Altersvorsorge - Eure Empfehlung (betriebl.Vorsorge sinnvoll?)

Ob dich ein Fond-Manager gut durch eine Krise bringt, oder dich noch weiter reinreitet, ist reiner Zufall. Bei Index-Fonds ist meiner Meinung nach Geiz tatsächlich immer geil.
 
Ich bin 23 Jahre alt, mich interessiert das Alter überhaupt nicht. In der Zeit kann noch soviel passieren und vielleicht wird es hier in Mitteleuropa irgendwann auch mal so Enden wie in der Ukraine und Co. Zu sagen das, dass niemals passieren könnte ist engstirnig.
 
Lass mich raten, du hast aber auch noch keine Familie gegründet ... du bist für dich allein verantwortlich ... deine Einstellung bzgl Altersvorsorge ist somit verständlich. Als ich in deinem Alter war, sah meine Altersvorsorge auch noch sehr dünn aus. ;)

Es gibt aber auch Menschen für die ist eine Altersvorsorge sinnvoll. Deren Lebensumstände sind anders und sie tragen nicht nur für sich selbst die Verantwortung.
 
Das Problem ist doch, dass keiner weiß ob das was du dir zur Seite schaffst in 50 Jahren auf die Grundsicherung angerechnet wird. Wenn du Pech hast heißt es "sie haben 300€/Monat privat, das sind dann nur 500€ von uns, wir stocken nur noch auf". "Du hast Wohneigentum? Kein Problem, rechnen wir an!"

Das nächste ist, dass 300€ im Monat in 50 Jahren evtl. nicht mehr so viel wert sind. Wenn die Inflation konstant bei 1,5% bleiben würde, da haste nicht viel von deinen 300€ im Monat.
Wenn dir jetzt 100€ im Monat weh tun dann lass es. Du kannst mit 100€/Monat keine Altersvorsorge aufbauen. Du zahlst in 40 Jahren ca. 50.000€ ein.
Was wenn du vorher stirbst? Was wenn du wegen Erwerbslosigkeit nicht weiterzahlen kannst? Was wenn...
Und wenn du diese ganzen "Was wenn" im Tarif berücksichtigt haben willst kommt am Ende nix dabei rum.

Ich habe schon einige tausend Euro verloren. Mein alter Arbeitgeber hatte eine betriebliche Altersvorsorge (standard life). Irgendwann habe ich mich vom Makler volllabern lassen und habe privat aufgestockt (vom brutto). Als das Geld knapp wurde, hat mein Arbeitgeber die Zahlung ausgesetzt. Kein Problem erstmal. Nach der Insolvenz hat mir der Makler dann erklärt ich müsse (bei drohender Arbeitslosigkeit) jetzt die Zahlungen, die die Firma ausgesetzt hat PLUS meinen Eigenanteil von meinem Netto nachbezahlen oder ich kündige es. Da ich grade keine 3000 Schleifen zur Hand hatte musste ich kündigen. Durch die Kündigung mit Sonderkosten und Teilauszahlung und anschließender Versteuerung habe ich knapp 2000€ verloren, aber erstmal wieder einige Scheinchen in der Hand gehabt um die drohende Arbeitslosigkeit entspannt hinzunehmen. Hätte ich gewusst dass ich so schnell wieder einen Job finde und gar nicht arbeitslos wurde hätte ich es anders gemacht, aber niemand weiß was wird.
 
Eine pauschale Antwort auf die Frage "ist betr. AV sinnvoll" gibt es nunmal nicht. Auch gibt es nicht DAS Altersvorsogeprodukt. Es ist eher ein Mix aus Produkten um fürs Alter vorzusorgen ... auch gibt es Produkte, welche Arbeitslosigkeit berücksichtigen und nicht angerechnet werden.

Ob nun Vorsorge betrieben werden soll oder nicht, dass muss jeder für sich selbst entscheiden und da sollte man auch niemanden angreifen. Es wird - wie bei allen Entscheidungen - immer Pros und Contras geben.
 
Bei der betrieblichen Altersvorsorge solltest du auch beachten, dass du Anspruch erst nach 5 Jahren mitnehmen kannst, d.h. wechselst du davor den Arbeitgeber ist alles futsch was du beim alten Arbeitgebern bisher angespart hast. Nach 5 Jahren kannst du das dann problemlos beim nächsten Arbeitgeber weiterführen. Das ist so gesetzlich geregelt.
 
hi leute!

was könntet ihr mir für eine altersvorsorge empfehlen? verdiene aktuell ca. 2650 Brutto im Monat (bin 27). als betrag könnte ich grob 50-100 euro im monat sparen. was ist sinnvoll? riester-rente? lebensversicherung? tagesgeld? gold? lotto? poker? pferderennen?
 
Auf keinen Fall etwas mit staatlicher Kontroll- und Besteuerungsmöglichkeit!
Lege es in bar zur Seite und erfreue Dich an dem Anblick und an Deiner Fähigkeit, Geld auch mal nicht auszugeben.
Nur 50 oder 100 Euro von rund 1800 netto sparen zu können, ist nicht gerade ein sparsamer Junggesellen-Lebensstil.
Mit 50 oder 100 Euro kann man kaum sinnvolle Altersvorsorge betreiben, erst recht nicht, wenn Du mal später Familie hast.

Wechsle die Arbeitsstelle, lerne sparsamer zu Leben oder/und heirate reich. Damit betreibst Du 10x bessere Altersvorsorge als mit monatlich 50-100 Euro als Junggesellenwirtschaft.
 
Es sind etwas über 1700 netto und ich bin kein junggeselle sondern habe freundin und kind ;)

ich spare mir nicht nur 50-100 euro im monat, das ist nur der betrag den ich für altersvorsorge geplant hätte.

insgesamt spare ich mir von meinem lohn ca 500 euro im monat. davon sind 200 im monat und 50 fürs kind und 250 für ein angestrebtes haus.

also lohnt sich altersvorsorge mit "nur" 100 euro nicht?
 
Für einen guten Rat braucht es einfach noch mehr Hintergrundinformationen über Deine Situation und Deine Pläne.
Eine eigene Immobilie zählt schon mal zur Altersvorsorge, also auch Deine Sparrate hierzu.

Einen Rentenberechner der gesetzlichen Rente gibt es hier. Musst Du mal Deine Prognosedaten eingeben und danach sehen, was Dir im Alter ab 67 Jahre voraussichtlich ausgezahlt wird. Jetzt noch abschätzen, was Du im Rentenalter zum Leben mit schuldenfreier Immobilie brauchst und dann hast Du schon ein erstes Ergebnis, ob zusätzliche Vorsorge sinnvoll oder nicht.

Fast alle freien eigenen Anlagen haben den riesen Vorteil, dass man ständig Herr der Dinge über sein Vermögen ist!
 
ThomasK_7 schrieb:
Auf keinen Fall etwas mit staatlicher Kontroll- und Besteuerungsmöglichkeit!

Und was soll das sein? Gold? Zuhause? Wo lagert das? Wer bezahlt den Tresor? Versicherung?


ThomasK_7 schrieb:
Lege es in bar zur Seite und erfreue Dich an dem Anblick und an Deiner Fähigkeit, Geld auch mal nicht auszugeben.

Wozu? Bar? Das ist sinnlos Geld weggeschmissen - 2-3 Nettomonatsgehälter (je nach Lebenssituation auch 3-5) als Reserve auf dem TG, der Rest muss investiert werden.

ThomasK_7 schrieb:
Nur 50 oder 100 Euro von rund 1800 netto sparen zu können, ist nicht gerade ein sparsamer Junggesellen-Lebensstil.
Mit 50 oder 100 Euro kann man kaum sinnvolle Altersvorsorge betreiben, erst recht nicht, wenn Du mal später Familie hast.

100€ auf 40 Jahre (27->67) mit jährlicher Rendite von 3% (zB ETF-Sparplan) sind knappe 92.000€ - klar langt das nicht um ein sich eine Insel zu kaufen, aber das ist auf jeden Fall ein gutes Polster für eine sehr schöne Rente.

Buchtipp: Souverän investieren mit Indexfonds und ETFs: Wie Privatanleger das Spiel gegen die Finanzbranche gewinnen
 
In den vergangenen vier Jahrzehnten verloren die D-Mark und anschließend der Euro „nur“ etwas mehr als 60 Prozent an Wert, ein Dollar ist hingegen heute lediglich 20 Cent wert. [Quelle]

So werden historisch interpoliert aus 92.000 € nur noch rund 37.000 € Kaufkraft.

Ein eigener ETF-Sparplan hat den flexiblen Dispositionsvorteil (siehe #130) und ist keine typische Rentenversicherung o.ä., die im Auszahlungsfall zum Kaufkraftverlust auch noch versteuert werden muss und diese Steuern werden bestimmt nicht sinken.
 
Herzlichen Glückwunsch du hast die Inflation entdeckt.

Ja und was sind denn jetzt deine Mega-Anlage-Tipps ohne staatlicher Kontroll- und Besteuerungsmöglichkeit ?
 
ZotaC.T schrieb:
Ich bin 23 Jahre alt, mich interessiert das Alter überhaupt nicht. In der Zeit kann noch soviel passieren und vielleicht wird es hier in Mitteleuropa irgendwann auch mal so Enden wie in der Ukraine und Co. Zu sagen das, dass niemals passieren könnte ist engstirnig.

Ja so dachte ich auch in Deinem Alter. 65 oder 70 ist so weit weg, da kann ich später immer noch anfangen vorzusorgen. Aber weisst du was der Witz dabei ist? Fängst Du jetzt mit kleinen Beträgen an, sind es später keine großen um die Zeit aufzuholen, die Du jetzt verschenkst.
Ich bin nun Mitte 40 und hab genau die 20 Jahre verschenkt, die Du noch hast. Mach nicht den selben Fehler.
Wo Du jetzt 100 Euro auf die Seite legen müsstest, sind es bei mir schon 400 (oder eher mehr).
Es ist ja auch nicht nur die Rente, die Du später sicher nicht mehr bekommen wirst (die "Mindestrente" die in 40 Jahren noch gezahlt wird, kannst du knicken), es sind auch Zusatzkosten für Deine Gesundheit. Gesetzliche Kasse wird in 30 Jahren auch nur noch wenig zahlen, genau dann wenn es losgeht, dass du Ärzte brauchst. Dann bist du froh wenn Du vorgesorgt hast und gewisse Untersuchungen oder Behandlungen einfach zahlen kannst. (Kuck nur im TV mal die zahnlosen Menschen an, die sich keine Kronen etc leisten können, das sind nicht 100jährige Tibeter, sondern 40 jährige Frankfurter/Berliner/Hamburger....verdammt alles Nahrungsmittel... jetzt hab ich Hunger :D ).
Es ist immer schwer zu vermitteln, denn es ist ja noch sooooo weit bis dahin, aber vertrau mir. Wenn ich denke wie schnell die letzten 20 Jahre vergangen sind....unglaublich. *schnips*, weg waren sie.

Zu hoffen, dass wir später ukrainische Verhältnisse haben könnten und deswegen jegliche Vorsorge für den Eimer ist, das ist (engstirnig passt weder zu deiner noch zu meiner Prognose), schlicht dumm. Dann kannst gleich sagen, evtl werde ich morgen vom Bus überfahren, also wozu vorsorgen?
 
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