Videocodec gesucht der Nachbearbeitung erlaubt

errorsmith

Cadet 2nd Year
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Aug. 2014
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16
Hi!

Ich möchte für ein Freizeitprojekt Videomaterial aufnehmen und es danach weiterbearbeiten und schneiden. Das Material kommt unkomprimiert und verbraucht dementsprechend viel Platz.

Ich suche nun nach einem Codec der es mir erlaubt den Platzbedarf zumindest ein wenig zu verringern, mich dabei aber beim Nachbearbeiten nicht einschränkt (framegenaues schneiden soll noch möglich sein) und mir auch nicht die Qualität völlig versaut (verlustfreie Kompression?). Kann mir da jemand was empfehlen?

Grüße,
errorsmith
 
Es gibt komplett verlustfreie Codecs (z.B. Lagarith), systemspezifische Codecs speziell für solche Zwischenschritte (z.B. Apple Intermediate oder so was ähnliches von Adobe) und Codecs, die zwar verlustbehaftet sind, aber trotzdem Frame-genaues Schneiden ohne Neukodierung erlauben (z.B. IMX oder praktisch jeder Codec, dem man nur I-Frames erlaubt).

Absteigend nach Qualität und Dateigröße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke, ich werde mir zunächst mal Lagarith ansehen.
Was meinst du mit I-Frames?

Grüße,
errorsmith
 
Unter Windows dürfte Lagarith tatsächlich mit am empfehlenswertesten sein. Ansonsten ist auch der Ut Video Codec einen Blick wert - der komprimiert zwar minimal schlechter als Lagarith, arbeitet dafür aber sowohl bei der En- als auch Decodierung deutlich flotter und soll außerdem in non-linearen Schnitttools (wie z.B. Adobe Premiere) wesentlich stabiler als der Lagarith Codec funktionieren. Genau wie der Lagarith komprimiert Ut Video absolut verlustlos.


errorsmith schrieb:
Was meinst du mit I-Frames?
http://encodingwissen.de/grundlagen/videokompression/interframe#iframes
 
Hi

Danke auch für Deine Antwort!

Bedeutet "unter Windows" das er nicht für z.B. Linux / FreeBSD verfügbar ist?
Ich habe den Lagarith gestern unter Windows installiert, kam aber nicht mehr dazu ihn auszuprobieren. Tatsächlich ist es so, das ich unter Windows aufnehme, im Idealfall aber unter Linux weiterbearbeiten würde. Für Windows habe ich keine "richtige" Schnittsoftware (und will auch keine kaufen, da es ein Freizeitprojekt sozusagen nur für mich selber ist)...
Falls es nur unter Windows geht müßte ich mich nach einer Schnittsoftware umsehen...


Grüße,
errorsmith
 
errorsmith schrieb:
Bedeutet "unter Windows" das er nicht für z.B. Linux / FreeBSD verfügbar ist?
Jain. Zumindest von Ut Video gibt es auch direkt vom Entwickler eine Mac OS X Version. Von Lagarith existiert hingegen meines Wissens nur ein VfW-Codec.

ABER es gibt auch noch die FFmpeg-Bibliotheken, welche zumindest die Decodierung von Lagarith und die De- sowie Encodierung von Ut Video unterstützen (siehe hier). Da FFmpeg Crossplatform ist und zudem bei den meisten Videobearbeitungs- und -Playback-Tools unter Linux zum Einsatz kommt, dürfte es also bei der Weiterverarbeitung eigentlich keine Probleme geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

Danke für die Info, ich muss das mal ausprobieren wie es damit läuft.

Ich habe inzwischen beide Codecs mal getestet. Die Ausgangsdatei war 2,265 GB groß, es handelt sich um Material das mit 30fps in HD Auflösung aufgenommen wurde. Die Tonspur ist 5.1 unkomprimiert. Zum Umkodieren habe ich Virtualdub benutzt, die Tonspur war in beiden Fällen unangetastet (Direct Stream Copy).

Nach dem Codieren ist die Datei allerdings 2.7 GB (UTVideo) bzw. 2.8GB (Lagarith) groß.
Habe ich irgendwelche Einstellungen nicht richtig getroffen?
Ich erwarte von verlustfreier Kompression natürlich keine Wunder was die Dateigröße betrifft, aber irgendwie kleiner sollte die Datei schon werden, nicht größer. Falls das so nicht möglich ist? welche Optionen habe ich noch. Welcher Codec erhält mir die Qualität einigermaßen und läßt mich framegenau schneiden? Echtzeitdekodierung ist nicht notwendig, nach dem Schneiden wird das Projekt ohnehin in eines der gängigen Formate exportiert (mp4 avi oder mkv).


Grüße,
errorsmith
 
Erstmal: Mit welchem Geräte wurde denn das unkomprimierte Video aufgenommen und welchem Format (Codec)? Und wie lang war das 2,2 GB Video eigentlich?
 
Hi

Das 2.2GB Videoschnipsel ist 1 Minute, 7 Sekunden lang. Aufgenommen wurde es mit einem Screencaptureprogramm aus einer 3D Anwendung heraus, also ein Bildschirmvideo. Das Programm mit dem aufgenommen wird benutzt einen eigenen Codec, dieser speichert soweit ich das verstanden habe unkomprimiert. Die Software heißt "fraps", ich habe die vor längerer Zeit mal zu genau diesem Zweck gekauft, da es (damals) die einzige Software war, die in der Lage war fehlerfrei in 3D Anwendungen (u.a. Spiele) mitzuschneiden. "Gerät" ist in diesem Fall mein PC.

Grüße,
errorsmith
 
Fraps bringt tatsächlich einen hauseigenen Codec mit, der standardmäßig beim Capturing verwendet wird (soweit ich weiß bietet Fraps auch keine Möglichkeit einen anderen Codec für die Aufnahme zu wählen).

Dieser Codec arbeitet aber meines Wissens NICHT verlustlos, sondern ist minimal verlustbehaftet. Daher werden die Aufnahmen beim Konvertieren in ein verlustloses Videokompressionsformat logischerweise größer!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, FRAPS ist so ne Sache. In der Grundeinstellung ist die Kompression m.E. zwar verlustlos, aber vorher wird der Farbraum verändert, deswegen ist die gesamte Verarbeitung nicht mehr verlustlos. Seit Version 3 gibt es "Force lossless RGB Capture" in den Einstellungen. Damit sollte es wohl verlustfrei sein.
Aber "unkomprimiert" ist es in keinem Fall, deswegen können andere verlustfreie Codecs auch nicht mehr so viel an Kompression herausholen.
 
Die Option "Force lossless RGB Capture" von Fraps kannte ich noch gar nicht (was vermutlich daran liegt, dass ich Fraps zuletzt vor zig Jahren verwendet habe ;) ).
Ansonsten gilt in der Standard Voreinstellung das schon gesagte: Fraps speichert die Farbinformationen verlustbehaftet. Das ganze geschieht im Prinzip wie hier (unter 'Farbräume') beschrieben.
 
Hi!

Danke für diese Antworten. Mir war nicht klar, das das nicht unkomprimiert gespeichert wird. Das habe ich wohl irgendwie falsch verstanden. Und es erklärt warum meine verlustfreien Dateien größer sind als die von fraps. Letztlich bleibt aber mein Problem: Wie kann ich den Platzbedarf der Dateien verringern ohne (noch mehr) Qualiät zu verlieren oder das Schneiden schwieriger zu machen?

edit: Ich muß wirklich nur schneiden, Effekte oder andere "fortgeschrittene" Bearbeitung ist nicht notwendig. Im wesentlichen will ich eine neue (zusätzliche) Tonspur hinzufügen und die Aufnahmeschnipsel zurechtschneiden und arrangieren.

Grüße,
errorsmith
 
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