Wieso fressen Windowsversionen viele Ressourcen?

bart1983

Commander
Registriert
Apr. 2008
Beiträge
2.820
Hallo,

eigentlich ist es kein alleiniges Win7-Thema, aber hier passt es mMn am besten hinein.

Über die Jahre und verschiedene Windowsversionen ist es mir wiederholt aufgefallen: Linux-Derivate laufen stets performanter und benötigen weniger Ressourcen als die zu der Zeit aktuellen Windowsversionen.

An diesem Wochenende habe ich es wiedermal erlebt:
Ich habe zwei gleiche Laptops. Beide haben gleiches Mobo, gleichen Chipsatz, gleicher RAM (1GB DDR2) und gleichen CPU (C2D 2GHz) verbaut. Sie unterscheiden sich nur bei dem installierten OS.

Auf dem einen habe ich LinuxMint16 und auf dem anderen Gerät Windows 7 Sp1 x86 frisch installiert (samt Treiberwahnsinn bei Windows7). Sonst nichts weiter.

Der Unterschied ist schon nach dem Start zu sehen.
Bei Linux Mint wird nur 155MB RAM belegt (0MB swap). Und es sind schon dutzende von Programmen vorinstalliert (Gimp, Office, etc).

Bei win7 sind nur 500MB "verfügbar" (also der cached RAM ist herausgerechnet...ich meine nicht den "freien" RAM, der bei Win7 nicht relevant ist).
Also benötigt Win7 ca. 500MB+- für sich alleine, und das obwohl nichts sonst noch installiert ist (also kein office, keine Bildbearbeitung, etc).
Am Funktionsumfang von einer Standard-Windowsinstallation kann diese Speicherauslastung also nicht liegen. Die bietet ja kaum etwas.

Auch bei der Arbeitsgeschwindigkeit ist es Win7 weit überlegen.
Beispiel Youtube Video in 1080p abspielen. Bei Win7 ruckeln, bei Linux flüssig und ohne Ruckler. Wohlgemerkt bei absolut gleicher Hardware.

Auch wird bei Win7 bei längerem Surfen die Auslagerungsdatei heftig genutzt und es kommt die Meldung: "Nicht genügend Arbeitsspeicher, bitte speichern Sie ihre Arbeit,...".


Nun kennen wir alle diese Aussage, aber warum dieser Thread? Weil ich es gerne verstehen möchte, warum das so ist.
MS fiel mit Vista damals auf die Nase und versprach mit Win7 auf Besserung. Dennoch sind sie mailenweit von der optimalen Ausnutzung von Ressourcen entfernt.

Kleine Entwicklergruppen zeigen dem großen Milliarden-Dollar Unternehmen seit Jahren wie effizientes und schohnendes OS aussehen soll.
Also warum bekommt es MS nicht einmal so hin wie die ganzen anderen Linux-Derivate?

Ist das Jahrelange "Weiterfriggeln" der vorhanden Windows-Source Codes die Ursache oder gibt es etwas was ich nicht bedenke?

Bin gespannt was ihr meint.
 
Was für eine merkwürdige Frage?

Glaubst du die Hardwarehersteller würden sich über ein ressourcenschonendes Windows freuen,
dann könnte man nicht mehr ständig neue leistungsstärkere Hardware, größere Speichermodule etc.
an den Awender bringen.

Außerdem hat sich ab Windows 8 durchaus was getan.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man merkt du hast weder Windows 8, 8.1 noch 8.1.1 benutzt. Diese wurden jedes mal ressourcenschonender.
Könntest auch einen Threa eröffnen, in dem du dich über den Ressourcenhunger von Vista aufregst.
Windows 7 ist in 6 Jahren und Vista in 3 Jahren eh Geschichte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Jahre und verschiedene Windowsversionen ist es mir wiederholt aufgefallen: Linux-Derivate laufen stets performanter und benötigen weniger Ressourcen als die zu der Zeit aktuellen Windowsversionen.

Das stimmt so nicht. Linux Gnome oder Kde ist praktisch genauso verfressen wie Windows. Der Unterschied ist nur, unter Linux kann ich auch openbox oder ratpoison, etc nutzen und bin dann extrem ressourcenschonend. Ein großer Grund ist Backwards Compatibility bei Windows. Die frisst sehr viel: Unter Linux kann ich kein Binary von 1990 heute noch nutzen, ist aber auch nicht notwendig: ich kanns neu kompilieren.

Dann hat Windows sehr viele Komfortfunktionen wie automounter, Wizards, etc. Wieder Dinge die openbox eben nicht hat. Etc.
 
Microsoft hat schon immer mehr Wert auf Optik und Features gesetzt, als z.B. auf Optimierungen beim Kernel. Ist ein offenes Geheimnis. Es tauchen immer wieder hier und da Microsoft-Mitarbeiter auf, die sich da Luft machen und Microsofts Weg kritisieren.

Aber warum auch was ändern? Es gibt auf dem Desktopmarkt im Prinzip keine Konkurrenz zu Windows. Würde sich vielleicht ändern, wenn AAA Spiele Titel endlich auch konsequent für Linux entwickelt werden würden. Das ist meiner Meinung nach das Zugpferd Nummer 1 für ein OS.

Wir befinden uns da in einem Teufelskreis. Es wird nicht für Linux entwickelt, weil es so einen kleinen Marktanteil im Desktopsegment hat. Linux wird nicht benutzt, da keins der großen Unternehmen dafür entwickelt.

Gäbe es die Titel von Blizzard sowie Spiele wie Lol und die Adobe Produktpalette für Linux, sähe die Welt bestimmt ganz anders aus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh man... wenn du mal schaust, wie sich Hardwarepreise in den letzten Jahren entwickelt haben, ist deine "Frage" schon fast lächerlich! Heute bekommst du für einen Betrag X vermutlich (im Verhältnis zu damals) leistungsstärkere Hardware.

Hast du mal die optimalen Systemanforderungen beider Betriebssysteme verglichen? Und die Dienste, die bei beiden Systemen laufen? ;)
Ich glaube kaum, dass Linux mit 1 GB angegeben ist...

Du nennst es "Treiberwahnsinn bei Win7", ich nenne es "Paket-Nachinstallierungswahnsinn bei Linux" :D
Bei Windows 7 kann ich einen Großteil von Hardware einfach einstecken und es läuft, ohne eine CD eingelegt zu haben... das hat natürlich seinen Preis.
 
Ich verstehe die Frage auch nicht ganz, es ist doch vollkommen egal wie viele Programme installiert sind Ram benötigen sie keinen solange sie nicht gestartet sind.
Und es sind schon dutzende von Programmen vorinstalliert (Gimp, Office, etc).

Treiberwahnsinn verstehe ich auch nicht ganz, ich musste bei Win7 keinen einzigen Treiber nachinstallieren und bei Win 8.1 ebenso. Klar habe ich Treiber installiert aber das hätte man bei linux genau so machen müssen.

Die Frage wäre doch eher, warum den Ram nicht nutzen wenn er da ist?
 
bartio schrieb:
Linux-Derivate laufen stets performanter und benötigen weniger Ressourcen als die zu der Zeit aktuellen Windowsversionen.
Ja? Mein Windows daheim läuft gefühlt doppelt so flüssig wie das Linux auf der Arbeit. Einfach weil u.a. der RAM genutzt wird, während beim Linux immer wieder alles von der HDD geladen wird.
bartio schrieb:
Auf dem einen habe ich LinuxMint16 und auf dem anderen Gerät Windows 7 Sp1 x86 frisch installiert (samt Treiberwahnsinn bei Windows7). Sonst nichts weiter.
Und jedes Gerät läuft. Wenn du Pech hast, kannst du mit nem Linux nicht mal ins Netzwerk, weil es für die Hardware einfach keine Netzwerktreiber gibt. Dann bist du schön aufgeschmissen und musst die dir ggf. selbst kompilieren (ja auch heute noch). Manchmal war es selbst eine Plage, einen USB-Stick auf einem Debian Squeeze zu mounten. Einfach mal Kamera/Handy anstecken und loslegen war teilweise auch nicht möglich.

Welchen Treiberwahnsinn meinst du eigentlich? Bei einer Neuinstallation muss ich nur meinen Treiber der TV-Karte manuell installieren. Der Rest wird automatisch erkannt. Dafür musst du bei einem Linux im Gegenzug erstmal 1000 Pakete installieren.
bartio schrieb:
Der Unterschied ist schon nach dem Start zu sehen.
Bei Linux Mint wird nur 155MB RAM belegt (0MB swap). Und es sind schon dutzende von Programmen vorinstalliert (Gimp, Office, etc).
Solltest du vielleicht nochmal überprüfen.
http://www.golem.de/news/windows-xp-ade-linux-ist-nicht-nur-ein-lueckenfueller-1404-105636.html schrieb:
Linux Mint 16 Cinnamon 340 MByte 3,7 GByte
Die 340 MB decken sich auch mit meiner frischen Mint Installation in einer VM. Übrigens hat die installierte Software nichts mit dem RAM-Verbrauch zu tun. Wäre ja zu schön, sonst hätte ich bei meinen 20 TB keinen freien RAM mehr.
bartio schrieb:
Am Funktionsumfang von einer Standard-Windowsinstallation kann diese Speicherauslastung also nicht liegen. Die bietet ja kaum etwas.
Bietet kaum etwas? Also eh bspw. ein Gnome anständig zum Arbeiten zu gebrauchen ist, muss man schon sehr viel Hand anlegen. Ein Mint ist ok, aber auch da fehlt vieles. Extrem bemerkbar macht sich aber die Superbar seit Windows 7. Dieser Usability-Vorteil ist schon ein enormer Faktor, den irgendein Linux da noch nicht hinbekommen hat. Es gibt zwar bspw. DockBarX, aber das ist extrem buggy und auf mehreren Monitoren komplett unbrauchbar. Das altgediente "Schnellstartleiste und Taskleiste" ist für mich heute ein Graus.
bartio schrieb:
Auch wird bei Win7 bei längerem Surfen die Auslagerungsdatei heftig genutzt und es kommt die Meldung: "Nicht genügend Arbeitsspeicher, bitte speichern Sie ihre Arbeit,...".
Passiert normalerweise überhaupt nicht, außer du hast irgendwo rumgespielt. Normalerweise kümmert sich Windows selbst drum. Die Meldung erscheint nur, wenn du das Pagefile künstlich begrenzt. Sonst wächst das Ding auch auf 30 GB, wenn es nötig ist - ohne Zutun, ohne Meldung.

Übrigens, was erwartest du von 1 GB? Da wird im Linux auch heftig rumgerödelt. Kurz ein paar Seiten angesurft und der RAM-Verbrauch vom Browser steigt problemlos auf über 1 GB. Da wird zwangsweise ausgelagert.
bartio schrieb:
Kleine Entwicklergruppen zeigen dem großen Milliarden-Dollar Unternehmen seit Jahren wie effizientes und schohnendes OS aussehen soll.
Und die "kleinen Entwicklergruppen" [1] haben immer noch keine Ahnung von ordentlichen GUIs. In Nautilus (Standarddateimanager in Debian/Gnome) wurde bspw. das Löschen von Dateien/Ordnern mittels der Entf-Taste wegrationalisiert. Die Suchfunktion hat dort auch nie funktionieren wollen. Usability-technisch ist ein Linux ganz weit hinten. Shells wie Cinnamon und Forks wie Nemo bewegen sich da eher in die richtige Richtung der einfachen, verständlichen und brauchbaren GUI.

[1] Übrigens würde Linux heute nicht da stehen, wo es heute wäre, ohne dass große Firmen wie Intel, Red Hat, IBM etc. daran arbeiten würden. Die "kleinen Entwicklergruppen" stämmen dabei gar nichts. Einen Großteil machen große Firmen aus, dass Linux überhaupt so in Bewegung bleibt. Aber auch nicht, weil sie es toll finden, sondern weil deren Software und Hardware darauf laufen soll.

http://www.linuxuser.co.uk/news/microsoft-among-top-20-companies-contributing-to-the-linux-kernel - Seite 9 ff.
 
Der Ansatz der Fragestellung ist ja schon nachvollziehbar, aber die gebrachten Beispiele sind nicht kompatibel.

Windows 8 / 8.1 ist anspruchsloser als ein Windows 7. Auf aktuellen NetBooks mit 2 GB Speicher läuft Win 8 recht flüssig. Bei gleichen Geräten wurde damals das Win 7 Starter verwendet, da ein Home Premium selbst mit deaktiviertem Aero recht träge war.

Das Windows auch mehr verbrät als Linux, sehe ich aus der Sicht, daß es sich bei Windows auch um ein massentaugliches Betriebssystem handelt - d.h. von der berühmten Tante Erna bis hin zum Firmenchef oder Informatiker können damit arbeiten und ihre Geräte verwenden. Zwar fallen irgendwann irgendwelche uralten Geräte, wie Drucker, Scanner oder sowas, raus, aber in einem relativ großen Zeitrahmen werden verdammt viele Sachen unterstützt - und was machen diese Datenbanken? Richtig...brauchen Ressourcen.

Und das die genannten kleinen Linux-Entwicklergruppen da effektiver sind, ist mein Kritikpunkt. Linux ist ein freies System und morgen könnte eine Version kommen, die sich Kölsch-Linux nennt. Und dann geht es los: welcher Drucker läuft da, welcher W-Lan Stick, wie ist die Grafikkartenunterstützung...und blaaaaa.

Ich stand mit einem Kunden vor 3 Monaten vor unserem W-Lan Ständer und keiner der 15 vorhandenen Sticks (von D-Link über Asus über NetGear über Fritz, usw.) war mit Ubuntu kompatibel.

Klar wäre es wünschenswert, wenn weniger verbraten würde, aber ob jetzt 15% oder 20% oder 25% Kapazität belegt ist...stört mich nicht wirklich.
 
Glaubst du die Hardwarehersteller würden sich über ein ressourcenschonendes Windows freuen,
dann könnte man nicht mehr ständig neue leistungsstärkere Hardware, größere Speichermodule etc.
an den Awender bringen.
Aha und du glaubst ernsthaft die Hersteller schmieren MS das sie weniger optimieren und Ressourcen verschwenden?
Und die Linux-Entwickler können optimieren, weil Sie kein Druck von der Industrie bekommen?

Glaube das ist etwas zu kurz gesprungen.



Hast du mal die optimalen Systemanforderungen beider Betriebssysteme verglichen? Und die Dienste, die bei beiden Systemen laufen?
genau darum geht es mir ja.
Beide Systeme frisch installiert. Das eine 500MB für sich selbst, das andere 155MB.
Mit beiden kann ich surfen, drucken, Briefe schreiben, Emails checken. Und die 155er hat sogar noch viel mehr Features und Programme per default intigriert.

Also was rechtfertigt die 350MB "Mehrbelastung"?


Aber warum auch was ändern? Es gibt auf dem Desktopmarkt im Prinzip keine Konkurrenz zu Windows. Würde sich vielleicht ändern, wenn AAA Spiele Titel endlich auch konsequent für Linux entwickelt werden würden. Das ist meiner Meinung nach das Zugpferd Nummer 1 für ein OS.
Da muss ich dir leider zustimmen.

Oh man... wenn du mal schaust, wie sich Hardwarepreise in den letzten Jahren entwickelt haben, ist deine "Frage" schon fast lächerlich! Heute bekommst du für einen Betrag X vermutlich (im Verhältnis zu damals) leistungsstärkere Hardware.
Darum geht es mir nicht.

Nur weil Leistung da wäre, muss Sie doch nicht sinnbefreit verschwendet werden.

Sagen wir doch mal du und dein Bruder bauen beide einen 70Zoll Fernseher mit dem Ziel ARD zu empfangen (Auch wenn das Ziel hier äußerst fraglich ist ;)).
Deiner braucht 500Watt und seiner 100Watt. Da wirst du dir auch die Frage gefallen lassen müssen, warum deiner diesen riesen Mehrverbrauch aufweist......und dann spielt es keine Rolle ob die Energie sowieso da ist oder nicht.

Gegenfrage: Wieso braucht eine S-Klasse mehr Sprit als ein Polo?
:rolleyes:
Eine S-Klasse bietet mehr Komfort, technische Überlegenheit und Leistung als ein Polo. Ganz abgesehen vom Prestige.
Für Mehrliestung muss man auch tiefer in die Tasche greifen, das sehe ich auch ein.

Aber der Funktionsumfang von Windows ist mMn dem von Linux nicht überlegen, eher im Gegenteil.
Deshalb erkenne ich da nicht, warum man dafür mehr bezahlen (in deiner Analogie: Mehr Ressourcen brauchen) sollte.

Wenn ein 1tonnen Benziner Corsa 50% mehr verbrauchen würde als ein 1,6Tonnen Benziner BMW, sollte man sich die Frage der Ursache schon stellen.


Ich verstehe die Frage auch nicht ganz, es ist doch vollkommen egal wie viele Programme installiert sind Ram benötigen sie keinen solange sie nicht gestartet sind.
Genau. Dann schau doch mal wieviel Prozesse momentan laufen, die du im grunde nicht brauchst und die nur durch Programme wie Windows Live, MS Office oder anderes draufkamen.

Will sagen: Installierst du Office, hast du abermals einen noch höheren Ressourcenverbrauch....und das, obwohl du Office gerade nicht brauchst.

(...)Ein großer Grund ist Backwards Compatibility bei Windows(...)

Dann hat Windows sehr viele Komfortfunktionen wie automounter, Wizards, etc. Wieder Dinge die openbox eben nicht hat. Etc.
Mit der Backwards Compatibility ist es bei Windows aber auch nicht immer so hinreißend wie es gerne propagiert wird.
Genügend WinXP Programme (keine Spiele) liefen und laufen auch nicht unter Win7.

Ohne jetzt in die Linux Slim-Ecke abdriften zu wollen...Morderne Linux-Distris bieten doch heutzutage doch auch viele Wizards und Komfortfeatures und sind aber immernoch nicht so verschwenderisch.


Die 340 MB decken sich auch mit meiner frischen Mint Installation in einer VM.
Habe unten angehängt. Frisch installiert. Bewusst mehrere Minuten lang "stehen" lassen, damit wirkliche alle Prozesse am laufen waren.
 

Anhänge

  • IMG_20140413_115917.jpg
    IMG_20140413_115917.jpg
    521,6 KB · Aufrufe: 206
Zurück
Oben