Windows ME friert sporadisch ein

Queediab

Lt. Commander
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Nov. 2007
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Hallo,
wir haben hier einen alten Steuerrechner für eine Anlage stehen im Kühlraum. Der Computer läuft (leider) mit Windows ME (ein neueres OS unterstützt die Steuersoftwar leider nicht...). Leider friert das System neuerdings von jetzt auf gleich ein, so das nur noch der Resetknopf hilft. Dieses Verhalten trat früher nicht auf und ist nicht reproduzierbar. Ich habe bereits den Speicher getauscht und den Rechner stundenlang Primzahlen berechnen lassen - alles ohne Probleme. Die Festplatte ist laut Scandisk auch in Ordnung. Probleme mit IRQs und Ressourcen kann ich auch ausschließen, da die Kiste ja jahrelang anstandslos lief. Es muss also irgendein Alterungsprozess sein, der den Rechner nun abschmieren lässt. Elkos sind soweit ich das sehen kann auch ok.
Der Rechner hat die folgenden Eckdaten:
Pentium 4 3 GHz (Sockel 478), 512 MB DDR1 Ram, 80 GB HDD, Grafik - onboard irgendwas. Das Motherboard sitzt auf einer ISA Backplane zusammen mit diversen Steuerplatinen. Leider macht das ein einfaches Austauschen der Kiste so ziemlich unmöglich... Überhitzung kann ich denke ich auch ausschließen, da der Rechner in einem auf 4°C gekühlten Raum steht und vernünftig belüftet ist. Motherboard Monitor liest keine sonderlich hohen Temperaturen aus.
Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich rauskriege, was den Computer plagt?
VG
 
Wärmentwicklung der CPU ?

Netzteil -

Das Timing der RAM-Module ist verstellt, das MB streikt - FSB / RAM

BIOS per Jumper auf "default" setzen - Datum und Bootreihenfolge beachten !!
 
Der Rechner ist nun gute 10 Jahre alt. Teile der Hardware vielleicht noch älter.

Bei 4°C im Kühlraum wird die Temperatur wohl nicht das Problem sein. Aber wie schaut's da aus mit Luftfeuchtigkeit und Kondenswasser? Das kann mit der Zeit schleichend der Hardware schaden.

Grundsätzlich kann also jeder Teil der Hardware betroffen sein: Mainboard, Netzteil, CPU, RAM. Bei so alten Geräten ist wahrscheinlich auch noch eine Grafikkarte verbaut oder?
Es ist natürlich auch möglich, dass die ISA Backplane und/oder eine oder mehrere der Steuerkarten langsam den Geist aufgeben.

Die einzigen einfachen Tests sind: Prime95 parallel mit ein paar Durchläufen SuperPi 32M um RAM und CPU zu testen, dann noch Prime95 parallel mit Furmark laufen lassen, und auch Furmark alleine, um die Grafikkarte zu stressen (sicher ist sicher). Dann natürlich noch eine Boot CD mit Memtest86 und 1-2 Durchläufen, um den RAM auf Fehler zu testen (das ist kein Stresstest, sondern testet die Speicherzellen).

Abseits davon wird es schwierig genau festzustellen wo der Fehler liegen könnte. Am Wahrscheinlichsten ist nach 10 Jahren aber, dass es am Netzteil liegt. Wenn du die Möglichkeit hast, könntest du die Spannungen der Netzteil-Anschlüsse überprüfen. Ist es denn ein solides Markengerät oder ein billiges China-Fabrikat? Im zweiten Fall, ist das Teil seit Jahren überfällig ;)
 
Kurz und knapp.

Neuen Rechner besorgen und unter Win7/8 in einer VM Windows 98/ME installieren inklusive deiner Steuersoftware.
Daten überspielen.

Alten Rechner in die Tonne werfen.

DONE :daumen:
 
Festplatte spinnt wahrscheinlich.
 
Kannst den Rechner genauer beschreiben? Das heißt was der steuern muss, ist dieser mit anderen vernetzt oder läuft dieser autark usw...
 
Mal ganz ehrlich, Windows ME war eines der fehleranfälligsten Betriebssysteme die es je gab. Was ich da Bluescreens und Abstürze am laufenden Band hatte, war nicht mehr feierlich. Noch deutlich schlechter wie Windows95/98. Zumal es zu dieser Zeit schon sehr stabile alternativen wie Windows 2000 gab.

Kann mir keinen Dienstleister vorstellen, der einen Steuerungs-PC für eine Anlage/Maschine mit so einem miesen Betriebssystem ausliefert. Der gehört auf den Mond geschossen.
 
Zuletzt bearbeitet: (Rechtschreibkorrektur)
Er schreibt ja, dass es zuvor immer funktioniert hatte....ich habe mit meinem WinME übrigens seit über 6 Jahren selten bis gar keine Probleme....eigentlich stürzt die Applikation ab und dann das OS dazu....sonst äusserst stabil.

Aber eben: In einer VM laufen geht echt nicht? Zumindest konnte ich so eine alte Telefonsoftware noch zum laufen bringen...auch wenns nen Krampf war...der Aufwand ist sicher höher, als einfach eine neue WinME-Kiste hinzustellen. Neue Software geht auch nicht? Auf Linux? Windows NT/2000? Evtl. gibt es ja inzwischen doch Lösungen/Neue Software, o.ä. Ich würde die CPU mal auf FSB133 laufen lassen (Also deutlich niedriger) und dann nochmals testen. Früher war es zumindest beim OC so, dass die CPU mit der Zeit deutlich mehr Saft brauchte/Den Takt nicht mehr schaffte.

Wäre der Rechner sonst "einfach" austauschbar? Weil sonst könnte man bei Ebay oder so nach Gebrauchthardware schauen und Mainboard ersetzen. Man muss halt alles durchprobieren. Wenn man das nicht will, ist es dann doch nicht so wichtig....bei Win98/Me war es beim Mainboard-/Plattformwechsel wie heute bei Win7: Alte Treiber raus, neue drauf, fertig. Nix neuinstallieren.

Noch ein 3ter Versuch: Läuft die Steuersoftware im abgesicherten Modus? Da sind nämlich einige Komponenten nicht voll aktiv....
 
Zuletzt bearbeitet:
Klikidiklik schrieb:
Kann mir keinen Dienstleister vorstellen, der einen Steuerungs-PC für eine Anlage/Maschine mit so einem miesen Betriebssystem ausliefert. Der gehört auf den Mond geschossen.

Du ahnst garnicht was für Pfeifen in der Branche unterwegs sind. Fälle wie dieser hier kommen öfter vor als du denkst. Im schlimmsten Fall war das noch nicht mal eine IT Bude, die das verbockt hat, sondern der Hersteller der Steuerung oder der Kühlraumbauer, die ohne nennenswerte Kenntnisse den Steuerrechner einfach so dazu gepackt haben und sich auch nur einmal Gedanken um die Programmierung der Software gemacht haben. Wird schon in Ordnung sein!

Und das Problem ist dann halt, dass man diese Technik nicht mehr los wird. Zumindest nicht ohne erheblichen finanziellen Aufwand. In dem Fall müsste man die ganze Anlage mal modernisieren, was oft finanziell nicht in Frage kommt. Weiterbetreiben kann man den Ranz aber eigentlich auch nicht mehr und dann steht man da wie der Ochse vorm Berg...

Da das in absehbarer Zeit ja auch nicht mehr besser wird kann man eigentlich nur zur vollständigen Modernisierung der Anlage raten. Ich sag das jetzt einfach mal so, was das genau bedeutet, auch finanziell, muss Queediab am besten wissen.
 
Oh man könnt ihr mal lesen wie lange das ding läuft und wie alt es ist da gab es kein Vista/7/8 !!!!

Fehler eingrenzen ist das einzige was du tun kannst erstmal. Wenn es das Mainboard ist findest auf der Bucht bestimmt Ersatz dort gibt es unzählige mit ISA zum verkauf.
 
Komme selbst aus der Branche, schau mal nach ob bei dem Mainboard (höchstwahrscheinlich eine Slot-CPU nach PICMG 1.0 Standard) Kondensatoren gewölbt sind. Dies war früher sehr oft der Fall.
 
Ich tippe auf defekte HDD, typische symptome
 
Hallo,
danke für die vielen Antworten. Austauschen von Teilen kommt eher nicht in Frage - eher wird die ganze Anlage in die Tonne gehauen und ne Neue hingestellt. Kondensatoren hab ich gecheckt - scheinen ok - nicht gewölbt oder so. Kondensation ist natürlich ein potentielles Problem (das mir von Anfang an Sorgen gemacht hat, als mein Chef meinte, das Ding könne in den Kühlraum). Aber es scheint einigermaßen trocken zu sein im Inneren. Ich habe auch die Festplatte in Verdacht. Werde sie mal ausbauen und genauer durchchecken glaube ich.
Das Gerät ist eine Chromatographieanlage zum Reinigen von Proteinen etc. Es ist leider alles in eine große Box eingebaut - extrem wartungsunfreundlich. Deshalb lässt sich auch der Rechner nur gegen ein nahezu baugleiches Modell tauschen. Das Netzteil habe ich noch nicht gecheckt - muss ich mal gucken ob ich da irgendwie rankomme.
MfG.
 
Oh weh, und wie schaut's mit der Möglichkeit aus, einen baugleichen Ersatzrechner zu finden?
 
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