Gibt es den Ingenieur-Fachkräftemangel?

Alternativ Informatik oder Wirtschaftsinformatik studieren, auf ERP System von SAP / Oracle / IBM spezialisieren und mit +5 Jahren Berufserfahrung mit 65k und mehr nachhause gehen.

Der Schweinezyklus schlägt nunmal gerne zu - erst gibt es ein Fachkräftemangel, dann springen ganz viele auf diesen Studiengang auf, und dann gibt es einen Überhang an qualifizierten Leuten.
 
Den Fachkräftemangel gibt es, allerdings ist er von den Unternehmen und Firme hausgemacht. Ich bekomme es live aus dem direkten Verwandten und Freundeskreis mit. Es wurde und wird einfach vergessen, neue Leute einzustellen und anzulernen, obwohl man eigentlich wissen sollte, dass manche Arbeitnehmer irgendwann auch in Rente gehen. Es gibt diverse Berichte von Firmen, die ihre ehemaligen Mitarbeiter und nun Rentner wieder ins Unternehmen zurück holen, weil sie es verpasst haben, dass Wissen an die nächsten weiterzugeben. Und die größte Schweinerei: Diese Menschen nehmen das Angebot auch noch an und blockieren damit die Plätze für die jüngeren Generationen. Lieber sucht man Leute, die sich das Wissen schon von anderen Arbeitsstellen angeeignet haben, statt selber auszubilden.

Gerade Ingenieure die frisch von den Hochschulen kommen wissen im Prinzip nichts vom dem wirklichen Arbeitsalltag und müssen zwingend angelernt werden.
 
Den größten Fachkräftemangel gibt es heutzutage vermutlich im Handwerk. Jeder halbwegs geeignete und wahrscheinlich auch noch ein paar mehr studiert .. irgendwas mit Medien/Informatik/Wirtschaft etc. Niemand will sich mehr die Hände schmutzig machen und die Ansicht nur mit einem Studium Geld verdienen zu können ist sehr weit verbreitet. Geeignete Lehrlinge zu finden ist zum Teil ein Ding der Unmöglichkeit.

Das sehr überschaubare Angebot an Einstiegspositionen für Absoluten ist natürlich auch ein Faktor. Ohne Berufserfahrung bekommt man teilweise nicht mal ein Praktikum. Zum lachen, wenn es nicht gleichzeitig so traurig wäre.
 
Ich habe im Handwerk 1 Jahr als Geselle gearbeitet und kann diesem Schritt niemanden empfehlen.

Hoher Umsatzdruck, schlechte Arbeitszeiten und noch schlimmer ist die Bezahlung.
Daher arbeite ich jetzt im öffentlichen Dienst und verdiene statt 22000€ Brutto nun 35000€ brutto.
Hätte ich studiert würde ich mich auch nicht mit einem Praktikum oder Hungerlohn zufrieden geben.

Um an diesen Gehältern etwas zu ändern muss man als aller erstes etwas an sich ändern und dieser Geiz ist geil Gesellschaft entgegen wirken.Daher achte ich auf Fairtrade und meide z.b. 10€ Friseur.
 
Croin schrieb:
A

Ich habe viele Freunde die nach dem Bachelor angefangen haben zu arbeiten, (auch mit sehr abstruse Lebensläufe) haben alle ohne Probleme einen Job bekommen. 35k von solchen Gehälter habe ich noch nie gehört. Die Gehälter waren zwischen 43-50k und auch mal 48 oder 50 bei einfachen Dienstleistern.

Da der Schnitt bei Ingenieurabsolventen gesuchter Fachrichtungen bei 40k liegt, und die Gehälter dort bis zu ca. 55k hochgehen, muss es auch folglich 35k geben. Wobei 35k noch recht gut ist, wenn man bedenkt, dass es bis zu 30k runtergehen kann, speziell in den östlichen Regionen.
Nein, es gibt keinen Mangel, wie auch?
Wirtschaftswachstum gebremst, vermehrter Auftragsklau durch China, Absolventrekord seit mindestens den letzen 15 Jahren.
Die Industrie wusste schon mindestens seit 2000, dass ihr Technolgievorsprung schmelzen würde und man sich immer mehr über den Preis durchsetzen werden müsste. Also langfristig in den Medien mittels VDI das Gespinst von einem Ingenieurmangel den Leuten ins Hirn pflanzen, damit mehr studieren und die Löhne durch ein Überangebot von Arbeitskräften nicht der Inflation angepasst werden müssen.
 
fryya schrieb:
Den größten Fachkräftemangel gibt es heutzutage vermutlich im Handwerk. Jeder halbwegs geeignete und wahrscheinlich auch noch ein paar mehr studiert .. irgendwas mit Medien/Informatik/Wirtschaft etc. Niemand will sich mehr die Hände schmutzig machen und die Ansicht nur mit einem Studium Geld verdienen zu können ist sehr weit verbreitet. Geeignete Lehrlinge zu finden ist zum Teil ein Ding der Unmöglichkeit.

Das sehr überschaubare Angebot an Einstiegspositionen für Absoluten ist natürlich auch ein Faktor. Ohne Berufserfahrung bekommt man teilweise nicht mal ein Praktikum. Zum lachen, wenn es nicht gleichzeitig so traurig wäre.

Das Handwerk wird unterschätzt. Statt einem Ingenieursstudium wäre eine Meisterausbildung mit anschließender Selbstständigkeit eine durchaus lohnende und vielleicht auch bessere Alternative, insbesondere für Studienabbrecher oder welche, die so gerade eben durch ihr Studium kommen.
 
fryya schrieb:
Den größten Fachkräftemangel gibt es heutzutage vermutlich im Handwerk. Jeder halbwegs geeignete und wahrscheinlich auch noch ein paar mehr studiert .. irgendwas mit Medien/Informatik/Wirtschaft etc. Niemand will sich mehr die Hände schmutzig machen und die Ansicht nur mit einem Studium Geld verdienen zu können ist sehr weit verbreitet. Geeignete Lehrlinge zu finden ist zum Teil ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Bildungsniveau der Frauen steigt seit Jahrzehnten und dürfte das der Männer demnächst überflügeln. Zusätzlich daten die meisten Frauen nur nach oben! Keine Frau wird einen Handwerker daten, wenn sie selbst Akademikerin ist! Auch durchschnittlich ausgebildete Frauen daten nach oben (Chefarzt <=> Krankenschwester)! Deshalb sind Männer gezwungen zu studieren ;=) Willst Du von Frauen ernst genommen werden, musst Du studiert sein, am besten Arzt oder Jurist. Als Müllmann oder Metallfrickler bist Du in den Augen der meisten Frauen niveaulose Ausschussware.
 
Erdenkind schrieb:
Das Bildungsniveau der Frauen steigt seit Jahrzehnten und dürfte das der Männer demnächst überflügeln. Zusätzlich daten die meisten Frauen nur nach oben! Keine Frau wird einen Handwerker daten, wenn sie selbst Akademikerin ist! Auch durchschnittlich ausgebildete Frauen daten nach oben (Chefarzt <=> Krankenschwester)! Deshalb sind Männer gezwungen zu studieren ;=) Willst Du von Frauen ernst genommen werden, musst Du studiert sein, am besten Arzt oder Jurist. Als Müllmann oder Metallfrickler bist Du in den Augen der meisten Frauen niveaulose Ausschussware.

Schon lange nicht mehr derartigen Müll gelesen.
 
Zuletzt bearbeitet: (SIEG!)
Erdenkind schrieb:
Das ist kein Müll, das ist durch Wissenschaft&Forschung bewiesen!

Insbesondere die Verhaltensforschung basiert eher auf Beobachtungen und Mutmaßungen. Eine exakte Wissenschaft ist dies nicht. In diesen Feldern sind schon so manche Zusammenhänge erkannt worden, die augenscheinlich keinerlei Bezüge zueinander haben. Für bare Münze nehmen würde ich dies nie, es sind immer nur Erklärungsversuche, nie ultima ratio.

Es gibt keine feste Größe, mit der sich das Bildungsniveau messen lässt, genauso wie es keine feste Größe für Intelligenz gibt. Es sind vor allem Relationen, die aber selber bereits auf wackeligen Beinen stehen, da auch deren Grundlage nicht eindeutig feststellbar ist. Die allgemein bekannten "Bildungsabschlüsse" sind keine festen Größen und auch keine eindeutigen Aussagen, Intelligenzquotienten sind Vergleichsmaße, die in zweifelhaftem Verfahren ebenfalls nicht eindeutig feststellbar sind, wie die einschlägigen Tests sogar selber ab einer gewissen Abweichung vom Durchschnittsmaß für die Auswertung sogar anmerken und in der Durchführung eine kontrollierte Umgebung brauchen.

Wenn nun die Wissenschaft in diesen Feldern etwas "bewiesen" hat, ist dies stets mit einer Prise Salz zu genießen.

Ich persönlich habe keine Probleme damit, als Handwerker Beziehungen zu Akademikern zu pflegen, bin langjährig glücklich mit einer Akademikerin liiert und kenne genügend andere Paare, bei denen es ähnlich ist. Statistische Ausreißer?
 
Also hier kann ich ebenfalls mitsprechen - stehe kurz vor meinem M.Sc. (Maschinenbau), bin am Bewerben. Ich sehe auch parallel, was bei meinen etwa 30 Kommilitonen diesbezüglich vor sich geht. Wir haben alle um die 30 - 50 Bewerbungen im süddeutschen Raum abgeschickt. Im Schnitt gabs dafür etwa 3 - 4 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Keiner hat einen Job bisher.

Nachdem ich dies zunächst darauf geschoben habe, dass im Maschinenbau evtl. gerade Flaute herrscht, habe ich mich aktiv umgehört (Fachschaften, Arbeitskollegen die in der gleichen Firma wie ich ihre Masterarbeit anfertigen) - unabhängig davon, obs nun e-Techniker, Informatiker oder Regelungstechniker sind, überall das gleiche Bild.

Einen Direkteinstieg, evtl. sogar noch nach Tarif, kannst du als Absolvent vergessen. Du wirst, mangels Berufserfahrung, sofort aussortiert. Die einzigen Möglichkeiten sind entweder Dienstleister (für ~ 35.000 € p.a.) oder du hast Verbindungen (kennst also die richtigen Leute).

Ziemlich frustrierend das Ganze...
 
Für einen Berufseinsteiger frisch von der Uni/FH sind 35k p.a. schon recht okay. Es sei denn, jemand ist so dumm und steigt direkt in Sachen wie Projekt Management oder Bauleitung ein. Das darf weit mehr geben, aber dafür sind die Leute nicht qualifiziert, nicht als Frischfleisch, egal, was "übliche Praxis" vermuten lässt.

Allerdings sollte das Frischfleisch dann auch eine reale Chance haben, nach der Lernphase auch ohne Jobwechsel einen realen, der Leistung und der Fähigkeit entsprechenden Lohn zu erhalten. Von einer vernünftigen Einarbeitung ganz zu schweigen.
 
Croin schrieb:
Ich habe viele Freunde die nach dem Bachelor angefangen haben zu arbeiten, (auch mit sehr abstruse Lebensläufe) haben alle ohne Probleme einen Job bekommen. 35k von solchen Gehälter habe ich noch nie gehört. Die Gehälter waren zwischen 43-50k und auch mal 48 oder 50 bei einfachen Dienstleistern.

Ja es gibt keinen Fachkräftemangel aber es ist trotzdem möglich einen guten Job zu kriegen im Vergleich zu anderen Berufen.

vs.

[sauba] schrieb:
Also hier kann ich ebenfalls mitsprechen - stehe kurz vor meinem M.Sc. (Maschinenbau), bin am Bewerben. Ich sehe auch parallel, was bei meinen etwa 30 Kommilitonen diesbezüglich vor sich geht. Wir haben alle um die 30 - 50 Bewerbungen im süddeutschen Raum abgeschickt. Im Schnitt gabs dafür etwa 3 - 4 Einladungen zu Vorstellungsgesprächen. Keiner hat einen Job bisher.

Nachdem ich dies zunächst darauf geschoben habe, dass im Maschinenbau evtl. gerade Flaute herrscht, habe ich mich aktiv umgehört (Fachschaften, Arbeitskollegen die in der gleichen Firma wie ich ihre Masterarbeit anfertigen) - unabhängig davon, obs nun e-Techniker, Informatiker oder Regelungstechniker sind, überall das gleiche Bild.

Einen Direkteinstieg, evtl. sogar noch nach Tarif, kannst du als Absolvent vergessen. Du wirst, mangels Berufserfahrung, sofort aussortiert. Die einzigen Möglichkeiten sind entweder Dienstleister (für ~ 35.000 € p.a.) oder du hast Verbindungen (kennst also die richtigen Leute).

Ziemlich frustrierend das Ganze...

Wie passt das zusammen?

Vitamin B ist heutzutage entscheidend. Zumindestens in mittelgroßen Unternehmen. Bei Konzernen hilft selbst das nicht unbedingt, weil ein Betriebsrat u.ä. vorschreibt, dass noch weitere Bewerber für eine Stelle eingeladen werden müssen und interne Bewerber vorgezogen werden..

Die beste Möglichkeit ist noch über ein Praktikum oder einer Abschlussarbeit im Mittelstand direkt in den Betrieb einzusteigen.
 
Also selbst als Promotionsstudent erhält man 40k.

In der Industrie sollte man als guter Absolvent also mindestens 10% darüber liegen. Aber einen echten Fachkräftemangel gibt es sicherlich nicht, eher zu wenige Rosinen.
 
Aber nur wenn du Glück hast und eine volle Stelle ergatterst. Bei ner halben oder ner Dreiviertel stelle sieht das schon anders aus. (man arbeitet natürlich voll auf ner Teilzeitstelle). Aber man sollte definitiv in der Wirtschaft mehr bekommen
 
Twostone schrieb:
Für einen Berufseinsteiger frisch von der Uni/FH sind 35k p.a. schon recht okay.

Unter 40k finde ich schon bitter. Man quält sich doch nicht durch Module wie Thermodynamik, Mathe 1-3 und Technische Mechanik, um als Belohnung etwa so viel zu verdienen, wie ein ausgelernter Azubi (soll nicht abwertend klingen).
Dieser ist jünger und hat eventuell schon Kapital angehäuft. Okay, es ist zwar ein Einstiegsgehalt, aber ob jemand von dem unterbezahlenden Dienstleister so schnell weg kommt, ist halt die Frage.
Der zweite Teil deines Posts beschreibt einen guten Verlauf, den es so wohl nicht mehr häufig gibt.
 
jonesjunior schrieb:
Unter 40k finde ich schon bitter. Man quält sich doch nicht durch Module wie Thermodynamik, Mathe 1-3 und Technische Mechanik, um als Belohnung etwa so viel zu verdienen, wie ein ausgelernter Azubi (soll nicht abwertend klingen).

Der Azubi quält sich dafür durch die Lehre, die so manche Azubis ebenfalls an den Rand körperlicher und geistiger Belastbarkeit bringt (gibt so manche lustige Anekdote). Dafür lernt der Azubi die Betriebsabläufe kennen und kann sein theoretisches Wissen bereits während der Ausbildung praktisch anwenden und vertiefen (Ja, ich weiß, Grundpraktikum, Fachpraktikum, Laborpraktikum, usw, aber diese "Gastspiele" sind doch relativ kurz und "schmerzlos"). Abgesehen davon gibt es sehr wenige Bereiche, in denen Azubis nach erfolgreich abgeschlossener Lehre tatsächlich als Einstiegsgehalt über 30k verdienen. So mancher Facharbeiter schafft es bis zur Pensionierung auch oft nicht mal über 40k hinaus. Wenn ich mir die derzeitige Situation so anschaue, bin ich mir noch nicht einmal sicher, daß er es noch an die 30k heran schafft. ;)

jonesjunior schrieb:
Okay, es ist zwar ein Einstiegsgehalt, aber ob jemand von dem unterbezahlenden Dienstleister so schnell weg kommt, ist halt die Frage.

Hin und wieder haben die modernen Sklavenhändler auch etwas gutes (wenn auch nicht viel). Man kann tatsächlich bei einem namhaften Unternehmen unterkommen, für das man eigentlich nicht langfristig arbeiten will, was aber unbedingt auf dem Lebenslauf auftauchen soll, und hat im Anschluß noch ein wenig Pufferzeit, sich um einen anständigen Job zu kümmern. Auch, wenn man in kurzer Zeit möglichst viele Unternehmen durchlaufen will, kann man sich vertrauensvoll an einen solchen Ausbeuter wenden (warum man allerdings durch die Gegend geschoben werden will, dazu fällt mir kein wirklicher Grund ein). Oder aber man will möglichst früh erfahren, wie sich ein Burn-Out anfühlt.

Manchmal allerdings mag es auch den ein oder anderen Personaldienstleister geben, der sich tatsächlich fair verhalten möchte. Dann bräuchte man nur noch einen Entleiher, der dessen ebenfalls fähig ist und auch gewillt...

Meistens jedoch freut sich der verzweifelte Bewerber über einen Job nach langer, zermürbender Suche und wird mit der Übernahmelüge bei der Stange gehalten und womöglich gar noch unter Druck gesetzt.
Lustig übrigens, wenn man auf den Hinweis "schließlich wollen Sie ja von uns übernommen werden" direkt mit einem bestimmten "Nein, definitiv nicht" antwortet oder ein "Wir möchten Sie schließlich gerne langfristig halten" ebenfalls gebührend beantwortet. Manchmal muß man einfach ehrlich sein. :D

Kommt es mir nur so vor, oder sind seit der Jahrtausendwende die Zeitarbeitsfirmen nur so aus dem Boden geschossen?

jonesjunior schrieb:
Der zweite Teil deines Posts beschreibt einen guten Verlauf, den es so wohl nicht mehr häufig gibt.

Ja, leider, und das gilt gar durch die Bank. Egal, ob es sich nun um Akademiker, Fachkräfte oder Helfer handelt. Einerseits beharren Unternehmen auf ihrer Einzigartigkeit, glauben aber, daß der Bewerber sämtliche Unternehmensprozesse intuitiv ab Einstellung vollständig durchschaut hat (ohne, daẞ er sie jemals zuvor oder danach hätte kennenlernen dürfen) und deswegen auch direkt 220% Leistung erbringen kann. Schließlich hat man ja schon jemanden gefunden, der 150%-ig in die Anforderungen passt, da kann er auch gleich noch ein wenig mehr Leistung erbringen.

Ernsthaft, ich hatte dereinst einmal eine Einarbeitungszeit in ein neues Teilgebiet/Tätigkeitsfeld/Unternehmen von sage und schreibe zwei Tagen. Danach wurden dann direkt Aufgaben erwartet, die bei der Einstellung als "Assistenz bei", "Unterstzützung/Mitwirkung bei" beschrieben wurden, dann aber in vollem Umfang und mit voller Verantwortung (und natürlich damit dann auch weit über das vereinbarte Gehalt hinausgehend) in leitender(!) Position gefordert wurden. Bei der Einstellung vereinbart worden war eine weit längere Einarbeitungszeit (von einem halben Jahr, komplett mit Inhalten, Zeitplan und Feinzielen!), da ich aber noch jung und naiv war, hatte ich mir das nicht schriftlich als Zusatz zum Arbeitsvertrag geben lassen, also hatte sich auch nach der Einstellung niemand mehr daran erinnert, ebenso wenig wie an die zum ersten Arbeitstag zugesicherte Stellenbeschreibung (als Teil des Arbeitsvertrages) mit den abgesprochenen Tätigkeitsfeldern und Verantwortlichkeiten.

Ich hatte mich dann auch nicht mehr daran erinnern können, daß ich eigentlich ggf. längerfristig bei dem Unternehmen verbleiben wollte.
 
Erdenkind schrieb:
Das Bildungsniveau der Frauen steigt seit Jahrzehnten und dürfte das der Männer demnächst überflügeln. Zusätzlich daten die meisten Frauen nur nach oben! Keine Frau wird einen Handwerker daten, wenn sie selbst Akademikerin ist! Auch durchschnittlich ausgebildete Frauen daten nach oben (Chefarzt <=> Krankenschwester)! Deshalb sind Männer gezwungen zu studieren ;=) Willst Du von Frauen ernst genommen werden, musst Du studiert sein, am besten Arzt oder Jurist. Als Müllmann oder Metallfrickler bist Du in den Augen der meisten Frauen niveaulose Ausschussware.

ziemlich OT aber als Ingenieurinnen kann man dank der Frauenquote ziemlich gute Jobs bei den "Großen" ergattern. Ich kenne 2 Studienkolleginnen, die direkt bei einem Automobilhersteller in Niedersachsen als Doktoranden eingestiegen sind, einer in Werkstoffwissenschaft, eine in der Antriebstechnik. Die eine kenne ich ganz gut, da ich ihr im Grundstudium Mathe-Nachhilfe gegeben habe.

Wie die Gehälter für ne Doktorandenstelle dort ausschauen weiss ich net, aber nach dem Abschluss werden sie sich sicherlich eine goldene Nase verdiennen. Ihnen ist's aber gegönnt :).

von meinen männlichen Studienkollegen habe ich leider nur fast negative Feedbacks erhalten. Viele arbeiten in befristeten Arbeitsverhältnissen, oder als wiss.Mitarbeiter fürn Hungerlohn (1700-1800 € netto) oder bei den Ing.-Dienstleistern - sog. "Leihbuden" gelandet. Und die haben alle was drauf...


das ist nur meine persönliche Erfahrung...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß gar nicht, warum man den Fachkräftemangel am Einstiegsgehalt bzw. ein Berufsanfänger festmachen sollte ... 35k sind doch nicht sooo schlecht. Hab auch mit 35k angefangen und mich hochgearbeitet. (zwar andere Fachrichtung, aber egal) Berufserfahrung ist nunmal das A und O. Ein Studium schafft nur die Grundlagen.

Schaut doch lieber, was man mit 5 bzw. 10 Jahren Berufserfahrung verdient. Das sind die Fachkräfte und die Leute werden gesucht.
 
_killy_ schrieb:
Ich weiß gar nicht, warum man den Fachkräftemangel am Einstiegsgehalt bzw. ein Berufsanfänger festmachen sollte ... 35k sind doch nicht sooo schlecht.

35k sind nicht so schlecht? Selbst als Doktorand an einer Uni/staatlichen Einrichtung erhält man bei einer Vollzeitstelle 42K Brutto - TVL-E13 und das nur im ersten Jahr!
Die Leute haben die Möglichkeit ihren Doktor zu machen und werden nicht gewinnbringend eingesetzt!
Es mag sein, dass es nicht überall so viele Stellen für Promotionsstudenten gibt, aber es gibt sie und wie eigentlich jeder wissen sollte, der Staat zahlt auch nicht das beste Gehalt und sollte eigentlich eine gute untere Grenze darstellen. Schließlich hat man in diesen Positionen normalerweise weniger Stress und eigentlich auch einen recht sicheren Arbeitsplatz.


Zudem: Eine Fachkraft bist du auch schon nach einem Jahr und selbst ab dem ersten Tag deiner Einstellung wird dich ein Dienstleistungsunternehmen für 1000€/Tag verkaufen/dem Kunden in Rechnung stellen.
 
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