Fragen zum Informatikstudium

Trillhouse

Cadet 1st Year
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Juli 2014
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12
Hi Community,

ich habe jetzt seit Juni mein Abitur und bereite jetzt gerade meinen Studienbeginn vor; eine Stadt und eine Wohnung habe ich schon. Allerdings bin ich in letzter Zeit ins Zweifeln geraten, was mein Studienfach angeht, was eigentlich der wichtigste Teil bei meinen Planungen sein sollte :D

Ich hatte außer PC spielen nie viel mit Computern am Hut und unser Informatikunterricht war eher ein langweiliger EDV-Kurs über Word, Office etc. Trotzdem wollte ich ab der Oberstufe nur noch Informatik, weil wir 'nen tollen Mathelehrer hatten und ich dort richtig aufgeblüht bin: in der 9. Klasse noch hart an der 5 vorbeigeschrammt, in der Q-Phase dann meistens 13-15 Punkte, wofür ich jedoch auch viel machen musste. Da mir in Mathe sogar die Hausaufgaben Spaß gemacht haben, wollte ich dann doch was in die Richtung machen. Zudem interessierte ich mich auch für Technik, die Frage wie Computer in all ihren Ausführungen funktionieren, welche Entwicklung die Zukunft bringt etc. Als ich dann spaßeshalber bei Codeacademy das Programmieren anfing, war ich begeistert von der Idee, selber im Beruf mit Code Probleme lösen zu können.

Ich habe mir sogar Bücher zu Theoretischer Informatik ausgeliehen, wobei mir besonders Informationstheorie (Entropie etc.), Graphen und teilweise auch formale Sprachen schon interessant erschienen; verstanden habe ich natürlich nicht alles. Seit dem Abi bin ich jedoch immer unsicherer geworden. Ich weiß leider nicht, ob ich die notwendige mathematische Begabung mitbringe. Die Tests, die ich online mache, fallen immer unterschiedlich aus und ich kann auch die Unimathe nicht richtig einschätzen. Ich musste für Mathe eigentlich immer lernen, zugeflogen ist es mir nie. Das bestärkt meine Zweifel noch mehr. Eine Ausbildung schließe ich aus, da ich nicht "nur" Anwendungsentwickler sein will; ich erhoffe mir vom Informatikstudium einen umfassenden Themenkatalog. Mich interessieren z.B. theoretische Grundlagen, Robotik, Embedded Systems, etc. Ob ich es halt schaffen könnte, ist eine andere Frage.

Was sagt ihr also - bin ich erst nachher schlauer und sollte es probieren? Wie waren eure Erfahrungen mit diesem Studium?
 
Probiers aus! Das wichtigste am Studium ist, dass es dir halbwegs Spaß macht. Dann fällt die Arbeit schlicht leichter. Und Interesse hast du ja offenbar am Informatikstudium. Gleichzeitig hast du dir schon mehr Gedanken gemacht und Vorwissen angeeignet als der Durchschnitt.

Den Schwierigkeitsgrad an der Uni kann man meiner Meinung nach eh erst einschätzen, wenn man mittendrin ist und sich "reinbeissen" muss. Von außen ist eine realistische Einschätzung kaum möglich.

Und wenn du doch merkst, dass das gar nichts für dich ist, kannst du nach einem Semester immer noch wechseln. Das ist kein Weltuntergang. Wird dir in deinem Leben noch öfter passieren, dass du ein Projekt verfolgst und dann womöglich nach ein paar Monaten feststellst, dass das ein Sackgasse ist. Probieren geht über Studieren! ;)
 
Tests online machen, Bücher ausleihen... klingt so, als würdest du dich mehr aufs Studium vorbereiten als jeder durchschnittliche Student. Ich glaube du brauchst wirklich keinen Bammel zu haben. ;)
 
Selbst die Leute, denen in der Schule alles zugeflogen ist und die kaum lernen mussten, müssen sich spätestens an der Uni umstellen.
Ohne gründliches Vor-und Nachbereiten des Vorlesungsstoffes fällt man früher oder später auf die Schnauze (musste ich auch schmerzlich erfahren) - das muss man sich klarmachen.

Besuch auf jeden Fall den Mathevorkurs, falls deine Uni sowas anbietet.
 
Ich interessiere mich auch für ein Informatikstudium, was gibt es denn für spezielle Richtungen? Da mir mal jemand erzählt hat er würde Informatik mit dem Schwerpunkt Medizintechnik Studieren.
 
Also in Bonn gibts zum Beispiel das:

Spezialisierung Bioinformatik
Spezialisierung Eingebettete Systeme
Spezialisierung Informationssicherheit
Spezialisierung Komplexe Softwaresysteme
Spezialisierung Medieninformatik
Spezialisierung Medizinische Informatik
Spezialisierung Telekommunikation
Spezialisierung Wirtschaftsinformatik

Es gibt aber auch noch deutlich mehr denke ich...
 
Angewandte Informatik, Theoretische Informatik, technische Informatik und und und... Google ist nicht dein Feind.
 
Ich habe ein Informatikstudium angefangen und im 2. Semestern abgebrochen, bin bereits als Fachinformatiker Systemintegration 8 Jahre nach der Schule dahin. Das Fach, das ich studieren wollte, nannte sich "internetbasierte Systeme" und quasi jedes 2. Vorlesungsfach hatte irgendwie was mit Mathe zu tun. Alle außer Java-Programmierung waren extremstenstenst (!) trocken und theoretisch! Seit fast einem Jahr arbeite ich nun wieder als Admin für ein mittelständisches Unternehmen auf einer Fachinformatiker-Stelle und bereue nichts.
 
Ich studiere Inforatik Software Systems und kann dir sagen, dass wir alle bei uns das Gefühl haben, als würden wir Mathe studieren. Die ersten 2 Semester im Grundstudium sind hart, wenn einem Mathe nicht liegt, wird es schwer, wichtiger ist aber, dass man da Spaß daran findet, sich reinzudenken. (Will damit sagen, dass weniger die Mathe Begabung das Problem ist, sondern die Tatsache dass das lernen wenig Spaß macht und Frust aufkommt etc. Wenn es dir aber Spaß macht, ist das eher wichtiger als das reine Mathetalent was man im Idealfall noch zusätzlich hat)

Selbst die Mathe LK Erstsemester, welche wirklich gut in Mathe sind, kommen bei uns da schnell an die Grenze. Vermutlich wäre ein Mathestudium sogar erstmal einfacher, da bei denen alles gesplittet wird und aufgrund der Vielfalt aufgeteilt wird. Beim Informatik Studium wird nen 2000 Seiten Mathebuch in 2 Semestern durchgejagt, das ist schon krass.

Überleg es dir gut... Wenn man durchkommt sind die Berufsaussichten sicherlich nicht die schlechtesten. Und im Idealfall lernst du die ersten 1-2 Semester 100% ohne jegliche entschuldigungen / Aufschiebverhalten, damit du weißt ob es dir liegt oder nicht. Viele machen den Fehler und werden faul, sagen sich dann Jahr für Jahr, dass man noch einen Anlauf macht, und so vergeht die Zeit... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Trillhouse schrieb:
Mich interessieren z.B. theoretische Grundlagen, Robotik, Embedded Systems, etc. Ob ich es halt schaffen könnte, ist eine andere Frage.

Dein Studienfach ist falsch für deine Interessen. Das was dich interessiert ist eigentlich Technische Informatik bzw. Elektrotechnik.
 
Kauf Dir das Buch hier:
http://www.amazon.de/Einführung-die...6491549&sr=1-1&keywords=einführung+informatik

Du kannst auch eine alte gebrauchte Ausgabe kaufen.

und schaue, ob's Dich interessiert.
Es wird viel sehr kurz angerissen.

Ich würde Informatik an der Uni studieren.
Später kannst Du Dich auf einem Gebiet vertiefen, frühestens im Hauptstudium

Viele fliehen von der Uni an die FH, weils Ihnen zu schwer ist.
Aber es lohnt sich an der Uni zu studieren.

Wichtig ist das es Spass macht, sonst wirst Du zum Studienabbrecher.

Du musst was tun! Übungszettel lösen!

An der Schule lernst Du das Rechnen, an der Uni kommst Du mit Mathematik in Berührung.
Wenn Du es verstehst, macht es Spass und motiviert Dich.
 
Ich sage jetzt mal pauschal, dass "wir uns alle bei den matheprüfungen irgendwie durchgequält haben". 90% der Leute die ich an der Uni duisburg kenne (wo ich studiert habe bzw jetzt den master mache) haben null begabung in Mathe (so wie ich). Mit ein paar Tagen hardcore lernen vor den Klausuren geht alles irgendwie.
Also wenn du Informatik studieren möchtest, tu es einfach.
 
Serious_Sam schrieb:
Viele fliehen von der Uni an die FH, weils Ihnen zu schwer ist.
Aber es lohnt sich an der Uni zu studieren.

Warum? Weil FH leichter ist als Uni? Das ist ein Ammenmärchen.
Eine FH ist nur praxisorientierter.
Aber in einem gebe ich dir Recht. Informatik an der Uni studieren, weil Theorie lastig.

Ich studiere Wirtschaftsinformatik an einer FH und ich kenne genug die mit der Einstellung rumlaufen, dass sie gewisse Fächer einfach ewig schieben und dann erst im letzten Semester o.ä. schreiben wollen und dann richtig auf die Nase fallen.

Ein Studium heißt nicht nur sich in die Vorlesung setzen, sich berieseln lassen und dann in die Klausur zu gehen.
Studium geht auch viel über Selbststudium. Aber das kriegst du auch sicher hin.

Lass dich nicht verunsichern was manche so sagen, sondern probiers einfach.
Jedes Studienfach ist mit Ehrgeiz und Eifer machbar. Auch Mathe und Physik ;)
 
MurphsValentine schrieb:
Warum? Weil FH leichter ist als Uni? Das ist ein Ammenmärchen.
Eine FH ist nur praxisorientierter.
Aber in einem gebe ich dir Recht. Informatik an der Uni studieren, weil Theorie lastig.

Es ist nicht unbedingt leichter, aber durch die Praxisorientierung eben "anders". Wenn du z.B. in Mathe keine bis kaum Beweise bringen musst, ist das eben anders, es ist praxisnaher, und wird eben dann auch als leichter empfunden.
 
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