Bin ich zu wählerisch?

Das Problem bei vielen Wahlmöglichkeiten ist, dass man sich irgendwann einfach mal entscheiden muss. Ich selbst nutze ein nach der Installation stark entschlacktes Ubuntu 12.04 (wobei ich wohl im Herbst einmal auf 14.04 upgraden werde) mit Unity-Desktop, das sich -- auch dank einer sehr erhellenden und kurzweiligen Kofler-Lektüre -- unfassbar einfach und effizient bedienen und pflegen lässt. (Das System ist nun seit über zwei Jahren im täglichen Einsatz und rennt ohne ein einziges Problem.)

Ich fürchte, dein Problem wird sich -- schlicht und ergreifend -- durch Beratung nicht lösen lassen. Aber ich hoffe natürlich, dass du dein Wunschsystem bald finden mögest. :)

Gruß Jens

EDIT: Nur zwei von vielen Beispielen für meine obige Aussage bezüglich einfacher Handhabung und Pflege:
1. Die Startersymbole bei Unity bekommen automatisch eine Nummer zugewiesen und lassen sich mit der Super-Taste plus Nummer aufrufen. Super+1 etwa öffnet meinen Datei-Manager, Super+2 meinen Browser, Super+3 meinen Mail-Client etc.; das heißt, dass ich alle meine gängigen Programme mit einem Tastendruck öffnen kann (und man muss dabei nicht einmal die rechte Hand von der Maus nehmen). Effizienter geht es m.E. nicht.
2. Bei mir läuft immer ein Guake-Terminal im Hintergrund, und ich habe mir ein Alias für "sudo apt-get update && sudo apt-get dist-upgrade" eingerichtet. In der Systempflege-Praxis: Ich drücke F12, tippe "upgrade" plus Passwort und drücke Enter, und wenige Sekunden später ist mein komplettes System auf dem neuesten Stand. (Das geht mit anderen Distributionen bestimmt ähnlich komfortabel, aber ich habe mich nun einmal an dieses Vorgehen gewöhnt ...)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich rümpfe nicht die Nase über Ubuntu und dessen Derivate (allenfalls Mint) die Nase. Arch läuft über die Zeit einfach sauberer und solider. Vielleicht lag das auch daran das die Zeit mit dem Umstieg von KDE 3 auf 4 mir Kubuntu mäßig gemacht hat. Spätestens nach einem halben Jahr zwackte irgendwas.

Bei arch kenne ich solche Probleme nicht. Einmal eingerichtet und es läuft. Dazu nicht alle möglichen Pakete die ich nicht benötige. Perfekt. Mit ein klein wenig Erfahrung lässt sich das Wiki von ubuntuusers.de auf andere Distributionen umbiegen.
 
Meine heimische Ubuntu-Installation begann ihre Reise als 13.04, ist nun ein 14.04. Das dazu gehörige /home nebst GUI-Konfiguration stammt aber noch von 2008. Von ein paar Problemen mit Custom-Themes bei größeren Gnome3 - Upgrades abgesehen geht das alles noch wunderbar.
Im Büro tuckert seit 2 Jahren ein 12.04, dass von anfänglichen Problemen mit den NVidia-Treibern abgesehen, reibungslos läuft. Die Treiberprobleme haben sich seit dem Raring Backport Kernel komplett in Luft aufgelöst, und mit dem neuen Trusty Stack geht die Kiste sogar noch etwas besser.

Also ich versteh nicht, was manche Leute mit ihren Ubuntu-Installationen anstellen, um solche Probleme zu haben. Sicher hat man mit Arch nie das Problem sehr großer Versionssprünge, aber zum Ausgleich kriegt man einfach ein wunderschönes "läuft einfach" - System, bei dem sogar Microsoft nur neidisch gucken können.
 
Im Arch-Wiki gibt es einen Artikel zur Installtion aus anderen Linuxen heraus. Ich benutze die Bootstrap-Methode: ein kleines Bash-Skript, das ein paar Pakete runterlädt (vielleicht max. 60 MB), diese einrichtet und dann hat man ein minimalstes (sic) System, in das man chrooten kann. Kleiner geht’s praktisch nicht. Von da aus installiert man dann alles, was man sonst so braucht (anständigen Editor, ein paar Tools und vor allem Netzwerkgedöns), damit man das neue Arch booten kann. Man kann auch gleich das gesamte System in dem chroot einrichten bevor Arch überhaupt zum ersten Mal gebootet wird.

Was mich an den Ubuntu-Installern nervt (ich bin mir nicht sicher, aber glaube, Debian macht das auch) ist, daß sie Library-Pakete, die eigentlich nur Abhängigkeiten sind, als manuell installiert markieren. Wenn die Libs später mal nicht mehr gebraucht werden, werden sie dadurch nicht entfernt und das System müllt zu. Es gibt auch offizielle Minimal-Installer, die muß man nur finden. Damit hatte ich meine ersten Ubuntu-Gehversuche auf nem Netbook gemacht. Man installiert darin das Basissystem und der Desktop kommt dann nachträglich drauf statt über die Standardmechanismen (mittels tasksel), die gleich einen Rattenschwanz anderer Programme mit drauf klatschen. Kleines Beispiel: überall ist das Wacom-Einstellungstool dabei, aber wer hat schon sowas.

Mein erstes Linux war 2006 Gentoo und das ist heute noch mein Hauptsystem. Es gab nur mal einen kurzen Ausflug zu Debian. Nebenbei experimentiere ich jetzt ein wenig mit Arch, vor allem weil mir die KDE-Kompiliererei auf den kleinen Rechnern selbst mit distcc zu lange dauert. Portage wird zwar immer komplexer und somit langsamer und das nervt tierisch, aber es ist nunmal extrem flexibel. Was ich im Gegensatz dazu an Arch besonders toll finde ist die Geschwindigkeit von Pacman. Ich weiß noch, wie ich auf nem Pentium-M-Laptop mit IDE-Platte mal ein kleines Tool brauchte. Also pacman -S eingegeben und keine drei Sekunden später war das Programm installiert. Geil.
 
Donnerkind schrieb:
Was mich an den Ubuntu-Installern nervt (ich bin mir nicht sicher, aber glaube, Debian macht das auch) ist, daß sie Library-Pakete, die eigentlich nur Abhängigkeiten sind, als manuell installiert markieren.
Nope, ist weder bei Debian noch bei Ubuntu so. Abhängigkeiten werden, wenn nicht mehr benötigt, von apt-get autoremove entsorgt. Lediglich wenn du gezielt apt-get install Hier-Dependency-Paket-Eintragen eingibst, wird die DEpendency als manuell installiert markiert und entgeht autoremove.

Kleines Beispiel: überall ist das Wacom-Einstellungstool dabei, aber wer hat schon sowas.
Wir, in der Firma, Cintiq 24HD (ohne Touch)... hrrrrrrrr, sag ich da.
 
Daaron schrieb:
Wieso umpatchen? Es kann höchstens sein, dass die Gnome3-Version in Ubuntu sich leicht vom Stock unterscheidet. Aber patchen musst du gar nichts.

Patchen war n bissl das falsche Wort, ist ja nur ein nachinstallieren. Aber ich denk ich werds erst noch mal mit Arch und dem Evolution Installer (danke für den Tipp @Zehkul) versuchen, der sieht recht vielversprechend aus. Das ich das System nachher "händisch" weiterpflegen muss ist soweit klar (meine Windows-Systeme und der Server pflegen sich auch nicht von alleine ;-), sollte aber denk ich dann auch kein großes Problem weiter sein, für das meiste kann man sich ja dann grafische Tools holen. Was den Desktop angeht werd ich mir mal Gnome anschauen wie das aktuell aussieht, wenn ich nicht damit klar komm kann ich ja immer noch zu KDE (oder evtl. auch Cinnamon oder eben doch MATE) wechseln. Bei Arch sollten mir da denk ich alle Optionen offen stehen, oder?

Danke auf jeden Fall schon mal für die rege Diskussion hier, kamen ja doch ein paar interessante Aspekte dabei rum. Spätestens am WE wenn ich mich an die nächste Installation mach gibts mehr von mir (werd natürlich auch so hier weiter reinschauen, der nächste Schritt ist aber erst mal klar)
 
Jesterfox schrieb:
Was den Desktop angeht werd ich mir mal Gnome anschauen wie das aktuell aussieht, wenn ich nicht damit klar komm kann ich ja immer noch zu KDE (oder evtl. auch Cinnamon oder eben doch MATE) wechseln. Bei Arch sollten mir da denk ich alle Optionen offen stehen, oder?
Ja.
Du kannst problemlos 'ne DE über eine Paketgruppe installieren und auch wieder deinstallieren.
Alle Desktopumgebungen, die unter Arch über die Standard-Repos zur Verfügung stehen
 
Jesterfox schrieb:
Ich glaub ich hau wieder FreeBSD drauf ;-)

Tu' es!

Ansonsten ist KDE (auch unter FreeBSD) besser als sein Ruf. Die neue 5er-Version sieht zwar zum Speien aus (mein Desktop ist kein verschissenes Tablet), aber unter *ix und Linux eigentlich eine vertretbare Wahl. (Obwohl ich Windows + Dexpot, was virtuelle Desktops betrifft, für eine gelungerene Kombination halte.)

Was "du nehmen sollst", kann dir außer dir selbst niemand zufriedenstellend beantworten, fürchte ich. Wenn du Windows magst und v.a. scannen willst, nimm doch Windows?

Ich setze in Sachen Desktop übrigens - jedenfalls unter BSD - auf awesome, weil es mir nicht auf den Sack geht.
Ergänzung ()

Daaron schrieb:
Sicher hat man mit Arch nie das Problem sehr großer Versionssprünge, aber zum Ausgleich kriegt man einfach ein wunderschönes "läuft einfach" - System, bei dem sogar Microsoft nur neidisch gucken können.

So ungern ich auch irgendein Linux anpreise:

Gegen Crunchbang zieht Arch da definitiv den Kürzeren. :)
Ergänzung ()

Zehkul schrieb:
Generell Tastenkombinationen für alles. Fenster verschieben, in der Größe ändern, maximieren, minimieren, alles über Taste + Klick irgendwo ins Fenster anstatt in die Titelleiste, ungemein schnell.

http://activaid.telgkamp.de
 
Tuxman schrieb:
Was "du nehmen sollst", kann dir außer dir selbst niemand zufriedenstellend beantworten, fürchte ich. Wenn du Windows magst und v.a. scannen willst, nimm doch Windows?

Die schlussendliche Entscheidung kann mir natürlich keiner abnehmen, aber die Diskussion hier hilft schon weiter. Die FreeBSD Variante hab ich auch noch nicht ganz abgeschrieben, das System lief damals echt gut und man hat im Internet auch sehr schnell Lösungen für Probleme gefunden (während man bei Linux eher nebensächliche Diskussionen und rtfm findet... ;-) Wobei, habs grad zu meinem Scanner probiert, da siehts eher mau aus. Liegt aber wohl auch daran das Epson nur Binaries für Linux bietet... wär aber schon praktisch wenn der laufen würde (außer ich schaffs den sinnvoll an den Server zu hängen, so das ich direkt über die Buttons in ein freigegebenes Verzeichnis rein scanne... würd eigentlich schon reichen, meist scann ich eh volle A4 Seiten, wenn ich mal mehr brauch kann ich ihn auch an den Windows PC klemmen. Werd ich mir am WE auch mal anschauen.
 
Hab insgesamt nur 2 Beiträge dazu gesehen, einer hat vermutet das es gehen könnte aber nicht probiert und ein anderer hat wohl ähnliche Epson Treiber für ein Multifunktionsgerät ans laufen bekommen, aber mit Einschränkungen (konnte nur von der Kommandozeile aus scannen weil er den Scanner immer explizit angeben musste)

Wobei, wenn ich drüber nachdenk wär die Server-Lösung eh viel bequemer, die werd ich mir als erstes mal ansehen, Ubuntu wird von Epson wohl auch direkt unterstützt. Mal sehen wie weit das auch ohne X und nur über die Buttons vom Scanner klappt ;-)
 
Wenn der Scanner sowieso auf Netzwerkordner schreiben kann, dann wird vermutlich ein Samba-Verzeichnis ausreichen ...
 
Der Scanner selber nicht, der ist rein USB (der Epson V33 ist n einfacher Flachbettscanner, hab halt damals vor allem auf den Preis und gute Scanergebnisse geschaut). Aber für über 90% meiner Scans würde ein "ich drück ne Taste und die A4 Seite landet als jpg oder pdf im Share" reichen. Evtl. krieg ich das auf meinem Ubuntu Server so konfiguriert.

Viel Scan ich auch gar nicht, aktuell steck ich ihn halt schnell ans Notebook wenn ich ihn brauch, aber zumindest das soll kein Dauerzustand bleiben ;-) und im Wohnzimmer am Windows-PC will ich ihn auch nicht ständig haben.
 
Ubuntu 14.04 LTS und Oberfläche nach eigenen Wünschen anpassen.
 
Mal ein kleines Update:

- evo/lution ist geil, so macht Arch installieren Spaß ;-)
- Gnome 3 ist erst mal ganz schön gewöhnungsbedürftig... werds mir schon noch n bissl anschauen, werf aber grad auch mal KDE drauf
- Projekt Scanner am Server wartet aktuell drauf das 14.04.1 sich offiziell als Update meldet, dann werd ich den Server erst mal auf den neuen Stand hochziehen bevor ich da mehr dran konfiguriere
 
Es gibt kein "14.04.1", das sich irgendwie melden kann. Das ist genau wie mit Debian 7.6. Du hast es hier sinngemäß nur mit CDs mit integriertem Service Pack zu tun.
Jedes Ubuntu 14.04 ist effektiv ein .1, solange man in den letzten Tagen mal dist-upgrade gemacht hat, genauso wie jedes Win7 ein Win7SP1 ist, wenn man fleißig Windows Update durchgeführt hat.
 
Doch, wenn du mal im Netz suchst wirst du feststellen das es normal ist das ein 12.04 LTS den offiziellen Update zur 14.04 LTS erst mit der 14.04.1 melden wird (und das um ein paar Tage verzögert... man könnte er forcieren, ich wart aber einfach noch bis der dist-upgrade es anbietet)

Code:
jesterfox@marian:~$ uname -a
Linux marian 3.5.0-54-generic #81~precise1-Ubuntu SMP Tue Jul 15 04:02:22 UTC 2014 x86_64 x86_64 x86_64 GNU/Linux
jesterfox@marian:~$ do-release-upgrade -c
Checking for a new Ubuntu release
No new release found

Mit "do-release-upgrade -d" würde ich aktuell die 14.04 bekommen, eigentlich ist der Schalter aber für ein Upgrade auf die Development-Version, man sollte also aufpassen was er einem wirklich drauf spielt ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Endeffekt geht es doch eh nur um den Kernel, und selbiger (mit dem restlichen neuen Hardware Enablement Stack für 12.04) ist seit ner Woche raus.
 
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