Bedeutung und Verwendung von Docker?

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Lieutenant
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Hallo Forum,

ich habe mich mal etwas mit "Docker Container" beschäftigt. D.h. ich habe es mir für Win heruntergeladen und das Image von CentOS "gepullt", gestartet und darin ein paar Befehle ausgeführt. Aber die richtige Bedeutung und den Hype um diese Container-Virtualisierung wurde mir dabei nicht richtig ersichtlich.

...Ist das so zu verstehen, dass man in dem Container - z.B.: CentOS - Dienste startet, z.B. einen E-Mail-Server, einen FTP-Server, usw. und diesen Container dann leicht exportieren kann, um diesen Container mit all seinen Dienste schnell auch auf einer anderen physischen Maschine laufen lassen kann!?

...Und ist das Handling allein über die Shell möglich, oder gibt es auch eine GUI, bzw. sogar Möglichkeiten, den kompletten Container darzustellen (z.B.: CentOS mit Gnome)?

Danke für eure AW's
 
Im Prinzip willst du mit Docker kein komplette Betriebssystem virtualisieren (wie z.B. mit VirtualBox oder VMWare). Das ist in den meisten Fällen ein extremer Overhead der oft nicht benötigt wird. Aber angenommen du hast in deiner Firma haufenweise Server die z.B. mit einem Standard-Debian laufen. Dann kannst du deine Anwendungen im Container so aufbauen, dass sie zwar nicht das komplette Betriebssystem enthalten aber alle notwendigen Abhängigkeiten. Selbst wenn verschiedene Anwendungen völlig verschiedene Versionen irgendwelcher Libraries brauchen kannst du die dank der Container auf einer Maschine laufen lassen. Hinzu kommt der Sicherheitsaspekt, dass die einzelnen Container voneinander getrennt sind und eine geschlossene Umgebung darstellen.

Bei uns in der Firma wird Docker auch genauso genutzt: Operations stellt Server mit Standardinstallationen bereit. Die Entwicklungsteams bauen für ihre Anwendungen Docker-Container und packen die dann nur auf den Server. So bekommt jedes Entwicklungsteam die Umgebung die es braucht, es müssen aber keine vollständigen Betriebssystem virtualisiert werden.

Dazu kommt das einfache Deployment und die geteilten Verantwortungen. Brauchst du mehr Instanzen, kopierst du einfach weitere Container auf den/die Server (vorausgesetzt deine Anwedung skaliert entsprechend). Und das klappt, ohne dass das Operationsteam für jede Anwendung irgendwelche Spezialkonfigurationen im Betriebssystem vornehmen muss.

Ah ja, noch ein Link: http://www.admin-magazin.de/Das-Heft/2014/02/Renaissance-der-Container-Virtualisierung-mit-Docker
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine AW!

Also habe ich es soweit richtig verstanden!? ...Container mit allen Diensten erstellen und dann verteilen, oder?

Und wie handelt ihr das in eurer Firma? ...Habt ihr hierfür eine eigene GUI programmiert. Ich hab ja kein Problem, Docker über die Shell zu bedienen, aber im täglichen Einsatz wären grafische Oberflächen ungemein komfortabler, oder?

P.S.: Den Artikel bei "Admin-Magazin.de" hab ich schon studiert.
 
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