Vorstellung meines neuen selbstbau Delta Drucker

4ndreas

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Hallo, wie es der Zufall will bin ich letzte Woche gerade rechtzeitig zur Eröffnung des neuen Forums hier mit meinem jetzt vierten 3D-Drucker fertig geworden. Der Drucker ist eine komplette Eigenkonstruktion. Alle Teile wurden von mir entworfen und gedruckt.
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Wie man vielleicht erkennen kann komm ich aus der Casermodder ecke, dem entsprechend ist das Gehäuse auch etwas verspielt geworden.

Zu den Technischen Daten:
der Druckraum ist 200x200x350mm
Als Hotend verwende ich ein e3d-V5, die Elektronik ist eine RAMPS 1.5.

Zu weiteren technischen Details würde ich auf meinen Blog verweisen:
http://chaozlabs.blogspot.de/2014/05/building-my-delta-printer.html
Dort habe ich zwar in englisch eine ausführliche Zusammenfassung des Druckers verfasst.

Einige Teile hab ich schon auf Thingiverse hochgeladen http://www.thingiverse.com/4ndreas

Den ersten härtetest hat er bereits hinter sich und zwar ein 36 Stunden Druck:
[video=youtube_share;jwaCg3VRufI]http://youtu.be/jwaCg3VRufI[/video]

Ich bin nach 3 kartesischen Druckern mit meinem ersten Delta mehr als zufrieden. Die Druckqualität ist wie ich finde besser als bei den "klassischen". Warum kann ich noch nicht genau sagen. Ich bin aber restlos begeistert bis jetzt konnte ich keine Schwächen feststellen.
Drucken tue ich übrigendes fast nur noch ABS, mit einem geschlossenen Gehäuse ist das kein Problem was "Warping" angeht. Vorteil aus meiner Sicht ist es ist etwas leichter stabiler und besser Nachbearbeiten. Feilen sägen kleben und Bohren geht einfach in ABS besser als mit PLA.

Ich weiß gerade für Neulinge im bereich 3D-Druck ist das jetzt vielleicht etwas zu speziell also Fragt nach.
 
Sieht geil aus das Teil.

Ist das mehr Hobby oder Beruf mit den 3d Druckern? Hast ja wohl mehrere, wie man so rauslesen kann. Ein paar Sachen finde ich ganz interessant, wie z.B. das Gaming Keyboard. Machst du das nur für dich oder auch andere?
 
Geniales Teil ... Zwar in seiner jetzigen Form nur bedingt praktisch nutzbar, aber das ist die Zukunft ^^
 
mo_ritzl schrieb:
Sieht geil aus das Teil.

Ist das mehr Hobby oder Beruf mit den 3d Druckern? Hast ja wohl mehrere, wie man so rauslesen kann. Ein paar Sachen finde ich ganz interessant, wie z.B. das Gaming Keyboard. Machst du das nur für dich oder auch andere?
Danke also ist alles ein reines Hobby.

aurum schrieb:
Geniales Teil ... Zwar in seiner jetzigen Form nur bedingt praktisch nutzbar, aber das ist die Zukunft ^^
Das versteh ich so nicht, ist das schon wieder ne Grundsatzdiskussion wofür 3D-Drucker gut sind?
Ich kann dazu nur sagen ich hab seit 3 Jahren jetzt einen funktionierenden und kann mir das Leben kaum noch ohne vorstellen, ich glaube ich hab inzwischen überall kleine gedruckte Teile im Alltag, Halter, Abstandklötze, Griffe ich hab sogar mal n Flaschendeckel gedruckt.
Natürlich gibt es wie überall grenzen. Ist halt ein Werkzeug ich kann ja auch nicht erwarten das ich mit ner Stichsäge Papier schneiden kann.

Wenn man mal zurück zu genau diesem Drucker geht ich muss sagen der gesamte Prozess ist ziemlich stabil. Ich pack das zu druckende Objekt in den Slicer (bei mir Repetier Host + slic3r) den fertigen G-Code speichere ich auf ne SD-Karte trag die zu meinem Drucker wähle am Display die Datei zum drucken aus und drücke start. Dann verlass ich den Raum. Wenns dann fertig ist hol ichs aus dem Drucker viel tun muss ich da nicht, das funktioniert.
 
Oha, die ganze Sache ging irgendwie an mir vorbei. Aus welchem Material sind die Sachen denn? Ist das Zeug stabil? Man könnte ja ein eigenes Gehäuse drucken, so richtig schön aus einem Guss.
 
Das versteh ich so nicht, ist das schon wieder ne Grundsatzdiskussion wofür 3D-Drucker gut sind?

nope. Gibt wirklich gute Geräte, die kosten aber so viel wie ein Einfamilienhaus (oder mehr) ^^
 
[video=youtube_share;j8raLljA-Kw]http://youtu.be/j8raLljA-Kw[/video]

Alle weißen teile sind gedruckt, 10mm dick. Hub ist 42mm. Die Druckzeit ist ca 1,5h für alle Teile.
Das hab ich gestern gebastelt das zeug ist ziemlich stabil schließlich besteht mein Drucker nur aus Gedruckten teilen, Wände und andere große gleichmäßige Flächen kann man ja aus Plexiglas, Holz oder Aluplatten machen. Da sind der Fantasie keine grenzen gesetzt. Und wenn man mal mit den CAD Programmen umgehen kann will man nix anderes mehr tun.
Das ist ein bild meiner Konstruktion (Autodesk Inventor) des Druckers, da ist fast jede schraube schon eingeplant. Das ist so super.
Vollbildaufzeichnung+24.05.2014+125707.bmp.jpg
 
Wow, wirklich sehr beeindruckendes Gerät!

Was mich interessieren würde: Wie genau muss man denn da bei der Fertig vorgehen? Wenn z.B. eine der drei Halterungen ein klein wenig kürzer als die andere ist oder so? Wird man das durchs Kalibrieren los oder verschlechtert man dadurch die Auflösung?
 
Also man kann einiges rauskalibrieren, aber nicht alles. Ich beziehe mich jetzt mal nur auf die Deltas. Die arme sollten wirklich sehr gleich sein sonst wird man nie froh. Damit meine ich auf etwa < 0,2mm. Das ist wirklich ziemlich kritisch. Wobei es gibt inzwischen einige Korrekturparameter damit kann man Bauungenauigkeiten ausgleichen. Besser ist allerdings man arbeitet einfach sauber nimmt sich Zeit beim zusammenbau und einstellen dann erspart man sich viel Arbeit und Ärger hinterher.
Ich hab momentan nicht mal das Autolevel an, das ist die automatische Vermessung des Druckbetts und ausgleich von Ungenauigkeiten.
Der Drucker ist (ich bin selbst überrascht) einfach so gut gebaut das ich kaum was korrigieren muss.

Noch zu den Materialien ich drucke primär wie oben schon erwähnt ABS-Kunststoff. Gehen tut natürlich auch ziemlich alles andere was so auf dem markt ist, PLA, Nylon, HIPS, LayWood, Laybrick usw.

ABS ist etwas schwerer zu drucken, man braucht eine geschlossene Kammer und es riecht nicht wirklich toll. Hinzukommt das man Heißer drucken muss und es dazu neigt sich ungleich abzukühlen und dann zu "warpen" wie man das so schön nennt, sprich es zieht sich zusammen und dann gibt es Risse. Das hab ich allerdings mit dem Gehäuse ziemlich im Griff.
Vorteil ist einfach, es ist der bessere Kunststoff man kann ihn feilen Kleben sägen bohren sogar Gewinde lassen sich super reinscheiden und sind stabil.
Preislich gibt sich das nichts 1KG kostet ca 25€.

A und O beim Delta sind:
  • ein stabiler Rahmen
  • gute Linearführungen
  • gute Kugelgelenke
 
Cool finde ich auf jeden Fall die Tatsache, dass dein Drucker selbst aus gedruckten Teilen besteht. Das erinnert schon ein bisschen an Self Replicating Nano Machines.

Ich bin auch von der Technik begeistert, man muss aber sagen, dass es noch ein weiter Weg ist bis zu den "Desktop Fabriken" welche in einschlägigen Werken (zB Eric Drexler) vorgestellt werden.
 
Sehr schickes Teil!

Der Aufbau gefällt mir echt gut, ich arbeite im Maschinenbau und hab mich immer vor den Gewindestab-Aufbauten gegruselt. Die IKO Linearführungen und Carbon Arme zum Extruder machen schon einen professionelleren Eindruck.
Einzig die langen Zahnriemen seh ich noch als Schwachstelle wenn die Position der Schlitten nur über den Motor ermittelt wird. Aber da würde nur ein lineares Messystem helfen das ist ja im Hobbybereich nicht bezahlbar.

Hast Du die Controller Software selbst geschrieben? Die fertigen Boards können von Haus aus soweit ich weis ja nur kartesische Aufbauten.

Auf jeden Fall: Hut ab, tolles Projekt.

Gruß Tek
 
Danke, erst mal.
Nun ich hab vor 4 Jahren angefangen 3D-Drucker zu bauen und mir war das mit den Openloop Steppern auch sehr suspekt, da ich auch aus der Industrie komme und etwas bedenken hatte. Aber nach all der Zeit muss ich sagen, Regeln wird überschätzt wenn man nicht das letzte bisschen aus der Maschine rausquetschen will reicht Steuern völlig.
Der Drucker hat inzwischen 200 Stunden Betriebszeit auf dem buckel und kein einziges mal n Schritt verloren, ich druck grad echt Tag und Nacht und das läuft. Wenn man die Schrittmotoren innerhalb ihrer Parameter betreibt gibts da keine Probleme.

Beim Riemen das selbe, ich hab zuvor einen CoreXYPrinter gebaut da waren die riemen sogar noch länger (über die Umlenkrollen) und das ist kein Problem.

Das einzige was man wirklich messen könnte ist die menge an filament das man verdruckt es kommt (selten) vor, das das Filament verklemmt, egal ob düse verstopft schlechte qualität oder was auch immer, ein aussetzter da ist ärgerlich ruiniert den druck. Da eine Kontrolle wäre das i-Tüpfchelchen, mehr ist IMHO Geldverschwendung, zumal nicht die XYZ-Bewegung der limitierende Faktor ist sondern eher die Flusseigenschaften des Plastik vielleicht kommt da mal was besseres, ist im Moment aber nicht in Sicht.

Zur Software da muss man kaum was tun alle gängigen Firmwares (Repetier, Marlin, Sprinter) unterstützen direkt Delta Roboter. Da muss man nur die länge der Arme usw einstellen Rest geht von allein.
 
Kann man bei dir auch Teile ordern? :D Da schwirren einem ja zig Sachen durch den Kopf :D
 
Servus, mich beeintruckt der Drucker total. Meine Frage ist jetzt, wie viel Geld müsste ich in die Hand nehmen wen ich mir einen bau ähnlichen nach basteln will?

lg murmell
 
Nun ich plane nicht das ding weder komplett noch als Bausatz zu verkaufen.

Ich hab für mich eine mehr oder weniger exakte Kostenkalkulation.
http://1drv.ms/1rIQW0X

Das sollte als Anhaltspunkt dienen, aber ohne jegliche Garantie auf Vollständigkeit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich muss zugeben ich bin schwer beeindruckt! So Heimprojekte sind immer klasse!
Du sagtest ja, dass du aus der Industrie kommst; hast du also beruflich mit so Kram zu tun? Weil ich persönlich wüsste jetzt nicht, wie ich mit so etwas starten sollte.
 
Bei mir gehts problemlos auf :)
 
Bei mir sagt er, dass die Datei nicht mehr vorhanden ist :( Würde mich auch dringend interessieren.
 
Ein weiterer Grund warum deine Maschine so genau und gut funktioniert (ohne Regeln etc.) ist sicherlich der folgende:

- Bei einem Linearroboter geht der Fehler den die Motoren und Mechanik macht linear (also einfach) ein.
- Bei einem Roboterarm addieren sich die Fehler*Hebelarm über alle Gelenke, die Spitze ist der ungenauste Punkt.
- Bei einem Delta-Roboter wird der Fehler eines einzelnen Stellglieds über die Anzahl der Arme gemittelt und geht so weniger stark ein.

=> *klugscheiss* Deltaroboter sind allein durch ihr Prinzip genauer in der Bewegung, dafür aber deutlich weniger beweglich als Roboterarme :D

Mega gute Idee, prima das es klappt! Ist mal was anderes und vom Prinzip her find ichs sowieso besser als herunterfahrende Druckplatten ;)
 
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