger Module eingesetzt werden, desto höher ist die Chance dass es läuft. Natürlich läuft das dann nur so lange, bis das BIOS resettet wird.
Des Weiteren sind die Chancen größer, je besser eure CPU ist. Ein i5-750 oder i7 (Lynnfield) läuft mit den neuen Riegeln eher als ein i5 oder i3 (Clarkdale). Bei letzteren sind die Chancen recht gering bis unmöglich.
Bei Komplettsystemen oder Notebooks ist das BIOS oftmals dermaßen beschnitten, dass die Speicherspannung gar nicht angepasst werden kann.

5) Wie finde ich passenden Speicher für mein altes System?
Bei den großen Speicherherstellern wie z.B. Hynix, Micron (Crucial), Samsung und Nanya, die auch ihre Chips selbst fertigen, ist es an der Produktnummer ersichtlich ob es sich um single rank (1 Rank / 1R) oder dual rank (2 Rank / 2R) Speicher handelt.
Reine Modulhersteller wie Corsair, G.Skill usw. scheinen hierauf keinen Wert zu legen. Hier hilft nur nachschauen oder nachfragen.

Ebenso empfiehlt sich ein Blick in den Kaveri Speicherthread: https://www.computerbase.de/forum/t...egel-dual-rank-optimal-fuer-amd-apus.1307117/
Aber Achtung: Wie bereits erwähnt gibt es Hersteller die Speicher auf die neuen Chips umstellen ohne die Artikelnummer zu ändern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was genau ist denn damit gemeint?
Phenom I kann es ja nicht sein da der ja kein DDR3 kann.

X2 220 und X2 245 auf 760G und 770 Chipsatz
Liefen sowohl mit Single-Rank 4GB als auch mit 8GB Modulen (auch mit 32GB).
Sollten also keine Probleme bereiten.

Ein i5 oder i7 (Lynnfield) läuft mit den neuen Riegeln eher als ein i5 oder i3(

Und das nur in Verbindung mit dem passenden Chipsatz.
Vielleicht noch was zum Verlinken
http://www.pc-experience.de/wbb2/thread.php?postid=251822551


Man könnte noch die Problematik um den H61 Chipsatz mit vier Steckplätzen aufnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schöne Übersicht.

Vll. sollte noch ausdrücklich erwähnt werden, das ein Blick in die Speicher-Kompatibilitätsliste des Mainboards hier nicht weiterhilft.
 
Peiper schrieb:
Was genau ist denn damit gemeint?
Phenom I kann es ja nicht sein da der ja kein DDR3 kann.

Öhm, ja... hab ich verpeilt. Ist korrigiert. Rest auch hinzugefügt.
Dass der H61 nur max. 4 Ranks kann ist ja aber genau der umgekehrte Fall.
 
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