Ausbildungszeugnis

Kreidlermuslf

Lieutenant
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Nachfolgend das Ausbildungszeugnis. Denke das es ca eine "2" im gesamten ist? Oder irre ich mich da?


Herr xxxxxx, geboren am xxxx in xxxxxxx, hat am 01.08.2011 in unserem Hause eine Berufsausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration begonnen. Er hat die Abschlussprüfung am 18.06.2014 mit der Gesamtnote „gut“ abgeschlossen.

Während seiner Ausbildungszeit hat Herr xxxx in der EDV-Abteilung unseres Hauses mitgearbeitet. Zu seinen Aufgaben gehörten u.a.:

- Vorortbetreuung eines Netzwerkes mit Windows 2000-, Windows 2003-, Windows 2008- und Windows 2012-Servern und ca. 180 Clients
- Einrichtung virtueller Server mittels Microsoft Hyper-V Server 2008
- Benutzer- und Rechteverwaltung Active Directory
- Installation und Integration von Servern und Clients
- Clientumstellung von Windows XP auf Windows 7
- Server-Backup-Management
- Installation und Einrichtung eines Netzwerkmanagementsystems
- Anwenderbetreuung bei Fragen der Hardware und Software im Bereich Netzwerk, VPN, MS-Office und MS-Exchange inkl. Faxanbindung
- einfache VBA-Programmierung


Herr xxxx zeigte stets ein reges Interesse an seiner Ausbildung und an den Aufgaben und Tätigkeiten seines Berufes.
Seine Leistungen in der gesamten Ausbildungszeit waren gekennzeichnet durch interessierte Mitarbeit und gute Fortbildungsbereitschaft.

Herr xxxxx hat die Ausbildung mit gutem Erfolg absolviert und ist in der Lage, Verantwortung in seinem Beruf zu übernehmen. Zum Ende seiner Ausbildung war er fähig, zahlreiche Arbeiten selbständig und einwandfrei auszuführen.

Wir bestätigen Herrn xxxx, dass er die ihm übertragenen Arbeiten stets zu unserer vollen Zufriedenheit erledigte.

Sein kollegiales Verhalten gegenüber Ausbildern und Mitarbeitern war stets einwandfrei.

Herr xxxxxx war zu jeder Zeit absolut ehrlich, fleißig, pünktlich und unbedingt vertrauenswürdig und loyal.

Nach dem Ende seiner Ausbildung wird Herr xxxx in das Angestelltenverhältnis übernommen.


Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Berufsweg alles Gute und viel Erfolg.
 
meine subjektive Meinung:

in der EDV-Abteilung unseres Hauses mitgearbeitetein
3-4 - "mitgearbeitet" hört sich etwas passiv an
reges Interesse durch interessierte Mitarbeit und gute Fortbildungsbereitschaft
4 - Arbeitgeber ist in Erwartungen zurückgeblieben
gutem Erfolg absolviert
2-3 - nicht "sehr gutem"
in der Lage, Verantwortung in seinem Beruf zu übernehmen
4 - fehlen Adjektive
fähig, zahlreiche Arbeiten selbständig und einwandfrei auszuführen
4-5 - "fähig" hört sich negativ an "war zwar fähig aber..."
unserer vollen Zufriedenheit
2 - nicht "vollsten"
stets einwandfrei
1
absolut ehrlich, fleißig, pünktlich und unbedingt vertrauenswürdig und loyal
1

Über den Daumen 3


Recht interessant
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine Einschätzung.

Denke
gutem Erfolg absolviert

Bezieht sich auf die Abschlussprüfung hatte ich vermutet. -> 2

Den Rest hätte ich gar nicht so schlecht eingeschätzt.
Dann werd ich doch einfach nochmal nachhaken ;) Ob nun wirklich so gemeint oder unglücklich formuliert.
 
Stimmt, ist 2 ^^

Bin kein Fachmann auf dem Gebiet aber du kannst gewisse Formulierung mal auf der verlinkten Seite nachschlagen.
Das meiste habe ich einfach subjektiv bewertet.
 
Hallo
Kreidlermuslf schrieb:
Denke das es ca eine "2" im gesamten ist? Oder irre ich mich da?
Ich finde dieses Zeugnis sehr schlecht, eher so im Bereich 4 wenn überhaupt.

Kreidlermuslf schrieb:
hat Herr xxxx in der EDV-Abteilung unseres Hauses mitgearbeitet.
Wieso nur mitgearbeitet, hast du nicht selbstständig gearbeitet ?

Kreidlermuslf schrieb:
Herr xxxx zeigte stets ein reges Interesse
Nur Interesse gezeigt, aber ansonsten nichts produktives gemacht ?

Kreidlermuslf schrieb:
interessierte Mitarbeit und gute Fortbildungsbereitschaft.
Schon wieder Interesse und Mitarbeit, damit wird die Passivität noch einmal unterstrichen.
Wieso nur Fortbildungsbereitschaft ? Heißt soviel wie du hattest zwar die Bereitschaft dazu, hast es aber doch nicht gemacht.

Kreidlermuslf schrieb:
ist in der Lage, Verantwortung in seinem Beruf zu übernehmen.
Zu etwas in der Lage sein heißt man könnte hat aber doch nicht.

Kreidlermuslf schrieb:
Zum Ende seiner Ausbildung war er fähig, zahlreiche Arbeiten selbständig und einwandfrei auszuführen.
Wieso erst zum Ende und nicht auch davor ? Ging es dir in der Firma nur darum am Ende die Prüfung zu schaffen ?
Wieso nur zahlreiche Aufgaben, wieso nicht alle Aufgaben ?
Fähig zu etwas sein ist sehr negativ, das bedeutet soviel wie das noch sehr viel zur selbstständigen Arbeit fehlt.

Kreidlermuslf schrieb:
Sein kollegiales Verhalten gegenüber Ausbildern und Mitarbeitern war stets einwandfrei.
Was ist mit dem Verhalten gegenüber Kunden und anderen Vorgesetzten außer den Ausbildern, war das nicht nennenswert weil so schlecht ?
Wieso wird das kollegiale Verhalten erwähnt, was ist mit dem menschlichen ? Klingt nach einem distanzierten Verhalten.
Dort sollte neutral nur "Verhalten" stehen.

Kreidlermuslf schrieb:
Herr xxxxxx war zu jeder Zeit absolut ehrlich, fleißig, pünktlich und unbedingt vertrauenswürdig und loyal.
Fleißig darf in keinem Arbeitszeugnis stehen, ich kann auch den ganzen Tag fleißig im Kreis rum rennen, das bringt der Firma aber nichts.
Die anderen Attribute dürfen auch in keinem Arbeitszeugnis stehen, weil diese Grundvoraussetzungen sind, das erwähnen dieser deutet darauf hin das etwas negatives in Bezug auf diese Attribute passiert ist.

Kreidlermuslf schrieb:
Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Berufsweg alles Gute und viel Erfolg.
Das ist ein katastrophaler Abschluss für ein Zeugnis, heißt soviel wie viel Erfolg woanders, hier hatte er keinen Erfolg. Die positive Variante ist "weiterhin viel Erfolg".

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
@Tomislav2007

Du hast ja sicher mitbekommen, dass er dort eine Ausbildung absolviert hat, oder?

Ich weiß ja nicht, wie es in der Geschäftswelt aussieht. Aber halte ich ein Zeugnis, wo einem Auszubildenden reges Interesse und Fortbildungsbereitschaft erklärt wird, mit dem Zusatz, das während der Ausbildung erlernte Wissen im Anschluss der Ausbildung selbständig anwenden zu können - also dieser Punkt: Zum Ende seiner Ausbildung war er fähig, zahlreiche Arbeiten selbständig und einwandfrei auszuführen - für wesentlich glaubwürdiger, als ein Zeugnis, dass einen Auszubildenden als perfekten Wunderknaben darstellt, der Aufgaben stets selbständig durchführen könnte.

Das Gleiche beim Thema "Verantwortung übernehmen"..wie soll ein Azubi das? Meine Arbeit wurde während meiner Ausbildungszeit auch kontrolliert, bevor es dann entgültig fertiggestellt wurde.

Ich denke, dass sein Zeugnis insgesamt gesehen inhaltlich falsch ist, da u.a. Punkte wie Pünktlichkeit erwähnt werden. Das Zeugnis hat wohl jemand erstellt, der schlicht keine Lust hatte oder wenig Ahnung.

Aber vom Grundtenor finde ich die Richtung richtig, eben weil er dort Azubi war, und kein fertiger Angestellter. Dem kann man "nur" Mitarbeit vorwerfen.
 
Hallo
Tambay schrieb:
Du hast ja sicher mitbekommen, dass er dort eine Ausbildung absolviert hat, oder?
Selbstverständlich und das Ausbildungszeugnis ist die Eintrittskarte in die Berufswelt.

Tambay schrieb:
Ich weiß ja nicht, wie es in der Geschäftswelt aussieht.
Wer einen guten Job will der braucht ein gutes Zeugnis.

Tambay schrieb:
Zum Ende seiner Ausbildung war er fähig, zahlreiche Arbeiten selbständig und einwandfrei auszuführen - für wesentlich glaubwürdiger, als ein Zeugnis, dass einen Auszubildenden als perfekten Wunderknaben darstellt, der Aufgaben stets selbständig durchführen könnte.
Glaubwürdigkeit hilft dir beim bewerben nicht weiter, wenn die Bewerbung im Mülleimer landet, Firmen erwarten heutzutage Wunderknaben.

Tambay schrieb:
Das Gleiche beim Thema "Verantwortung übernehmen"..wie soll ein Azubi das?
Selbstverständlich muss ein Auszubildender Verantwortung übernehmen, zwar in geringem Rahmen aber dennoch.

Tambay schrieb:
Meine Arbeit wurde während meiner Ausbildungszeit auch kontrolliert, bevor es dann entgültig fertiggestellt wurde.
Selbstverständlich wird die Arbeit eines Auszubildenden kontrolliert, trotzdem muss eine gewisse Selbstständigkeit vorhanden sein.

Tambay schrieb:
Das Zeugnis hat wohl jemand erstellt, der schlicht keine Lust hatte oder wenig Ahnung.
Das ist jetzt die Frage, wieso ist dieses Zeugnis so schlecht ? Auf jeden Fall ist das Zeugnis schlecht.

Tambay schrieb:
Dem kann man "nur" Mitarbeit vorwerfen.
Nö man kann schon etwas mehr von einem Auszubildenden erwarten als nur Mitläufer zu sein.
Ich kenne Auszubildende die fahren im 2-3 Lehrjahr alleine zum Kunden und erledigen Arbeiten, bei denen stand/steht dann auch "selbstständige Arbeit" im Zeugnis und nicht nur "fähige Mitarbeit".

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Glaubwürdigkeit hilft dir beim bewerben nicht weiter, wenn die Bewerbung im Mülleimer landet, Firmen erwarten heutzutage Wunderknaben.
Und wundern sich, dass sie keine finden bzw. wenn doch, über eine hohe Fluktuation im Unternehmen, weil diese "Wunderknaben" dann doch nicht das leisten, was dieses toll formulierte Arbeitszeugnis verspricht.
Personaler müsste man sein. Sonderlich kompetent müssen die ja anscheinend nicht sein, wenn die wirklich nur nach Arbeitszeugnis gehen. Ich würde als Unternehmer für diese Tätigkeit einen Minijobber einstellen.

Unternehmen, die einen anderen Weg einschlagen, und vielleicht nicht NUR auf das Arbeitszeugnis gucken (welches teilweise vom Arbeitnehmer selbst formuliert und vom Arbeitgeber nur noch unterschrieben wird -> super Aussagekraft des Zeugnisses), würden aus meiner Sicht sehr viel mehr richtig machen, als die anderen.

Wie dem auch sei. Ich kenne keinen Azubi, bei dem eine Aussage wie "arbeitete stets erfolgreich selbständig" zutreffen würde. Evtl. zum Schluss der Ausbildung hin, aber generell? Wenn die Personalabteilungen dies aber so ansehen, kann man nicht mehr viel mehr machen, als mit den Augen zu rollen was das Zeug hält.
 
Hallo
Tambay schrieb:
Und wundern sich, dass sie keine finden bzw. wenn doch, über eine hohe Fluktuation im Unternehmen, weil diese "Wunderknaben" dann doch nicht das leisten, was dieses toll formulierte Arbeitszeugnis verspricht.
Da gebe ich dir hundert prozentig Recht, vor allem da man ein Anrecht auf ein gutes Zeugnis hat und dieses auch einklagen kann, da sind einige Zeugnisse dabei die nur gut sind weil der Arbeitgeber seine Ruhe haben will und froh ist den Arbeitnehmer los zu sein. Ich finde diese Entwicklung auch nicht gut und ich bin auch der Meinung das sich diese Entwicklung noch rächen wird.
Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist aber zur Zeit so und wer einen guten Job will muss ein gutes Zeugnis haben.

Tambay schrieb:
Ich kenne keinen Azubi, bei dem eine Aussage wie "arbeitete stets erfolgreich selbständig" zutreffen würde
Ist es denn nicht eines der Ziele einer Ausbildung einem jungen Menschen das selbstständige Arbeiten beizubringen ? Sollte das nicht erwähnt werden wenn dieses Ziel erreicht wurde ?
Meiner Meinung nach ist dieses Ziel nicht ausreichend erreicht wenn der Auszubildende am Ende seiner Ausbildung nur dazu fähig ist zahlreiche Aufgaben selbstständig zu erledigen.
Das Attribut "fähig" ist in einem Arbeitszeugnis sehr negativ, der Satz wäre gut wenn da stehen würde: "Zum Ende seiner Ausbildung hat er die Ihm übertragenen Arbeiten zu unserer (vollen) Zufriedenheit selbständig und einwandfrei ausgeführt". Es ist doch selbstverständlich das ein Auszubildender nur kleinere Aufgaben bekommt, er bekommt aber Aufgaben.
Die Firmen erwarten heutzutage Mitarbeiter die sofort loslegen wenn man diese an den Arbeitsplatz stellt, kaum ein Betrieb will einen heutzutage erst noch groß anlernen.

Grüße Tomi
 
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Tomislav2007 schrieb:
Ist es denn nicht eines der Ziele einer Ausbildung einem jungen Menschen das selbstständige Arbeiten beizubringen ?

Beizubringen, ja. Und aus dem Arbeitszeugnis im Startpost lese ich heraus, dass genau dies auch geglückt ist.

Denn genau dazu ist eine Ausbildung meiner Meinung nach da: zum Lernen. Das selbständige Arbeiten soll dann durch das Erlernte während der Ausbildung NACH der Ausbildung ermöglicht werden.

Diesen Satz:
"Zum Ende seiner Ausbildung hat er die Ihm übertragenen Arbeiten zu unserer (vollen) Zufriedenheit selbständig und einwandfrei ausgeführt"
würde ich als korrekt ansehen, weil er den Lernerfolg während der Ausbildung als erfolgreich beschreibt und er nicht impliziert, dass der Auszubildene zu jeder Zeit - von Beginn an - in der Lage war, selbständig zu arbeiten.

Aber als essentiellen Bestandteil? Es ist eben immer noch eine Ausbildung, und da sollte das Anlernen über dem Ausführen stehen.
Du kannst einen Azubi auch drei Jahre in den Keller zum Ordner sortieren schicken. Dann hat er seine Arbeit selbständig und einwandfrei ausgeführt. Und was hat er davon?
 
Hallo

Ich gebe dir ja im Prinzip Recht, was den Auszubildenden betrifft.
Das Problem ist nur das die Zeugnisse und vor allem die Deutung dieser zu einer absoluten Perversität verkommen sind, jede winzige Abweichung vom Optimum wird negativ gedeutet und der Bewerber in der Regel aussortiert.
Das größte Problem ist die Mehrdeutigkeit von Zeugnissen und vor allem die Art wie derjenige der das Zeugnis liest das ganze deutet.
Ich habe z.B. schon absurde Diskussionen zum Thema "vollste Zufriedenheit" mitbekommen.
Der eine Arbeitgeber sagt ich stelle nur Leute ein bei denen "vollste Zufriedenheit" steht, weniger kommt für mich nicht in Frage.
Der andere Arbeitgeber sagt ich stelle Leute bei denen "vollste Zufriedenheit" steht nicht ein, weil "vollste" grammatikalisch falsch ist und es das Wort nicht gibt, damit deutet das daraufhin das der Arbeitnehmer das Zeugnis selber geschrieben hat oder der Arbeitgeber den Hinweis eingebaut hat das mit dem Zeugnis und dem Arbeitnehmer etwas nicht stimmt.
Egal wie man ein Arbeitszeugnis schreibt, der eine wird es gut finden, der andere wird es schlecht finden. Das Zeugnis sollte nur nicht so wie hier katastrophal schlecht sein.
Da ein Arbeitgeber ein gutes Zeugnis schreiben muss ist mittlerweile der Abschlusssatz der nicht einklagbar ist einer der wichtigsten Teile des Zeugnisses geworden, steht dort kein Dank für die geleistete Arbeit und kein Bedauern über das Ausscheiden oder die Freude über die Weiterbeschäftigung ist das gesamte Zeugnis ziemlich wertlos.

Grüße Tomi
 
Zuletzt bearbeitet:
Gutes Zeugnis, für einen Auszubildenden korrekt fomuliert. Scheint mir ein sehr kompetenter Ausbildungsbetrieb zu sein (was alles andere als selbstverständlich ist).

Es ist sogar unzulässig, einen Auszubildenden wie einen Arbeitnehmer zu behandeln. Insofern ist natürlich auch die Formulierung im Zeugnis eine andere.

Volle Zustimmung @ Tambay
 
Ein gutes Ausbildungszeugnis. Entspricht der Note 2. Wie jemand auf die Idee kommt hier eine 4 zu lesen wundert mich. Denn welcher Betrieb würde einen Auszubildenden mit dieser Note übernehmen. Sicherlich werden die Beschäftigungszeugnisse später etwas anders formuliert.
 
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