Unterstützung für hilfsbedürftige Kinder

Tja, deine noblen Gedanken in allen Ehren, aber seit wievielen Jahrzehnten laufen z.B. in Afrika jetzt schon genau solche Projekte wie von dir angesprochen? Da wird massiv sexuelle Aufklärung betrieben und Gratis-Gummis verteilt. Trotzdem brennt sich HIV durch den Kontinent, trotzdem sind die Geburtenraten extrem hoch, trotzdem dominieren Hunger und Armut.
Da kann man eigentlich nur zu einem einzigen logischen Schluss kommen: Mit solchen Spendenaktionen kommt man keinen Meter weit, man beruhigt nur das eigene soziale Gewissen, schwächt dabei aber sowohl dei eigene Wirtschaft als auch die eigenen Sozialsysteme.

Mehr Wohlstand führt zu weniger Kindern, korrekt... weil in den armen Gebieten die Regel gilt: "Je mehr Kinder ich habe, desto mehr Leute kümmern sich um mich, wenn ich alt & schwach bin." In den (meist westlichen) Wohlstandsgebieten gilt hingegen: "Ich hab jetzt keine Zeit für Kinder, und meine Altersvorsorge mach ich selbst, wozu gibts Sozialsysteme?"

Ich sage: Bevor man sich um Haiti kümmert, könnte man sich erst einmal um die Obdachlosen in Deutschland kümmern, oder um Pflegefälle, die durch das soziale Netz rutschen. Erst mal vor der eigenen Haustür kehren, bevor man den Weltsanitäter spielt.
 
nimms ihnen nicht übel, sie wissen es nicht besser.

Sie werden hineingeboren in eine Gesellschaft in der man "eh nichts ändern" kann, wo das Leistungsprinzip herrscht auch wenn es Blindleistung ist, und wo der der die Möglichkeit zur Vorteilsnahme nicht nutzt "der Dumme" ist.
Gemacht wird er dazu von denen die "es richtig gemacht" haben, und ihren Profit maximiert haben - auf Kosten anderer (ergo auch die dummen).

Da ist es nur Konsequent das eigene Weltbild gerade zu rücken indem man sein eigenes (asoziales) überhöht und jeden diffamiert der es anders macht.

dann benutzt man schmähbegriffe wie "gutmensch" um dem Gegenüber per se die Sinnhaftikeit abzusprechen, denn eigentlich hat er die besseren Argumente - und vor allem merkt man ja selbst wie unwohl man sich fühlt während es anderen Elend geht - das muss umgedeutet werden. und schon sind wir bei Dekadenz.

ich habe keine Lösung und bin Teil des Problems - aber bei diesen viralen kampfbegriffen die sich gegen den Humanismus und die Menschlichkeit richten geht mir der Hut hoch !
 
Wenn in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden, ist dies kein Grund für mich etwas etwas einzustellen, sondern auf Verbesserungen und Fehlerkorrektur hinzuwirken. Gerade aktuell tut sich da einiges in der Forschung. Und abgesehen davon kennt keiner das kontrafaktische Szenario.
@Schwächung der eigenen Wirtschaft und Sozialsysteme: Ein sinnvolles Entwicklungs-Engagement kann im Gegenteil zu Stärkung der eigenen Wirtschaft und Entlastung der Sozialsysteme führen. Stichworte: Armutsmigraion, Terrorismus, Erschließen neuer Märkte...

@deutsche Obdachlose: Das eine muss doch das andere nicht ausschließen. Wieso sollte man den einen Benachteiligten mit dem anderen ausspielen?
 
Woods schrieb:
@deutsche Obdachlose: Das eine muss doch das andere nicht ausschließen. Wieso sollte man den einen Benachteiligten mit dem anderen ausspielen?
Weil Mittel begrenzt sind, so einfach ist das.
Wie ich weiter oben schon sagte: Bevor ich das Geld in wahrscheinlich wirkungslose Dritte-Welt-Spendenaktionen buttere, unterstütze ich lieber heimische Projekte: den lokalen Kindergarten, die Dorfschule, die Stadtbibliothek, die lokale Bahnhofsmission,...

Mit der Gießkanne überall mal n paar Tropfen zu verteilen bringt gar nichts. Wenn man statt dessen den gebündelten Strahl verwendet, erzielt man beachtliche Wirkungen.
 
Es ist dein gutes Recht heimische Projekte zu bevorzugen, welches dir hier auch niemand absprechen will.

Wenn du aber im Gegenzug internationaler Entwicklungshilfe jegliche Wirksamkeit pauschal absprichst, ist dies eine willkürliche Behauptung.

Ebenso blödsinnig bis unverschämt ist die Diffamierung von Menschen, die sich diese Behauptung nicht zu Eigen machen und nicht ausschließlich heimische Projekte unterstützen wollen, als "Idioten mit sozialen Zwangsstörungen" oder ähnlichen gefallenen Begriffen.
 
Bleibt doch einfach sachlich beim Thema. Alle. Rational anstatt Emotional.

Wir haben jetzt beide Argumente gehört. Das eine ist, dass man ja in einer Art Pflicht ist, Geld zu spenden, weil es einem gut geht, und anderen nicht.
Die Gegenseite schreibt, dass das Geld dafür verwendet würde, jetzt Soforthilfe zu leisten, jedoch nachhaltig nichts bringt, weil die Menschen von der Hilfe abhängig wären.

Bringen würde es vielleicht was, wenn die Spendengelder genutzt würden, um dort eine geregelte Wirtschaft aufzubauen. Eine soziale Wirtschaft (nicht so wie unsere kapitalisitische, Gewinnmaximierende). Es würde ja durchaus ausreichen, wenn ein Unternehmen dort +/- 0 macht, da es dann schon Menschen hilft, indem es ihnen zu Arbeitsplätzen führt und das wiederum ein Einkommen ist, mit dem man seine Familie selber ernähren kann. Es würde also vielmehr bringen in (Utopenvorstellung) Afrika Spendengelder zu nehmen, dort eine Glasfabrik zu bauen, welche mit einem Solarofen Sand zu Glas schmelzt. Glas wird zum einen verkauft, zum anderen dazu genutzt um wiederum neue Solaröfen zu bauen. Was wiederum mehr Arbeitskräfte bedeutet. Die Leute dort wären beschäftigt, bekämen Geld, Geld könnte privat wiederum in das Unternehmen geschüttet werden um die eigenen Kinder mit einer Schulbildung zu finanzieren, wenn der Staat dies nicht macht. Sogesehen ist das Geld wie jetzt auch gar nicht vorhanden. Dennoch bekäme dort ein Arbeiter sein Essen, Trinken, Wohnung, die Kinder eine Schulbildung und der ganze Krempel würde sich von selbst finanzieren.

Stattdessen aber wird das Geld genommen und in Essen umgelegt. Was aber nicht nachhaltig funktioniert. Morgen muss schon wieder essen hin. Und übermorgen. Nächstes Jahr, in 10 Jahren, für immer. Solange nichts aufgebaut wird, solange wird es dort nicht funktionieren, mit Spenden etwas zu erreichen außer "jetzt für einen bestimmten Zeitpunkt" Menschen zu helfen, und somit, wie Daaron es schreibt, sein Gewissen zu erleichtern: "Wenigstens habe ich dafür gesorgt, dass es den Leuten JETZT besser geht anstatt gar nichts zu tun." Der eine mag das moralisch und ethisch finden. Der Andere unsinnig weil es keine Zukunft hat, sondern in der Gegenwart bleibt.
 
Ja, die Sache mit der nachhaltigen Investition... Da bleibt nur die Frage offen, wie du deine Investition schützt. Wer hindert den lokalen Warlord daran, die Glasfabrik einfach zu überrennen und zu seinem Territorium zu erklären? Die Arbeiter sind ab jetzt seine Leibeigenen, die Preise für die Glasprodukte dreht er willkürlich nach oben.
In Gebieten mit so hoher Verbrechensrate, so vielen Spinnern mit AK-47 und RPG-7, kannst du nicht "mal eben" etwas aufbauen. Erst einmal müsstest du mit ner Blauhelmtruppe quer rüber rennen, jede Waffe vernichten und jedem Bewaffneten einen nachhaltigen Denkzettel verpassen, z.B. 5 Jahre Steinekloppen in der Wüste.
 
Ich erinnere mich daran, dass jemand mal geschrieben hat, Deutschland werde am Hindukusch verteidigt..... Und an jemanden, der geschrieben hatte, dass die deutsche Bundeswehr für die Interessen Deutschlands auch in anderen Ländern steht. Auch hat dieser jemand mit diesem Argument die Legitimation der Bundeswehr erklärt. Erinnerst du dich WER das geschrieben hat? ;)

Aber mal im ernst, es muss ja keine deutsche Beteiligung geben. Aber ja, ansich hast du Recht. Man müsste das aufbauen und gleichzeitig für die Sicherheit sorgen. Wenn das bedeutet, dass man zu Verteidigungszwecken (!!!) einen Warlord der ständig Angriffe gegen die eigene Bevölkerung fährt niedermähen muss, dann muss man das. Man muss auch groß Propaganda fahren dort, um zu zeigen wie wichtig es ist so etwas dort aufzubauen. Die sollen dort ja nicht alles westliche lernen, es soll ja nichts erzwungen werden. Es soll eine Möglichkeit für die Menschen sein.
 
Absicht und Wahrnehmung...
Wenn du da in besten Absichten ne Glasfabrik hin stellst und den Leuten kleine aber stabile Löhne anbietest, dann kommt garantiert ein cleverer Warlord, der als Vorbereitung ein paar Sachen in Umlauf bringt...
1.) er bringt das Gerücht in Umlauf, die (westlichen) Betreiber der Glasfabrik würden damit riesige Gewinne fahren und die Arbeiter absichtlich klein halten
2.) er bringt das Gerücht in Umlauf, die Glasfabrik wäre umweltschädlich
3.) Er verweist auf deine Sicherheitskräfte und behauptet, du würdest hier deine Pfründe schützen....

Egal wie haltlos diese Behauptungen sind, sie werden garantiert auf fruchtbaren Boden fallen. Schließlich ist der Warlord ein Landsmann, gleiche Hautfarbe, gleiche Religion,... und nicht ein "christlich-westlicher Teufel".
Was macht Warlord dann? Genau, er hat die Unterstützung eines nciht unerheblichen Teils der Bevölkerung und annektiert die Glasfabrik mit Waffengewalt.

Lässt du die Warlords machen, richten sie alles zugrunde, was du aufbauen könntest.
Bindest du sie ein, dann korrumpieren sie dein Projekt.
Hackst du der Schlange den Kopf ab, wachsen 3 nach um deine "westliche Ungerechtigkeit" zu sühnen.

Du müsstest zu den miesesten Tricks der Demagogie greifen, um die Bevölkerung auf deine Seite zu ziehen und somit den Warlords den Support zu ENTziehen. Bloß hier greifen gleich wieder die westlichen Skrupel. Darf man demagogische Rethorik zu einem guten Zweck einsetzen?
 
Ich mache hier mal einen Schnitt. Aus dem einfachen Grund, dass wir hier tatsächlich ein eigenständiges Thema draus machen können, welches hier im Unterforum besser aufgehoben ist, als in dieser Diskussion mit dem Thema. Die Diskussion finde ich jedoch interessant und sollten wir weiter führen. Morgen werde ich den Thread eröffnen und dann sehen wir weiter. Ich editiere dann den Link zu dem Thema hier rein. Es erscheint nämlich doch komplexer, als es (wie immer) auf den ersten Blick hin hat.
 
Ich glaube, die Mühe kannst du dir sparen. Jede etwas kontroversere, radikalere und vor allem nicht-links-kompatible Meinung wird doch umgehend von der Forenpolizei ins Aquarium geschubst und mit Punkten geahndet.
 
Solange Weiße in der Chefetage der neuen Glasfabrik sitzen, wird es sehr einfach, die Bevölkerung gegen DIE aufzustacheln, das sind nämlich tatsächlich öft genug ganz üble Gangster - schlimmer als jeder Warlord, nur schicker gekleidet.

Aber was passiert, wenn die neue Fabrik der ganzen Belegschaft gehört, und das ganze Unternehmen demokratisch Verwaltet wird?

Ganz genau - nichts wird pasieren, denn ein solch vorbildliches Entwicklungsprojekt wird es nicht geben, einfach WEIL der weiße Herrenmensch sich keinen Profit nehmen lassen kann (das ist tatsächlich zwanghaft genug, dass über "Geschenke" erst garnicht nachgedacht wird - auch wenn sie evtl. Teil einer Lösung sein könnten). Eine Investition muss sich auch lohnen - und zwar nicht für die Bevölkerung in der entsprechenden Region (dass die dennoch ab und zu mal pofitiert, kann man fast als Versehen verbuchen - oder als Dummheit, "da verzichtet jemand auf x% des Profits ... tsts." ), sondern zu allererst für den Investor. So funktioniert UNSER System eben - und oft genug wird Nachhaltigkeit darin gesehen, dieses System weltweit zu installieren.

In einigen Regionen wird das aber nicht funktionieren (zumindest nicht unter der ungewollten westl. Schirmherschaft/Regie) - einfach weil dort zu viele Mensche zu lange unter eben dieser Regie arg gelitten haben. Ich würde Europäern auch nicht zutrauen, etwas zu tun, was mehr bringt, als persönlichen Wohlstand für ihn und seine Familie.
Solange man den Afrikanern nur wieder "weiße Herren" vor die Nase setzt, werden sie sich NATÜRLICH für den Warlord entscheiden - der ist in den meisten Fällen wenigstens selbst Afrikaner.

Gerüchte muss ein Warlord nichtmal in Umlauf setzen, denn für das miese Image der Weißen in Afrika haben die selbst in über 500 Jahren Sklavenhandel und Kolonialismus gesorgt - und beweisen es noch immer äußerst regelmäßig (Müll-Export, Raubbau, Wilderei als "nobler" Sport - oder einfach, weil sie das kapitalistische Prinzip zu mehr als 100% gefressen haben, was westlich konditionierten Konsum-Monstern allerdings nicht so auffällt.).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe schon, an dir sind Prinzipien wie Fair Trade vollkommen vorbei gegangen. So etwas kann es in deiner stumpfsinnigen Weltanschauung nicht geben. Weiße sind allesamt Kapitalisten und durchweg verdorben. Schwarze sind noble Wilde, die nur unter weißem Joch zu leiden haben... Und die Gelben erst... auf die gehst du gar nicht ein. Blöd nur, dass gerade das teilweise sozialistische China aktuell in Afrika im großen Stil Land aufkauft, Wasserrechte zum eigenen Profit umgeht, sich die Schürfrechte für Gold und Diamanten für Pfennigbeträge unter den Nagel reißt....
 
Solange Weiße … das sind nämlich tatsächlich öft genug ganz üble Gangster - schlimmer als jeder Warlord, nur schicker gekleidet.
Erst dachte ich das wäre Ironie oder Sarkasmus. Dann habe ich mir dein Pamphlet über Weiße zu ende gelesen. Jetzt gehe ich davon aus, dass du wirklich von dem überzeugt bist, was du da schreibst.
Es ist rassistisch alle negativen Punkte nur Weißen anzukreiden, wobei andere Ethnien genauso vorgehen. Ein Blick in den fernen Osten oder südlich von Europa oder nach Katar genügt um deine Aussage als falsch zu entlarven.

Allein schon, dass du jeden „Anzugträger“ schlimmer als jeden Warlord findest macht eine sachliche Auseinandersetzung schwierig. Ich werde auf diesen Punkt einfach mal nicht weiter eingehen, weil es mir schlicht zu dumm ist.
Aber was passiert, wenn die neue Fabrik der ganzen Belegschaft gehört, und das ganze Unternehmen demokratisch Verwaltet wird?

Ganz genau - nichts wird pasieren, denn ein solch vorbildliches Entwicklungsprojekt wird es nicht geben, einfach WEIL der weiße Herrenmensch] sich keinen Profit nehmen lassen kann
Jetzt schwingst du schon wieder die Rassismuskeule gegen Weiße. Woher willst du wissen, dass ein solches Projekt funktionieren würde? Warum nähert sich die Dritte Welt trotz all der Entwicklungshilfen (Geld, Bildung, Medizin, Infrastruktur) nicht Europa an? Warum sollten wir solch ein Projekt wollen? Indirekt denkst du, das Schwarze es nicht gebacken bekommen ein solches Projekt selbst auf die Reihe zu kriegen.
Woher kommt deine unbeirrbare Liebe zum Fremden und dein perverser Hass auf die eigene Rasse, auf Europa, auf deine Hautfarbe?

Wie sieht es jetzt in Haiti aus, nach der Befreiung von der weißen Knechtschaft vor über 200 Jahren ( Ermordung von über 20.000 Weißen)? In der schwarzen/freien Gesellschaft sind nicht mal Babys vor Vergewaltigungen sicher. Haiti ist in einen Sumpf aus Korruption, Barbarei, Armut und Wudu abgesunken. Jamaikaner wünschen sich ihre alten Kolonialherren zurück. Warum?
Quelle
Quelle Vergewaltigungen


Fakten:
“Currently the poorest country in the Western Hemisphere with 80% of the population living under the poverty line and 54% in abject poverty”
Quelle: unter Economy Overview


Gerüchte muss ein Warlord nichtmal in Umlauf setzen, denn für das miese Image der Weißen in Afrika haben die selbst in über 500 Jahren Sklavenhandel und Kolonialismus gesorgt

Sklaverei gab es in Afrika schon vor dem weißen Mann und den Arabern. Teilweise gibt es sogar noch heute Kannibalismus und Sklaverei( siehe Kongo). Teilweise gingen Stammesführer oder Könige noch brutaler mit ihren Sklaven um als weiße Plantagenbetreiber. Weiße sind weder Schuld für die Leiden von Schwarzen in westlichen-, noch in Schwarzen geführten Gesellschaften. Europäer haben die Sklaverei abgeschafft.

Die ach so bösen Weißen, gaben den armen Afrikanern, Infrastruktur und Entwicklung, die der Afrikaner heute nicht entbehren möchte. Aber ohne Schirmherrschaft geht wieder alles zu Grunde. Siehe Haiti. Einst die blühendste und reichste Kolonie der Franzosen und der gesamten Welt, die Millionen von Tonnen an, Kaffee, Baumwolle, Tabak und Indigo exportierte, ist jetzt das ärmste Land der Welt. Man kann davon ausgehen, dass Schwarzen die Fähigkeit zur Aufrechterhaltung der Zivilisation nach europäischem Maß fehlt. Das selbe erleben wir in Detroit.
Das ist eigentlich als Prozess der Rückkehr zur Normalität zu erwarten, wie abnormal diese Normalität für unsere westlichen Augen auch aussehen mag. Entwicklungshilfen verzögern den Prozess nur.

Vielleicht hilft dir dieser Schwarz Weiß Beitrag von mir, dein Schwarz Weiß denken kritisch zu refkletieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht dabei weniger darum, ob DU (oder ich) es für positiv halten, wenn z.B. große Industriegebiete in Entwicklungsländern geschaffen werden (Infrastruktur, Arbeit, Wohlstand für die Anwohner etc.), sondern nur darum, wie es bei den Einheimischen ankommt, wenn der Großteil des durch diese Infrastruktur generierten Gewinns ganz automatisch ins Ausland fließt (z.B. auf schweizer Konten).

Und natürlich gilt das für Chinesen ganz genauso - ich glaube nicht, dass Afrikanern die Rassen-Farbenlehre in deinem Kopf geläufig ist.

Thema Kapitalismus:
Gerade in diesem Thread zeigt sich, wie viel mehr der Kapitalismus sein kann, als reines entmenschlichtes Wirtschaftssystem. Es ist ein Denkmuster (zentriert um Effektivität), welches z.B. in den Argumentationen GEGEN Spenden genauso mitschwingt, wie in der Profit-Logik chinesischer Investment-Fonds, die sich derzet Wasserrechte u.Ä. "unter den Nagel reißen". Wären es übrigens amerikanische oder gar deutsche Unternehmen (wie noch in den 70ern-90ern), hättest du das wahrscheinlich anders formuliert - vielleicht nicht unbedingt rein positiv, aber eben auch nicht so rein negativ.
Sollte man jemandem Trauen, der sich etwas "unter den Nagel reißt", oder "sich Zugang zu für ihn/sein Volk wichtige/n Ressourcen sichert" (zwei verschiedene Formulierungen des GLEICHEN Phänomens), wenn das dann im Tausch nur bedeutet, durch harte Arbeit evtl. das eigene Überleben sichern zu können?

Erzähl mal einem Kolumbianischen Koka-Bauern, dass er durch fair gehandelten Kaffe auch überleben kann - der wird dich auslachen.
Nur falls du es noch nicht wusstest, knapp über 50% des Kaufpreises fair gehandelter Produkte gehen an die Stellen, die die entsprechenden Siegel verteilen.
Vor dem Hintergrund des oben von dir (und anderen) Geschriebenen ist Faiir Trade auch nicht sonderlich effektiv - nur etwas weniger Ineffektiv für die Erzeuger (die bekommen bei Fair Trade immerhin etwas mehr als 5% des Verkaufspreises).
Wenn Fair Trade etwas bewirken kann (wovon ich ausgehe, sonst hättest du nicht drauuf hingewiesen), dann bringen auch Spenden etwas - nicht viel, aber immerhin.

@inversematrix
Ich gebe den Vorwurf des Rassismus mal ganz platt zurück, denn es ist wohl nicht weniger Rassistisch, den Europäern ausschließlich die Abschaffung der Sklaverei anzurechnen. Sie haben sie nicht erfunden - das ist klar - aber wenn wir die Sklavenhalter-Gesellschaften z.B. der Antike, Arabiens oder Afrikas mit der Kolonialgeschichte vergleichen, dann fällt eines ganz extrem auf. Der Sklavenhandel in diesen Gesellschaften hatte keinerlei rassistische Züge. Menschen waren frei (von Geburt oder durch Reichtum, Macht, Körperkraft) oder sie waren es nicht. Jeder Freie konnte schnell zum Sklaven werden, das ist sogar berühmten Persönlichkeiten passiert (bsp. Julius Caesar).
Um zum Sklaven zu werden reichte da schon aus, gefangen genommen, und auf eine Sklavenmarkt verkauft zu werden. Sklave zu sein hatte damals nicht das geringste mit ethnischer Herkunft oder gar der Hautfarbe zu tun - ein Römer konnte genausogut als Sklave in Rom landen, wie ein Parther, Nubier, Gallier oder Grieche. In die Sklaverei kam man durch Pech - zur falschen Zeit am falschen Ort -> Verkauf in die Sklaverei, wenn man sich das Lösegeld oder eine Befreiung nicht leisten konnte.
Erst durch den europäischen Kolonialismus kam der Aspekt "Rasse" ins Spiel - erst portugiesische Händler haben den für die Kolonialzeit charakteristischen "Dreieckshandel" zwischen Afrika, Amerika und Europa etabliert und für die nächsten Jahrhunderte das Bild des Sklaven vereinheitlicht. Erst auf portugiesischen Zuckerplantagen wurde die "schwarz-weiß" Trennung geschaffen.
Und erst ab da galt das alte System der Sklaverei fast ausschließlich für Afrika.

Beschäftige dich mal mit der Geschichte der Sklaverei und damit, was der Kolonialismus/Imperialismus daraus gemacht hat, bevor du den Europäern einen Heiligenschein verpasst.
Klar haben die Europäer die Sklaverei letztlich abgeschafft - aber vorher haben sie sie bis zu der Perversion verfeinert, die dann mit ihrem sich entwickelnden Gleichheitsgrundsatz nicht vereinbar war.
Nebenbei ist es genau dieser Gleichheitsgrundsatz, der eine Rassifitzierung des Sklavenhandels überhaupt erst nötig machte - um daraus dennoch Profit zu ziehen. Genau da ist die Trennung zwischen Weiß und Schwarz entstanden - sie ist nichts anderes, als ein Ersatz für die Unterscheidung "Freier" (Mensch) "Sklave" (bei dem zu diskutieren war, ob er denn als Mensch zu gelten habe, wo doch vor Gott angeblich alle Menschen gleich sind).
"Rasse" - das ist die Legitimation dafür, Weißen das Geburtsrecht der Freiheit (das eigentlich für alle Menschen gilt) zuzugestehen, und Schwarzen diese Recht vorzuenthalten. Ein florierendes Wirtschaftssystem entstand auf Grund dieser simplen Unterteilung. Und der Sklavenhandel ist noch viel älter, was den Rassismus zu einer Verteidigungsstrategie dieses florierenden Wirtschaftszweiges macht (Verteidigung gegen Humanismus und "Menschenrechte" ).
Der eigentliche Grund für Sklaverei hat sich seit Jahrtausenden nicht geändert - der unfreie Mensch als billige Arbeitskraft und darauf aufbauend die Sklaverei als Fundament z.B. der großen Reiche der Antike, die ohne Sklaven einfach nicht so hätten funktionieren können.
Erst durch technologischen Fortschritt (mechanische und chemische, statt biologischer Energie) wurde es möglich, eine Großstadt ohne Sklaven zu unterhalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Beschäftige dich mal mit der Geschichte der Sklaverei und damit, was der Kolonialismus/Imperialismus daraus gemacht hat, bevor du den Europäern einen Heiligenschein verpasst.

Da du dich ja vorzuüglich mit der Geschichte der Sklaverei auskennst, kannst du mir sicher sagen welche Rolle sephardische Juden bei der Sklaverei gespielt haben. Man liest ja immer von den Niederländern.

Vielleicht kannst du mir auch erklären wer die Segregationsgesetze im Süden von Amerika schaffte und durchsetzte.
 
DerOlf schrieb:
Erst durch den europäischen Kolonialismus kam der Aspekt "Rasse" ins Spiel - erst portugiesische Händler haben den für die Kolonialzeit charakteristischen "Dreieckshandel" zwischen Afrika, Amerika und Europa etabliert und für die nächsten Jahrhunderte das Bild des Sklaven vereinheitlicht. Erst auf portugiesischen Zuckerplantagen wurde die "schwarz-weiß" Trennung geschaffen.

wobei im spätmittelalter/neuzeit die trennung noch religiös begründet wurde. christen dürfen christen nicht als sklaven halten. der begriff rasse ist erst sehr spät aufgetaucht. hat dann die lücke, die die abschaffung der sklaverei mit sich brachte, ausgefüllt.

DerOlf schrieb:
Beschäftige dich mal mit der Geschichte der Sklaverei und damit, was der Kolonialismus/Imperialismus daraus gemacht hat, bevor du den Europäern einen Heiligenschein verpasst.

bei aller kritik an den europäern, darf nicht vergessen werden, dass die lokalen eliten die europäer bei ihren vorhaben (teilweise) unterstützt haben. wie sonst hätten sie derartig riesige kolonialreiche erobern können? mit waffengewalt alleine hätte das nie funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
speedyjoe schrieb:
bei aller kritik an den europäern, darf nicht vergessen werden, dass die lokalen eliten die europäer bei ihren vorhaben (teilweise) unterstützt haben. wie sonst hätten sie derartig riesige kolonialreiche erobern können? mit waffengewalt alleine hätte das nie funktioniert.

Stimmt, das klappt noch immer nicht (siehe Afghanistan). Wenn man über Macht etwas genauer nachdenkt, sollte einem eigentlich auffallen, dass Fremdherrschaft niemals nur rein fremdbestimmt sein KANN.

Zu Macht gehören zwingend (mind.) zwei - einer der sie ausübt, und einer der sie abgibt.
In der Demokratie suchen wir uns nur von Zeit zu Zeit ein paar neue Gesichter, denen wir dann Macht zusprechen können (ob sie deswegen tatsächlich welche haben, steht auf einem anderen Blatt).

@speedyjoe
Was tust du als guter Christ, wenn einer deiner Nigga Kreuze trägt und die Bibel studiert hat? Wohlmöglich ist er sogar getauft (einige teile Ostafrikas sind schon seit sehr langer Zeit christlich).
Viele der Sklaven in den Südstaaten der USA waren nicht weniger Christen, als ihre Herren. Auf einigen Plantagen wurden sogar Zwangstaufen durchgeführt - Sklaven blieben auch die getauften.
Fast ganz Südamerika ist noch immer katholisch - obwohl der Norden überwiegend protestantisch ist.
Die Taufe (aka das Christentum) ist schon sehr früh als Unterscheidungskriterium abgelöst worden.
Rasse spielte schon lange VOR der offiziellen Abschaffung der Sklaverei eine bedeutende Rolle.
Zur passenden Religion kann man notfalls konvertieren, aber die eigene "Rasse" wird man nicht los (Rassenzuschreibung hat also weit mehr Power als Religionzugehörigkeit).
 
Zuletzt bearbeitet:
Thema: Unterstützung für hilfsbedürftige Kinder

Ich pick nur einen Punkt raus, der Rest ist nämlich Offtopic:
Es ist ein Denkmuster (zentriert um Effektivität), welches z.B. in den Argumentationen GEGEN Spenden genauso mitschwingt...
Natürlich schwingt es mit. Es ist ganz einfach: Wenn ich Spende, wer/was sorgt dafür, dass meine Spende für morgen etwas bringt? Oder ist diese Spende nur so etwas wie der ausgestreckte Arm, wenn jemand auf der Straße hingefallen ist? Es gibt aber ständig mehr Menschen, also auch mehr fallen. Muss ich mir neue Arme wachsen lassen um zu helfen? Es geht nur für eine bestimmte Menge, die Nicht-Hilfe betrifft also nur allgemein Menschen, die nicht helfen wollen.

Nicht-helfen betreibt man jedoch jeden Tag. Wenn wir hier spenden würden, dann würden wir ja nicht spenden für die Kastration von Katzen. Sind also an der unendlichen Katzenplage schuld. Wenn wir für die auch spenden dann müssen wir was gegen die Obdachlosen tun. und wenn wir an die Spenden, dann gibt es noch das rote Kreuz, Ärzte ohne Grenzen und und und. Wenn wir da auch nicht senden, sind wir schuld.

Und wenn man eh schuld ist, dann brauch man auch gar nicht spenden. Man ist für das Leid der Anderen, ob Mensch/Tier/Pflanzen nicht Schuld. Höchstens passiv. Das wäre dann so etwas wie eine Erbschuld. Demnach würden schon Neugeborene Schuld sein, einzig, weil sie Menschen sind und ihre Vorfahren Mist gebaut haben. Den Schuh zieh ich persönlich mir nicht an. Und das hat auch was mit Nachhaltigkeit zu tun. Weil ich mir so etwas nicht unterstellen lasse, brauche ich mich über neue Argumente ärgern, die mir eine Schuld aufhalsen wollen "wenn alle nur so denken würden".
 
Gut, bleiben wir bei dem Denkmuster (Kapitalismus).
Und meinetwegen auch bei der Schuldfrage (obwohl die in diesem Zusammenhang ziemlich sinnfrei ist, wie du gezeigt hast).

Ist es nicht in gewisser Weise genau dieses Denkmuster, welches dafür sorgt, dass Spenden einfach versickern, oder sie sich jemand unter den Nagel reißt, für den sie eigentlich nicht gedacht waren?
Vielleicht ist es gerade dieses Denkmuster, welches Entwicklunghilfe (egal welcher art) ad absurdum führt. Wachstum als Prinzip ist auch Teil dieses Denkmusters - mehr ist nie genug.
Kann Entwicklungshilfe aus/in/für ein solches System übehaupt wirklich nachhaltig sein - oder bleibt das alles doch nur reine Schadensbegrenzung?
Irgendjemand wird immer versuchen, sich alles mögliche unter den Nagel zu reißen, solange dieses Denkmuster als zentrale Entscheidungshilfe für quasi alles herhalten muss.
Und tatsächlich liegt die Schuld dafür nicht allein bei den Europäern/Amerikanern/Asiaten, sondern genauso bei korrupten Politikern, Warlords oder dem ganz kleinen Gierhals (der es einfach etwas besser haben will - ist ja verständlich) auch in den Entwicklungsländern.

Ich bin momentan in der Lage zu Spenden, jedenfallls besser als die meisten Haitianer, und es fühlt sich einfach gut an, wenn ich wenigstens einen kleinen Beitrag leisten kann - zum selbst hinfahren reicht es eben doch nicht, und ich bezweifle auch, dass das mehr bringen würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben