Leserartikel Warum Kapazitätsangaben nicht übereinstimmen aber dennoch richtig sind

Kilo = 1024 hat sich historisch nur für Speichergrößen etabliert.
Wie der Artikel schon schreibt, alles andere (Datenraten, Übertragungsgeschwindigkeiten, Taktfrequenzen) nutzt seit jeher die dezimale Definition Kilo = 1000. Und alles außerhalb des Computerbereichs sowieso.

Dass da von der IEC aufgeräumt wurde, und für binäre Präfixe eine eigene Bezeichnung eingeführt wurde, ist sehr gut.

Zur FAQ selbst: Es ist übrigens laut Standard erlaubt, in technischen Dokumenten weiterhin die Definition Kilo = 1024 zu verwenden, wenn dies von vorne herein klargestellt wird und auch keine Mischverwendung stattfindet.
 
Wo genau wurde denn da aufgeräumt? In Windows wird weiterhin mit 1024 gerechnet, trotz Kilo und Mega Prefixen. Genau wie beim RAM und sonst so gut wie überall.
Die Verwirrung wurde dadurch doch nur vergrößert. Die Binärprefixe waren eine Todgeburt (schon allein durch die bescheuerte Benennung).

Wo wird es denn verwendet? Ich hab das nur in einigen Linux-Distributionen gesehen, sonst wird überall Kilo/Mega/Giga angegeben.
 
Ob sich das jemals in Windows ändern wird, ist ungewiss.

Linux (der Kernel) verwendet SI/IEC-Präfixe seit 2001. Apple verwendet sie seit 2009.
Die Begründung damals, warum Linux gegen den erbitterten Widerstand einiger Entwickler auf IEC-Präfixe umgestiegen ist:
Eric S. Raymond schrieb:
Best practice in editing a technical or standards document is to (a) avoid ambiguous usages, seek clarity and precision; and (b) to use, follow and reference international standards.

Eine Reihe von Organisationen und Projekten sind inzwischen Linux und Apple gefolgt. https://en.wikipedia.org/wiki/Timeline_of_binary_prefixes
 
WhiteShark schrieb:
Wo genau wurde denn da aufgeräumt?

WhiteShark schrieb:
Prefixen. .... Binärprefixe

WhiteShark schrieb:
Wo wird es denn verwendet?

Wunderbares Beispiel! Wenn sich Menschen nicht an Standardisierungen halten, wie zum Beispiel die deutsche Rechtschreibung eine Standardisierung darstellt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn jeder macht, was er will. Übrigens ein toller Teufelskreis.

An deinen Zitaten WhiteShark könnte man jetzt analog argumentieren, du nutzt "Pre" in deinen Zitaten, weil du eben die vorgegebene Schreibweise "Prä" nicht verwenden möchtest/nicht kennst, und gleichzeitig beschwerst du dich über das Kauderwelsch der deutschen Rechtschreibung.

Es gibt eben standardisierte Vorgaben in der IT, nur weil du Sie als Schmarrn bezeichnest und nicht anerkennst, werden sie nicht weniger zu Vorgaben. Sie weiterhin falsch zu verwenden, mit welcher Argumentation auch immer, und die Vorgaben als uneindeutig zu bezeichnen, ist einfach nur eine selbsterfüllende Prophezeihung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Fehler mit Prefix/Präfix kommt daher das ich Programmierer bin und daher häufiger das englische Wort verwende. Da passiert es mir schnell das ich sowas nicht bemerke.
Allerdings frage ich mich, wo ich mich über die deutsche Rechtschreibung beschwert haben soll.

Bei den Binärpräfixen ist es eben so das nicht nur ich sie nicht anerkenne. Man denkt halt automatisch an Teletubbies wenn man Kibi oder Mebi ließt. Da ist es schwierig solche Bezeichnungen zu etablieren. Und auch in der Werbung klingt Megabyte besser als Mebibyte.
Und es wäre so einfach zu definieren, dass alles was Byte ist eben Binär ist und somit den Faktor 1024 anstatt 1000 hat (und alle Hersteller verpflichten das so zu benutzen).
 
Dass "alles was Byte ist eben Binär ist" ist falsch. Datenübertragungsraten etwa wurden schon immer mit dezimalen Präfixen angegeben (z.B. 1 kbit/s = 1.000 bit/s, 1 MByte/s = 1.000.000 Byte/s).

Und bei den SI/IEC-Präfixen handelt es sich um eine Norm und keine Vorschrift. Man kann sich also daran halten oder auch nicht, ebenso wie bei der Rechtschreibung.

Die Norm zu befolgen hat natürlich gewisse Vorteile, wenn man klar und eindeutig verstanden werden will.
 
Das ist nicht falsch, da es keine Feststellung oder Behauptung war.
Scheinbar habe ich mich da nicht deutlich ausgedrückt.

Man hätte es so definieren sollen(!), dass alles was Byte/Bit ist eben 1024 als Faktor hat. Wäre eine einfache Lösung gewesen.
Besser als neue Einheiten festzulegen die selbst nach fast 20 Jahren nur Fachleute kennen.
 
Oh, dann hatte ich das wohl nicht aufmerksam genug gelesen. Tut mir leid.

Dennoch ist ein solcher Vorschlag nicht sinnvoll, die Verwendung von Kilo=1024 auch auf andere Bereiche auszudehnen.

Mein Nachrichtenkanal überträgt 1 bit pro Taktzyklus. Ich betreibe ihn mit 1 MHz. Er hat also eine Übertragungsrate von...? Genau, 0,95367432 Mbit/s. :rolleyes:
 
Das ist ein Lacher:
"Dennoch sind manche Artikel derart komplex geschrieben, dass diejenigen, die mit Informatik nicht so viel am Hut haben, schlicht überfordert sind." - Es folgen zahllose Umrechnungstabellen.

Die Zählung rührt vom Adressbus her. Jeder zusätzliche Draht erhöht den Adressraum um den Faktor 2. Selbst die Zahl dieser Leitungen ist nicht zwangsläufig eine 2er-Potenz, man denke an 48bit-Adressierung.

Die Kapazität eines Datenträgers hat überhaupt nichts mehr mit dem Binärsystem zu tun. Beim Lochband ist es schlicht egal, wie lang das Band ist ist. Bei Festplatten hängt es an der Datendichte. Selbst bei SSDs ist die Zahl der verwendeten Chips dem Hersteller überlassen und auch wieviel davon als Overprovisioning unsichtbar bleibt.
Selbst auf kleiner Ebene gibt es 512-Byte-Sektoren und 7 Bit auf dem Lochband. Und die genannten 512Byte-Sektoren sind physikalisch länger, ergänzt um Prüfsummen.
 
Das einzige was Laien wissen müssen: es gibt 2 verschiedene Möglichkeiten Datenmengen zu berechnen. Je größer die Datenmenge, desto größer die Abweichung zwischen den beiden Varianten. Der tatsächlich vorhandene, beschreibbare Speicher ist in beiden Fällen identisch. Keiner hat dich betuppt, nur weil in Windows "weniger" Speicher steht als auf der Verpackung deiner Platte.
Und wenn hinten "Bit" steht und nicht "Byte", denkst du immer es wäre 8-mal schneller als es tatsächlich sein muss :D (deswegen läd der Internet Explorer trotz deiner 16 MBit Verbindung "nur" mit ~2 MByte runter).


Jede versuchte Erklärung von Binärsystem, SI Präfixen und was nicht alles, ist vergebene Liebesmüh ;) Das geht alles viel zu sehr in Details und Bereiche die weder interessieren noch einfach verständlich sind.


Prinzipiell aber ein guter Versuch, das Dilemma für Interessierte zusammen zu fassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich befasse mich seit 30 Jahren mit IT, erst im Kleinen, Bits und Bytes, dann eher im Größeren. Assembler oder PL/1 programmiert habe ich wohl schon sehr lange nicht.
Immer war und ist mir die binäre Zählweise bewusst. Dass da etwas genormt wurde, ist mir nicht unter gekommen.
=> GiB und TiB habe ich noch nie gehört, bis jetzt.
Normung ist gut, aber diese Bezeichnungen Gebi und Tebi wirken wirklich bescheuert, aber ich werde mich keinem Glaubenszwist anschließen und mir Mühe geben!
Konrad
 
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