News Enzyklopädie: Den gedruckten Brockhaus gibt es nicht mehr

Newtonsche Gesetze sind gedruckter Form veraltet?
Die meisten naturwissenschaftliche Erkenntnisse, Gesetze und Informationen sind statisch.
Wer Büchern seine Berechtigung abspricht, denkt sehr kurzsichtig.
 
Falcon schrieb:
Aber Bücher? Nein. Erhaltenswerte Literatur (Und ich rede hier nicht von der Autobiographie Dieter Bohlens) wird es auch weiterhin in gedruckter Form geben. Vielleicht nicht mehr als Massenware (Paperback), aber dann doch wenigstens als hochwertig gedruckte, in Leinen gebundene Ausgabe für Menschen, die Wert auf Kultur legen.

Das sehe ich ganz genauso. Ich nutze zwar auch Ebooks, habe aber trotzdem privat ein ganzes Zimmer voller Regale mit Büchern. Wenn man selber technikaffin ist, übersieht man schnell, dass so Dinge wie Ebook-Reader, Smartphones mit Internet-Zugang zwar recht weit verbreitet sind, aber noch meilenweit davon entfernt, dass auch der allerletzte sowas hätte. Manche entscheiden sich auch ganz bewusst dagegen, was bei den meisten Teenagern heutzutage fassungsloses Entsetzen hervorruft. Außerdem ist es ein bißchen wie z.B. beim Umstieg von VHS auf DVD oder von LP/MC auf CD: Neue Veröffentlichungen gibt es natürlich auch problemlos für das neue Medium zu kaufen, aber ältere oder spezielle Dinge oft gar nicht oder erst nach Jahrzehnten Wartezeit. Klar ist es um manche Sachen nur bedingt schade ;) aber mit jedem Technik-Wechsel geht so ein Stück unserer Kultur verloren.
 
Tuetensuppe schrieb:
Ich habe bei Wikipedia schon dutzendfach zum Teil schwere Fehler entdeckt.

Klar sind Quellen angegeben, aber mal ehrlich: wer liest die denn? Und zum größten Teil sind das auch nur Verweise auf ... Bücher ;-)

Dito. Und schlimm das einige der Fehler keine Quellen haben. Ich korrigiere den Artikel, gebe Quellen dazu an, und was passiert? Änderung wird rückgängig gemacht ohne Angaben von Gründen.

Ich schmeisse daher immer öfter Google.
 
Schade, und wieder geht Wissen verloren. Lang lebe die DUMMGESELSCHAFT !!
Wer braucht schon nachschlage Werke um sich wissen anzueignen ? Neusprech lässt sich digital viel einfacher realisieren.
 
alex_k schrieb:
RIP Brockhaus.

Ich habe auch noch einen im Regal stehen, und den 3 Bändigen "Der Jugend Brockhaus" steht da auch drin. - Meinen Kids habe ich sowas gar nicht mehr erst geschenkt. - Die sind schon "Generation Internet", und suchen sich ihre Infos schneller online als im gedruckten Buch....

Schade, aber es ist einfach so, dass heute Infos schneller über das Internet kommen, und aktueller sind, als ein Brockhaus....

Recht hast du! :p
Wobei, ich habe meinem Großen vor ca. 1/2 Jahr den Brockhaus Allgemeinbildung Wissen geschenkt. Der hat ca. 500 Seiten und ist auch für den Papa recht interessant...

Und jetzt der Witz: er hat ihn durch!!! :D
Hätte ich nie für möglich gehalten. Da sieht man mal, und das trotz Generation Internet und Wikipedia.
 
Die Menschen lesen immer noch, sie lesen eben nur anders. Viele Verlage und Zeitungen haben das aber noch nicht kapiert und trauern den "guten alten Zeiten" hinterher... und klagen gegen Google.

Ob man sich das Wissen nun aus einem Brockhaus holt und es anschließend wichtigtuerisch auskotzt, oder ob es sich nur um angelesenes Wikipediawissen handelt, ist fast irrelevant. Mich interessiert es eher, ob das Wissen verknüpft und auch nach Ende der Klausur noch vorhanden ist ;) Bruchstückhaft Fakten wiedergeben kann jeder. Wissen zu Nutzen, es anzuwenden und mit bestehenden Wissen zu vergleichen ist meiner Meinung nach viel wertvoller und sinnvoller.

Beim zweiten Punkt kann Wikipedia einfach besser punkten, wobei man durch die vielen Querverweise auch ganz schnell vom Thema abkommen kann (einfach mal einen Artikel lesen und einem Link folgen usw. Ich habe mit der Julikrise 1914 angefangen und war nach ein paar Minuten bei Gene Roddenberry, dem Erfinder von Star Trek :D).
Man kann sich aber schnell die fehlenden Informationen oder Hintergründe schnell zusammensuchen und sich zu einem Bereich viel umfangreicher informieren. Beim Brockhaus müsste man wie blöde blättern oder einen anderen Band aufschlagen oder gar kaufen.

Der Brockhaus im Bücherregal war eigentlich immer eine Art von Statussymbol (eben verdammt teuer). Ob die Personen im Haushalt nun immer davon profitiert haben ist fraglich.
 
confuso schrieb:
Wer noch die komplette Ausgabe hat, sollte sie schön pflegen... wird mal ein Sammlerstück.
Ergänzung ()

Naja, von der Qualität her wird das schon ein Unterschied sein. Zwar hat Wikipedia in den letzten Jahren sehr viel an Qualität gewonnen, aber blind vertrauen* wie einem Brockhaus kann man dem trotzdem nicht.


* Man sollte selbstverständlich nie einer Information blind vertrauen.

So sieht es aus. Bei Wiki kann jeder Hirni Sachen einstellen, die auch oftmals nicht geprüft werden (Stichwort: Lektorat).
 
Ich sehe es wie Miniami. Nicht die Form, in der das Wissen präsentiert wird, sondern die Art und Weise, wie man dem Wissen persönlich gegenübersteht und es verarbeitet, ist wichtig.

Dass kiloschwere, statische Druckmedien (ohne Suchfeld ;)) im Technologiezeitalter rein funktional obsolet sind, dürfte wohl auf der Hand liegen.

Dass Dinge, die man haptisch und eventuell am Dünnerwerden des Geldbeutels wahrnimmt, emotional höher gewertet werden als rein digital (kostenlos) vorliegende Daten, ist eine andere Geschichte, die auf vielfältige andere Fallbeispiele ausgeweitet werden könnte.


Die Wikipedia als Platzhirsch der Online-Nachschlagewerke ist bei Weitem nicht perfekt — und wird es aufgrund ihrer kollaborativen Entstehungsart auch nie werden. Man kann sie also gezielt ignorieren — oder selbst Hand anlegen und sie verbessern. Ich habe mich für Letzteres entschieden.
 
HighTech-Freak schrieb:
Allerdings bin ich sehr wohl der Meinung, dass Schulen/Universitäten und Bibliotheken Papier-Kopien führen sollten -und auch entsprechend archivieren-, denn wie Du sagst, das Internet ist vergänglich und bezogen auf bestimmte Informationen wesentlich zentralisierter, als man meinen könnte... -was mMn sehr bedenklich ist.

Ja, Bücher sollten und müssen archiviert werden. Sowohl digital als auch in Papierform. Aber ein Lexikon? Das ist doch bei der Drucklegung bereits schon wieder veraltet. Nein, hier sehe ich keinen Erhaltungsbedarf.

Tuetensuppe schrieb:
"Autor" bei Wikipedia kann nun wirklich jeder Dödel sein/werden. Ich habe bei Wikipedia schon dutzendfach zum Teil schwere Fehler entdeckt.

Klar sind Quellen angegeben, aber mal ehrlich: wer liest die denn? Und zum größten Teil sind das auch nur Verweise auf ... Bücher ;-)

Wichtige, "große" Artikel, werden von Fachkundigen geprüft und danach gesperrt. Der Brockhaus ist mit größter Wahrscheinlichkeit weitaus fehleranfälliger.


phil. schrieb:
Newtonsche Gesetze sind gedruckter Form veraltet?
Die meisten naturwissenschaftliche Erkenntnisse, Gesetze und Informationen sind statisch.
Wer Büchern seine Berechtigung abspricht, denkt sehr kurzsichtig.

Ach komm. Diese Polemik kannst Du Dir doch eigentlich sparen. Wie groß ist denn der Eintrag zum Newtonschen Gesetz im Brockhaus? Und wie groß ist der entsprechende Eintrag bei Wikipedia? Alleine die durch das Medium begrenzte, mögliche Informationsmenge, raubt dem Brockhaus doch schon die Daseinsberechtigung in heutiger Zeit. Zumindest für die Allgemeinheit.
 
^ Natürlich ist ein Lexikon bei der Drucklegung schon wieder veraltet...

Aber nur an einigen und verhältnismäßig wenigen Stellen.
Alles ändert sich ja auch nicht ständig. (gottseidank!)
 
Schade, ich habe früher viel drin geschmökert, aber seit es Wikipedia gibt, hab ich ihn links liegen lassen, da ich die Infos meist am PC gebraucht hab, da waren die ganzen Bände umständlich.
Irgendwie kann es einem schon ein mulmiges Gefühl verschaffen, wenn altbekannte Sachen einfach so verschwinden.
Wenn mal für ein paar Stunden der Strom weg ist, merkt man erst, wie abhängig man davon ist, ein Buch kann man auch mit ner Kerze lesen, aber ohne Strom geht heutzutage nichts mehr.
 
Wenn man bedenkt wie subjektiv immer mehr Artikel bei Wikipedia gehalten werden, und wie politisch die dort eingefärbt sind, bin ich froh eine objektive Enzyklopädie wie den Brockhaus zur Verfügung zu haben die mir wichtige Fakten nicht verschweigt und unwichtige nicht in den Vordergrund spielt.
 
In der heutigen Zeit wo jede Information quasi nur einen fingertip weit weg ist braucht man keine 150cm Büchersammlung mehr. Natürlich ist manchmal ein Buch besser als ein ebook, aber zum nachschlagen geht nichts über die digitale Version. Nachschlagewerke wie dieses halte ich in gedruckter Form sogar für massive Papierverschwendung.
 
Ob große Lexika wie der Brockhaus in der heutigen Zeit noch notwendig sind, bezweifel ich ehrlich gesagt auch. Weitaus sinnvoller scheint es sich Literatur zu entsprechenden Fachbereichen zu besorgen. Diese kosten als allumfassendes Gesamtwerk meist zwischen 50 und 80 Euro. Je nach Interessensgebiet variieren hier natürlich die Preise und die benötigte Literatur.

Wikipedia ist ja ganz süß um herauszufinden, in welcher Episode von How I met your Mother Barney zum 200. Mal eine knallt, aber Seriösität sieht meist anders aus. Und entsprechende Alternativen zu Wikipedia gibt es durchaus.

Gibt es eigentlich ein onlinebasiertes Lexikon (gerne auch bezahlt) mit einem entsprechenden Autorenteam, welches zu empfehlen ist?
 
Falcon schrieb:
Ach komm. Diese Polemik kannst Du Dir doch eigentlich sparen. Wie groß ist denn der Eintrag zum Newtonschen Gesetz im Brockhaus? Und wie groß ist der entsprechende Eintrag bei Wikipedia? Alleine die durch das Medium begrenzte, mögliche Informationsmenge, raubt dem Brockhaus doch schon die Daseinsberechtigung in heutiger Zeit. Zumindest für die Allgemeinheit.
Warum reißt du mein Beitrag aus den Kontext? Schau doch einmal nach worauf sich der Beitrag bezieht. Keine Ahnung wie man da Polemik herauslesen kann.
Ich finde die Technikhörigkeit und teilweise die Verteufeln von Büchern einfach gefährlich.
Die Menschheit ist soweit gekommen weil Informationen nicht nur von Ohr zu Ohr weiter gegeben wurde.
Man mag die Daseinsberechtigung von Enzyklopädien in Buchform nicht sehen. Aber für die Allgemeinheit Allgemeinwissen in einer einfachen Form bereit zu stellen, zeichnet für mich eine moderne, offene Gesellschaft aus.
Das Internet hat natürlich seine Berechtigung, ist und bleibt für mich aber das vergänglichere Medium.

Und an alle die hier mit dem Argument Papierverschwendung kommen.
Die Einwegverpackungen der Burgerbrater verschwenden wahrscheinlich mehr Papierrohstoffe als alle Brockhaus zusammen.
 
und erst wenn das Licht erloschen ist und du im Kerzenschein vor deinem Laptop mit leerem Akku sitzt, wirst du feststellen wie schön es ist ,das es Bücher gibt ....... ;)
 
Acrylium schrieb:
Wenn man bedenkt wie subjektiv immer mehr Artikel bei Wikipedia gehalten werden, und wie politisch die dort eingefärbt sind, bin ich froh eine objektive Enzyklopädie wie den Brockhaus zur Verfügung zu haben die mir wichtige Fakten nicht verschweigt und unwichtige nicht in den Vordergrund spielt.

Wer davon ausgeht, dass der Brockhaus oder andere kommerzielle Medien unabhänig bzw. objektiv sind ist eh auf mindestens einem Auge blind. Wenn man Nachschlagewerke aus der DDR mit Nachlagewerken aus der BRD zu historischen, poltischen und wirtschaftlichen Themen anschaut gehen da die festgehaltenen Meinungen (Fakten können es kaum sein) SEHR weit auseinander. Entsprechende Artikel sehen heutzutage dann wieder etwas anders aus. Genauso ist zu erwarten, dass bei größeren Verlagshäusern das Urheberrecht hauptsächlich positiv beleuchtet wird, während sich da bei anderen Meiden ein wesentlich kritischerer Ton finden wird etc. pp.

Objektiv ist da überhaupt nichts!

Problematisch bei solchen Nachschlagewerken ist eben auch, dass Quellen und Autor nicht kenntlich gemacht sind. Man muss sich also blind darauf verlassen, was in Zeiten von modernem Journalismus äußerst fragwürdig ist. Da es häufig vorkommt, dass Artikel in Zeitungen, Fachliteratur etc. von Externen eingereicht wird, die von Interessengruppen bezahlt werden und diese Artikel erscheinen dann ungefiltert in solchen Ausgaben. Teils mit Namen des Original Autors (samt kurzer Bio, die jedoch nur den 1a Lebenslauf abreißt jedoch den Auftragsgeber für das Schriftstück meist nicht nennt), ohne Autor oder gar falsch genanntem Autor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lars_SHG schrieb:
......schade, der Verlust wird erst dann der Masse bekannt, wenn es denn mal aus irgendwelchen Gründen einen großen Datenverlust im Netz geben wird - und das wird so sicher kommen, wie das Amen in der Kirche!

Die Wikipedia wird sicher nicht ohne Backup auf ein paar externen WD USB-Platten gespeichert sein. So ein Datenverlust, den du hier beschwörst, müsste also schon mindestens ein massiver EMP Angriff auf alle wichtigen Serverzentren der Welt sein.
Und in dem Fall hätten wir dann andere Probleme, weil es sich dabei wahrscheinlich um den 3. Weltkrieg handelt... ;)
Ergänzung ()

phil. schrieb:
​Ob sich ein Worddokument auch noch in über 500 oder gar 3000 Jahren lesen läßt? Gutenberg odergar die Ägypter waren da schon fortschritlicher.

Es gibt heute überall Archive, in denen gut ausgebildete Menschen arbeiten, die sich jeden Tag über genau diese Dinge den Kopf zerbrechen. Wichtige Dokumente in den Archiven werden auch heute noch auf säurefreies Papier gedruckt, oder auch noch als s/w Mikrofilm gespeichert.
Die Archivare haben ein wenig Probleme mit der Flut der Daten, die heute bei ihnen ankommt - aber so ein bisschen Ausdünnung kann wahrscheinlich gar nicht schaden!
 
phil. schrieb:
Warum reißt du mein Beitrag aus den Kontext? Schau doch einmal nach worauf sich der Beitrag bezieht. Keine Ahnung wie man da Polemik herauslesen kann.

Hab ich nicht!?
Und weil sie drin steht.

Newtonsche Gesetze ändern sich nicht. Aber wie oft liest Du die Newtonschen Gesetze nach? Und wie oft benutzt Du ein Lexikon/Wikipedia um andere Dinge nachzulesen!? Der Großteil der Nachgeschlagenen Dinge bedient eben naturgemäß aktuellere Dinge als die Grundlagen der Wissenschaften, die man idealerweise bereits in der Schule beigebracht bekommen hat.

Außerdem macht es auch gar keinen Sinn auf solch offensichtliche Trolle einzugehen, die Bücher generell als überholt betrachten.

Eisenherz schrieb:
und erst wenn das Licht erloschen ist und du im Kerzenschein vor deinem Laptop mit leerem Akku sitzt, wirst du feststellen wie schön es ist ,das es Bücher gibt ....... ;)

Ich kann mich auch wunderbar mehrere Stunden ohne Bücher, Filme oder Internet unterhalten. Außerdem: Wenn Deine Geräte keinen normalen Stromausfall überstehen, hast Du ziemlich mies eingekauft ;)
Und wenn der Stromausfall mehrere Tage dauert, würde ich mir um ganz andere Dinge sorgen machen, als um meine elektronischen Geräte und den Internet-Zugang...

Achja... Lesen bei Kerzenlicht schadet den Augen ;)
 
Zurück
Oben