Bald sind Wahlen in Europa...

Das die Statistiken zurechtgemacht sein können bestreite ich nicht. ABER ich fange nicht mit Verschwörungstheorien an, solang nicht ein hinreichender Hinweis veröffentlicht wird, der dagegen spricht.
Methodisch kommen die Zahlen in der Regel aus den Einwohnermeldeämtern. Daher es können auch mehr Zuwanderer vorhanden sein, die haben dann aber auch kein Anspruch aus Sozialhilfe. Insofern für die Betrachtung von Zuwanderung und Sozialhilfe nicht relevant.


Von was die Rede war, war von einer (massenweise) Zuwanderer nicht qualifzierter Einwanderer. Wobei dieses "massenweise" schlicht nicht stimmt. Die Zuwanderer sind in der Regel gescheit qualifiziert. Auf was du herumreitest sind kleine Minderheiten der Zuwanderer. Im Schnitt ist der Zuwanderungsstrom also positiv. Soweit zu gut. Gegen die niedrig qualifizierten Zuwanderer würde nur helfen, die Hürden für eine Zuwanderung zu erhöhen, mit einem Aufbau von küntlischen zu den eh schon herrschenden Barrieren (Finanziell, Sprachlich, Ausländerunfreundlichkeit bis -feindlichkeit in der BRD) führt in aller Regel eben auch dazu, dass man die Leute aussperrt, die man haben will und braucht. Denn wie beschrieben, die "natürlichen" Hürden die es beim Zuwandern gibt sind bereits jetzt hoch genug um die wenig qualifizierten/armen Zuwanderer abzuhalten.

Die persönlichen Beobachten auf der Straße... Ich seh jeden Tag hoch qualifizierte Menschen die mindestens zwei Sprachen flüssig sprechen und zwischen diesen Sprachen mehrmals am Tag wechseln. Trotzdem besteht Deutschland nicht nur aus solchen Leuten!

Genauso besteht Deutschland nicht aus den (aus meiner Sicht) Prolleten die sich in den entsprechenden Vierteln treffen.

Sowas sind persönliche Beobachtungen, die mögen einen Verstimmen sind für gesamtgesellschaftliche Betrachtungen aber ÄUSSERST gefährlich. Denn was du siehst sind ein paar Leute in in den Straßen unterwegs sind. Das deutlich mehr am frühen Morgen deine Mülltonne entleeren oder irgendwo sonst im Huntergrund arbeiten fällt dir wahrscheinlich nicht im gleichen Maße auf.
Wenn nun also politische Entscheidungen, an denen die gesamt Deutsche und Europäische Wirtschaft hängt aufgrund von flachen populistischen Entscheidungen festgemacht werden, die sich an einzelnen Beobachtungen gemacht werden... Ne danke!

Genau das ist das Problem an Populismus, die Entscheidungen und Aussagen sind höchst Emotional und Ursache-Wirkungs-Relationen sind oftmals derart stumpf, dass sie keine zweckmäßige Lösung für Millionen von Menschen und Milliarden an Wirtschaftsmitteln sein können!
 
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Piktogramm schrieb:
Keine Förderung mehr für Arbeitsplatzvermittlung (Daher auch keine Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose, damit die Fachkräfte die nicht mehr zuwandern auch nicht aus den eigenen Reihen mehr gedeckt werden können. JUHUUUUUUUUU)

hier scheinst du dich mit der Materie nicht auszukennen bzw Theorie und Praxis ^^


- Arbeitsplatzvermittlung und Qualifizierungsmaßnahmen sind 2 paar verschiedene dinge und werden auch aus 2 verschiedenen töpfen bezahlt
- werden jahr für jahr eh der vermittlungsbudget gekürzt dank agenda 2010
- es heisst zwar " fördern und fordern " aber was die Agentur für arbeit unter fördern versteht, steht auf nem anderem blatt papier ;)
- oberstes ziel ist nicht die Vermittlung in arbeit ( dafür hat der arbeitslose selbst zu sorgen ) , oberstes ziel ist es den arbeitslosen aus der Statistik rauszubekommen
 
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@hotzenplot:

Ja und nein, deine Beschreibung zum Istzustand stimmt soweit, da ging es mir aber nicht drum. Die AFD schreibt recht offen, dass jede Maßnahme die dazu dient Arbeitslose in Jobs zu bringen gestrichen werden sollte. Da gehört halt auch einfach mal alles rein:

III.2.8. Reduzierung arbeitsmarktpolitischer Instrumente
von: http://afdsachsen.de/download/AfD_Programm_Lang.pdf


Kurzum, Qualifizierung für Arbeitslose? Ne iss nicht!
Also es steckt wares drinnen, in vielen Branchen ist üblich die Arbeitnehmer rauszuschmeißen, das AMT die Quali zahlen zu lassen und die Leute wieder ins Unternehmen zu hohlen. Sprich, weil ein paar Unternehmer alle Möglichkeiten (legal) ausnutzen dürfen wenn es nach der AFD geht alle Arbeitslose in die Röhre schauen. Hach Populismus ist SOOOOOO toll.
YEAH!
 
Piktogramm schrieb:
III.2.8. Reduzierung arbeitsmarktpolitischer Instrumente
von: http://afdsachsen.de/download/AfD_Programm_Lang.pdf

Kurzum, Qualifizierung für Arbeitslose? Ne iss nicht!


zitat afd :

"Nahezu alle Programme zur Erleichterung des Einstiegs oder Wiedereinstiegs in das Berufsleben führen zu Mitnahmeeffekten
und Wettbewerbsverzerrungen, nicht aber zur Schaffung von Arbeitsplätzen. Überdies können
damit Steuermittel eingespart werden."

die sprechen auf sgb2 § 16 d ,e, f

also 1 euojobs, zuschüsse für den zuküntigen Arbeitgeber, praktikas und freie förderung

auf dem ersten blick sind diese massnahmen sinnvoll. aber da wären wir wieder bei Theorie und Praxis ;)

auf dem 2. blick wird's klarrer um was es geht, Subventionen von Arbeitgeber und ebend die Statistik

und somit ergibt die aussage der afd sinn
 
Es gibt reichlich sinnige Maßnahmen, da sage ich nichts gegen. Die AFD schreibt aber ganz klar, dass alle Maßahmen zu beseitigen sind. Daher nicht irgendwas von wegen, Missbrauch oder Mitnahmeeffekte der Unternehmen zu begrenzen/einzuschränken.

Die AFD legt sogar noch einen drauf! Die behaupten ja tatsächlich, dass Arbeitsmarktpolitik und damit verbunden Maßnahmen den Sinn hat Arbeitslosigkeit zu bekämpfen (die sind schlau!). Was ja aber nicht im Sinne der Unternehmen sein kann, da ja nur ein Überangebot an (qualifizierten) Arbeitskräfte niedrige Löhne garantiert (Angebot-Nachfrage daher Überangebot->kleine Preise bei den Lohnkosen YEAH!). Daher, die schreiben doch tatsächlich, dass es doch garnicht Sinn der Sache sein kann Arbeitslosigkeit mit politischen Mitteln zu bekämpfen, ist schließlich garnicht gut für die Wirtschaft.
Dieses Interesse der Wirtschaft muss lauf AFD gegenüber dem gesellschaftlichem Interesse an wenig Arbeitslosen abgewogen werden. Daher die AFD sagt klipp und klar, dass es im Land eine Bevölkerungsschicht geben muss, die (dauerhaft) arbeitslos sein muss, damit die Wirtschaft billige Arbeitskräfte bekommt. Denn Löhne drücken geht am allerbesten, wenn man denen die Arbeit haben drohen kann, dass sie wenn sie nach höheren Löhnen plerren halt als nächstes zum arbeitslosem Plebs gehören werden.
Egal wie man es wendet, die Formulierung lässt so keine Vollbeschäftigung zu, da lauf AFD immer eine ausreichende Deckung an Arbeitssuchenden gewährleistet sein muss.

Der Verein ist klasse, so offen hab ich das in keinem FDP Wahlprogramm gefunden! (Ok waren nur 2 Kurzfassungen und in Auszügen einmal das Komplettprogramm)
 
Piktogramm schrieb:
Daher die AFD sagt klipp und klar, dass es im Land eine Bevölkerungsschicht geben muss, die (dauerhaft) arbeitslos sein muss, damit die Wirtschaft billige Arbeitskräfte bekommt. Denn Löhne drücken geht am allerbesten, wenn man denen die Arbeit haben drohen kann, dass sie wenn sie nach höheren Löhnen plerren halt als nächstes zum arbeitslosem Plebs gehören werden.

und was ist da der unterschied zu der jetzigen Situation? keine.

oder doch die afd sagt es offen, wärend die CDU und SPD billige Phrasen nutzen

im übrigen wurde die Agenda 2010 mit dem ganzen harzt4 nur zu einem zweck eingeführt. die Einführung und Etablierung des niedriglohn Sektors in Deutschland

zitat schröder 2005 :

Wir müssen und wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert. Wir haben einen
der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut, den es in Europa gibt. Ich rate allen, die sich
damit beschäftigen, sich mit den Gegebenheiten auseinander zu setzen, und nicht nur
mit den Berichten über die Gegebenheiten. Deutschland neigt dazu, sein Licht unter den
Scheffel zu stellen, obwohl es das Falscheste ist, was man eigentlich tun kann. Wir haben
einen funktionierenden Niedriglohnsektor aufgebaut,


wxw.gewerkschaft-von-unten.de/Rede_Davos.pdf
 
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Ich habe es schonmal geschrieben, ich bin überhaupt kein Freund davon (meist negatives) Handeln anhand des schlechten Handelns Anderer zu rechtfertigen.

Und wenn man schon selbst erkennt, dass dort wo die AFD mal nicht flach populistisch ist ganz offen sagt, dass sie gegen Teile der Bevölkerung arbeiten will und das sie damit auf keinen Fall besser sind als CDU/SPD, wieso wählt man die dann bitte?
Nach dem Motto "Ey, schaut mal CDU/SPD und Rest, wir wählen die Typen, die ganz offen sagen, dass sie den selben Scheiß machen wie ihr, lasst euch das eine Lehre sein!"... Ähhhhh merkwürdiges Konzept.

Wobei, die etablierten Parteien tun so und versuchen es meist (wenn auch mit mitunter mit zweifelhaften Ergebnis), Arbeitslosigkeit zu reduzieren. Die AFD sagt gleich, dass sie das nicht wollen. Ein bisserl Differenz ist da schon noch (mM).
 
Jack159 schrieb:
Das Thema bezieht sich ja seit einiger Zeit insbesondere auf Rumänien und Bulgarien.
Schau dir doch bitte mal die Zustände in diesen Ländern an. Was sollen denn da für massenhafte hochqualifizierte Leute herkommen? Die dürften eher die absolute Ausnahme sein. Die meisten kommen wohl eher, weil es ihnen hier massiv besser geht z.B. aufgrund des sozialen Netzes hier. Und gute Deutschkenntnisse oder Qualifikationen dürften sie auch i.d.R. nicht besitzen. Sie versuchen einfach auf biegen und brechen nach Deutschland zu kommen, weil sie wissen, dass es hier eben (für ihre Dimensionen) viel Geld vom Staat gibt. Undenkbar in ihren Herkunftsländern.

mal eine frage zu diesem thema in eine andere richtung. gibt es nicht auch arbeiten, welche kein qualifiziertes personal erfordern, aber auf die deutschland angewiesen ist, weil kein deutscher diese arbeiten machen will? ich denke da z.b. an die saisonale arbeit in der landwirtschaft, wo das ernten vom gemüse anstrengend ist und nur schlecht bezahlt ist, weshalb diese jobs unbeliebt sind und daher an die immigranten fallen.
 
speedyjoe schrieb:
mal eine frage zu diesem thema in eine andere richtung. gibt es nicht auch arbeiten, welche kein qualifiziertes personal erfordern, aber auf die deutschland angewiesen ist, weil kein deutscher diese arbeiten machen will? ich denke da z.b. an die saisonale arbeit in der landwirtschaft, wo das ernten vom gemüse anstrengend ist und nur schlecht bezahlt ist, weshalb diese jobs unbeliebt sind und daher an die immigranten fallen.

Ich kriege Pickel wenn ich sowas höre...

Wer keine "Lust" auf eine entsprechende Arbeit hat, dem sollte man sofort alle Gelder entziehen und derjenige wird sich dann nochmal sehr genau überlegen, wieviel "Lust" er auf die entsprechende Arbeit hat, wenn er auf der Straße schläft.
 
speedyjoe schrieb:
..., weil kein deutscher diese arbeiten machen will? ...
Nein, gibt es nicht, es scheint nur so, weil ein Städter, der mit 30 das erste Mal in seinem Leben auf einem Acker steht, niemals auch nur den Hauch einer Chance hat, beim Spargelstechen halb so schnell zu werden, wie ein Landarbeiter, der das schon als Kind gemacht hat. Dazu kommt das, übrigens weltweite und nicht nur innerhalb der EU stattfindende, Ausnutzen des Lohngefälles. Dabei verdienen die Polen auch für ihre Verhältnisse auf deutschen Äckern gar nicht mal gut - sie machen das nur in Deutschland, weil sie in Polen für ihren Arbeitspreis keinen Job finden würden. Dort stehen eben Weißrussen und Ukrainer auf den Äckern. Die Rechnung des Landarbeiters ist dabei: 3 Monate in verschiedenen Containern in einem reicheren Nachbarland vegetieren und schuften und den Rest des Jahren mehr Wohlstand genießen, als die Qualifikation sonst erlauben würde. Hochseefischer in Alaska, Kanada, Norwegen usw. machen das genauso, nur dass sie nicht in ein Nachbarland gehen, sondern auf ein Hochseefischereischiff. Wenn der Weißrusse auf dem polnischen Acker die Rüben zieht, die dort kein Pole für die Groschen ziehen würde, ist das für ihn nicht Niedrigohnsektor, sondern dickes Saisongeld.

Bei der Berliner Stadtreinigung arbeiten auch sehr viele Deutsche und die arbeiten da auch gern - das hat einen entscheidenden Grund: Sie werden einigermaßen anständig bezahlt.

P.S.
2010 lag der BSR-Tariflohn bei 1800 Euro. Siehe Auch:
"Generell sind BSR-Jobs bei Hartz-IV-Empfängern beliebt. Als das Unternehmen im Winter Kräfte für die Schnee- und Eisbeseitigung suchte, liefen die Telefone heiß. 27 000 Interessierte meldeten sich, die bereit waren, für 56 Euro pro Tag zu arbeiten. Insgesamt waren 2000 Hartz-IV-Empfänger im Einsatz."
Tagesspiegel, April 2010

27.000 Bewerber auf 2.000 Stellen im Extremwinterdienst 2010. Ich hoffe, das Märchen vom arbeitsunwilligen Deutschen kann damit dahin gepackt werden, wo es hingehört: in den Shredder.
 
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ich wollte jetzt nicht das märchen vom faulen arbeitslosen verbreiten. wäre auch wieder populismus. :D es gibt halt bloss dieses phänomen, dass in gewissen branchen immigranten dominieren, aber du hast das jetzt schlüssig erklärt. die überlegung, ob man nur qualifizierte leute einwandern lassen soll, kommt auch daher, dass ich erst kürzlich gelesen habe, dass kanada sein punkte system umkrempeln will, weil die bürokratie soviel zeit frisst. man muss nicht mehr hoch qualifiziert sein, um einwandern zu können, sondern es wird ein pool geschaffen, indem sowohl unqualifizierte als auch qualifizierte reinkommen.
 
speedyjoe schrieb:
mal eine frage zu diesem thema in eine andere richtung. gibt es nicht auch arbeiten, welche kein qualifiziertes personal erfordern, aber auf die deutschland angewiesen ist, weil kein deutscher diese arbeiten machen will? ich denke da z.b. an die saisonale arbeit in der landwirtschaft, wo das ernten vom gemüse anstrengend ist und nur schlecht bezahlt ist, weshalb diese jobs unbeliebt sind und daher an die immigranten fallen.

Je mieser eine Arbeit ist umso besser sollte sie bezahlt werden. Da es die deutschen Unternehmen anders sehen, müssen sie sich nicht wundern, wenn niemand solche Jobs haben möchte. Angebot und Nachfrage. Es ist einfach über Arbeitslose herzuziehen. Die meisten Arbeitnehmer in Deutschland arbeiten nur, weil sie eine halbwegs anständig bezahlte Tätigkeit haben. Sie würden nie um nimmer eine monotone Schei*arbeit für 8,50€ erledigen und wären die ersten beim Amt, wenn sie keine anständig bezahlte Tätigkeit mehr finden würden.

Jack159 schrieb:
Ich kriege Pickel wenn ich sowas höre...

Wer keine "Lust" auf eine entsprechende Arbeit hat, dem sollte man sofort alle Gelder entziehen und derjenige wird sich dann nochmal sehr genau überlegen, wieviel "Lust" er auf die entsprechende Arbeit hat, wenn er auf der Straße schläft.

Das wird dem Arbeitsmarkt kaum helfen. Die Menschen sind dann die nächsten Jahre komplett raus und werden auch nicht mehr zurecht kommen. Oder kennen sie seriöse Arbeitgeber die (auch ehemalige) Obdachlose einstellen?
 
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