Kevon schrieb:
Nein definitiv nicht. Techno ist auch Musik und da treffen auch 3 bis 4 von 4 deiner Kriterien nicht zu. Für den Großteil der Leute gehört Rap zur Gattung Musik und ist da es Kunst ist auch gleichberechtigt mit jedem anderen Genre. Deine Versuche Rap mit eher klassischer Musik zu vergleichen sind lächerlich.
Bitte Lesen und Verstehen. Selbstverständlich gehört Rap zur Gattung der Musik, habe auch nicht anderes behauptet. Siehe:
Strohman-Argument.
Definitv nicht, was? Typisches Ablehnungsverhalten, wenn einem die Wahrheit nicht gefällt. Anstatt argumentativ vorzugehen, wird ein "definitv nicht und Lächerlichkeit" vorgeworfen. Das ist nicht sehr überzeugend.
Und Techno ist, genauso wie Rap, eine Form der Musik, aber eine niedere. Habe nirgends gesagt, dass Techno keine Musik ist, was du mit "auch Techno ist Musik" ausdrückst. Du bedienst dich in einer Zeile mit 2 Strohmann-Argumenten.
Ich habe Rap nicht explizit mit Klassischer Musik verglichen. Und selbst wenn ich es täte, ist es legitim. Denn nur so findet man heraus, ob etwas gut oder schlecht ist.
Deine Eingangsfrage lautet, was wir vom Gangsta Rap halten. Ich habe argumentativ aufgezeigt, was ich davon halte. Willst du mir meine Meinung verbieten oder wie? "Definitiv nicht, was"?
Ich halte nichts davon, weil ich lieber mir Erstligisten anhöre, anstatt Amateuren; einfach ausgedrückt.
1)
Ich habe nirgends behauptet, dass man lange trainieren muss, um in etwas gut zu sein. Lesen und Verstehen. Strohmann-Argument Nr. 3.
Ich habe versucht aufzuzeigen, dass bestimmte Handlungen eben Jahrzehnte lange Übung ERFORDERN. Verstehst du das?
D.h. platt ausgedrückt, jeder kann Rapper werden, aber nicht jeder kann Rachmaninoff spielen.
Und eine Musik MUSS ausgeübt werden, damit unser Gehör es hören kann. D.h. irgendwer muss das Stück spielen/singen/etc.
Und manche Stücke MÜSSEN von Personen gespielt werden, DIE Jahrzehnte lang geübt haben. Ich kann in einem Monat mit Programmen das Samplen erlernen. Jeder Kiddie kann das mit 12 Jahren schon.
Ich habe nicht behauptet (St-Arg. Nr.4), dass man Jahrzehnte trainieren muss, um gute Musik zu machen. Ich habe nur aufgezeigt, dass manche Musik NOTWENDIGERWEISE das voraussetzt.
Und ein Fußballspiler, der 1 Jahre lang Fußball spielt oder 20 Jahre, das macht einen Unterschied. Ansonsten wären die Bambinos gleichwertig mit Profifußballern (mal abgesehen von den körperlichen Fähigkeiten).
Also kann ich legitimerweise sagen, dass selbstverständlich Leute, die 20 Jahre Musik trainieren "besser" sind, als die, die paar Programme bedienen. (Ausnahmen ausgeschlossen). Also das eine ist eben eine niedere Form als die andere.
Und zumal bist du gar nicht auf die Leistung eingegangen, die psychisch und physich von Virtuosen abverlangt wird, auf was für einem Level der Selbstbeherrschung und Anstrengung sie eine Performance ablegen müssen, im Gegensatz zu Rappern. Auf geistigem Niveau ist es wissenschaftlich eine sehr hohe Beanspruchung Instrumente zu spielen, also das Klavier zum Beispiel. Aber klat, dein Argument "warum so lange trainieren, wenn ich für die meisten gut genug bin" sagt halt alles. Und ich stimme dem komplett zu. Das Publikum entscheidet, was er hören möchte. Dagegen habe ich nichts auszusetzen. Man sieht ja was für einen Anspruch eben diese Leute erfüllen müssen. Eben, dem Publikum gefallen. Und das steht in keiner Relation zu der Qualität des Produkts.
2)
Habe ich auch nicht behauptet. Siehe oben (Strohmann).
3)
Klar können die Rapper talentiert sein, sowie Techno-Musiker, oder andere Musiker. Nur eben talentiert in seinem Bereich zu sein, ist nicht gleich bedeutend talentiert in Musik zu sein. Es gibt sehr viele "Talente" im Fußball als Beispiel. Tausende. In Bezirksklassen, Jugendklassen, etc. Aber nur handvoll davon haben die Qualität oben mitzumischen. Und Rapper sind halt, vielleicht mit Ausnahmen, in den untersten Ligen vorzufinden. Talentiert in ihre Liga, also im Vergleich zu "Gleichaltrigen", aber eben nur unter sich. Nicht im globalen Bereich.
Wie kann es egal sein, ob man die Tonhöhe trifft oder nicht? Wie bitte? Ist es egal, wenn ich aufs Tor ziele oder auf die Tribünen? Hauptsache mal den Ball getroffen oder wie? Solange es einem gefällt?
Dein Vergleich mit dem Burger ist falsch. Erstens, nicht Ärzte bereiten Burger zu, das machen Köche. Und ob etwas besser schmeckt, das ist bei jedem anders. Wie bei Musik. Was dir besser gefällt oder mir, ist egal. Darum geht es nicht, ob einem etwas besser gefällt.
Nochmal das Beispiel mit Fußball. Es gibt viele Leute, die schauen sich die Regionalliga an, und haben Spaß daran. Das schmeckt ihnen besser.
Aber auf globaler Ebene, ist die Regionalliga eben nicht besser als die 1. Ligen der Länder. Ein Burger, zubereitet von einem Sternekoch, ist definitv besser als der Burger bei Mcs. Von Zutaten bis hinzu Zubereitung, einfach besser. Nur, ob dir der Burger vom Sternenkoch gefällt oder nicht, ist deine Sache. Darüber rede ich aber nicht.
Und doch, jemand mit Realabschluss macht
in der Regel schlechtere Musik als Musikdozenten (spreche von der Regel, nicht Ausnahmen).
Deine Verneinung, dass dem so nicht ist, ist totale Realitätsverweigerung. Wieso gehen viele Menschen überhaupt studieren, wenn sie auch mit einem niederen Abschluss die Arbeit genauso gut oder besser erledigen können? Du widersprichst dem kompletten Schulsystem, indem du das verneinst. Selbstverständlich sind Studierende besser in Mathe als Grundschüler. Oder Dozenten besser in Musik als Realschüler. Die haben schließlich mehr BILDUNG. Also haben sich ge-bildet. Also haben etwas mehr von etwas, als andere Menschen.
Der Flow das wichtigste? Ja, nein, keine Ahnung. Weiß ich nicht. Du sagst aber, dass er mit der Stimme entscheidet. Jetzt kommen wir wie der zu der Sache mit dem Gefallen. Was dir gefällt oder mir oder einem anderen, ist egal. Darum geht es nicht. Und wie ihr in der Rapszene überhaupt etwas anhand der Stimme klarmachen könnt, ist mir nicht bewusst. Das ist sehr stark abhängig vom Geschmack.
Was man aber objektiv vergleichen kann, ist eben die Benutzung der Stimme. Also Klangqualität, Volumen, Reichweite. Aber da Rapper nicht singen, kann man da nichts vergleichen. Die Sprechen eben in einem Ryhthmus. Und das Sprechgesang in dieser Form ist eben einfacher als zu singen. Weil das nur ein Skill abverlangt im Vergleich zu vielen beim Singen. Ich bezeichne mich auch nicht als Rapper, weiß nicht, was für einen Sinn es macht mich mit Kollegah zu vergleichen. Ich wette, er klingt besser als ich. Aber Kollegah bezeichnet sich als Musiker, und im Vergleich zu anderen Musikern, ist er eben Fünftligist. Dass er dir gefällt, ist wieder deine Sache. Du gibst dich halt mit diesem Niveau zufrieden. Toll für dich und für andere.
4)
Naja, du sprachst explizit vom Gangsta-Rap, nicht Rap. Siehe Threadtitel. Dass ich das als Basis nehme, ist also nicht meine Schuld.
Was du liebst, ist deine Sache. Viele lieben das, wie es scheint. Alles schön und gut. Wenn ihr mit diesem Fräkalsprachniveau zufrieden gebt, schön für euch. Aber daraus zu schließen, dass es gut ist, ist falsch. Auch wenn sie in Wortspielen verpackt sind, Scheiße ist eben Scheiße, auch in Gold verpackt. Im Türkischen gibt es ein Spirchwort: "Selbst wenn du dem Esel einen goldenen Sattel überziehst, bleibt es immer noch ein Esel." Ich sehe es ja ein, dass diese Dichtungen schon originell sein können, zum Beispiel die Wortspiele, aber das reicht eben nicht aus, um es als gut durchgehen zu lassen. Du sagst, dass es einen Unterschied macht, wenn ein 0815 Rapper über Mütter redet oder wenn es Kollegah tut. Inhaltlich macht es eben keinen Unterschied. Denn: Inhalt->Mutter...<-bei beiden gleich.
Du sagst, das Rap inhaltlich das stärkste Genre überhaupt ist. Nee, eben nicht. Inhaltlich ist das unterste Schublade. Sogar die besten sprechen also über Mütter. Wie ist das gut? Magst du, wenn man das über deine Mutter sagen würde? Klar, Kollegah verpackt das zwar gut, aber inhaltlich ist es eben wie im Kindergarten. Was du meinst, ist nicht inhaltlich, sondern gestalterisch/künstlerisch.
Wie gesagt, da gebe ich Rappern Pluspunkte, ohne Frage. Im Vergleich zu anderen Musikern in Bezug auf Gestaltung/Kunst, sind die zwar immer noch nicht top, aber passabel. In Bezug auf Gestaltung der Lyrik im Vergleich, gut.
Nur, erstens ist der Inhalt halt doch nicht so toll, sondern die Verpackung. Und zweitens, wenn du wirklich Gedichte lesen würdest, würdest du verstehen, mit was für einem Unterschied wir hier sprechen.
Oder willst du allen Ernstes Goethe auf gleichem Niveau mit Kollegah setzen, in Bezug auf Dichtung? Na, siehst du...
D.h. selbst die gestalterische Überlegenheit was Lyrik betrifft, die die Rapper im Allgemeinen gegenüber anderen Musikern haben, ist im Vergleich zu echten Dichtern immer noch amateurhaft.
Lol.
Der Schuss ist nach hinten gegangen. Du wirfst mir vor voreingenommen zu sein, weil du unter anderem denkst, ich wäre Jahrgang <1985. Ich bin nicht aus dem Jahrgang 1985 oder älter. Bin Jahrgang 1989. Ich glaube, wer voreingenommen ist, sollte ersichtlich sein...
Und, du bist nich einmal darauf eingegangen, dass sogar die Top Songs von Rappern einfach nur geklaut sind.
Allein schon daran sieht man, auf was für einem Level wir uns hier befinden.