News Der Quantencomputer D-Wave 2 ist bisher nicht schneller

Hi,

ich sehe das nicht als Neuigkeit, es ist schlicht ein prinzipielles Problem von D-Wave. Zumal der D-Wave meines Wissens nach so oder so kein "echter" Quantenrechner ist, das der Shor-Algorithmus nicht ausgeführt werden kann.

VG,
Mad
 
Ein kurze Recherche über Google (:lol:) ergab, das D-Wave in der Kritik stehe, keinen Quantencomputer im eigentlich Sinne zu sein. Ähnlich war auch mein erster Gedanke dazu, da nach meinen Kenntnisstand Quantencomputer noch stark in der Erforschungsphase sind. Ist ja genauso mit den Fusionreaktionen - wobei die immerhin weiter sind. Ich scheint als würde der Fehler in den Grundannahmen der Studie sein, also ist das überhaupt ein Quantencomputer (, um mich mal weit aus dem Fenster zu lehnen).
 
Also gibt es jetzt einen Quantencomputer, allerdings weiß man nicht für was genau er gut ist, also für was er wirklich gebraucht wird? Und wie siehts mit dem Stromverbrauch aus, wenn der niedriger ist, dann würde sich das( vorausgesetzt bei geringer, oder keiner Leistungseinbuße) echt lohnen.
 
Der Computer selbst verbraucht nicht soviel Energie wie ein Rechencluster. Das Problem sind die Umstände die nötig sind damit das Teil funktioniert. Der Quantencomputer muss in einem Raum mit Temperatur nahe des absoluten Nullpunkts stehen, sonst kommen die Quanten irgendwie aufgrund der Schwingungen andere Teilchen durcheinander/ werden gestört.

D-Wave selbst behauptet sie wären in einigen Rechenoperationen um bis zu 15-mal schneller als die schnellsten Supercomputer. Im Bericht den ich gelesen habe, wurden diese aber nicht genannt :rolleyes:

Die hauptsächliche Kritik an D-Wave ist die der verfolgten Quantentheorie. Es gibt 2 Stück. Eine davon ist die gemeinhin (in Fachkreisen) anerkannte und die andere wird eher belächelt. D-Wave forscht anhand der nicht so anerkannten Theorie. Genaueres über diese Theorien weiß hier vllt. jemand anderes, hab den Artikel nicht mehr einwandfrei im Kopf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

mal ganz grundlegend: Quantencomputer sind per Definition nicht in allem schneller. Bei konventionellen Aufgaben sind sie maximal gleich schnell wie herkömmliche Rechner. Es gibt aber eben spezielle Bereiche, in denen der Shor-Algorithmus angewandt werden kann, wo diese Art Rechner signifikant schneller arbeiten als konventionelle Maschinen.

Sehenswert dazu sind die Talks von Prof. Andrea Morello bei YouTube.

VG,
Mad
 
Es ist schön, dass weiterhin trotz eher entmutigender Ergebnisse geforscht wird.
Für bestimmte Aufgaben kann ein Quantencomputer tatsächlich einen - Quantensprung - darstellen. Nur müssen wohl noch die passenden Anwendungen gefunden werden und auch erst mal ein echter Quantencomputer gebaut werden.

Ein Verschwörungstheoretiker könnte jetzt natürlich einwerfen, dass Google und Co. nur so tun sollen, als könne ein Quantencomputer keine Leistung erzielen, um alle in Sicherheit zu wiegen, während die NSA in Wirklichkeit einen 8-Qbit Quantencomputer im Keller hat und in Sekundenschnelle AES512 Verschlüsselungen knacken kann :D


Jedenfalls ist der Akzent von Hartmut wunderschön. Perfektes Beispiel für Sägezahn-Englisch :lol:
 
mal sehen wie es bei den aktuellen, nach 14nm weiter geht
 
joa die Frage ist wieviel Qubit dieser Rechner haben soll. Bisher wäre mir nur bekannt dass man erfolgreich 15 in 3*5 zerlegen konnte - zu viel mehr waren Quantencomputer noch nicht in der Lage.
 
Quantencomputer: Der Wundercomputer, der wohl keiner ist

Sieben Jahre lang haben die Entwickler des D-Wave mit Forschern darüber gestritten, ob sie einen Quantencomputer geschaffen haben. Ein neues Experiment stärkt die Kritiker.


Amazon, Google und die CIA als Investor

Sollten nun weitere Folgeversuche das Ergebnis bestätigen, wäre dies wohl das Ende des Quantum-Hypes um D-Wave. Und es wäre der vorläufige Beweis, dass die Technik noch nicht so weit ist, um die Magie der Quantenwelt wirklich beherrschen zu können
 
Vereinfachte Erklärung zu Funktion, Problem und aktuellem Stand:
  1. Warum ist D-Wave kein echter Quantencomputer?
    Der D-Wave rechnet nicht mit Quantengattern. Diese werden benötigt, um die bekannten Algorithmen zu verwenden und auf diese bezieht sich der Begriff und die bisherige Forschung zu "Quantencomputer". D-Wave gehört einer anderen Klasse an Quantencomputern an.
    D-Wave nutzt einen Umstand, nachdem sich ein System durch eine Störung langsam im Grundzustand ändern lässt. Es lassen sich damit nur Optimierungsprobleme lösen. Theoretisch kann man das ähnlich mit einem System aus Rohren und Wasser, man hat hier ebenfalls eine Bedingungen: die Oberfläche in allen Rohren hat immer die gleiche Höhe im Grundzustand. Dann ändert man mit den Rohren die Eigenschaften des Systems und misst, wie viel wohin geflossen ist...
    Deshalb ist momentan nicht klar, ob Quantenmechanische Effekte überhaupt eine Rolle spielen oder nicht.
  2. Problem der Gatter-Quantencomputer
    Sie arbeiten mit Verschränkungen. Die Quantenwelt hält unglaubliche viele Störquellen bereit, die dauernd einen großenden Einfluss auf die winzigen Systeme hat.
    Viele Qubits miteinander zu verbinden führt zu riesigen Probleme.
    Aber ohne viele Qubits ist auch ein Quantencomputer zu nichts zu gebrauchen außer zur Forschung in der Physik.
    Der aktuelle Rekord liegt AFAIK bei nicht mal 20 Qubits.
  3. Aktueller Stand
    Es gibt jede Menge Quantencomputer und verschiedenste Systeme.
    Aber entweder sie benötigen ultratiefe Temperaturen und somit einen riesen Aufwand, oder sie sind zwar bei Raumtemperatur zu nutzen, aber nicht gezielt mit mehreren Qubits herstellbar.
  4. Was bringts eigentlich?
    Der Forschung und Industrie sehr viel.
    Dem Privatanwender nichts. Außer, dass Verschlüsselungen nach dem heutigen Prinzipien unsicher werden und man evtl. Quantenkryptographie verwenden wird. Aber auch die ist nicht unknackbar...
 
Wenns ein Quantencomputer WÄRE, dann hätten Apple, Google, Intel, Samsung, und wie sie nicht alle heißen schon MILLIARDEN für die Firma geboten.
Thema erledigt.
Ergänzung ()

niethitwo schrieb:
Dem Privatanwender nichts. Außer, dass Verschlüsselungen nach dem heutigen Prinzipien unsicher werden und man evtl. Quantenkryptographie verwenden wird. Aber auch die ist nicht unknackbar...
[/LIST]

Richtig, die Verschlüsselung müsste sehr dynamisch sein damit sie halbwegs sicher ist, hat man aber einen Rechner mit 1 Qubit mehr, dann kann dieser die Verschlüsselung wieder knacken.
 
Naja das einzige was mich da intressieren würde ist:

a) wieviel Watt hat das ding während der Berechnung verbraten, und
b) wie lange hat das ganze Gedauert

dann kann man es mit den MS Cluster vergleichen, denn wenn die da einfach x CPUs mehr reinballern und (übertreibung) 200x mehr Leistung verballern macht das für mich kein Sinn ..

wenn dann müsste man testen welcher Prozessor bei gleicher Leistungsaufnahme schneller ist
 
Pry_T800 schrieb:
Ich hab mal gelesen, das Quantencomputer gar nicht richtig Rechnen, sondern eher Schätzen und das mit Trefferwahrscheinlichkeiten von unter 80% und demzufolge schneller sind aber nicht immer verwerdbare Ergebnisse liefern?! Stimmt dass denn noch so oder habe ich da etwas falsch verstanden?

Ich kann mir auch nicht ganz vorstellen, wie man rechnen kann, wenn ein Wert gleichzeitig Eins und Null und alles dazwischen sein kann. Aber das wird wohl schwer zu erklären sein, wenn man nicht mindestens Physik und Mathematik studiert hat...
 
Wieso ist das nicht verständlich? Rechnest du nur mit 0en und 1en?

Spannend wird's doch erst, wenn man diese Werte zusammenrechnet. Dürfte doch etwas grundverschiedenes sein, zudem was wir bis jetzt kennen. (OR, AND, XOR,..)
 
@highks

Das ganze entspricht von Seiten der Mathematik Matrix-Vektor-Multiplikationen. Ja, es lässt sich nur sinnvoll mit Begriffen der Physik / Mathematik darüber sprechen. Allerdings gilt das auch bereits schon für viele einfachere Sachverhalte.

@Moesl0r

Nein, es ist nichts Grundverschiedenes. Ein Quantencomputer soll "lediglich" einmal bestimmte Probleme viel schneller als "klassische" Computer lösen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

wie schon oben empfohlen: unbedingt die Videos von Prof. Morello ansehen. Dort wird es sehr anschaulich erklärt.

VG,
Mad
 
[F]L4SH schrieb:
Es ist schön, dass weiterhin trotz eher entmutigender Ergebnisse geforscht wird.
Für bestimmte Aufgaben kann ein Quantencomputer tatsächlich einen - Quantensprung - darstellen. Nur müssen wohl noch die passenden Anwendungen gefunden werden und auch erst mal ein echter Quantencomputer gebaut werden.

Ein Verschwörungstheoretiker könnte jetzt natürlich einwerfen, dass Google und Co. nur so tun sollen, als könne ein Quantencomputer keine Leistung erzielen, um alle in Sicherheit zu wiegen, während die NSA in Wirklichkeit einen 8-Qbit Quantencomputer im Keller hat und in Sekundenschnelle AES512 Verschlüsselungen knacken kann :D


Symmetrische Verfahren wie AES und Hash sind vom Shors Algorithmus weitgehend sicher. Es gibt zwar einen Quanten Algorithmus beidem sich bei Symmetrischen Verfahren, die Komplexität selber bis auf die Quadratwurzel runter selber eingrenzen lässt. Dann hättez.B. die von Dir erwähnte AES 512 Verschlüsselung, noch eine Stärke von 256 Bit. Selbst wenn es irgendwann wirklich mal Quantenrechner geben sollte, würde man sehr viele davon benötigen, um das Problem in annehmbarer Zeit lösen zu können.


Verschlüsselungen wie z.B. AES die eine ausreichend große Schlüssellänge besitzen und sauber aufgesetzt sind, werden auch weiterhin sicher sein. Da werden auch Quantencomputer vorerst nichts daran ändern.
 
[F]L4SH schrieb:
Es ist schön, dass weiterhin trotz eher entmutigender Ergebnisse geforscht wird.
Für bestimmte Aufgaben kann ein Quantencomputer tatsächlich einen - Quantensprung - darstellen. Nur müssen wohl noch die passenden Anwendungen gefunden werden ...
gefunden wurden da schon mehr als genug.
 
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